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Surebet oder Either Way


Pferdewetten Trading - Surebet oder Either Way

   
Im Prinzip muss man sich zuerst einmal entscheiden, was für eine Art von Wette man abschließen möchte – eine, bei der man seinen Einsatz nicht verlieren kann und einen höheren Gewinn erzielt, oder eine, bei der man, egal wie das Event ausgeht, einen Gewinn erzielt?

Surebets sind dabei die erstere Möglichkeit, Either Way die zweite. Nehmen wir ein, ein Pferd steht mittags mit einer Quote von 5.0 bei Betfair im Markt. Wir buchen das Pferd mit 50€. Kurz vor dem Event schauen wir in den Markt und stellen fest, dass unser Pferd nur noch zu einer Quote von 4.0 angeboten wird.

Nun stellt sich uns die Frage, was wir daraus machen wollen – wir haben hier vier Möglichkeiten:

1. Wir könnten natürlich die Wette einfach so stehen lassen, was aber nicht der Sinn dieser Lektion wäre.

2. Wir machen die Wette zu einer Surebet. Dazu wetten wir nun zu einer Quote von 4 gegen das Pferd. Der Einfachheit halber nehmen wir hier mal an, die Lay und die Back Quoten im Markt sind identisch. Wir besitzen nun also eine Wette von 50€ Euro zu 5.0 auf das Pferd und eine Wette zu 4.0 gegen das Pferd. Damit bleibt eine Wette zu 1.0 (also 1/1) übrig. In dem Fall, dass unser Pferd nun dieses Event gewinnt, gewinnen wir 50€. Verliert es, beläuft sich unser Verlust auf 0€. Es ist also im Prinzip nun eine Gratiswette. Das Ganze kann man natürlich auch zu einem Sure Lay umbauen – In diesem Fall würden wir 62.5€ gegen das Pferd wetten. In diesem Fall würden wir dann 12.50€ gewinnen wenn das Pferd verliert. Bei sinkenden Quoten im Markt ist ein Sure Lay allerdings keine zwingend gute Idee, zumal eine Either Way Wette nur unwesentlich weniger Gewinn bei einem Lay bringen würde.

3. Wir Wetten gegen das Pferd und zwar mehr, als wir auf Sieg des Pferdes gesetzt haben. Wir wetten also Beispielsweise 60€ zu 4.0 gegen das Pferd (Lay). Siegt das Pferd, verlieren wir bei dieser Wette 240€. Durch die 50€ zu 5.0 gewinnen wir jedoch gleichzeitig 250€. Wir machen also 10€ Gewinn.

Verliert das Pferd, verlieren wir unseren Einsatz von 50€, gewinnen jedoch die 60€ aus der Lay Wette. Wir machen wieder 10€ Gewinn. Egal was nach Abschluss dieser Wette noch passiert, wir gewinnen auf jeden Fall 10€. Diese Wettart wird auch als Either Way bezeichnet.

4. Die vierte Möglichkeit ist eine Mischung aus Surebet und Either Way Bet. In diesem Fall möchten wir nicht den gleichen Betrag gewinnen, egal wie das Event ausgeht, sondern mehr, wenn unser Pferd gewinnt. Sagen wir, wir wollen 10% sicheren Gewinn bei dieser Wette haben – Wir müssten also eine Lay Wette von 55€ abschließen. Im Falle eines Sieges unseres Pferdes würden wir also 220€ verlieren. Durch die Siegwette zu 5.0 würden wir jedoch nach wie vor 250€ gewinnen. Wir machen also 30€ Gewinn bei einem Sieg des Pferdes und 5€ Gewinn wenn es verliert.

Wann sollte ich welchen Trade abschließen?

Auch bei einem Trade kommt man um eine Einschätzung des Rennens an sich kaum herum, da man prinzipiell beurteilen muss, ob das Pferd, auf das getradet wird, gute Chancen auf Sieg hat oder doch eher verlieren könnte?

Eine Surebet macht z.B. bei sehr hoch quotierten Pferden kaum einen Sinn. Zwar kann man bereits bei geringen Quotenschwankungen einen hohen Gewinn erwarten, jedoch muss das Pferd erst mal gewinnen, damit wir überhaupt Profit machen! Die kleinste Quotenschwankung bei einer Quote von 100 ist 2. Wenn ein Pferd also von 100 auf 94 fällt, würden wir bei einer Wette mit 50€ immerhin 300€ Gewinn machen – und das bei einer Kursschwankung von nur 6%. Nun muss dieser extreme Außenseiter aber das Ziel auch als erster passieren, damit wir einen Gewinn erwirtschaften, was leider nicht allzu häufig vorkommt.

Wollen wir aus dieser Kursschwankung eine Either Way Bet machen, müssen wir feststellen, dass wir kaum Gewinn machen – Wir könnten hier grob eine Wette mit 53€ zu einer Quote von 94€ abgeben – Wir würden also 3€ Gewinn machen, wenn das Pferd verliert, und noch 18€, wenn es gewinnt.

An diesem kleinen Beispiel sehen wir schon einen Grundunterschied der beiden Wettformen.

Bei der Surebet kommt es auf den Unterschied der Quotenpunkte an – umso mehr Quotenpunkte die beiden Wettarten auseinander liegen, desto mehr Gewinn machen wir.

Bei den Either Way Wetten kommt es vor allem auf die % an, die die beiden Wetten auseinander liegen. Umso mehr sich eine Quote prozentual verändert hat, desto mehr Gewinn können wir hier machen.

Die beiden Regeln können in Grundzügen so übernommen werden, jedoch sollte man beachten, dass sich die Verhältnisse mit den Quoten etwas verändern:

Im Folgenden ein Beispiel dazu:

Die Quote verändert sich stets um genau 10%, der Einsatz beträgt konstant 100€. Im ersten Beispiel setzen wir dabei auf Surebet, im zweiten auf Either Way.

Quote Gewinn
Von auf Surebet Either Way (ca.)
100 90 1000 10,99
50 45 500 10,8
20 18 200 10,52
10 9 100 10
5 4,5 50 9,1
3 2,7 30 8,1
2 1,8 20 7,15


Man sieht an diesem Beispiel:

1. Die Quoten stehen in direkter Beziehung zu dem möglichen Gewinn. 10% Quotenunterschied bedeuten nicht immer den gleichen Gewinn, sondern der Gewinn reduziert sich, je kleiner die Quoten werden.

2. Die Surebet ist, wie bereits erwähnt, hochgradig von den Quotenpunkten abhängig. Obwohl immer genau 10% Unterschied in den Quotenschwankungen herrscht, verliert die Surebet ganze 98% Gewinn im Laufe des Beispiels.

3. Die Either Way Bet ist stabiler, was den Gewinn angeht – Sie verliert nur rund 35% ihres Gewinns während des Beispiels, dabei nimmt der Gewinnverlust überproportional zu, wobei dies ab einer Quote von 5 am ersichtlichsten wird.

Jetzt wissen wir schon mal, was die einzelnen Trades potentiell für Gewinn bringen könnten, nun wird es Zeit, das Ganze mit der Realität zu verbinden.

Im Schnitt gewinnen die Favoriten der Pferderennen zu gut 30% - 33%. Dabei liegt das ROI, also das Return of Income, bei knapp unter 100%. Wir wissen also, dass die Favoriten im Schnitt unter einer Quote von 3 laufen (33% sind genau 1/3 von 100, wenn also alle Fav. zu Quoten von 3im Schnitt laufen würden, müssten wir 100% ROI haben).

30% Gewinn sind schon ordentlich, ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass eine Surebet hier in etwa das 2.8 – 3.7 fache einer Either Way Wette einbringt. Durchschnittlich würde sich also die Surebet auf Dauer mehr rentieren, als die Either Way Bet. Wissen wir auf Grund vergangener Wetten und einer gepflegten Statistik, wie unser ROI und unsere Trefferquote aussehen, können wir individuell ermitteln, welche Wettart sich am meisten rentieren würde.

Wer keinen statistischen Aufwand betreiben möchte, sollte folgende Faustregeln beachten:

1. Surebets auf Favoriten und Second Fav
2. Mischwette auf leichte Außenseiter
3. Either Way auf Außenseiter und unsichere Auswahlen.

So erhalten wir grob nach den von den Buchmachern errechneten Chancen immer den höchsten Gewinn – Die Pferde mit den höchsten Gewinnchancen werden per Surebet gebucht, die mit den geringsten werfen bei einer Niederlage den gleichen Gewinn ab, wie bei einem Sieg – Diese Einteilung gilt natürlich nur wenn man kein Spezialwissen über die Starter bzw. das Rennen besitzt!

Man kann natürlich auch grundsätzlich immer die gleiche Wettart setzen, was das Verfolgen der eigenen Performance etwas vereinfacht, aber vielleicht nicht den höchstmöglichen Gewinn einbringt. Hier entscheiden dann letztendlich Zeit und Vorlieben über die Art.