05.09.2021 – Deauville – Prix du Moulin – Pick: Snow Lantern
15:48 Prix du Moulin – Gruppe 1
Snow Latern: Die Frankel Tochter von Richard Hannon begann ihre Karriere im Juli 2020 in Ascot mit einem zweiten Platz hinter der hervorragenden Zabeel Queen und gewann ein Jahr später im April 2021 ihr Maidenrennen beim nächsten Versuch mühelos. Allerdings scheiterte sie danach beim Versuch das Niveau anzuheben und im Oaks Fillies Stakes auf Listed Ebene nur mit fünf Längen Rückstand ins Ziel kam.
Sie steigerte sich allerdings auf Gruppe 1 Ebene im Coronation Stakes auf weichem Boden in Royal Ascot und konnte überraschend einen soliden zweiten Platz einfahren. Zwar gingen ihr im direkten Duell mit Alcohol Free auf den letzten 100 Metern ein wenig die Kräfte aus, aber wenn sie diese Form beibehalten kann – nun, dann gibt es natürlich keinen Grund, warum sie gegen fast die selbe Konkurrenz heute nicht die selbe Leistung zeigen sollte. Dazu kommt der schnellere Boden, der für sie vielleicht ein weiterer Faktor für eine Formsteigerung sein könnte.
Klar, das ist Spekulation und sie muss sich auch etwas besser ins Rennen fügen um im Tattersalls Falmouth Stakes eine Rolle spielen zu können – aber ich hatte sie auf dem Plan und empfahl sie trotzdem als EW Wette als sie noch zweistellig rangierte – und am Ende gewann Snow Lantern mut einem starken Lauf und sehr guten Ritt von Sean Levery gegen Mother Earth in einem spannenden Schlussprint.
Sie lief noch recht unerfahren und war schwierig zu kontrollieren und war auch danach im Sussex Stakes mit einem verpassten Start und mehrfachen Verkehrsproblemen im Rennen selbst nicht einfach zu lenken – am Ende sicherte sie sich aber auch hier einen hervorragenden dritte Platz und zeigte einiges an Ausdauer, wenn auch weniger die nötige Geschwindigkeit um die Sieger unter Druck zu setzen.
Aber Snow Lantern scheint wandelbar zu sein und wenn der Boden etwas besser wird, sollte man sie auch in schwereren Rennen auf dem Schirm haben
Order Of Australia: Der Australia Sohn von Aiden O’Brien war 2020 eine der großen Überraschungen für mich, denn bis zu seinem Sieg beim Breeders Cup war er bei mir unter dem Radar gelaufen und seine Erfolge an einer Hand abzählbar. Auch 2021 läuft er für mich in den meisten Rennen weiterhin im Stealth Modus, auch wenn er fast permanent die Aufmerksamkeit von Ryan Moore genießen kann.
Seine Karriere begann im November 19 mit einem fünften Platz in einem Maidenrennen, ging dann 2020 im Juni weiter mit einem dritten Platz, ebenfalls in einem Maidenrennen, um dann im Juni in Curragh auf Gruppe 1 Ebene das erste Mal zu überraschen. Über knapp 2400m auf gutem Untergrund kam Order Of Australia im Irish Derby nämlich auf einem soliden vierten Platz ins Ziel und sammelte damit auf höchstem Niveau ein wenig Preisgeld ein…. was mit einer Quote von 33/1 so nicht erwartet worden war.
Zwar war der Sieger Santiago entfleucht und sechs Längen vor Order Of Australia durchs Ziel gelaufen, aber die Leistung im irischen Ableger des Derby war beeindruckend gewesen – leider konnte Order Of Australia diese Form im nachfolgenden Prix De Jockey Club in Frankreich nicht wiederholen und musste mit einem siebten Platz vorlieb nehmen, allerdings trennten ihn in diesem Rennen am Ende „nur“ knapp 4,5 Längen vom Sieger.
Danach wurde es ganz offensichtlich Zeit für den ersten Sieg in der Karriere von Order Of Australia, der in Dundalk im September 2020 und in Curragh im selben Monat zwei Siege auf niedrigem Niveau feiern konnte – dann aber wieder eine herbe Niederlage im Gruppe 3 Novi IT Services International Stakes hinnehmen musste, und dafür nur bedingt eine Entschuldigung vorweisen konnte. Zwar war er kurzzeitig eingeengt worden und hatte keinen freien Lauf zum Ziel, das war aber bei Weitem nicht genug, um die schlechte Leistung zu rechtfertigen.
Und genau wegen dem nachfolgenden Rennen war Order Of Australia für mich 2020 so eine große Überraschung, denn nach der klaren Niederlage auf Gruppe 3 Niveau ging es über den großen Teich nach Amerika, wo er im Breeders Cup Miel startete – natürlich als klarer Außenseiter mit eienr Quote von 40/1.
Und am Anfang des Rennens sah es auch noch danach aus, als ob Order Of Australia das Rennen wieder vergeigen würde, sträubte er sich doch gegen die Zügel und verschwendete Energie, konnte sich aber trotzdem eine gute Position in dem Rennen sichern und übernahm innerhalb der letzten 200m die Führung des Rennens. Zwar kam Circus Maximus noch heran und setzte Order Of Australia stark unter Druck, konnte sich aber nicht an diesem Vorbeischieben und musste sich mit einem zweiten Platz begnügen.
Nach diesem Sieg in einem der schwersten Rennen auf dem Rasen in Amerika ging Order Of Australia gleich die nächste riesengroße Hausnummer an und versuchte sich am Hong Kong Mile, was allerdings gegen Golden Sixty und Co. eine ziemlich aussichtslose Sache war und in einer klaren Niederlage und einem sechsten Platz resultierte.
Die neue Saison startete für Order Of Australia nicht viel besser und er musste zunächst eine klare Niederlage im Queen Anne Stakes verkraften bevor er über 7 Furlong und guten Untergrund im Gruppe 2 Minstrell Stakes als Favorit den erwarteten ersten Sieg in der neuen Saison 2021 feiern konnte.
Wieder oben auf Gruppe 1 Ebene lief er im Sussex Stakes auf einen soliden fünften Platz auf, der zwar weder richtig schlecht noch richtig gut war und erst im nachfolgenden Gruppe 1 Prix du Haras de Fresnay-le-Buffard Jacques le Marois in Frankreich auf gutem Untergrund kam er mit einem dritten Platz wieder besser in Fahrt als erwartet, auch wenn er Palace Pier mit zwei Längen Rückstand natürlich nicht unter Druck hatte setzen können
Für mich ist er ein wenig wie eine Wundertüte seit dem Sieg im Breeders Cup, den ich ihm niemals zugetraut hätte – er ist sicher in der Lage auch in England ein Gruppe 1 Rennen zu gewinnen, aber auf dem Papier immer einer der Außenseiter und wenn er mal wieder gewinnt, wird das wohl wieder eine Art Überraschungssieg sein
Lope Y Fernandez: Der Lope De Vega Sohn von Trainer Aiden O’Brien hatte am Anfang seiner Karriere im Jahr 2019 schnell einige Erfolge feiern können. Nach seinem gewonnenen Debüt in Curragh holt er sich auf Anhieb zwei Plätze auf Black Type Ebene, einen im Chesham Stakes (Ein Listed Rennen in Royal Ascot!) und im Gruppe 2 Qatar Vintage Stakes in Goowood, bevor er sein erstes Gruppenrennen in Form des Gruppe 3 Round Tower Stakes in Curragh über 1207m gewinnen konnte.
Das war ein extrem starker Start in seine Kariere, aber danach wurden die Ziele größer und die Ergebnisse eher unter den Erwartungen – so wurde er im Middle Park Stakes sechster, im Irish 2.000 Guineas Dritter, danach im noch besser besetzten Commonwealth Cup sogar nur Elfter. Er hatte eine Menge Chancen und lief oft besser als seine Ergebnisse am Ende erwarten ließen, was er dann im Juli in Deauville im Qatar Prix Jean Prat unter Beweis stellen konnte. Nach den letzten schlechten Ergebnissen ging er in das Rennen als klarer Außenseiter, konnte aber überraschen und ging unter einer Länge gegen Pinatubo auf den zweiten Platz ins Ziel.
Er blieb nach diesem Erfolg in Frankreich und kam im Prix Maurice de Gheest hinter dem alt bekannten Space Blues auf einem dritten Platz ins Ziel, wieder mit einer deutlich besseren Leistung als eigentlich von ihm erwartet worden war. Ein Sieg blieb aber trotzdem erst einmal weiter aus, im Sprint Cup Stakes in Haydock im September gelang ihm nur ein siebter Platz und im Gruppe 1 Champions Sprint Stakes in Ascot sprang ebenfalls am Ende nur der siebte Platz heraus, über drei Längen hinter dem Sieger Glen Shiel. Trotzdem machte er sich auf den Weg nach Amerika, wo er in Keenland im Breeders‘ Cup Mile startete – natürlich wieder als Außenseiter, das Rennen in Amerika ist schließlich alles andere als ein Leichtgewicht und mit dem was Lope Y Fernandez so bisher die Saison gezeigt hatte, war da ebenfalls nicht viel zu erwarten. Aber Lope Y Fernadnez überraschte in dem Rennen, indem er das Feld von hinten Aufrollte und zum Ziel hin immer näher an den Überraschungs Sieger Order Of Australia ran – das war erneut eine Super Leistung und es wurde Zeit, sich dafür auch mal zu belohnen – das geschah allerdings erst nach der Pause bis in die neue Saison im April 2021 im Heritage Stakes, einem Listed Rennen in Leopardstown, wo er einen sehr lockeren Sieg feiern konnte. Er hat locker fünf Längen Vorsprung herausholen können und schien eine neue Bestform gefunden zu haben, die Frage war nun – hält diese Form auch dem Test auf höherem Niveau stand?
Dieser Frage sollte im Lockinge Stakes in Newbury im Mai 2021 beantwortet werden und das Ergebnis war für Lope Y Fernandez nicht unbedingt schmeichelhaft, denn am Ende betrug sein Rückstand auf den Sieger 19 Längen. Ganz so schlecht wie man nun vermuten würde war sein Lauf aber dann doch wieder nicht, denn der große Rückstand kam vor allem dadurch zu Stande, dass er keinen freien Lauf zum Ziel hatte und in dieser Phase zu viel Rückstand auf den Sieger ansammelte, so dass Ryan Moore als Jockey entschied, Lope Y Fernandez nicht mehr allzu hart ran zu nehmen und ihm einen eher lockeren Schlusssprint bescherte.
Im nachfolgenden Queen Anne Stakes über schnellen Boden in Ascot zeigte er dann unter Jamie Heffernann, warum man die Hoffnung bei ihm nicht aufgeben sollte, denn in diesem 1m Rennen in der Revanche mit Palace Pier sicherte er sich einen sehr guten zweiten Platz, auch wenn er niemals in der Lage war, den Favoriten unter Druck zu setzen – Palace Pier gewann wieder unangefochten, aber ein zweiter Platz auf Gruppe 1 Ebene war mit das Beste, was wir von ihm innerhalb eines Jahres gesehen haben nach der selben Platzierung im Prix Jean Prat 2020.
Bei beiden Rennen herrschte guter Untergrund und scheinbar ist es für Lope Y Fernandez besser, umso schneller der Boden wird – so gesehen waren die beiden Niederlagen im Qatar Sussex Stakes und dem Larc Prix Maurice de Gheest vorherzusehen – und bei dem vorherrschenden Wetter wird es dieses Jahr vermutlich nicht besser für ihn werden
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