Wie hoch sollte mein Bankroll und meine Wetteinsätze bei Pferdewetten sein?
Die Größe des
Bankrolls oder die Möglichkeit diesen schnell wieder aufzufüllen, entscheiden über die Höhe der Einsätze, die man sich theoretisch am besten leisten kann. Ich habe dabei die Regel aus dem
Poker übernommen, mindestens das Hundertfache meiner
Wette als
Bankroll zu haben, wenn ich
feste Einsätze spiele.
Setzte ich also
1€ auf ein Pferd, sollte ich
100€ als Bankroll haben. Ich würde sogar teilweise das zwei-dreihundertfache empfehlen, wenn man
risikolastige Wetten spielt. Dies mag zuerst etwas utopisch und über-vorsichtig anmaßen und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es frustrierend ist, nur mit sehr kleinen, gefühlt unbedeutenden Einsätzen zu spielen, aber lasst mich ein Beispiel darlegen:
Es ist ein normaler Donnerstag, wir haben
4 Veranstaltungen in
Großbritannien und
2 in Irland. Jede dieser Veranstaltung bietet uns heute 8 Rennen an.
6*8 = 48 Rennen total. Setzen wir nun nur auf die Hälfte der Rennen – und jeweils nur ein Pferd - setzten wir an diesem Tag 24 Euro – was fast einem Viertel unseres
Bankrolls entspricht.
Angenommen wir setzten nur auf Sieg und keines unserer Pferde gewinnt und es geht uns an zwei aufeinanderfolgenden Tagen so, sind wir die Hälfte unseres Geldes los. Selbst wenn wir 3-4 treffen, machen wir wahrscheinlich Verlust.
Wetten wir auf weniger Pferde, aber mit mehr Einsatz, sind wir noch viel stärker von unserer
Tagesform abhängig. Wetten wir z.B. auf 4 Pferde Pro Tag (etwa 8% der angebotenen Rennen) aber setzen
5 Euro pro Pferd, riskieren wir
20% unseres Bankrolls. Aus Erfahrung weiß ich, dass es einfach Tage gibt, an denen nichts klappen will. Haushohe Favoriten stürzen über die erste Hürde, Weltklasse Jockeys fallen vom Pferd und brechen sich den Arm oder der lächerliche
Außenseiter findet die Form seines Lebens und rennt uns auf den letzten Metern noch davon. Mir hat mal jemand gesagt, an einem solchen Tag sollte am Ende immer noch genug Geld für eine Brezel und ein Bier an der Rennstrecke übrig sein und zu Hause genug Geld, um den nächsten Tag wieder zu kommen.
Das Schlimmste bei zu hohen Einsätzen ist, dass man sich für die nächsten Tage zu sehr limitiert. Hat man an einem schlechten Tag zu viel von seinem
Bankroll verbrannt, kann man den Profit eines besseren Tages darauf nicht richtig ausschöpfen, da einem das Geld fehlt. Es wird so immer schwerer, erlittene Verluste auszugleichen. Ein gutes
Bankrollmanagement ist also essentiell und ein gutes Bankrollmanagment erreicht man über ein durchdachtes Staking.
Zunächst einmal muss sich jeder selbst fragen, wie viele
Wetten mit wie viel Risiko er tendenziell spielt. Wenn man nur sehr wenige, aber relative
sichere Wetten spielt, kann man den Einsatz leicht erhöhen. Dazu muss man auch ein Gefühl dafür haben, welche
Quoten man regelmäßig spielt. Es gibt
Stakingpläne, die einem
Quoten von unter 4 nur schwer verzeihen und die Einsätze nach oben schnellen lassen. Auch über viele andere Dinge sollte man sich grundsätzlich im Klaren sein. Verteilt man das Risiko auf viele kleinere Wetten oder möchte man nur die eine große
Wette am Tag spielen? Möchte man Place und Sieg kombinieren oder nur eines von beidem spielen? Will man den Einsatz der Wetten gleich halten oder je nach Wette und Pferd anpassen? Spielt man grundsätzlich nur eine
Wette pro Rennen oder gleich mehrere?
Wichtig ist, man sollte seine
Strategie nicht zu oft wechseln. In den ersten Rennen nur
Sieg zu wetten, um dann auf
Place umzuschwingen, um dann mehrere auf Sieg zu setzen, führt selten zum Erfolg. Hat man ein Setzmuster entwickelt, mit dem man sich wohl fühlt, kommt der Erfolg meist von selbst, auch wenn es vielleicht einen Moment dauert.
Grundsätzlich variable Wetteinsätze:
Gemeint ist der variierende
Wetteinsatz und
Wettmuster, je nachdem für wie sicher man eine Wette hält, ohne dabei einen strikten
Stakingplan zu folgen.
Hier lauert mit das größte Fehlerpotential. Durch die Höhe der
Wetteinsätze legt man sich mehr oder minder fest, welchen seiner Auswahlen man die höchsten Chancen auf
Gewinn ausrechnet. Umgekehrt sollte man sich fragen, warum man dann auf die Auswahlen, denen man nur wenig zutraut, überhaupt etwas setzt. Zudem ist es schwierig, hier die richtigen Relationen zu finden, also den einzelnen
Wetten den richtigen Einsatz beizumessen, um den maximalen Profit zu erzielen. Von völlig freien Einsätzen und Variationen ist generell abzuraten, gerade wenn während bzw. zwischen den Rennen gewettet wird. Die Wahrscheinlichkeit von emotionalen Wetten, wie etwa sogenannten Frustwetten, steigt hier immens. Versucht man krampfhaft vorangegangene Verluste durch höhere Einsätze wieder auszugleichen, erleidet man fast garantiert weitere und noch größere Verluste. Die beste Möglichkeit um trotzdem
variable Wetteinsätze anzuwenden, ist die
Einteilung der Wetten in sogenannte „
Klassen“ mit jeweils fest zugeteiltem Einsatz. Etwa könnte man das geschätzte Risiko von 1-5 klassifizieren und dem niedrigsten Risiko von 1 einen Einsatz von 5 Euro zuweisen, dem höchsten Risiko von 5 nur einen Euro Einsatz. Problematisch ist hier vor allem, dass der Gewinn durch falsche Zuteilung der
Risikoklassen stark gemindert werden kann. Hat man jedoch ein sicheres Gefühl für das Risiko, kann man so die Verluste stark reduzieren.