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15.03.2023 – Cheltenham- Ryanair Chase (Registered As The Festival Trophy) – Pick: Shishkin

15. März 2023 / phil
Pferderennen in England

15:50 (New) Ryanair Chase (Registered As The Festival Trophy) (Grade 1) (GBB Race) (Class 1)

Distanz: 2m4½f (2m4f127y) | Alter: (5yo+) | Untergrund: Weich

Kaum ein Sieger hatte eine Quote von über 9, die meisten lagen bei unter 5. Das Alter beträgt 7, 8 und 9, wobei die Siebenjährigen am Besten abschneiden. Die meisten Sieger hatten ein Rating von 169+, dann einer mit 166 ,165 (Second Fav), 162 (Second Fav) und 161.

Favoriten schlagen sich ganz OK, mit vier Siegern und drei Platzierungen – nur zwei floppten in den letzten 10 Austragungen. Favoriten mit einer Quote von unter 2 sind 1-1, unter 3 2-2 – nicht gerade überzeugend für so ein Rennen hier.

Noch weniger ist allerdings die Bilanz der zweiten Favoriten – egal ob eine Quote von 3,75, 5 oder 8 – nur einer der zweiten Favoriten hat in den letzten 10 Jahren gewonnen, und das war Min mit einer Quote von 3! Dann haben wir noch 2 Platzierungen, aber das sieht nicht gut aus für Blue Lord! Dritte Favoriten haben eine Bilanz von 2 Siegen, einem zweiten Platz und einem vierten Platz – und einer Menge misses. Alle Platzierungen waren aber mit einer Quote von unter 10 vertreten, …. Janidil, ich sehe da Chancen!

Der Dritte und Vierte in den Quoten hat je drei Mal platziert, alles mit Quoten unter 15.

Auf dem dritten Platz landeten allerdings auch gerne mal einige Außenseiter mit Quoten von 30+, aber das verwundert nicht – eher, dass viele mit einer Quote um die 6 nur auf dem vierten Platz gelandet sind.

Schaut man sich das Feld so an, ist klar: Shishkin sollte das Rennen machen. Janidil, letztjahres Zweiter, ist die größte Gefahr, Blue Lord ist ungewiss.

Das letzte Rennen sollte gewonnen worden sein, wieder – Blue Lord, meh.

Ein Sieg oder eine Platzierung auf dem Kurs in Cheltenham sollte da sein, genau wie über die Distanz und mehrfache Teilnahmen an Gruppe 1 Rennen. Etwas esoterischer: Die Startnummern ab 6 aufwärts waren vertreten, mit einer Häufung bei 8 und 11.

Schaut man sich jetzt noch an, wie die Pferde jeweils in Cheltenham, auf dem Untergrund und über die Distanz gelaufen sind, kommt man zu folgender Einteilung: Shishkin, Janidil, Envoi Allen, Fury Road, Blue Lord, French Dynamite, Chacun Pour Soi, Ga Law

Die Pferde im Detail:

Shishkin: Der Sholokhov Sohn von Trainer Nicky Henderson kommt heute verspätet wieder auf die Rennstrecke zurück, nachdem er zuvor einige Probleme mit seinem Training hatte und die Erwartungen in ihn nicht ganz erfüllen konnte. Eine „Wind OP“ in der Sommerpause tut ihr übriges, um dieses Saisondebüt ganz besonders interessant zu machen.

Er wurde leider schon vor dem ersten Rennen kastriert, sonst wäre seine Stammbaumlinie mit Sicherheit sehr interessant geworden. So jedenfalls machte er 2018 sein Debüt in „Inch“ in Irland, einem Provinzkurs, welcher nur selten Beachtung findet. Shishkin wurde bei seinem ersten Rennen Dritter, also nichts um in Ekstase zu geraten, aber er hatte damit das erste Rennen hinter sich und konnte sich etwas Rennerfahrung erkämpfen.

Danach ging er 242 Tage in die Pause und kam im November des selben Jahres wieder zurück, um in einem weiteren Provinzrennen zu starten, dieses Mal auf dem Kurs in Lingstown. Dieses Rennen gewann Shiskin dann schon locker mit einem schnellen Lauf ab 3out, aber auch nach dem ersten Sieg ging es erst einmal in die nächste Pause, die dieses Mal 111 Tage andauern sollte, aber trotzdem passte noch ein weiterer Start in die laufende Saison. Der Start in Kempton in einem Klasse 5 NHF Rennen über 2 Meilen war Neuland, sowohl weil die Distanz gut eine Meile kürzer war als beim letzten rennen, und die Konkurrenz auf den Hauptkursen ist in der Regel auch stärker, was Shishkin aber nicht davon abhielt, auch bei diesem Rennen einen weiteren lockeren Sieg einzufahren. Er übernahm die Führung und hatte keine Probleme diese Position auch bis zum Ende zu halten. Er hatte Talent, das konnte man schon damals sehen.

In der nächsten Saison ging es dann über Hürde, der nächste Start nach 277 Tagen endete dann aber leider mit einem Schreckmoment, als Sishkin an der zweiten Hürde stürzte. Das bedeutete aber nicht, dass Shishkin über Hürden zu dem Zeitpunkt kein Talent hatte, es war einfach Pech, wie er schon im nächsten Monat, im Januar 2020 zeigen konnte. Dort in Nebwrbury auf schwerem Untergrund gewann er unter Nico De Boinville mit einem Kantersieg, trotz der augenscheinlich widrigen Umstände. Er hielt sich erst hinter den Führenden, sprang groß und weit über die Hürden und schüttelte das Feld dann auf den letzten 200m ab.

Auch beim nächsten Start nur zwei Wochen später über 2m3f auf schnellerem Boden gab sich Shishkin keine Blöße und gewann das Rennen wieder mit einem starken Lauf hinter den Führenden her. 2 Hürden vor dem Ziel beschleunigte er das Tempo und zog zwischen den Hürden frei vor das Feld und nach der letzten Hürde erweiterte er seinen Vorsprung noch auf 11 Längen. Natürlich war die Konkurrenz auch in diesem Rennen nicht immens, aber die Rennen gaben einen Vorgeschmack auf das Können von Shishkin, der sich für das Cheltenham Festival das Sky Bet Supreme Novices‘ Hurdle ausgesucht hatte. Da gab es natürlich eine Menge hochklassige Konkurrenten zu bezwingen, die alle viel viel besser waren als das, was er bisher gegen sich hatte, zudem war der Kurs in Cheltenham ungewohnt für Shishkin, und das Rennen sollte auch zum echten Test für Shishkin werden.

Der musste sich im Mittelfeld halten und wurde einige Male ziemlich in die Zange genommen, was ihn bedeutete, immer mal wieder nach weiter hinten geshuffelt zu werden. Irgendwann reichte es Nico De Boinville und er nahm Shishkin auf die Außenbahn, wo er an der fünftletzten Hürde Glück hatte, den stürzenden Elixir D’ainay zu umgehen und nicht selbst zu Fall gebracht zu werden.  Es war der Front Runner Asterion Forlonge der bei den Sprüngen immer wieder für Chaos sorgte, indem er weit nach rechts ausholte und immer wieder mit den anderen neben sich zusammenstieß, an der fünftletzten Hürde eben mit Elixir D’ainay, den er praktisch zu Boden schubste. Shishkin schaffte es, dem Chaos zu entgehen und sich an der letzten Hürde zusammen mit Abracadabras an die Spitze zu setzen. Die beiden lieferten sich ein extrem spannendes Rennen den Hügel in Cheltenham hoch, bei dem Shishkin knapp die Oberhand behalten konnte. Spitzenrennen und ein verdienter Gruppe 1 Erfolg für Shishkin, der danach die Saison auch wegen Corona beenden musste.

Im November kam Shiskin dann in der Chase Disziplin zurück auf die Rennstrecke und bestritt im Kempton Chase sein erstes Rennen und auch dieses Mal gewann Shishkin sein Rennen mit Leichtigkeit, und das gegen Mick Pastor, der immerhin mit einem Rating von 137 aufwarten konnte. Das war ein ziemlich lockeres Rennen für ihn, und auch im Dezember im Wayward Lad Novices Chase auf Gruppe 2 Ebene lies sich Shishkin keine Schwäche anmerken.

Nicht alle seine Sprünge waren perfekt, aber er hatte permanent mit Gumball einen Konkurrenten neben sich, der Druck auf ihn ausübte, aber am Ende nicht die Kraft hatte, das Tempo von Shishkin zwischen den beiden letzten Hürden mitzugehen. Shshkin setzte sich locker ab und ging frei vor dem Feld, was ihn klar auf Linie für seinen nächsten großen Erfolg beim Cheltenham Festival brachte – dort hatte man nicht viel Form um sie mit den Konkurrenten im Vorfeld zu vergleichen, aber die brauchte man auch nicht. Shishkin war klarer Favorit und war ame Dne auch einer der dominantesten Sieger beim Cheltenham Festival 2021. Am drittletzten Hinderniss ging man noch mit zwei anderen Konkurrenten über die Hürde, aber schon zwischen den letzten beiden Hürden war alles klar und Shishkin trottete beim Lauf den Hügel hinauf mit 12 Längen Vorsprung ins Ziel.

Ganz so einfach gelang der Saisonabschluss im Gruppe 1 Doom Maghull Novices Chase zwar nicht, Shishkin gewann aber trotzdem unangefochten mit 3,25 Längen und hätte den Vorsprung auch noch beliebig weiter ausbauen können.

Ganz so sauber wie die vergangene Saison lief die Vorbereitung auf die neue Saison 2021/22 nicht, mehrere Probleme beim Training und fehlende Leistung verzögerten den Einstand in die neue Saison, der dann Ende Dezember im Desert Orchid Chase in Cheltenham gefeiert wurde.

Und auch wenn vielleicht das Training auf das Festival hin nicht ganz so einfach verlaufen war, war der Start in die Saison doch ein weiterer lockerer, beeindruckender Sieg von Shishkin, der der Konkurrenz ab der vorletzten Hürde begann davon zu laufen und sich mit guten Sprüngen über die letzten Hürde über 10 Längen in Führung brachte.

Ich denke, er sah bei dem ersten Rennen nach der OP besser aus als je zuvor und ma wartete mit Spannung auf das vorgezogene Duell mit Energumene im SBK Clarence House Chase in Ascot im Februar – ein Rennen, welches es so eigentlich nicht oft gibt, einen Monat vor dem Cheltenham Festival – in dem in der Regel alles kumuliert. Warum die Trainer entschieden haben, es schon vorher auszufechten bleibt ihr Geheimnis, für die Fans war es jedenfalls ein Geschenk!

Energumene übernahm die Führung wie schon erwartet worden war, Shishkin setzte sich dahinter und hielt Kontakt – allerdings tat er sich mit seiner Tendenz nach links zu springen nicht unbedingt einen Gefallen in diesem Rennen und verlor bis zur letzten Hürde gut zwei Längen auf Energumene, rannte den Konkurrenten aber auf den letzte Metern dann nieder und gewann mit einer Länge  -das hätte ihm einen entscheidenden Vorteil beim Lauf im Betfair Tingle Creek Chase auf dem selben Kurs beim Saisondebüt 262 Tage später geben sollen – aber Shishkin bekam beim Start einen Tritt eines anderen Starters ab und obwohl er sich danach an die Führenden heran kam und sich hinter sie setzte, konnte er sich nicht an dieser Position halten als der Tempowechsel kam und nach einem weiteren schlechten Sprung war an der drittletzten Hürde das Rennen dann verloren und der Favorit fiel auf 15 Längen Rückstand zurück.

Dann ging Shishkin in der Distanz hoch und gewann das Betfair Ascot Chase am 18 Februar sehr zur Erleichterung seines Trainers Nicky Henderson. Der Schritt in der Distanz war nach seiner letzten Niederlage heiß diskutiert worden, aber Shishkin lies keine Zweifel daran wer das beste Pferd im Rennen war und gewann das 2m5f Rennen mit einem starken Sprint von der der letzten Hürde weg in beeindruckender Weise. Hat er die Ausdauer?

Ja auch jeden Fall! Die Frage ist abschließend geklärt und ich freue mich, de richtigen Pick gegeben zu haben.

Janidill : Nach Arbeitssieg im Red Mills Chase nun wieder voll da und mit seinem letzten Start nach langer Pause hat er gezeigt, dass man auch dieses Jahr wieder mit ihm rechnen muss beim Festival.

Der Indian Daffodil Sohn von Willie Mullins brauchte nach seinem Karriere Beginn in Frankreich nicht lange um eine Serie von Siegen zu feiern, von seinem Maiden Hurdle über 2 Hürden Handicaps, aber trotzdem war der erste Versuch in einem Gruppe 1 Rennen im Albert Bartlett Novices‘ Hurdle mit einem fünften Platz vielleicht ein wenig enttäuschend – denn Janidill sah stark aus in diesem Rennen, hatte aber keinen freien Lauf in dem Rennen und wurde ein wenig eingeboxt und fand dann keinen zweiten Angriff in sich, als er endlich freien lauf hatte.

Nach der Sommerpause wechselte er dann in die Chase Disziplin und nach einem Sieg in seinem Saisondebüt ging es direkt wieder in die Gruppenrennen in Form des Matchbook Betting Exchange Faugheen Novice Chase auf Gruppe 1 Niveau in Limerick – aber hier zeigte sich schon, dass Janidil Probleme mit dem Springen hatte- er machte einige schlechte Sprünge, war langsam über einige der Hindernisse und beendete als Dritter und gleichzeitig letzter stehender Finisher das Rennen 16 Längen hinter Colreevy.

Und schon bei seinem nächsten Rennen im Februar zeigte sich, dass seine Sprünge ein echtes Problem sind – denn Janidil stürzte im Flogas Novice Chase an der viertletzten Hürde, nachdem es einige Schrecksekunden zuvor gegeben hatte – da war er aber wenigstens noch an den Führenden dran, und nachdem er das Cheltenham Festival 2021 ausgelassen hatte, zeigte er sein können dann im Gruppe 1 Underwriting Exchange Gold Cup Novice Chase (Grade 1) in Aintree.

Dort, über 2m4f, zeigte Janidil gute Sprünge und ein ordentliches Tempo, was ihn an der drittletzten Hürde langsam nach vorne brachte, und an der vorletzten Hürde hatte er dann selbst die Führung übernommen – und an der letzten Hürde konnte er dann sich ein Stück weit absetzten, mit dem letzten guten Sprung über die letzte Hürde machte er dann den Deckel auf die Sache drauf und gewann das Rennen mit über 12 Längen Vorsprung.

Janidil, wenn seine Sprünge denn passen und er sich nicht selbst aus dem Rennen nimmt – hat das Zeug auch auf höchster Ebene zu dominieren, wurde aber von Energumene im Ryanair Novice Chase kurz vor der Sommerpause locker geschlagen.

Nach der Sommerpause machte er da weiter wo er aufgehört hatte – mit einem zweiten Platz gegen einen exzellenten Konkurrenten in Form von Allaho im John Durkan Memorial Punchestown Chase – da hatte er am Ende nur zwei Längen Rückstand auf den lockeren Sieger, aber Allaho hätte da auch noch mehr rausholen können wenn er denn gewollte hätte – und Asterion Forlonge wäre vermutlich auf dem zweiten Platz eingelaufen, wenn er nicht gestürzt wäre.

Im Savills Chase und dem Paddy Power Irish Gold Cup waren es wieder die Sprünge, die Janidil an einer besseren Platzierung hinderten, aber als es beim Cheltenham Festival im Ryanair Chase (Registered As The Festival Trophy) wieder gegen Allaho ran musste, zeigte Janidil wieder eine exzellente Form für seine Verhältnisse und holte sich einen abgeschlagenen zweiten Platz – was eine wirklich gute Leistung war, wenn man bedenkt, dass er in einer kritischen Phase des Rennens behindert wurde und zunächst den zweiten Platz verlor, um dann sich wieder nach vorne zu kämpfen und sich seinen zweiten Platz den Hügel hinauf nicht noch einmal streitig machen zu lassen.

Danach kamen aber die alten Probleme zurück – mit einem Sturz im Devenish Chase und einem fast Sturz im Ladbrokes Punchestown Gold Cup der zu einer vorzeitigen Beendigung des Rennens führte.

Das Red Mills Chase war zwar nur mit wenigen Startern besetzt, aber Haut En Couleurs war ein solider Gegner mit aktueller Form. Das Rennen wurde allerdings recht taktisch gelaufen und die anfängliche Geschwindigkeit war nicht gerade hoch, was es Jandil ermöglichte die Führung vor der letzten Hürde zu übernehmen und mit seinem Schlusssprint einen schlechten Sprungs an der letzten Hürde auszugleichen.

Ich denke er kann sich mit seinem zweiten Start in der neuen Saison steigern und wird hier um den Platz hinter Shishkin laufen.

Blue Lord: Der Blue Bresil Sohn vom Trainer Willie Mullins begann seine Karriere im Jahr 2019 in Frankreich für Trainer P. Chemin, wurde aber 2016 schon kastriert und schaffte in seiner ersten Haltestelle seiner Karriere zwei vierte Plätze und einen Sieg.

Dann ging es 2020 zu Mullins, der ihn zunächst in einem Maidenrennen in Punchestown starten lies, und auf Anhieb seinen ersten Erfolg mit seinem Neuzugang feiern konnte.

Dann im Lawlor’s Of Naas Novice Hurdle (Grade 1) wurde Blue Lord von Bob Olinger in die Schranken gewiesen und musste sich dem Favoriten und späteren Überflieger hier klar geschlagen geben – den zweiten Platz verteidigte Blue Lord aber trotzdem solide und konnte sich auch beim nächsten Rennen auf schwerem Untergrund mit einem dritten Platz hervorragend in Szene setzen.

Denn im Gruppe 1 Chanelle Pharma Novice Hurdle war Blue Lord gegen Appreciate It als klarer Außenseiter gestartet, dass er trotzdem mit sechs Längen Rückstand noch Sichtkontakt zum Sieger halten konnte und auch nach der letzten Hürde weiter dean blieb, sah gut aus. Klar, Blue Lord hatte joch nicht das Niveau der Konkurrenz erreicht und musste sich – auch bevor seinem Sturz – im Supreme Novices‘ Hurdle beim Cheltenham Festival mit einer weiteren Niederlage abfinden, aber der zweite Platz wäre sicher gewesen!

Der dritte Platz im Champion Novice Hurdle in Punchestown im April war dagegen ein wenig enttäuschend, auch wenn das Rennen vom eigentlichen Favoriten gewonnen wurde – da hätte man hoffen können, dass es knapper wird und Blue Lord an die vorangegangenen guten Leistungen hätte anknüpfen können. So blieben viele gute Platzierungen in der Saison, aber 228 Tage später in der neuen Saison 2021/22 blühte Blue Lord in den Chase Rennen erst so richtig auf.

Zunächst gewann er seinen Einstand in die neue Disziplin in einem 2m Rennen in Fairyhouse gefolgt von einem weiteren überzeugenden Sieg in Naas im Januar 2022.

Der Nageltest kam dann Anfang Februar in Leopardstown über 2m1f in Form des Patrick Ward & Co Solicitors Irish Arkle Novice Chase (Grade 1) – ein Rennen, in dem mehr als nur ein guter Konkurrent auflief und viele der Pferde hatten sich auf Gruppenebene schon mehrfach in exzellenter Form gezeigt.

Am Ende gewann Blue Lord ein wenig glücklich das Rennen, denn Favorit und Hauptkonkurrent Riviere D‘etel hatte an der letzten Hürde gepatzt und durch den schlechten Sprung etwas an Boden verloren, versuchte dann innen an Blue Lord vorbei zu ziehen, allerdings driftete Blue Lord unter Druck nach links und machte die Lücke zu. Am Ende gewann er völlig fertig und außer Atem, aber immerhin mit einer halben Länge Vorsprung sein erstes Gruppe 1 Rennen.

Mit dem ersten Sieg in einem Gruppe 1 Rennen in der Tasche ging er nach Cheltenham in das Sporting Life Arkle Challenge Trophy Novices‘ Chase (Grade 1) (GBB Race), wo er natürlich auf die besten Novice Hurdler seines Jahrgangs traf, aber Blue Lord lief kein schlechtes Rennen und verkaufte sich gut!

Er blieb hinter den Pacesettern aber an der Spitzengruppe dran, schloss ab der vierten Hürde ein wenig auf, schien an der vorletzten Hürde noch locker und mit am besten aufzulaufen, um dann nach dem Sprung der letzten Hürde angetrieben zu werden und im Schlussduell nur auf den letzten Metern den Hügel hinauf geschlagen zu werden.

Er ging dann nach Punchestown in das Barberstown Castle Novice Chase (Grade 1) Ende April über 2m und gut bis weichen Boden, und eigentlich hätte der Sieg für den Favoriten, nachdem er andere Favorit Gabynko nicht zur Form auflief, ein recht leichtes Spiel sein sollen, aber ausgerechnet ein Außenseiter machte aus dem Rennen eine knappe Angelegenheit. Denn Coeur Sublime hängte sich an seine Fersen an der letzten Hürde und gab Blue Lord ordentlich Druck, der mit aller Kraft den Vorsprung von einem Kopf halten konnte.

Blue Lord schien die Rennen generell recht gerne knapp zu machen, denn nach der Sommerpause gewann er das Clonmel Oil Chase (Grade 2)- wieder als Favorit – erneut nur sehr knapp mit einem Kopf gegen Tornardo Flyer, der nach dem Sprung über die letzte Hürde sich a die Fersen von Blue Lord geheftet hatte und die letzten Meter der 2m4f Distanz alles gab, um den Favoriten den Tag zu verderben.

Blue Lord gewann erneut als Favorit, aber erneut hatten sicher alle Wetter einen halben Herzinfarkt in dem Rennen bekommen.

Nicht so in dem Gruppe 1 Paddy’s Rewards Club Chase (Grade 1) Ende Dezember, wo Blue Lord die Distanz etwas herunter schraubte und sich über 300m weniger Distanz versuchte – und die kürzere Distanz schien ihm zu liegen. Wie fast immer hatte Blue Lord zu Anfang des Rennens einige schlechte Sprünge, fand aber in das Rennen und ging mit den Pacesettern mit, um dann von Daryl Jacob im Sattel an der letzten Hürdenach vorne geschickt zu werden, und dieses Mal war er es, der sich auf der Zielgeraden von den Verfolgern absetzten konnte und klar die beste Schlussphase hatte, um mit 11 Längen Vorsprung zu gewinnen.

Er hatte Gentleman De Mee fest im Griff und sollte gegen die Konkurrenz heute eigentlich leichtes Spiel haben. Alles andere wäre eine Enttäuschung.

Gentleman De Mee: Der Saint Des Saints Sohn ist wie so viele Pferde aus dem Stall von Mullins ein Import aus Frankreich, wo er 2019 für G. Macaire startete. Da war er nicht gleich ein direkter Hit belegte aber zwei solide zweite Plätze und ging dann zu Mullins, der 460 Tage wartete bevor er Gentleman De Mee wieder auf die Rennstrecke schickte.

Der Neuimport gewann sein Maidenhurdle in Naas im Feburar 2021 dann auch recht bequem, verpasste es aber an diese Leistungen anzuschließen und wurde von seinem Trainer stückweise zurück genommen im Niveau, bis es Gentlema De Mee in einem Chase Rennen in Thurles im Februar 2022 mit einem Rating von 116 gelang, sein Rennen zu gewinnen.

Er war da auch klarer Favorit und im Anschluss im Gruppe 3 Flyingbolt Novice Chase (Grade 3) hatte er ebenfalls einen Trainingslauf und einen weiteren unangefochtenen Sieg – viel spannender war aber, dass er das Cheltenham Festival außen vor lies und stattdessen in das Poundland Maghull Novices‘ Chase (Grade 1) (GBB Race) in Aintree ging, wo er auf den Cheltenham Sieger Edwardstone traf, der natürlich auch Favorit des Rennens war.

Und bis es auf die drittletzte Hürde zu ging, sah Edwardstone auch so aus, als ob er das Rennen locker gewinnen würde, lief er doch souverän und stark auf. Er schloss bis auf 1 Länge an der vorletzten Hürde auf den Front Runner Gentleman De Mee auf, ging nach dem letzten Sprung voll in den Angriff, konnte aber das Tempo nicht halten und Gentleman De Mee wehrte – für mich überraschend – den Angriff des klaren Favoriten ab und gewann auf den letzten 110 yards zu recht die Oberhand.

Dafür lief nach 210 Tagen Pause das Saisondebüt im Gruppe 3 Barberstown Castle Poplar Square Chase (Grade 3) so überhaupt nicht. Zwar hatte er das Glück dass Coeur Sublime, der an der letzten Hürde stützte, da aber noch am besten mit auflief, sich selbst aus dem Rennen nahm, aber das half ihm trotzdem nichts. Denn Gentleman De Mee war zu diesem Zeitpunkt schon geschlagen und dass er selbst dann beim Sturz von Coeur Sublime seinen Reiter abwarf, war für das Ergebnis eigentlich unerheblich – das Rennen hätte er nicht gewonnen, was vielleicht aber auch an dem hohen Gewicht in diesem Rennen gelegen hat.

Anfang Dezember revanchierte sich Edwardstone für seine Niederlage mit einem klaren Sieg im Betfair Tingle Creek Chase (Grade 1) (GBB Race), und dieses Mal hatte Gentleman De Mee mit seiner Front Running Taktik keinen Erfolg – außerhalb der Novice Rennen schien ihm das Siegen schwer zu fallen und sein vierter Platz, 16 Längen hinter den Siegern, schien seiner Leistungsfähigkeit auf diesem Niveau zu entsprechen, denn auch im nächsten Rennen, dem Paddy’s Rewards Club Chase (Grade 1) über 2m1f, floppte Gentlemen De Mee ging mit einer Menge Gewicht auf seinen Schultern in das Duell mit Blue Lord – der das Duell als haushoher Favorit tatsächlich mit sieben Längen verlor!

Das Rennen wurde mit einer recht soliden Geschwindigkeit gelaufen, was Blue Lord allerdings nicht wirklich zu liegen schien, denn nachdem er sich zwischen den letzten beiden Hürden noch einmal nach vorne gearbeitet hatte, kam er beim zweiten Geschwindigkeitswechsel von Gentleman De Mee nicht mit und musste den Konkurrenten ziehen lassen – das gefällt mir für die längere Distanz des Ryanair nicht wirklich

Envoi Allen: 

Der Muhtathir Sohn von ehemals Gordon Elliot, und nun Henry De Bromhead hat sich in seiner Karriere lange komplett schadlos gehalten und jedes seiner Rennen gewonnen bevor die Serie mit dem Wechsel zu Henry De Bromhead vor dem Festival 2021 plötzlich riss. Zunächst stürzte er im Marsh Novice Chase, dann beendete er das Dooley Insurance Group Champion Novice Chase nicht und war lahm nach dem Rennen.

Zwar erholte er sich nach der Sommerpause ein wenig, ist er aber bisher nicht  in der Lage die Macht von einst wieder zu werden. sondern läuft seiner Form hinterher und auch 2022 war ein wenig hit an miss – ein Sieg beim Saisondebüt gefügt von einer klaren Niederlage im John Durkham Memorial und später in der Saison auch noch im Queen Mother Champion Chase. Dabei war er einst eine echte Macht und wurde als der nächste Superstar geführt.

Die Karriere von Envoi Allen begann im Februar 2018 auf dem Kurs in Ballinaboola in einem PTP Rennen, welches er gleich einmal mit zehn Längen Vorsprung gewinnen konnte. Er führt das kleine Feld früh an und sprintete 4 Furlong vor dem Ziel den Verfolgern davon. Der Einstand in die Rennszenen war damit mehr als geglückt, Envoi Allen hatte zeigen können, dass er mehr als talentiert ist 301 Tage sollte es dauern, bis wir Envoi Allen wieder sehen sollten, erst dann startete er in Fairyhouse in einem NHF Rennen für die Vierjährigen, und wieder konnte Envoi Allen zeigen, was er kann. Envoi Allen ging das Rennen dieses Mal anders an und blieb zunächst im hinteren Bereich des Feldes und lies sich bis 2f vor dem Ziel Zeit, um seinen Angriff anzusetzen und am Ende wieder locker zu gewinnen.

Mit dem erfolgreichen Saisoneinstieg ging es danach in das Future Champions Flat Race auf Listed Ebene, welches Envoi Allen trotz besserer Konkurrenz als klarer Favorit bestritt und wie erwartet am Ende auch locker gewinnen konnte. Midnight Run war der engste Verfolger auf dem letzten Furlong, allerdings ohne die Chance sich an die Fersen von Envoi Allen zu heften, der mit vier Längen Vorsprung gewann und danach das Gruppe 2 Matheson (C & G) I.N.H. Flat Race in Leopardstown ins Auge fasste.

Das Gruppenrennen war für Envoi Allen ein echter Test, auch wenn auf dem Papier zunächst kein klarer Konkurrent für ihn auszumachen war, allerdings gab es gleich eine ganze Reihe wie Meticulous, Emittered oder Beacon Edge, die nur sehr wiederwillig nachgaben und Envoi Allen musste von Mr J J Codd hart angetrieben werden, um seinen Vorsprung bis zum Ziel halten zu können. Für einen haushohen Favoriten war das ein ziemlich mühseliger Lauf und seine Chancen für das Weatherbys Champion Bumper waren im Vorfeld als nicht mehr ganz so überragend eingeschätzt worden – Envoi Allen startete beim Cheltenham Festival immer noch als Favorit, allerdings saßen ihm andere Starter wie Blue Sari quotentechnisch Eng im Nacken, nachdem dieser zuvor die Konkurrenz in einem wertvollen NHF Rennen deklassiert hatte.

Vor dem Rennen sah Envoi Allen fantastisch auf, stark, groß, kräftig und mehr als bereit im nächsten Jahr die Hindernisse anzugehen, aber vorher war da noch das kleine Problem des Champion Bumpers der vor Envoi Allen bevorstand. In dem Rennen lief Envoi Allen außen im Feld an de Seite der Tribüne, das große Feld war aber ohnehin weit über die Strecke verteilt und dicht gepackt, so hatte Envoi Allen wenigstens freie Bahn und wurde beim Schlussssprint nicht behindert. Den konnte er ansetzten, als Abracardabra an der Front die Kraft ausging und bevor sein härtester Verfolger Blue Sari zur Verfolgung ansetzte, was ihm die notwendige Länge Vorsprung einbrachte, die Envoi Allen bis zum Ziel unter hartem Ritt von J J Codd aufrechterhalten konnte.

Mit dem Erfolg im größten und wichtigsten Bumper ging es in die Winterpause, die Envoi Allen in der Saison 2019/20 mit einem Start im Tayto Group Maiden Hurdle in Down Roayal im November beendete. Dort konnte er wenig überraschend einen weiteren lockeren Sieg feiern und sich danach voll auf das Gruppe 1 Royal Bond Novice Hurdle im Dezember 2019 konzentrieren, in dem er erneut als Favorit gegen seinen alten bekannten Abracadabras rand musste.  Der Konkurrent flog an der letzten Hürde heran, erwischte aber nicht den besten Sprung und Envoi Allen konnte nach dem letzten Sprung noch einmal mehr aus sich heraus holen und sich knapp anderthalb Längen absetzten.

Vor dem Festival nahm Envoi Allen dann noch am Gruppe 1 Lawlor’s Of Naas Novice Hurdle teil, welches im Januar 2020 stattfand. Es gab einige alte Bekannte in dem Rennen, aber die meisten hatte Envoi Allen zuvor schon deklassieren können und der Lauf war trotz Gruppe 1 Niveaus mehr Trainingslauf als echte Herausforderung. Besonders hoch sprang Envoi Allen über die Hindernisse meist nicht, dafür waren die Sprünge schnell und nach Aufforderung seines Jockeys Davy Russel schloss er schnell auf den Front Runner Elixir D’ainay auf und setzte sich am Ende souverän ab. Kleiner Wermutstropfen war, dass Envoi Allen eine Weile angetrieben werden musste bevor er sich fast 4 Längen absetzten konnte, dafür war der Sieg aber sehr souverän und er setzte mit seiner Form aus der Saison 19/20 klar das Niveau für das Saisonfinale im Ballymore Novices Hurdle.

Für die Beobachter war das Rennen beim zuschauen spannender, als es am Ende war – was das heißen soll? Nun, das Feld war dicht gepackt und The Big Getaway sah 2 Hindernisse vor dem Ziel noch verdammt stark and er Front aus, wie er dort die Hindernisse anging und kraftvoll voranschritt. Easywork zog neben ihm gleich, während Envoi Allen dahinter nicht ganz so überzeugend aussah und scheinbar einen schweren Tag erwischt hatte. Da sah das Rennen och komplett offen aus. Davy Russel musste zur Peitsche greifen, als Envoi Allen beim Einbiegen in die Zielgerade 4 Längen auf den Front Runner verlor und scheinbar den Anschluss zu verlieren schien. Der Klapps mit der Peitsche schien Envoi Allen aber zu motivieren und er zog noch vor dem letzten Sprung mit den anderen gleich und setzte sich dann beim Run In sogar noch 4 Längen vom Rest ab. Scheinbar hatte Envoi Allen zuvor einfach keine wirklich Lust gehabt zu haben?

Dann kam die Sommerpause und der Wechsel in die Chase Disziplin. Vielleicht hätten wir ihn noch ein paar Mal bewundern dürfen in den Hürdenrennen in der letzten Saison, wenn Corona nicht zugeschlagen hätte und die Saison praktisch von selbst beendet hat.

Der Neu-Chaser von Gordon Elliot hatte zu Beginn des Oktobers einen erfolgreichen Start in die neue Saison feiern können – und damit auch seinen erst Sieg in einem Chase Rennen. Der gelang in dem Beginner Chase erwartungsgemäß recht einfach, aber Envoi Allen legte danach in Fairzhouse im Drinmore Novice Chase auf Gruppe 1 Ebene gleich noch einmal nach.

Weicher Boden, knapp 4023m und auf dem Papier wenig echte Konkurrenz resultieren in einem überzeugenden Sieg von Envoi Allen, der damit immer noch ungeschlagen ist. Envoi Allen übernahm bei schönem Sonnenschein in Fairyhouse die Führung des Feldes und setzte sich mit Assemble gut zwei Längen vor den Rest des Feldes, 7f und 5 Hürden vor dem Ziel wurde dann das Feld etwas dichter gepackt und bis zum Einbiegen in die Zielgerade und 800m vor dem Ziel änderte sich auch nichts daran, Envoi Allen sprang seine Hindernisse sauber und Kraftvoll, aber auch Assemble machte wenig Fehler und sprang an der vorletzten Hürde sogar an Envoi Allen vorbei, aber die Spannung hielt nur kurz an, dann zog Envoi Allen und Jack Kennedy, der nur kurz die Peitsche zeigen musste, locker davon und das Thema war durch.

Sauberer Sieg, und Envoi Allen checkte in der Vorbereitung alle Boxen als er auf dem schweren Boden im Gruppe 3 Sky Bet Killiney Novice Chase einen erneuten lockeren Sieg feiern konnte. Asterion Forlonge, der einzige Konkurrent in diesem Feld, fiel allerdings schon an der ersten Hürde und damit viel zu früh um irgendwas daraus abzuleiten.

Dann kam das Gruppe 1 Marsh Novices‘ Chase beim Cheltenham Festival – ganz klar das Saisonziel für Envoi Allen, der als Haushoher Favorit des Rennens startete und für viele der Wetter und Gambler einer der gesetzten Sieger war – um dann an der vierten Hürde zu stürzen und alle Hoffnungen zu Nichte zu machen – das war viel zu wenig, um zu sehen, wie er sich in dem Rennen über die gesamte Distanz geschlagen hätte und um die Serie von Unglücken zu vervollständigen, beendete er auch das Gruppe 1 Dooley Insurance Group Champion Novice Chase in Punchestown nicht – wo er offensichtlich nach dem Rennen als lahmend deklariert wurde und Rahael Blackmoore ihn nach einigen Sprüngen nach links lieber aus dem Rennen nahm.

Er kam im Oktober mit einem Sieg zurück auf die Rennstrecke und machte einen sehr guten Eindruck im Join Racing TV Chase als er  das eher schwache Feld mit einer Art Kantersieg in die Schranken weisen konnte, wurde dann aber über 2m4f im John Durkan Memorial Punchestown Chase aber klar geschlagen und hatte gegen Ende des Rennens keine Kraft mehr übrig und fiel noch bis auf den sechsten Platz zurück, nachdem er zunächst noch den Anschluss an die Führenden gehalten hatte.

Und auch für den Sieg im Gruppe 2 Paddy’s Rewards Club Chase in Leopardstown Ende Dezember musste er hart arbeiten, obwohl nur zwei Gegner in dem Rennen präsent waren und so wirkt der dritte Platz beim Queen Mother Champion Chase beim Cheltenham Festival wie ein Geschenk – und das war es auch

Shishkin, haushoher Favorit für das Rennen, floppte komplett und Chacun Pour Soi, möglicher Sieger, aber sicherer Zweiter des Rennens, stürzte an der letzten Hürde. Envoi Allen bekam also den dritten Platz 13 Längen hinter dem Sieger geschenkt und beim erneuten Duell mit Energumene noch im selben Monat im William Hill Champion Chase in Punchestown (ebenfalls ein Gruppe 1 Rennen) belegte Envoi Allen wie von mit vorhergesagt den dritten Platz – kein Wunder, war es doch praktisch eine Wiederholung des letzten Rennens, nur dass Charcun Pour Soi dieses Mal die letzte Hürde sicher sprang und sich mit dem verdienten zweiten Platz belohnte.

Envoi Allen hatte wieder keine Chance an die Sieger heran zu kommen und musste sich mit 14 Längen Rückstand herumschlagen, gewann aber sein Saisondebüt aus der Sommerpause überzeugend gegen einen starken Kemboy (Favorit Galvin floppte in diesem Rennen). Das war eine ermutigende Leistung, allerdings waren die Konditionen im Ladbrokes King George VI Chase (Grade 1) vielleicht ein bisschen zu weich und Envoi Allen schien sich in dem Rennen nie so richtig wohl zu fühlen, sprang langsam und war schnell abgehängt. Er ist besser als das und kann einen Platz erreichen.

Hitman: Der Falco Sohn von Paul Nicholls kommt ursprünglich aus Frankreich und bestritt seine Rennen dort für G Macaire. Die ersten drei Rennen waren durchaus vielversprechend, so belegte er in der Zeit vom Dezember 2019 bis zum Januar 2020 einen ersten und einen zweiten Platz – und einmal lief er aus dem Kurs raus als er an der neunten Hürde viel zu weit nach Links sprang. Das war trotzdem alles eine sehr gute Leistung und er wechselte danach zu Paul Nicholls, der ihn noch zusätzlich einer Operation an der Luftrühre unterzog, damit sein neuer Schützling besser Luft bekommen solte.

Das hat sich offensichtlich gelohnt, denn als er im November 2020 sein erstes Rennen für den neuen Trainer bestritt, gewann er das Klasse 3 Rennen über 2 Meilen mit einem immensen Abstand von über 30 Längen zu seinen Verfolgern. Zwar war dieser Vorsprung auch durch einen Sturz seiner Verfolger begünstigt, an seinem Sieg hätte das aber ohnehin nichts geändert.

Für sein zweites Rennen über Hürden hatte sich Hitman un sein Trainer Paul Nicholls das Planteur At Chapel Stud Henry VIII Novices‘ Chase auf Gruppe 1 Ebene ausgesucht. Der Sprung im Niveau zusätzlich zum weichen Boden war noch etwas zu viel für Hitman, der zu lange brauchte um sich in das Rennen zu finden und nicht mehr an Allmankind heran kam, der sich auf der Rückgerade vor den letzten beiden Hürden über 5 Längen vor das Feld gesetzt hatte. Allmankind zeigte an diesem Tag einen hervorragenden Front Runner Lauf und Hitman hatte nie eine Chance, die gesamte Distanz zum Sieger wieder gut zu machen, reduzierte aber die zwischenzeitlich 10 Längen Distanz zwischen ihm und Allmankind auf dem Weg zum Ziel immerhin auf unter 3 Längen und zeigte auch an der letzten Hürde einen hervorragenden, kraftvollen Sprung.

In Sandown im Virgin Bet Scilly Isles Novices‘ Chase im Februar ging es in das lang ersehnte Duell mit Shan Blue, welches für Hitman aber mit einem Sturz an der zwölften Hürde verfrüht zu Ende ging. Bis dahin hatte Hitman eigentlich extrem stark ausgesehen, umso bedauerlicher, dass er das Rennen nicht zu Ende laufen konnte. Statt dann zum Cheltenham Festvial zu gehen nahm Trainer Paul Nicholls doch lieber ein leichteres Rennen ins Visier und lies ihn in Newbury im BetVictor Novices‘ Chase auflaufen, wo er, wie es sich, wie es sich für einen echten Favoriten gehört, das kleine drei Konkurrenten Rennen dominierte und mit Leichtigkeit gewann. Seine Sprünge waren größtenteils OK, ein paar Schrecksekunden gab es aber trotzdem, wie etwa an der viertletzten Hürde.

Das Cheltenham Festival lies er leider aus und startete stattdessen danach in Aintree im Alloys Manifesto Novices Chase, wo er allerdings wieder nach einigen nicht ganz sauberen Sprüngen nicht über den dritten Platz hinaus kam. Gerade auf der Zielgerade ging ihm die Luft zunehmend aus und er musste den Sieger Protektorat ziehen lassen.

In der der Sommerpause bis zu neuen Saison 2021/22 bekam er eine OP an der Luftröhre spendiert und da er sich im Betway Haldon Gold Cup in Exeter mit einem starken Lauf und einem spannenden Duell mit Hitman zurück meldete, schien ihm die Pause nicht geschadet zu haben und die OP durchaus ein wenig zu helfen. Die Sprünge waren deutlich besser und  nur auf den aller letzten Metern gab er die Führung letztendlich ab – das war ein sehr starker Lauf von Hitman und mit seinem zweiten Platz im Tingle Creek hielt er seine Form aufrecht  -auch wenn hier Greaneteen eine Nummer zu groß für ihn war.

Leider konnte er gegen leichtere Konkurrenz im Februar im Betfair Exchange Game Spirit Chase nicht auf diese gute Leistung aufbauen und musste sich mit dem dritten – und leider vorletzten – Platz zufrieden geben. Hitman setzte sich hinter die Führenden und blieb in dem kleinen Feld auch vorne mit dabei, verlor aber an der letzten Hürde den Anschluss und hatte auf der Zielgeraden nicht mehr die Kraft, seinen vorletzten Platz zu halten.

Er umging das Cheltenham Festival und startete stattdessen in der March Chase in Aintree im April, wo er sich mit dem haushohen Favoriten Fakur D’oudaries messen musste – und mit einem zweiten Platz durchaus respektabel abschnitt, auch wenn der Sieger und Favorit sich gut fünf Längen von ihm absetzten konnte. Aber Hitman lief trotz seiner Niederlage vielleicht das beste Rennen seiner Saison 2022, denn er lief noch zwei Hürden vor dem Ziel stark auf und schien in der Lage zu sein, als Einziger mit dem Favoriten mit zu gehen, musste aber vor dem letzten Sprung dann doch den Sieger ziehen lassen und wurde auf dem Run In zunehmend müde und lies Scau Royal auf dem dritten Platz sogar noch aufschließen.

In der Sommerpause bekam Hitman eine OP an der Windröhre verpasst, die sich mit einem sehr guten Start in die Saison 2022/23 aber auszuzahlen schien. Zunächst verpasste er dien Sieg im Gruppe 2 ewson St Helens Old Roan Limited Handicap Chase nur denkbar knapp mit einem Kopf gegen den deutlich leichteren Konkurrenten Riders On The Storm (1 Stone, 6 Pounds leichter!), bevor er das Get Daily Rewards With Betfair Graduation Chase in Haydock über 2m5f dominieren konnte.

Hier lief Hitman unter gleichem Gewicht stark auf und konnte sich gegen Erne River mit über 11 Längen durchsetzen – Das King George VI war allerdings ein ziemlicher Sprung im Niveau und das auf nicht ganz einfachem Untergrund und gegen harte Gegner…Hitman beendete das Rennen nicht und gab frühzeitig auf, was verzeihbar war…. das er aber auch im Denman Chase floppte, macht mir Sorgen, auch wenn 2m4f vielleicht eher sein Ding sind als die 3 Meilen…. allerdings ist Celtenham auch eine Unbekannte

Chacun Pour Soi: Der  Policy Maker Sohn von Trainer Willie Mullins ist gemessen an seinem Alter immer noch nicht allzu viele Rennen gelaufen – 16 Rennen für einen 11 Jährigen sind selbst bei konstante Stars auf Gruppenebene nicht viel.

Aber auch mit so „wenigen“ Rennen unter seinen Hufen, hat Chacun Pour Soi schon einige Ausrufezeichen setzten können – zu den größten Erfolgen seiner Karriere gehören das Gruppe 1 Dublin Chase (mehrfach), das William Hill Chase in Punchestown oder das Paddy’s Rewards Club Chase – alles Gruppe 1 Rennen, aber wer die Liste liest, sieht, dass die ganz großen Rennen in Cheltenham oder Aintree usw. fehlen – und das ist der größte Kritikpunkt an Chacun Pour Soi, der zu den richtigsten Daten einfach kein Glück mit seiner Form hat – aber in Rennen wie diesem ist er immer gefährlich!

Sein Saisondebüt 2022/23 war spät und gegen Blue Lord im Dezember in Punchestown nur „ganz ok“, also kann man hoffen, dass er gegen leichtere Konkurrenz hier besser abschneiden wird.

Seine Karriere begann im Jahr 2015 noch recht ruhig in Frankreich, wo so viele spätere Stars von Willie Mullins ihre Karriere begannen. Er startete zunächst bis in das Jahr 2016 auf dem Festland in Europa und nahm an einigen Black Type Rennen auf dem Flat teil, bevor er zu Willie Mullins wechselte – allerdings musste man sich bis zu seinem ersten Start lange gedulden, denn Mullins lies ihn erst vier Jahre später in Naas im März 2019 das erste Mal auflaufen!

Vier Jahre Training unter dem Champion Trainer hatten sich aber augenscheinlich ausgezahlt, denn Chacun Pour Soi ging nach dem ersten Sieg in seinem Beginners Chase (mit 31 Längen!!) weiter und gewann im Mai 2019 das Gruppe 1 Ryanair Novice Chase gegen Defi Du Seuil! Das war ein ziemliches Ausrufezeichen, welches man auch einem Schützling von Willie Mullins nicht ohne weiteres bei seinem gerade einmal zweiten Start zugetraut hatte, aber das Warten hatte sich offensichtlich gelohnt und Chacun Pour Soi konnte noch in seiner ersten Saison seinen ersten Gruppe 1 Sieg über 3219m sichern, und das gegen absolute Top Konkurrenz!

Damit konnte er zufrieden in die Sommerpause gehen, die mit einem Start im Paddys Rewards Club Chase auf Gruppe 1 Ebene im Dezember 2019 beendet wurde. Das 3420m Rennen hätte eigentlich ein lockerer Einstieg für Chacun Pour Soi werden sollen, allerdings schien er die Auswirkungen der langen Pause noch zu fühlen, denn A Plus Tard, der das Feld über die Distanz geführt hatte, lies sich nicht so einfach abschütteln und unter einem harten Ritt von Rachel Blackmoore schaffte der Schützling von Henry De Bromhead es, sich auf der Zielgeraden noch mit fast vier Längen von Chacun Pour Soi abzusetzen, der zunehmend müde wurde.

Chacun Pour Soi machte allerdings beim nächsten Start im Februar im Gruppe  1 Dublin Chase alles wieder gut, als er seinen Stallgefährten Min um ebenfalls gut vier Längen schlagen konnte. Dieses Mal sah er während des Rennens absolut fit aus und lies Min keine Chance, sich vor der letzten Hürde noch an seine Hufe zu hängen. Mit dem dominanten Sieg über einen der Favoriten des Festivals haben wir dem Start von Chacun Pour Soi natürlich entgegengefiebert, aber leider verpasste er das Festival und machte erst wieder im Dezember 2020 seinen nächsten Start.

Das Hill Way Chase gewann er ohne sich wirklich anstrengen zu müssen, dass seine beiden Verfolger Cash Back und Djingle an der letzten Hürde stürzten machte da kaum noch einen Unterschied. Danach kam das Paddy Power Rewards Chase auf Gruppe 1 Ebene, ein Rennen nach dem Boxing Day im Dezember 2020.

Bei dem Rewards Chase kamen einige interessante Gegner zusammen, hatte doch das Wetter Anfang Januar/Ende Dezember einige Alternativen gecancelt und so war das Rennen gut besetz. Das Wetter an dem Tag des Rennens war für den tiefen Winter blendend und jedes der Pferde fand über die 3420m ideale Bedingungen vor, um zu zeigen, was sie so können und in welcher Form sie sind

Am Ende gewann Chacun Pour Soi das Rennen mit Leichtigkeit, zog er das Feld vor dem Einbiegen in die Zielgerade doch locker auseinander und konnte unter einem lockerenTrab mit sechs Längen Vorsprung in das Ziel einlaufen. Keiner der Gegner hatte eine Chance an ihm dran zu bleiben, Notebook hatte verzweifelt die Verfolgung aufgenommen, aber keine Chance an ihm dran zu bleiben und auch beim nachfolgenden Dublin Chase lief das Rennen gegen fast die gleiche Konkurrenz auf das selbe Ergebnis hinaus.

Notebook setzte das Tempo und Fakir D’oudaries liefen vor dem Favoriten her, Chacun Pour Soi lief aber souverän und selbstbewusst auf und als das Tempo von dem Favoriten vor der letzten Hürde erhöht wurde, war er auch schon auf und davon – nun drei Rennen in Folge nicht nur ungeschlagen, sondern fast schon furchteinflößen dominant unterwegs, ging es dann zum Cheltenham Festival, zum Betway Queen Mother Champion Chase, welches er natürlich als Favorit antreten dürfte – allerdings dann seine Fans etwas enttäuschte.

Bis zur Schlussphase des Rennens lief es eigentlich nicht schlecht für ihn, der Untergrund war vielleicht ein wenig schneller als ihm lieb gewesen sein mag, aber alles in allem war Chacun Pour Soi an der drittletzten Hürde vorne mit dabei und prouzierte einen sehr guten Sprung über dieses Hindernis. Danach ging es allerdings schnell bergab mit der Form, er driftete auf dem Weg zum vorletzten Sprung über den Track und behinderte das nachfolgende Feld schwer, schaffte es aber sich die Führung vor der letzten Hürde zu sichern, hatte dann aber keine Kraft mehr den Hügel hinauf und gab noch zwei Plätze ab.

Zurück in Irland im April über etwas weicheren Boden im Punchestown William Hill Champion Chase gewann Chacun Pour Soi dann wieder unangefochten gegen Allaho, dieses Mal sah der Schlusssprint von Chacun Pour Soi extrem stark aus und er holte gerade auf den letzten Metern die notwendigen Längen auf die Konkurrenz heraus.

Das Saisondebüt gegen den heutigen Konkurrenten Greaneteen im Betfair Tingle Creek Chase war ein kompletter Flop, den man Chacun Pour Soi aber verzeihen kann, denn beim nächsten Aufeinandertreffen im Ladbrokes Dublin Chase im Feburar schlug er den Konkurrenten mit Leichtigkeit und setzet sich von seinen Verfolgern mit gut und gerne 12 Längen ab – was ihm auf dem Papier trotzdem hinter Energumene und Shishkin für das Queen Mother Champion Chase einsortierte – aber wie so oft, ist man nach dem Rennen deutlich schlauer.

Denn Chacun Pour Soi lief ein großartiges Rennen, setzte sich von seinen Verfolgern ab, der Favorit Shishkin floppte derb in diesm Rennen und nur weil Chacun Pour Soi am Ende den Fokus verlor und an der letzten Hürde stürzte, wissen wir nicht, ob er Energumene nicht auch auf den letzten Metern weiter auf Abstand hätte halten können.

Als die beiden dann einige Wochen später in Punchestown im William Hill Champion Chase wieder aufeinander trafen, herrschte schelleer Boden und Energumene hatte hier klar die bessere Form, und gewann am Ende mit acht Längen. Vor allem auf den letzten Metern hatte Energumene deutlich mehr Kraft übrig und konnte sich absetzten, während Chacun Pour Soi, der das Feld lange Zeit angeführt hatte, langsam zurück fiel.

Nach der langen Sommerpause kam Chacun Pour Soi Ende Dezember im Paddy’s Rewards Club Chase zurück – und das sogar als Favorit gegen Blue Lord und Captain Guiness, allerdings hatte sih Blue Lord deutlich weiter entwickelt und dominierte das Rennen in der Schlussphase nach Belieben und hatte Chacun Pour Soi an der vorletzten Hürde unter Druck. Chacun Pour Soi verlor mit einem schlechten Sprung an der vorletzten Hürde gleich zwei Plätze und kämpfte sich danach ein wenig zurück, aber Blue Lord war auf und davon.

Auch im Horse & Jockey Hotel Chase (Grade 2) im Januar lief er unter den Erwartungen und schien mit den 24f so gar nicht klar zu kommen – was für heute keine guten Voraussetzungen sind, denn der dritte Platz war einem spät im Rennen stürzenden Konkurrenten zu verdanken und ich denke es wird sehr schwer für ihn heute auch wenn er einmal ein Star Chaser war


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