06.02.2022 – Leopardstown – Ladbrokes Dublin Chase – Pick: Greaneteen

14:50 Ladbrokes Dublin Chase – Gruppe 1
Für 5jährige und ältere Pferde | Distanz: 3.459 m | Preisgeld: 150.000 EURJagdrennen | Geläuf: Gras | Boden: gut bis weich | Platz-Regeln: 2 Plätze @ 1/4 Quote
Chacun Por Soi SOLLTE das hier gewinnen – allerdings ist seine Bilanz auf Kursen, die schneller waren als Weich / Nachgebend (Yielding) nicht überragend – und ich glaube, seine letzte schlechte Leistung rührt nicht NUR von der langen Pause und einem suboptimalen Trainingsverlauf her.
Captain Guinness: Der Arakan Sohn von Henry De Bromhead hatte am Anfang seiner Karriere eine schwere Zeit, denn nachdem er sein Maidenrennen in Navan erfolgreich abgeschlossen hatte, musste er sich in seinem zweiten Rennen, dem Gruppe 2 Moscow Flyer Novice Hurdle dem Favoriten Andy Dufresne knapp geschlagen geben.
Dass er dem Favoriten hier so zusetzten konnte, war aber schon in sich eine gute Leistung und noch kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, dann wurde er aber im Supreme Novices‘ Hurdle, den Saisonfinale in Cheltenham, an der vorletzten Hürde zu Boden gebracht, als er und Elixir D’ainay von Asterion Forlonge böse zur Seite geschubst wurden. Der Front Runner belegte am Ende einen vierten Platz, aber da wäre mehr für Captain Guiness drin gewesen, und auch nach der Sommerpause und dem Wechsel in die Chase Disziplin im Oktober 2020 setzte sich das Unglück für Captain Guiness fort. Im Cashel Beginners Chase in Tiperrary sprang er einige Male unsicher und „optisch seltsam“ und wurde vor der fünftletzten Hürde von Rachael Blackmore aus dem Rennen genommen. Racheal sagte nach dem Rennen, dass sich Captain Guinnes bei den Sprüngen gerade im hinteren Bereich instabil anfühlte und sie auf Nummer sicher gehen wollte. Die Untersuchung des Arztes ergab nichts konkretes, aber einige abnormale Werte, also wohl eine gute Entscheidung von Rachael Blackmore.
Man gönnte Captain Guinness eine weitere kleine Pause bis zum Dezember, wo er im GAIN Supporting Laois GAA Beginners Chase in Punchestown startete und augenscheinlich wieder ganz der Alte war. Captain Guinnes übernahm die Führung des großen Feldes und setzte ein hartes Tempo, was das Feld weit auseinanderzog und die Spreu schnell vom Weizen trennte. Midnight Run zeigte ein großartiges Rennen, indem er bis zur letzten Hürde immer an Captain Guinnes dran blieb, aber am Ende reichte es nicht, um dem Favoriten und Sieger etwas entgegen zu setzten, aber es blieb der verdiente zweite Platz – fast 30 Längen vor dem Dritten!
Nach diesem Lauf ging er in das Irish Stallion Farms EBF Novice Chase in das Duell mit Energumene und Blackbow, die beide in sich schon einen echten Test darstellten. Energumene erwies sich am Ende als zu gut, interessant war aber auch, dass David Mullins in der Nachbesprechung seines Ritts auf Blackbow zu Protokoll gab, dass er den Eindruck hatte, dass ab der fünftletzten Hürde sein Pferd nicht gut genug gewesen sei, um mit Captain Guinnes und Energumene mitzugehen. Ein ziemlich klares Statement, was die Form von Blackbow auch ohne den Sturz aus dem letzten Rennen am Tag zuvor und gesundheitlichen Problemen in Frage stellt. Captain Guinnes hatte jedenfalls hier nicht die Möglichkeit, die Führung des Rennens zu übernehmen, denn Energumene schritt voran und war einfach zu stark an diesem Tag und deklassierte Captain Guiness mit gut 8 Längen.
Das hält Captain Guinness allerdings nicht davon ab, das Duell mit Ernegumene auch im nächsten Rennen wieder zu suchen, und er schien es durchaus ernst zu meinen, als die beiden sich im Gruppe 1 Irish Arkle Novice Chase wieder trafen. Captain Guinness lies Energumene nicht aus den Augen und hielt sich direkt an dem Front Runner und schien deutlich stärker zu laufen, als noch im letzten Rennen, allerdings hatten die Fans nicht die Chance, zu sehen wie er sich über die 200m längere Distanz von 3472m schlagen würde, denn Captain Guiness stürzte an der Vorletzten Hürde -schade, das Duell um den Sieg hätte ich gerne gesehen.
Gegen Shishkin im Arkle hat Captain Guiness beim Cheltenham Festival erwartungsgemäß keine Sonne gesehen und beim nächsten Duell mit Energumene warf er Rachael Blackmore aus dem Sattel – hatte da das Rennen aber auch schon verloren und keine Chance auch nur auf einen der ausbezahlten Plätze.
Die Chase Rennen schienen nicht unbedingt das richtige für Captain Guiness zu sein, der zwei seiner letzten drei Rennen vor der Sommerpause nicht beendet hatte – aber scheinbar konnte ihn sein Trainer Henry De Bromhead in der Sommerpause ein wenig Nachhilfe geben, was das Springen anbelangt, und beim Saisondebüt im Gruppe 3 Poplar Square Chase in Naas konnte er gegen den alt bekannten Andy Dufresne einen überzeugenden Sieg feiern – mehr als ein paar zu weit nach Links übersprungene Hindernisse gab es nicht zu kritisieren – und im nachfolgenden Gruppe 1 Betfair Tingle Creek Chase schlug sich Captain Guiness erneut solide – ein dritter Platz war mehr als erwartet worden war, allerdings floppten alle Favoriten des Rennens – inklusive Chacun Pour Soi, der heute wieder als Favorit auflaufen darf, weil man davon ausgehen kann, dass die Leistung einfach zu schlecht war, um die reale Form von ihm im Moment darzustellen
Chacun Pour Soi: Der Policy Maker Sohn von Trainer Willie Mullins ist gemessen an seinem Alter immer noch nicht allzu viele Rennen gelaufen, hat aber schon einige Ausrufezeichen setzten können, läuft gefühlt aber immer noch unter seinen Möglichkeiten und wir warten auf den Einschlag beim Cheltenham Festival – da ist die Zeit, die ihm bisher immer entkommen ist. Sein Saisondebüt 2021/22 war das schlechteste Rennen von ihm seid langem, von daher kann man hier von einer gesteigerten Leistung ausgehen. Zusammen mit dem einfacherem Niveau des Rennens gehe ich davon aus, dass er hier seiner Favoritenrolle gerecht werden wird.
Seine Karriere begann im Jahr 2015 noch recht ruhig in Frankreich, wo so viele spätere Stars von Willie Mullins ihre Karriere begannen. Er startete zunächst bis in das Jahr 2016 auf dem Festland in Europa und nahm an einigen Black Type Rennen auf dem Flat teil, bevor er zu Willie Mullins wechselte – allerdings musste man sich bis zu seinem ersten Start lange gedulden, denn Mullins lies ihn erst vier Jahre später in Naas im März 2019 das erste Mal auflaufen!
Vier Jahre Training unter dem Champion Trainer hatten sich aber augenscheinlich ausgezahlt, denn Chacun Pour Soi ging nach dem ersten Sieg in seinem Beginners Chase (mit 31 Längen!!) weiter und gewann im Mai 2019 das Gruppe 1 Ryanair Novice Chase gegen Defi Du Seuil! Das war ein ziemliches Ausrufezeichen, welches man auch einem Schützling von Willie Mullins nicht ohne weiteres bei seinem gerade einmal zweiten Start zugetraut hatte, aber das Warten hatte sich offensichtlich gelohnt und Chacun Pour Soi konnte noch in seiner ersten Saison seinen ersten Gruppe 1 Sieg über 3219m sichern, und das gegen absolute Top Konkurrenz!
Damit konnte er zufrieden in die Sommerpause gehen, die mit einem Start im Paddys Rewards Club Chase auf Gruppe 1 Ebene im Dezember 2019 beendet wurde. Das 3420m Rennen hätte eigentlich ein lockerer Einstieg für Chacun Pour Soi werden sollen, allerdings schien er die Auswirkungen der langen Pause noch zu fühlen, denn A Plus Tard, der das Feld über die Distanz geführt hatte, lies sich nicht so einfach abschütteln und unter einem harten Ritt von Rachel Blackmoore schaffte der Schützling von Henry De Bromhead es, sich auf der Zielgeraden noch mit fast vier Längen von Chacun Pour Soi abzusetzen, der zunehmend müde wurde.
Chacun Pour Soi machte allerdings beim nächsten Start im Februar im Gruppe 1 Dublin Chase alles wieder gut, als er seinen Stallgefährten Min um ebenfalls gut vier Längen schlagen konnte. Dieses Mal sah er während des Rennens absolut fit aus und lies Min keine Chance, sich vor der letzten Hürde noch an seine Hufe zu hängen. Mit dem dominanten Sieg über einen der Favoriten des Festivals haben wir dem Start von Chacun Pour Soi natürlich entgegengefiebert, aber leider verpasste er das Festival und machte erst wieder im Dezember 2020 seinen nächsten Start.
Das Hill Way Chase gewann er ohne sich wirklich anstrengen zu müssen, dass seine beiden Verfolger Cash Back und Djingle an der letzten Hürde stürzten machte da kaum noch einen Unterschied. Danach kam das Paddy Power Rewards Chase auf Gruppe 1 Ebene, ein Rennen nach dem Boxing Day im Dezember 2020.
Bei dem Rewards Chase kamen einige interessante Gegner zusammen, hatte doch das Wetter Anfang Januar/Ende Dezember einige Alternativen gecancelt und so war das Rennen gut besetz. Das Wetter an dem Tag des Rennens war für den tiefen Winter blendend und jedes der Pferde fand über die 3420m ideale Bedingungen vor, um zu zeigen, was sie so können und in welcher Form sie sind
Am Ende gewann Chacun Pour Soi das Rennen mit Leichtigkeit, zog er das Feld vor dem Einbiegen in die Zielgerade doch locker auseinander und konnte unter einem lockerenTrab mit sechs Längen Vorsprung in das Ziel einlaufen. Keiner der Gegner hatte eine Chance an ihm dran zu bleiben, Notebook hatte verzweifelt die Verfolgung aufgenommen, aber keine Chance an ihm dran zu bleiben und auch beim nachfolgenden Dublin Chase lief das Rennen gegen fast die gleiche Konkurrenz auf das selbe Ergebnis hinaus.
Notebook setzte das Tempo und Fakir D’oudaries liefen vor dem Favoriten her, Chacun Pour Soi lief aber souverän und selbstbewusst auf und als das Tempo von dem Favoriten vor der letzten Hürde erhöht wurde, war er auch schon auf und davon – nun drei Rennen in Folge nicht nur ungeschlagen, sondern fast schon furchteinflößen dominant unterwegs, ging es dann zum Cheltenham Festival, zum Betway Queen Mother Champion Chase, welches er natürlich als Favorit antreten dürfte – allerdings dann seine Fans etwas enttäuschte.
Bis zur Schlussphase des Rennens lief es eigentlich nicht schlecht für ihn, der Untergrund war vielleicht ein wenig schneller als ihm lieb gewesen sein mag, aber alles in allem war Chacun Pour Soi an der drittletzten Hürde vorne mit dabei und prouzierte einen sehr guten Sprung über dieses Hindernis. Danach ging es allerdings schnell bergab mit der Form, er driftete auf dem Weg zum vorletzten Sprung über den Track und behinderte das nachfolgende Feld schwer, schaffte es aber sich die Führung vor der letzten Hürde zu sichern, hatte dann aber keine Kraft mehr den Hügel hinauf und gab noch zwei Plätze ab.
Zurück in Irland im April über etwas weicheren Boden im Punchestown William Hill Champion Chase gewann Chacun Pour Soi dann wieder unangefochten gegen Allaho, dieses Mal sah der Schlusssprint von Chacun Pour Soi extrem stark aus und er holte gerade auf den letzten Metern die notwendigen Längen auf die Konkurrenz heraus.
Das Saisondebüt gegen den heutigen Konkurrenten Greaneteen im Betfair Tingle Creek Chase war ein kompletter Flop, den man Chacun Pour Soi aber verzeihen kann… sollte es allerdings an dem heutigen Boden gelegen haben, dass er nicht so richtig in Fahrt kommen wollte, könnte es auch heute ein böses Erwachen geben.
Greaneteen: Überaschungssieger aus dem Tingle Creek gegen Captain Guiness und Chacun Pour Soi, allerdings zuletzt chancenlos gegen Shishkin. Klopft allerdings schon eine ganze Weile an der Tür zu den ganz großen Rennen und hat einige Male dort sehr prominent platziert.
Seine Karriere begann für G Macaire in Frankreich, Greaeteen wechselte allerdings im November 2017 nach nur einem Rennen zu Paul Nicholls und tingelte zunächst durch einige Maidenrennen und Handicaps in England, bevor sich nach der Sommerpause im Oktober 2019 da erste Mal in ein Gruppenrennen traute, dort allerdings ziemlich eingenordet wurde. Also ging es 2020 zurück in die Handicaps und nach drei Siegen in Folge versuchte er sich im März beim Cheltenham Festival im Johnny Henderson Grand Annual Challenge Cup Handicap Chase und belegte einen soliden vierten Platz, wenn auch ohne Chance die Führenden wirklich unter Druck zu setzen.
In der Saison 2020/21 gelang dann allerdings gleich zu Anfang im November der Sprung auf die Gruppenebene als er im Gruppe 2 Haldon Gold Cup (A Limited Handicap Chase) hauchdünn gewann. 2m1f und guter Untergrund machten das Rennen unter hohem Gewicht für Greaneteen möglich, allerdings wurde er beim Versuch, das Niveau erneut anzuziehen und auf Gruppe 1 Niveau hoch zu gehen, von Politologue mit sieben Längen in seine Schranken verwiesen. Harry Cobden mühte sich redlich und gab alles um Greaneteen in Gang zu bringen, aber der hatte auf der Zielgeraden einfach nichts mehr zu geben und musste sich geschlagen geben.
Auf dem Niveau musste sich Greaneteen dann im folgenden Betfair Game Spirit Chase und dem Betway Queen Mother Champion Chase beim Cheltenham Festival weitere Niederlagen abholen, dass er aber beim Cheltenham Festival bis auf zwei Längen an den Sieger heran gekommen war, war an sich eine sehr sehr gute Leistung für den haushohen Außenseiter Greaneteen, der den Hügel hinauf tatsächlich den Anschluss halten konnte.
So gesehen war es nicht wirklich überraschend, dass Greaneteen sich nachfolgend beim Gruppe 1 bet365 Celebration Chase im April in Sandown den Sieg holte – nur vielleicht, dass er sogar den großen Altior dabei schlagen konnte, und das recht bequem, war ein wenig verwunderlich. Aber Greaeteen hatte es die ganze Saison über angekündigt, scheint mit schnellem Boden zurecht zu kommen und Altior war nicht mehr ganz die Macht, die er früher einmal gewesen war.
Nach der Sommerpause kam Greaneteen in Exeter im Gruppe 2 Betway Haldon Gold Cup zurück, musste dort aber viel zu viel Gewicht tragen und sich am Ende mit dem vierten Platz zufrieden geben – ein solides Ergebnis, wenn auch vielleicht ein wenig vorhersehbar unter den Gegebenheiten. Unter gleichen Gewichten rächte er sich dann an Hitman, als die beiden im Betfair Tingle Creek Chase in Sandown wieder aufeinander trafen, und da der Favorit Chacun Pour Soi in diesem Rennen floppte, konnte Greaneteen den verdienten zweiten Gruppe 1 Sieg feiern.
Gegen Shishkin im Gruppe 2 Desert Orchid Stakes verstärkte sich der Eindruck, dass Greaneteen vor allem mit schnellem Boden gut zurecht kommt, denn Shishkin konnte Greaneteen mit 10 Längen Vorsprung eine ziemliche Lektion erteilen – allerdings eben auf weichem Untergrund, den Greaneteen bisher eher vermieden hat.
Heute könnte der Boden wieder ein weniger schneller sein – was Greaneteen liegt, und Chacun Pour Soi eben so gar nicht
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