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Die Galopprennbahn Berlin-Hoppegarten


Pferderennen in Berlin-Hoppegarten - Vom Aufstieg bis zum Niedergang

   
Pferderennen Die Galopprennbahn Hoppegarten zählt zu den traditionsreichsten Bahnen in Deutschland. Die Gründung der Pferderennbahn läuft auf das Jahr 1868 zurück. Bis zum Ersten Weltkrieg unterlag Hoppegarten einem stetigen Aufschwung. Die Galopprennbahn Hoppegarten galt als eine der wichtigsten deutschen Rennbahnen und wurde zum Zentrum des gesellschaftlich-politischen Lebens in Berlin. Teilweise wohnten bis zu 40000 Zuschauer den Veranstaltungen bei. Die Galopprennbahn ist von historischem Wert und steht heute unter Natur- und einige Gebäude sogar unter Denkmalschutz.

Die Geschichte

Alles begann 1866 als die Pferderennbahn am Tempelhofer Exerzierplatz den technischen und repräsentativen Ansprüchen nicht mehr genügen sollte. Somit musste ein neuer Ort für den Bau einer Rennbahn gefunden werden. Als Örtlichkeit wurde das Vorwerk Hoppegarten, ein Nebenhof des Gutes von Heinrich von Treskow auserkoren. Dieses wurde an das in Hoppegarten ansässige Union-Gestüt verpachtet. Der erste Proberenntag wurde am 09.10.1867 durchgeführt. Hierzu wurden einfache Holztribünen erbaut und drei Jagdrennen durchgeführt. Da dieser Probetag zufriedenstellend verlief, gründete sich am 15.12.1867 der Union-Klub. Dieser bestand aus 36 Mitgliedern, die aus ganz Deutschland stammten. Die Galopprennbahn Hoppegarten und der Klub waren in einer sehr engen Verbindung zueinander.

Der Rennbahnbau erforderte natürliche einige finanzielle Mittel. Diese wurden in erster Linie von den Klub-Mitgliedern in Form von Spenden zur Verfügung gestellt. Weiterhin sicherte sich das Union-Gestüt Anteilscheine und unterstütze somit ebenfalls den Bau. Am 17.05.1868 wurde die Galopprennbahn Hoppegarten vom preußischen Kaiser Wilhelm I. und Kanzler Otto von Bismarck eröffnet. Die Bahn wurde mit vier Hindernisrennen eröffnet. Erst später sollten Flachrennen folgen. Das Hauptproblem bestand in der Verkehrsanbindung. Der Bahnhof Hoppegarten wurde erst kurz vor dem Eröffnungsdatum fertiggestellt und war somit in keinen Fahrplänen vermerkt.

Seit der Eröffnung wurden viele wichtige Rennen auf der Bahn ausgetragen. Zu den berühmtesten zählten das seit 1868 stattfindende klassische Stutenrennen Preis der Diana (2000 Meter), seit 1871 das klassische Henckel-Rennen(1600 Meter) sowie das Union-Rennen und der Große Preis von Berlin. Durch diese bekannten klassischen Rennen konnte der Klub insgesamt Einnahmen von 296.000 Taler verbuchen und somit das Gelände von Treskow erwerben. 1872 wurde der Totalisator eingeführt. Dieser diente in erste Linie der Finanzierung der Pferderennen und ermöglichte weiterhin 1888 den Bau von massiven Tribünen. Bis zum ersten Weltkrieg wuchs die Rennbahn auf fünf Bahnen an und umfasste 780 Hektar Land. Bis zu 40000 Zuschauer verfolgen die Rennen und bis zu 1500 Pferde befanden sich in den Ställen. Hoppegarten entwickelte sich zum gesellschaftlichen und politischen Zentrum Berlins.

1934 wurde die Haupttribüne umgebaut und erweitert. Hoppegarten hatte nun ein Fassungsvermögen von rund 45000 Zuschauern. Die Weltkriege wirkten sich natürlich ebenfalls auf die Galopprennbahn Hoppegarten aus. Viele Gebäude wurden stark beschädigt, der Rennbetrieb wurde eingestellt und etliche Pferde wurden nach Kriegsende von den sowjetischen Truppen beschlagnahmt oder von der hungernden Bevölkerung geschlachtet.

Am 14.07.1946 wurde wieder ein offizielles Rennen in Hoppegarten geritten. Um dieses Rennen zu realisieren, wurde ein Großteil der in Deutschland verstreuten Rennpferde zusammengeführt. Vielen Tieren fehlten jedoch die Papiere und somit konnte ihre vollblütige Abstammung nicht bestimmt werden. Zwischen 1947 und 1949 herrschte ein chronischer Pferdemangel. Aus diesem Grund gingen 1950 nur 12 Pferde an den Start. Des Weiteren wurden die sogenannten „Bauernrennen“ eingeführt. Hier durften auch Nicht-Vollblüter teilnehmen.

Der Union-Klub wurde 1946/47 als Großgrundbesitzer durch die Bodenreform enteignet und die Rennbahn ging an Brandenburg über. 1974 übernahm der VEB Vollblutrennbahnen mit Sitz in Hoppegarten die Leitung aller Rennbahnen in der DDR. Die damalige Regierung schenkte dem Zucht- und Rennbetrieb jedoch kaum Beachtung und somit spielte Hoppegarten international kaum eine Rolle. Bis 1989 sackte das Niveau immer weiter ab und der Pferdesport rückte immer mehr in den Hintergrund.

In den letzten Jahren musste Hoppegarten einige finanzielle Krisen überstehen. Trotz finanzieller Zuschüsse vom Land Brandburg und der Gemeinde Hoppegarten gab es immer wieder Probleme. Im März 2008 wurde die Galopprennbahn Hoppegarten vom Fondsmanager Gerhard Schöningh erworben. Somit handelt es sich hierbei, um die einzige Rennbahn in Europa, die komplett in privater Hand ist. Sanierungen und der Ausbau des Trainingszentrums sind die nächsten geplanten Schritte.