Paul Nicholls visiert wieder das Denman Chase an:

Denman Chase – Samstag den 11.02.2023 in Newbury
Das Denman Chase bietet mehr als sein Ruf als Probelauf für den Gold Cup suggeriert. Seit 2010 haben neun Pferde aus diesem Rennen es unter die ersten vier im Cheltenham Gold Cup geschafft, im Vergleich zu acht aus dem irischen Gold Cup und 11 aus dem Betfair Chase. Die vergleichbaren Zahlen für die anderen führenden Grade 2 Rennen in Großbritannien, die Cotswold und Charlie Hall Rennen, betragen fünf und null – schon mal nicht schlecht sich dieses Rennen zu merken und zu markieren, wenn man sich die Rennen beim Cheltenham Festival mal näher anschauen will.
Obwohl dies allgemein der Fall ist, sind die besonderen Umstände in diesem Jahr nicht so vielversprechend. Eldorado Allen ist der einzige der sieben Teilnehmer mit einem Eintrag für den Gold Cup und er ist ein 100-1-Schuss – der Rest visiert andere Rennen an und die Frühzeitgen Eintragungen beim Cheltenham Festival in diesem Jahr hinterlassen ihre Spuren
Und Eldorado Allen neigt dazu, sich auf gegradete Rennen zu beschränken, während die meisten seiner Konkurrenten gegradete Rennen mit Handicaps kombinieren. Aber das kann kaum als typisch für ein Rennen bezeichnet werden, das mit Pferden wie Denman und Native River assoziiert wird.
Das Handicapystem in diesem Jahr bevorzugt Pferde wie Fanion D’Estruval und Hitman gegenüber Eldorado Allen, da dieser die maximale 8lb-Strafe trägt, nachdem er das Rennen letztes Jahr gewonnen hat. Seitdem hat Fanion D’Estruval einen Ascot Chase und einen Rowland Meyrick platziert, während Hitman im Melling Chase und Old Roan je Zweiter war.
Aufgrund der Form in dieser Saison sollte Hitman schwer zu schlagen sein, wenn er bis zum Ende des Rennens durchhält. Er wurde im Old Roan knapp von einem 159er Pferd geschlagen und hatte Ga Law (jetzt mit einer 10lb höheren Bewertung) hinter sich. Die Frage nach der Ausdauer wurde im King George, in dem er nie konkurrenzfähig war, nicht abschließend geklärt. Newbury ist zwar galoppfreudiger als Kempton, aber trotzdem eine anspruchsvolle Strecke und man kann Hitman als Favorit nicht blind wetten
Sam Brown und Does He Know tragen 4lb-Strafen für den Sieg in Grade 3 Rennen in Aintree und Cheltenham, und haben sich in Grade 2 Rennen ebenfalls gut geschlagen – Sam Brown wurde Dritter im Charlie Hall, Does He Know gewann letztes Jahr den Reynoldstown – und Sam Brown scheint nicht so abhängig vom Schlamm zu sein wie in seiner Jugend.
Der Letzte, der es in Handicaps und Graduierten Rennen versucht – aber keinen Erfolg hat – ist Kalashnikov. Im Vorjahr belegte er bei seinem vorletzten Start den vierten Platz im Ryanair Chase und zeigte bei seinem Comeback im Rowland Meyrick im Dezember eine starke Leistung. Bis zur fünftletzten Hürde lief er noch mit den Siegern mit, bevor er müde wurde.
Kalashnikovs Form auf dieser Strecke ist ebenfalls gut. Er gewann das Betfair Hurdle 2018 und belegte 2021 in diesem Rennen den dritten Platz. Obwohl es schwer ist, angesichts seiner herabgesetzten Bewertung von 150 zu übersehen, wie gut er – gemessen an seinen Bestleitungen – gehandicapt ist, wäre es keine große Überraschung, wenn er trotz großer Quoten überzeugt, wenn er seit Wetherby Fortschritte gemacht hat – was nicht ausgeschlossen ist. Aber er ist auch nicht der konstanteste und eher für risikofreudige geeignet.
Nicholls sucht den 11. Sieg im Denman mit Hitman Dieses Rennen hat für Paul Nicholls einen besonderen Platz im Herzen und wird von ihm konsequent mit guten Pferden anvisiert.
Er hat es zehn Mal gewonnen, mit Startern mit Ausdauer wie Kauto Star (2007), See More Business (2000), Clan Des Obeaux (2019) und natürlich Denman (2008), nach dem das Rennen nun benannt ist.
Hitman, sein Repräsentant in diesem Jahr, dürfte als klarer Favorit starten, wenn er von seiner enttäuschenden Leistung im King George VI Chase in Kempton zurückkommen und sich für die großen Rennen positionieren möchte.
Hitman hatte gute Chancen und es gab viele Anzeichen dass er Weihnachten erfolgreich sein würde, aber Bravemansgame lief ein Spitzenrennen und gewann, Frodon wurde Dritter und Hitman gab auf.
Nicholls glaubt aber, dass Hitman eine „großartige Chance“ auf den Sieg in Newbury hat und sagt: „Die Denman Chase war für uns ein sehr gutes Rennen und ich liebe es, es zu gewinnen, da es seinen Namen [den von Denman] trägt.
„Hitman war auf weichem Boden im King George bevorzugt, aber er machte einen schlechten Fehler, der ihn aus dem Rennen nahm. Man kann das unterstreichen. Er ist sehr gut und hat eine großartige Chance.“
Brendan Powell, Reiter von Eldorado Allen: Er weiß nicht, wie man ein schlechtes Rennen läuft, also kann man hoffen, dass er erneut sein Bestes geben wird. Er hat das Rennen letztes Jahr gewonnen und ich denke, er hat wieder eine gute Chance.
Kim Bailey, Trainer von Does He Know: Er befindet sich in einer guten Verfassung. Er hatte ein sehr hartes Rennen, als er im November bei Cheltenham unter 12st gewann, und wir haben ihm absichtlich eine lange Pause gegönnt. Wir hatten die Wahl, entweder in Newbury oder nächstes Wochenende in Haydock zu starten und er verdient es wahrscheinlich, in einem Rennen zu laufen, bei dem er kein Gewicht gibt.
Anthony Honeyball, Trainer von Sam Brown: Ich bin sehr zufrieden mit ihm und er hat diese Woche gut trainiert. Wir sind bereit, ihm die Chance zu geben, wenn das Geläuf wirklich gut ist. Er trägt zum ersten Mal Kappzaum, da einige Dinge nach dem Many Clouds aufgefallen sind, bei dem er sich nicht in seiner besten Form präsentiert hat. Ich denke, wir haben ihn wieder dorthin gebracht, wo wir ihn haben wollen.
Venetia Williams, Trainer von Fanion D’Estruval: Er neigt dazu, sich selbst auszufallen, deshalb setzen wir Kappzaum auf. Er hat sowieso eine gute Chance, und eine noch bessere, wenn der Kappzaum eine verbesserte Leistung bringt.
Amy Murphy, Trainer von Kalashnikov: Er ist in guter Form. Er wurde bei seinem ersten Rennen nach fast zwei Jahren beim Rowland Meyrick in Wetherby ein bisschen müde. Es ist ein hartes Rennen, aber wir wissen, dass er Newbury mag und mit etwas Glück wird er ein gutes Rennen laufen.
Philip Hobbs, Trainer von Zanza: Er trifft auf höher bewertete Pferde. Er scheint sich wohl zu fühlen und hat sehr gute Form in Newbury – er hat von seinen fünf Starts dort vier gewonnen. Bericht von Richard Birch.
Hitman: Der Falco Sohn von Paul Nicholls kommt ursprünglich aus Frankreich und bestritt seine Rennen dort für G Macaire. Die ersten drei Rennen waren durchaus vielversprechend, so belegte er in der Zeit vom Dezember 2019 bis zum Januar 2020 einen ersten und einen zweiten Platz – und einmal lief er aus dem Kurs raus als er an der neunten Hürde viel zu weit nach Links sprang. Das war trotzdem alles eine sehr gute Leistung und er wechselte danach zu Paul Nicholls, der ihn noch zusätzlich einer Operation an der Luftrühre unterzog, damit sein neuer Schützling besser Luft bekommen solte.
Das hat sich offensichtlich gelohnt, denn als er im November 2020 sein erstes Rennen für den neuen Trainer bestritt, gewann er das Klasse 3 Rennen über 2 Meilen mit einem immensen Abstand von über 30 Längen zu seinen Verfolgern. Zwar war dieser Vorsprung auch durch einen Sturz seiner Verfolger begünstigt, an seinem Sieg hätte das aber ohnehin nichts geändert.
Für sein zweites Rennen über Hürden hatte sich Hitman un sein Trainer Paul Nicholls das Planteur At Chapel Stud Henry VIII Novices‘ Chase auf Gruppe 1 Ebene ausgesucht. Der Sprung im Niveau zusätzlich zum weichen Boden war noch etwas zu viel für Hitman, der zu lange brauchte um sich in das Rennen zu finden und nicht mehr an Allmankind heran kam, der sich auf der Rückgerade vor den letzten beiden Hürden über 5 Längen vor das Feld gesetzt hatte. Allmankind zeigte an diesem Tag einen hervorragenden Front Runner Lauf und Hitman hatte nie eine Chance, die gesamte Distanz zum Sieger wieder gut zu machen, reduzierte aber die zwischenzeitlich 10 Längen Distanz zwischen ihm und Allmankind auf dem Weg zum Ziel immerhin auf unter 3 Längen und zeigte auch an der letzten Hürde einen hervorragenden, kraftvollen Sprung.
In Sandown im Virgin Bet Scilly Isles Novices‘ Chase im Februar ging es in das lang ersehnte Duell mit Shan Blue, welches für Hitman aber mit einem Sturz an der zwölften Hürde verfrüht zu Ende ging. Bis dahin hatte Hitman eigentlich extrem stark ausgesehen, umso bedauerlicher, dass er das Rennen nicht zu Ende laufen konnte. Statt dann zum Cheltenham Festvial zu gehen nahm Trainer Paul Nicholls doch lieber ein leichteres Rennen ins Visier und lies ihn in Newbury im BetVictor Novices‘ Chase auflaufen, wo er, wie es sich, wie es sich für einen echten Favoriten gehört, das kleine drei Konkurrenten Rennen dominierte und mit Leichtigkeit gewann. Seine Sprünge waren größtenteils OK, ein paar Schrecksekunden gab es aber trotzdem, wie etwa an der viertletzten Hürde.
Das Cheltenham Festival lies er leider aus und startete stattdessen danach in Aintree im Alloys Manifesto Novices Chase, wo er allerdings wieder nach einigen nicht ganz sauberen Sprüngen nicht über den dritten Platz hinaus kam. Gerade auf der Zielgerade ging ihm die Luft zunehmend aus und er musste den Sieger Protektorat ziehen lassen.
In der der Sommerpause bis zu neuen Saison 2021/22 bekam er eine OP an der Luftröhre spendiert und da er sich im Betway Haldon Gold Cup in Exeter mit einem starken Lauf und einem spannenden Duell mit Hitman zurück meldete, schien ihm die Pause nicht geschadet zu haben und die OP durchaus ein wenig zu helfen. Die Sprünge waren deutlich besser und nur auf den aller letzten Metern gab er die Führung letztendlich ab – das war ein sehr starker Lauf von Hitman und mit seinem zweiten Platz im Tingle Creek hielt er seine Form aufrecht -auch wenn hier Greaneteen eine Nummer zu groß für ihn war.
Leider konnte er gegen leichtere Konkurrenz im Februar im Betfair Exchange Game Spirit Chase nicht auf diese gute Leistung aufbauen und musste sich mit dem dritten – und leider vorletzten – Platz zufrieden geben. Hitman setzte sich hinter die Führenden und blieb in dem kleinen Feld auch vorne mit dabei, verlor aber an der letzten Hürde den Anschluss und hatte auf der Zielgeraden nicht mehr die Kraft, seinen vorletzten Platz zu halten.
Er umging das Cheltenham Festival und startete stattdessen in der March Chase in Aintree im April, wo er sich mit dem haushohen Favoriten Fakur D’oudaries messen musste – und mit einem zweiten Platz durchaus respektabel abschnitt, auch wenn der Sieger und Favorit sich gut fünf Längen von ihm absetzten konnte. Aber Hitman lief trotz seiner Niederlage vielleicht das beste Rennen seiner Saison 2022, denn er lief noch zwei Hürden vor dem Ziel stark auf und schien in der Lage zu sein, als Einziger mit dem Favoriten mit zu gehen, musste aber vor dem letzten Sprung dann doch den Sieger ziehen lassen und wurde auf dem Run In zunehmend müde und lies Scau Royal auf dem dritten Platz sogar noch aufschließen.
In der Sommerpause bekam Hitman eine OP an der Windröhre verpasst, die sich mit einem sehr guten Start in die Saison 2022/23 aber auszuzahlen schien. Zunächst verpasste er dien Sieg im Gruppe 2 ewson St Helens Old Roan Limited Handicap Chase nur denkbar knapp mit einem Kopf gegen den deutlich leichteren Konkurrenten Riders On The Storm (1 Stone, 6 Pounds leichter!), bevor er das Get Daily Rewards With Betfair Graduation Chase in Haydock über 2m5f dominieren konnte.
Hier lief Hitman unter gleichem Gewicht stark auf und konnte sich gegen Erne River mit über 11 Längen durchsetzen – Das folgende Ladbrokes King George VI Chase um Weihnachten war ein extremer Sprung im Niveau und die Quote von 11/1 sprach schon von dem Risiko, welches Hitman hier anhaftete – die Konkurrenz war deutlich stärker, die Distanz lang, die Untergrund Konditionen waren anspruchsvoll… und so war es an Barvemansgame der Star des Rennens zu werden, während Hitman das Rennen vorzeitig an der vorletzten Hürde beendete – und da auch noch aus der Nase blutetet. Aber das Rennen war von Anfang an nicht sein Ding und er lief größtenteils dem Feld hinterher und konnte keinen Stich landen – er ist aber besser als das und wird beim Denman Chase sicher stärker aufaufen.
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