Distanz: 1m½f (1m110y | Alter: (2yo Fillies) (Main Track) | Untergrund:
Die siebte Rennen des Tages beim diesjährigen Breeders ‚Cup ist das G1-Rennen der Juvenile Fillies über 1 1/16 Meilen auf dem Dirt-Track. Schwierige Angelegenheit wie immer bei so einem Rennen – viele junge Pferde, die meisten mit exzellenter Form, ohne dabei bisher sich gegenseitig zu viel in den Weg gekommen zu sein und die richtigen Tests stehen zum größten Teil noch aus.
Insgesamt sind 14 junge Stuten am Start und die Gewinnsumme beträgt 2 Millionen US-Dollar. You’re My Girl (10/1) belegte den zweiten Platz im Frizette Stakes, einem wichtigen Vorbereitungsrennen für dieses Rennen, das in diesem Jahr bei sehr schlechtem Wetter über die Bühne ging. Nun haben wir deutlich besseren Untergrund beim Breeder’s Cup Tag und die Frage ist – wie viel ist die Form auf so weichem Boden wirklich wert?
You’re My Girl, eine Tochter von Overanalyze, einem Gewinner auf G1 Niveau, zeigte sich in tiefem Stretch extrem lauftstark und kampfbereit, als sie von Chocolate Gelato überholt wurde, die einige Längen vor ihr ins Ziel lief – You’re My Girl hatte sich auf der Stretch zur Zielgeraden wieder sammeln können und hing sich an die Fersen von Chocolate Gelato, die sie aber immer fest im Griff hatte. Es ist trotzdem immer ein ermutigendes Zeichen, wenn die Beyer-Speed-Figuren eines Jugendlichen mit zunehmender Distanz steigen, und genau das ist bei dieser Stute der Fall – und genau das war hier der Fall – You’re My Girl wurde zum Ende des Rennens hin immer stärker und hatte sich zuvor sofort als Kandidatin für Stakes-Rennen qualifiziert, als sie am 2. September im Saratoga Race Course mit 14 Längen Vorsprung ein Maiden-Rennen gewann.
You’re My Girl sieht für ihren dritten Start heute gut vorbereitet aus, hat aber eben einiges aufzuholen auf Chocolate Gelato, die das Rennen von hinten aufrollte und mit einem starken Lauf aus dem hinteren Trio de Feldes gewann. Das wäre bei ihr noch mehr drin gewesen so wie ich das sehe, und klar, dass sie heute hier als Favoritin auflaufen wird.
Das Rennen der Juvenile Fillies wurde in den vergangenen Jahren eine Vielzahl unterschiedlicher Trainer gewonnen, so dass schwierig ist, daraus eine Ableitung für die Erfolgschancen herzustellen – jeder der bekannte Trainer hat hier Chancen mit seinen Hauptpferden, und so finden sich eben Todd Pletcher mit Chocolate Gelato, Brad Cox mit Chop Chop und Mark Casse mit Wonder Wheel unter den Favoriten mit einer Quote unter 10.
Chop Chop (4/1) hat bei ihrem ersten Start auf Dirt wichtige Renn-Erfahrung beim Darley Alcibiades Stakes gesammelt, als sie sich durch ein überfülltes Feld von 14 Pferden kämpfte. Die Tochter von City of Light, einem mehrfachen Gewinner des G1, ist bei der Ziehung der Startboxen in dem Rennen auf Platz 2 gezogen worden und hat sich dann langsam durch den Verkehr vorangetastet, wobei sie viel Staub und Schmutz fressen musste, aber auch selbst aufwirbelte, bevor sie am Ende der recht kurzen Zielstrecke eine große Bedrohung für die Siegerin Wonder Wheel darstellte. Sie hat entschlossen bis zur Ziellinie gekämpft und kam nur eine Nase hinter Wonder Wheel ins Ziel.
Wonder Wheel hatte das Feld angeführt und sah auf den ersten 2/3 des Rennens sehr stark aus, kam sogar frei vor das Feld und konnte sich bis zu 2 Längen absetzen, musste dann aber hart arbeiten und alle Reserven ausschöpfen, um den Vorsprung gegen die herannahende Chop Chop zu verteidigen. Die Distaz ist heute die Selbe, also ist absehbar, warum Chop Chop bisher vor Wonder Wheel rangiert – die hat mit viel spätem Tempo heute zu kämpfen und wird es nicht leicht haben, alle Angriffe abzuwehren.
Zudem hat Trainer Brad Cox die Ausgabe 2019 mit British Idiom gewinnen können, er weiß also wie es geht.
Atomically (10/1), die neue Akquisition von Pletcher, kommt nicht aus einem traditionellen Sieger-Vorbereitungsrennen für dieses Rennen, hatte aber bei ihrem letzten Sieg in Gulfstream eine beeindruckende Leistung, als sie in der FTBOA Florida Sire My Dear Girl Stakes am 1. Oktober einen dominierenden Sieg in einem sehr kleinen Feld. Was sie da wirklich geschlagen hat ist noch zu klären, aber sie wurde privat an Eclipse Thoroughbreds verkauft, gerade mit diesem Rennen im Sinn, und zeigt die erwünschte, sich verbessernde Leistung und eine Steigerung im Beyer-Pattern, nach dem ein Handicapper suchen würde – sollte also eine gute Chance haben oben mitzumischen und ich mag sie in einem offenen Feld als EW Wette.
Trainer Ed Walker hofft auf einen ersten Sieg beim Breeders‘ Cup mit der mehrfach preisgekrönten Stute Dreamloper.
Die fünfjährige Tochter von Lope de Vega, die in diesem Jahr die Prix d’Ispahan (G1) und den Prix du Moulin de Longchamp (G1) gewonnen hat, wird beim Breeders‘ Cup zum ersten Mal an den Start gehen. Nach ihrem beeindruckenden Sieg von 5 ½ Längen gegen die amtierende Breeders‘ Cup-Championesse Order of Australia (IRE) im Prix d’Ispahan über die Meile (1.600 m) bevorzugt Ed Walker für Dreamloper den US$2 Millionen schweren Duel Breeders‘ Cup Mile (G1) gegenüber dem US$2 Millionen schweren Maker’s Mark Breeders‘ Cup Filly & Mare Turf (G1).
Walker sagte: „Ich bin mir sicher, dass sie die 1 3/16 Meilen auf der Rennbahn mit zwei Wendepunkten absolvieren könnte, aber die Strecke ist ein leichtes Stamina-Problem. Wir wissen, dass sie 9 Furlongs (1.600 m) laufen kann, und wir wissen auch, dass sie 10 Furlongs (2.000 m) nicht laufen kann, also warum sollten wir sie für das voraussichtlich letzte Rennen ihrer Karriere in ein Rennen mit leichten Stamina-Problemen schicken? Wir wissen, dass sie zu den besten Milern in Europa gehört und über ein offizielles Rating von 120 verfügt, also ist der Breeders‘ Cup Mile der richtige Lauf für sie.“ Ein schnellerer Boden wäre bevorzugt, aber es gibt keine großen Bedenken hinsichtlich der Rennbedingungen für Walker. Er fügte hinzu: „Ich würde nicht zu weich wollen, je schneller desto besser. Es wird knackiger, aber sie ist nicht langsam, sie hat einen großartigen Start, sie wird abspringen, sie wird reisen und die Meile wird ihr helfen, sich zu beruhigen, was der Schlüssel zu ihr ist. Auf dieser Strecke wird sie stark abschließen können.“ Das Saddeln seines ersten Breeders‘ Cup-Starters wird ein großer Moment in Ed Walkers 12-jähriger Trainerkarriere sein, noch mehr, da Dreamlopers Mutter, Livia’s Dream (IRE), die erste Stute war, die er jemals trainiert hat und die auch von Dreamlopers Züchter Oliva Hoare gehört. Die Geduld wurde mit Livia’s Dream belohnt, die im November ihrer fünfjährigen Karriere den Wild Flower Stakes (Listenrennen) gewann. Die Kenntnis der Familie gab ihm das Selbstvertrauen, Dreamloper im Training zu halten. Er sagte: „Ihre besten Tage hatte sie als Fünfjährige, also war es eine offensichtliche Entscheidung, Dreamloper im Training zu halten, nachdem sie letztes Jahr den Kingdom of Bahrain Sun Chariot Stakes (G1) auf dem dritten Platz beendet hatte. Livia’s Dream war wie Dreamloper, etwas übereifrig mit einem unglaublichen Schritt und der verrücktesten Aktion. Es hilft wirklich zu wissen, was für eine Familie sie hat.“ Trotz der aktuellen Verletzung von Kieran Shoemark wird erwartet, dass er reiten kann. Walker gab Shoemark die Schuld an ihrem Erfolg in diesem Jahr. Er fügte hinzu: „Kieran Shoemark ist ein Star mit dieser Stute, er hat sie makellos geritten und sich sehr gut mit ihr verstanden.“ Der Breeders‘ Cup ist bisher an Ed Walker und seinem Team im Kingsdown Stables vorbeigegangen, und es ist eine Chance, auf die er sich freut. Er sagte: „Ich habe noch nie einen Starter beim Breeders‘ Cup gehabt. Es ist eines der weltweit größten Rennen, von denen man träumt, daran teilzunehmen. Es ist ein großer Meilenstein, einen Starter zu haben, und einer mit einer realistischen Chance. Wir sind wirklich davon überzeugt, dass sie ein großes Rennen laufen wird, und das ist sehr besonders und aufregend.“
Dreamloper: Die Lope De Vega Tochter startet für Ed Walker und hat sich in ihrer Karriere stets in exzellenter Form gezeigt.
Ihr erstes Rennen bestritt sie am 05.06.2020 auf dem Kurs in Newmarket im Betway EBF Stallions Maiden Fillies Stakes (Div I), wo sie einen 4. Platz belegte. Das zweite Rennen bestritt sie am 26.06.2020 auf dem Kurs in Doncaster im Follow At The Races On Twitter Novice Stakes, wo sie einen 3. Platz belegte. Ihr drittes Rennen bestritt sie am 27.07.2020 auf dem Kurs in Redcar im Every Race Live On Racing TV Fillies Novice Stakes (Div II), wo sie einen 1. Platz belegte. In diesem Rennen ging sie als klare Favoritin ins Rennen und hat dies auch bestätigt.
Danach hat sie ein Unibet Thanks The Frontline Workers Fillies Handicap, ein Betfred British EBF Premier Fillies Handicap, ein Casumo Best Odds Guaranteed Handicap und ein tote+ Exclusively At tote.co.uk British EBF Fillies Handicap bestritten . Das erste dieser Rennen hatte sie am 18.08.2020 auf dem Kurs in Kempton im Unibet Thanks The Frontline Workers Fillies Handicap, wo siemit einer Quote von 7,50 einen dritten Platz belegte.
Dreamloper bestätigte den guten Eindruck danach mit einem weiteren Sieg in ihrem nächsten Rennen, als sie einen Monat später in September am 05.09.2020 im Betfred British EBF Premier Fillies Handicap startete, dieses Mal mit einer Quote von 5,50 und als eine der Favoritinnen. In diesem Rennen hielt sich Dreamloper hinter den Führenden auf, übernahm die Führung 3f vor dem Ziel und wurde dann von ihrem Jockey Luke Morris wachgerüttelt, driftete 1 Furlong vor dem Ziel etwas nach links, lief aber gut weiter und gewann das Rennen am Ende knapp.
2021 war durchwachsen für sie.
Dreamloper hat dort einige gute Rennen bestritten und konnte dabei über die Spanne 2021/22 drei Siege einfahren. Sie startete zuletzt am 01.05.2022 in der Betfair Exchange Dahlia Stakes (Group 2) (Fillies & Mares), wo sie auf Anhieb einen Sieg davontragen konnte, gefolgt vom Sieg im Prix d’Ispahan. Dreamloper startete in das Rennen und nahm eine gute Position ein, um dann 2f vor dem Ziel geschüttelt zu werden und sich nach vorne zu kämpfen. Sie hielt das Tempo hoch und gewann das Rennen am Ende souverän. Sie startet in das Rennen mit einer Quote (Odds) von 9/2, was ihrer Favoritenrolle entspricht.
Ihr nächstes Rennen fand dann am 29.05.2022 im Prix d’Ispahan (Group 1) (4yo+) (Grande Course) (Turf) auf dem Kurs in Longchamp (FR) statt. Hier war Dreamloper keine klare Favoritin mit einer Quote von 6,20, lief aber ein hervorragendes Rennen und startete das Rennen aber diesmal etwas besser und konnte sich gleich am Anfang des Rennens an die Führende heransetzen. Jockey Kieran Shoemark lies sie dann 2 1/2f vor dem Ziel nach vorne gehen und sie konnte sich dann locker für den Sieg qualifizieren, anders als im letzten Rennen in Curragh im Alwasmiyah Pretty Polly Stakes.
In dem Gruppe 1 Rennen kam sie niemals so richtig in Fahrt, was man ihr aber auch verzeihen kann – jeder hat mal einen schlechten Tag, dass sie danach aber im Qatar Nassau Stakes in Goodwood erneut nicht Gang kommen wollte, wiegt da schon deutlich schwerer und wie sie auf schnellem Boden am Ende die Geschwindigkeit nicht halten konnte, obwohl sie auf dem Untergrund auch noch eine recht moderate, nicht zu schnelle Führung geschenkt bekommen hatte… das gab ein wenig Grund zur Sorge, aber wie sie in Frankreich auf weicherem Boden zeigen konnte, lag das tatsächlich nur an dem Boden – denn im Prix du Moulin de Longchamp auf Gruppe 1 Ebene dominierte sie die Konkurrenz und konnte sich gegen die Breeders Cup Siegerin Order Of Australia behaupten, die mit fünf Längen Rückstand keine Chance gegen Dreamloper hatte.
Es wird denke ich sehr auf den Untergrund ankommen, auf dem Dreamloper läuft, ob sie beim Breeder’s Cup am Ende gute Chancen haben wird. Ich kann es mir vorstellen, mal abwarten in welchem Feld sie aufläuft.
Distanz: 7f | Alter – 3yo+ | Untergrund: Dirt / Sand | Untergrund: Schnell / Firm
Gamine von Bob Baffert verpasste in zehn Rennen nur ein einziges Mal den Sieg und konnte unter anderem die heutige Konkurrentin Ce Ce deutlich geschlagen – und geht daher auch als klare Favoritin in dieses Rennen.
Gamine: Die Into Mischief von Bob Baffert hat nur ein einziges Rennen bisher verloren – als sie in Churchill Downs im September 2020 im Kentucky Oaks die Kraft verlies und auf einem dritten Platz disqualifiziert wurde. Dieses Rennen ist allerdings schon längst vergessen und vielfach wieder gut gemacht worden.
Begonnen hat ihre Karriere in Santa Anita Park im März 2020 mit einem Sieg und legte nach zwei Monaten Pause dann in Oaklawn Park noch einmal nach, wurde da allerdings disqualifiziert da ihre Blutprobe positiv auf Doping getestet wurde. Bitter, aber damit war auch klar wie sie Gamine so schnell so gut bekommen haben, dass sie in Belmont Park im nächsten Monat das Gruppe 1 Longines Acorn Stakes mit gut 19 Längen Vorsprung gewinnen konnte.
Nicht nur das, sie knackte auch fast den Streckenrekord, den sie nur um 3 Hundertstel verpasste – damit war sie schneller als die männliche Konkurrenz etwa im Metropolitan Handicap, und selbst wenn man in Betracht zieht, dass sie zuvor positiv getestet worden war und die Nachwirkungen vielleicht noch spürbar waren – man weiß ja nicht, wie ihr Trainerteam sie zwischen den Rennen behandelt hat, gerade in den Monaten vor dem positiven Test, sehr beeindruckend war das ganze trotzdem gewesen – und sie war noch längst nicht fertig!
Im August startete sie nämlich dann im Longines Test Stakes auf Gruppe 1 Ebene in Saratoga über 1407m, und zeigte erneut eine beeindruckende Form! Sie deklassierte die versammelte Konkurrenz, wie es von ihr auch erwartet worden war und gewann dieses Mal mit sieben Längen Vorsprung, wobei auch mehr drin gewesen wäre – die Zeit? Vier Hundertstel unter Streckenrekord! Wieder ein beeindruckende Zeit, und wieder ein müheloser Sieg für Gamine!
Kein Wunder, dass sie auch im Oaks in Churchill Downs als Favoritin startete, und ein weiterer lockerer Sieg von ihr erwartet wurde – nur wurde daraus leider nichts… über die längere Distanz von 1818m geriet Gamine schneller unter Druck und musste beim Einbiegen in die Zielgerade bereits geritten werden, mit Shedaresthedevil direkt neben ihr, und die Konkurrentin unter Florent Geroux wollte einfach nicht aufgeben und fand unter einem harten Ritt immer mehr Kraft, und auch Swiss Skydriver kam heran, während Gamine einfach nichts mehr zu geben hatte und graduell zurück fiel. Das Trio war klar vor dem Rest des Feldes und musste sich um keine Verfolger Gedanken machen.
Dann kam der Breeders Cup und der erneute Schritt runter in der Distanz auf 1418m – ein Schritt, der sich bezahlt machen sollte, denn Gamine zerstörte die Distanz förmlich mit über sechs Längen Vorsprung und einem neuen Streckenrekord für das Breeders‘ Cup Filly & Mare Sprint… was soll an dazu noch sagen? Die eigentlich als Hauptkonkurrentin gehandelte Serengeti Empress versuchte das Tempo zu setzen, aber Gamine lief neben ihr locker bis zur Zielgeraden auf um dann zu beschleunigen und sich mit einem Boost mehrere Längen abzusetzen…. das war der wohl beeindruckendste Lauf beim Breeders Cup 2020 und der beste Saisonabschluss den man sich wohl vorstellen kann.
Die neue Saison begann für Gamine dann im April im Gruppe 3 Las Flores Stakes, vielleicht nicht mehr als ein Trainingslauf für Gamine, die sich nach diesem Warmmacher wieder auf Gruppe 1 Niveau begab und in Churchill Downs im Mai im Derby City Distaff Stakes presented by Kendall-Jackson Winery startet.
Das 7f Rennen auf schnellem Boden war dann allerdings auch eine härtere Aufgabe als von einer 1/5 Favoritin vermutet worden wäre – Gamine stolperte beim verlassen der Ställe und musste sich dann mühen, um wieder die Führung zu bekommen, die dann auf der Zielgeraden mit einiger Arbeit gegen Sconsin – aber ein Sieg ist ein Sieg und im Gruppe 2 Great Lady M Stakes in Los Alamitos im Juli machte Gamine wieder kurzen Prozess mit der Konkurrenz.
Was aber viel wichtiger ist – Gamine konnte sich im Ketel One Ballerina Handicap in Saratoga als Vorbereitung für den Breeders‘ Cup ebenfalls durchsetzen – und das obwohl sie das höchste Gewicht trug und heute gegen die Dritte des Rennens – Ce Ce – einen Gewichtsvorteil heute hat. Gamine musste zwar von John Verlasquez hart angetrieben werden um sich am Ende durchzusetzen, schaffte das aber mit erwarteter Souveränität und es gibt heute in diesem Feld nicht viel, was ihr gefährlich werden kann.
Bella Sofia: Die Awesome Patriot Tochter von Rudy Rodriguez ist jünger als die Favoritin aer in bestehender Form und eventuell die größte Gefahr für die übermächtige Gamine, schließlich bekommt sie hier einen gewissen Gewichtsvorteil und hat sich in ihrer kurzen Kariere bisher nur einen einzigen Aussetzer geleistet – in ihrem zweiten Rennen als sie das erste Mal auf Black Type Ebene im Jersey Girl Stakes startete.
Sie gewann ihr nächstes Rennen in Belmont Park, bevor sie im Longines Test Stakes in Saratoga startete. In dem Gruppe 1 Rennen musste sie sich zwar die Führung mit Illumination teilen, aber die Pacesetterin konnte dem Druck von Bella Sofia nicht standhalten und viel im Feld weit zurück, während Bella Sofia sich vom Feld losriss und immer weiter beschleunigte, um einen unangefochtenen Sieg zu feiern. Zwar gab es einige späte Verfolger, aber keine hatte die Chance Bella Sofia noch einzuholen.
Auch beim nächsten Start im Gruppe 2 Gallant Bloom Handicap danach gewann Bella Sofia souverän, auch wenn man zugestehen muss, dass sie trotz des Gruppe 1 Sieges nicht das höchste Gewicht in dem Feld tragen musste – egal. Bella Sofia setzte das Tempo und zog das Feld schnell auseinander, dass beim Einbiegen in die Zielgerade nur noch Lady Rocket an ihr dran bleiben konnte. Die Konkurrentin konnte Bella Sofia nicht unter Druck setzten und mit zwei souveränen Siegen in Folge und einem kleinen Gewichtsvorteil könnte sie das Rennen hier interessant gestalten.
Ce Ce fegte nach ihrer Niederlage gegen Gamine in ihrem nächsten Start, dem Gruppe 3 Chillingworth Stakes, die Konkurrenz beiseite, war aber auch als haushohe Favoritin gestartet…. ich denke nicht, dass sie heute gegen Gamine eine Chance haben wird – aber sie hat die besten Chancen Platz 3 in diesem Renen zu holen.
Distanz: 1m½f (1m110y) Alter: 2yo Fillies | Untergrund: Sand / Dirt | Boden: Schnell / Gut
Das Stutenrennen der 2yo über die Meile auf Sand – und auch wenn es sich im Prinzip um ein Rennen mit sechs Starterinnen handelt, werden Tarabi, Sequist und Desert Dawn wohl kaum eine Rolle um den Sieg spielen können – dafür ist ihre Form im Vergleich zu den Favoritinnen einfach nicht gut genug.
Echo Zulu: Die Gun Runner Tochter von Trainer Steven Asmussen gewann ihr Debüt im Juli in Saratoga gleich mal mit fünf Längen und nach 54 Tagen ging es in Saratoga gleich auf Gruppe 1 Ebene weiter, als sie im Spinaway Stakes als Favoritin sartete.
Das 7f Rennen auf schnellem Untergrund, wie er für Dirt Standard ist, wen es nicht aus Eimern regnet, war natürlich der erste richtige Test für die Zweijährige und wie es so oft der Fall in diese Gruppenrennen der Zweijährigen ist, gab es nicht viel Form um die Stuten vor dem Rennen ordentlich zu sortieren. Aber die Einschätzung von Echo Zulu als Favoritin sollte sich als richtig erweisen.
Echo Zulu übernahm relativ schnell die Führung über die anderen Stuten und setzte das Tempo, auch wenn das Feld ihr nicht viel Raum zum Atmen lies und stattdessen ihr permanent im Genick saß – aber Echo Zulu hielt die Führung aufrecht und setzte sich nach ihrem Tempowechsel ca. 300m vor dem Ziel einige Längen ab – einen Vorsprung, den sie innerhalb der letzten 150m noch weiter ausbauen konnte, auf insgesamt vier Längen Vorsprung. Ein ungefährdeter Gruppe 1 Sieg, der allerdings danach im Frizette Stakes in Belmont Park noch einmal übertroffen wurde.
In dem Gruppe 1 Rennen über 1 Meile holte sich Echo Zulu wieder schnell die Führung und konnte die Position dieses Mal relativ locker halten, bevor sie 500m vor dem Ziel unter Ricardo Santana Jr. begann das Tempo anzuziehen und etwas Vorsprung heraus holte – den sie dann innerhalb der letzten 200 immer weiter ausbauen konnte, ohne dass die Konkurrenz eine Chance hatte, noch an sie heran zu kommen.
So wie sie in dem Rennen die Konkurrenz deklassiert hat, ist es nur gerecht, dass sie heute ebenfalls als Favoritin startet. Es wird schwer, sie hier zu schlagen.
Hidden Connection: Die Connect Tochter von Bret Calhoun hat erst zwei Starts in ihrer Karriere absolviert, aber beide gewonnen. Der SIeg in ihrem Maidenrennen war beeindruckend, hat sie die Konkurrenz doch mit sieben Längen ziemlich Locker stehen lassen, aber sie wiederholte die Leistung im Pocahontas Stakes in Churchill Donws im Spetember, als sie das erste Mal auf Gruppeneene aufstieg.
Das Gruppe 3 Rennen ist traditionell gut besetzt, auch wenn es mit Zweijährigen und ihren Quoten so eine Sache ist – die Favoritin Hidden Connection lieferte aber wie versprochen, dahinter wurde es bunt gemischt, mit einer 31er Außenseiterin auf Platz 2 und einer 22/1 auf Platz 4.
Hidden Connection hatte mit all denen beim Zieleinlauf allerdings nichts mehr zu tun, denn nachdem Hidden Connection auf der Hälfte der Strecke die Führung übernommen hatte bzw, in den Streit um die Führung eingestiegen war, ging sie an der 600 Marke zwischen den Konkurrentinnen durch und beschleunigte immer weiter, bis sie beim Ziel einen Vorsprung von fast 10 Längen herausgeholt hatte. Dabei hatte Rey Guiterrez die Stute vor dem Ziel etwas zurück genommen, man muss aber zugestehen, dass er Hidden Connection auf den letzten 200m hart angetrieben hatte – mehrfacher Einsatz der Peitsche inklusive – und nur auf den letzten 75 Metern schien Hidden Connection ihr Tempo gefunden zu haben und lief wie ein zukünftiger Superstar.
Im direkten Vergleich gefällt mir Echo Zulu einen Tick besser.
Juju’s Map: Die Liam’s Map Tochter von Trainer Brad Cox begann ihre Karriere in Ellis Park im Juli mit einem zweiten Platz, bevor sie im September auf dem selben Kurs über eine Meile mit einem Sieg mit fünf Längen Vorsprung gewinnen konnte. Sie war als Favoritin gestartet nachdem eigentlich schon zuvor ein klarer Sieg von ihr erwartet worden war.
Der richtige Test kam danach im Gruppe 1 Darley Alcibiades Stakes in Keenland, wo sie gegen ihr eigenes Geschlecht über die Meile auf schnellem Untergrund antrat. Wieder war sie als Favoritin gestartet, wenn auch mit einer recht hohen Quote von 12/5, und so ganz einfach war das Rennen am Ende auch nicht. Runup machte sich daran das Tempo zu setzen, eine Position die Florent Geroux offensichlich für Juju’s Map vorgesehen hatte und so kam es für zum Duell um die Spitze im Feld, die Juju’s Map aber relativ locker für sich entscheiden konnte, nachdem sie 400m vor dem Ziel das Tempo immer weiter anzog.
Juju’s Map zeigte einen sehr guten Tempowechsel und setzte sich nach dem Einbiegen in die Zielgerade locker drei Längen ab und gewann immer mehr Momentum, um auch die Angriffe der späten Sprinter mit locker vier Längen Vorsprung abzuwehren.
Das war ziemlich beeindruckend anzusehen und ich denke, sie wird auf jeden Fall um den Sieg mitlaufen und sie wäre mein Pick, wenn ich eine andere Stute als Echo Zulu wählen würde.
5f – Für Zweijährige – Untergrund: Turf/Gras – Boden: Schnell / Firm
Der Breeders Cup geht für uns mit dem Juvenile Turf Sprint los – Mädels und Jungs sind in dem Rennen gemixt, interessanter Weise sind es aber die Damen, die die Favoriten in diesem Rennen anführen – Averly Jane und Twilight Gleaming sind beides Stuten, die deutlich vor allen Hengsten in diesem Feld rangieren. So ganz raus ist das finale Lineup zwei Tage vor dem Start des Rennens noch nicht, daher kann sich noch so einiges ändern und ich konzentriere mich eher auf die Favoriten und die Pferde die knapp dahinter rangieren – ein Sieg von einem Außenseiter ist immer nett und wenn man ihn richtig getippt hat auch ein super Gefühl – neben einer hohen Auszahlung 😉 – aber statistisch kommen doch die meisten Sieger aus den Reihen der Favoriten und gerade bei den Zweijährigen gibt es nicht allzu viel Form, aus der man etwas anderes ablesen könnte.
Averly Jane: Die Midshipman Tochter von Wesley Ward hat sich bisher keinen Fehltritt erlaub – sie gewann alle ihre vier Starts, angefangen in einem kleinen Rennen in Keenland wo sie mit acht Längen relativ bequem gewann und danach in einem Black Type Rennen in Churchill Dows im April mit noch einmal drei Längen Vorsprung . Trotz Favoritenstatus in diesem Rennen war dies eine extrem gute Leistung, die sie nach einer kleinen Pause bis August in Saratoga noch einmal bestätigen konnte.
Wieder startete sie auf Dirt im Skidmore Stakes, wieder als Favoritin, und wieder hatte keiner der Konkurrenten eine Chance, an ihr dran zu bleiben nachdem Tyer Gaffalione im Sattel 200m vor dem Ziel das „Go“ gegeben hatte
Dann kam im Oktober der Wechsel auf den Rasen in Keenland im Indian Summer Stakes, einem Listed Rennen – in de Averly Jane die Konkurrenz wieder deklassierte. Averly Jane übernahm die Führung des Feldes mit einem schnellen Start und lies sich diese Position auch nicht mehr nehmen, es gab allerdings auch nicht viele ernsthafte Versuche, sich mit der talentierten Front Runnerin anzulegen und Averly Jane konnte machen was sie wollte – hätte aber wohl so oder so gewonnen. Denn 200m vor dem Ziel begann Averly Jane wieder das Tempo anzuziehen – und den anderen davonzuziehen.
Der heutige Konkurrent Kaufymaker hatte keine Chance sich an die Hufe von Averly Jane im Indian Summer Stakes anzuheften, auch wenn er sich auf einem zweiten Platzen sicher halten konnte – der Rückstand bestand am Ende aus drei Längen, und Kaufymaker hatte zuvor schon nur einen dritten Platz im Global Tote Juvenile Sprint Stakes belegt – es würde ich wundern, wenn er hier eine Rolle zu spielen.
Die Rolle wird wohl eher Twilight Gleamig zufallen – die Twilight Son Tochter von Trainer Wesley Ward hat zwar nur zwei ihrer vier Starts gewinnen können, aber sie hatte auch ordentliche Konkurrenz gegen sich – und wird ihrer Stallgefährtin einiges an Problemen bereiten.
Bei ihrem Maidenrennen in Keenland belegte sie noch einen knappen zweiten Platz, was aber vor allem ihrer Unerfahrenheit zu verdanken war denn schon einen Monat später in Belmont Park gewann sie ihr nächstes Rennen mit sieben Längen Vorsprung.
Im Juni, knapp einen Monat später, startete Twilight Gleaming dann auf Gruppenebene – allerdings nicht in den USA, sondern in England in Ascot im Gruppe 2 Queen Mary Stakes. Dort starten nur Stuten und nach dem lockeren Sieg in ihrem letzten Rennen startete sie natürlich als Favoritin – konnte aber Quick Suzy auf den letzten Metern nicht mehr die Stirn bieten. Stattdessen konnte Quick Suzy sich mit einem starken Sprint auf den letzten Metern über eine Länge Vorsprung sichern und den Abstand dann halten, denn Twilight Gelaming fehlte die Kraft am Ende und driftete auch noch ein wenig zu Seite, was zusätzlich Raum kostete.
Aber für die ersten Erfahrungen auf Turf war das eine sehr gute Leistung und Twillight Gleaming blieb in Europa und machte sich nach Deauville in Frankreich auf. Dort waren die Begebenheiten ganz anders als bisher gewohnt, denn der Boden war extrem weich, was aber Twilight Gleaming nichts auszumachen schien. Sie startete als haushohe Favoritin vor der zweiten Favoriten Delmona und die beiden hatten am Ende auch das Rennen für sich und mehr als 3 Längen Vorsprung auf die Verfolger.
Auf den letzten 200m Metern setzten sie die Favoritinnen von den Verfolgern ab und lieferten sich ein spannendes Duell bis zur Ziellinie. Twilight Gleaming hatte sich kurz vor dem Ziel (letzten 50m) knapp vor Delmona gesetzt und den minimalen Vorsprung von einem Nacken gehalten.
Das war wie gesagt auf sehr weichem Untergrund – den Twilight Gleaming hier nicht bekommen wird. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das der Boden ist, den sie wirklich will – der schnelle Boden wird vielleicht sogar eine starke Formsteigerung begründen…
One Timer: Der Trappe Shot Sohn von Larry Rivelli machte aus der Konkurrenz bei seinem Debüt Kleinholz und gewann das 5f Rennen in Arlington mit 12 Längen Vorsprung vor der chancenlosen Konkurrenz, um einen Monat später dann in Woodbine in Kanada im Victoria Stakes auf Listed Ebene zu starten
One Timer legte zwar keinen idealen Start hin und musste sich dann auf den ersten 200m etwas mühen, um die Führung übernehmen zu können, konnte dann aber das Tempo wie erhofft setzten und 250m vor dem Ziel sich Stück für Stück absetzten, um 150m vor dem Ziel dann klar vor dem Feld zu sein und den Vorsprung bis zum Ziel auf über 3 Längen auszubauen.
Zurück in Amerika startete One Timer dann in Santa Anita im Speakeasy Stakes – einem 5f Black Type Rennen auf schnellem Untergrund – allerdings nicht als Favorit, denn Time To Party und Forbidden Kingdom waren beides ernst zu nehmende Konkurrenten.
One Time verpatzte wieder den Start und stieß mit einem Konkurrenten beim Verlassen der Ställe zusammen, fing sich aber wieder , stieß mit Forbidden Kingdom zusammen, der sich ebenfalls um die Führung bemühte und nicht so einfach zur Seite gehen wollte, aber One Timer ging trotzdem an die Front und konnte sich bis zum Einbiegen in die Zielgerade einen bequemen Vorsprung sichern, den er bis zur Zielgerade halten konnte, auch wenn Time To Party einiges an Boden noch gut machen konnte.
Der Konkurrent hatte beim Einbiegen in die Zielgerade etwas den Anschluss verloren und musste sich auf der Geraden erst einmal wieder sammeln, aber als er dann Momentum aufbauen konnte, holte er auf One Timer noch ganz schön auf – kein schlechter Lauf, und nicht ausgeschlossen, dass er sich heute noch einmal steigern kann – passiert ihm aber noch einmal so ein Fehler, wird er sicher keine Sonne in diesem Rennen mit starken Front Runnern und starken Schlusssprintern sehen.
Twilight Jet: Der Twilight Son Sohn von M D O Callaghan ist der zweite Nachkomme von Twilight Son in diesem Rennen, aber Twilight Gleaming ist die deutlich potentere der beiden. Twilight Jet hat schon zehn Rennen absolviert, aber nur zwei gewonnen – sich dafür aber konstant in den besten Rennen in England gehalten, was das Rennen hier fast ein wenig einfacher macht, als die bisher bestrittenen.
Nach zwei Starts gewann Twilight Jet endlich sein Maidenrennen und ging danach direkt in das Gruppe 2 Norfolk Stakes in Ascot wo er einen siebten Platz belegen konnte. Viel besser lief es auch danach im Raiway Stakes oder dem Phoenix Stakes nicht und erst in York im Gimcrack Stakes konnte er dann einen überraschend guten dritten Platz belegen, auf dem ihm erst auf den letzten 100m etwas die Kraft ausging. Der dritte Platz im Champagne Stakes in Doncaster war allerdings etwas schmeichelhaft bei nur vier Startern im Feld – und als er im Juddmonte Middle Park Stakes auf Gruppe 1 Ebene starten musste, wurde Twilight Jet wieder auf einen fünften Platz geschlagen – der aber besser war als der fünfte Platz suggeriert hat, denn am Ende bestand der Rückstand nur aus knapp über einer Länge, und als er auf etwas leichterem Niveau im Newmarket Academy Godolphin Beacon Project Cornwallis Stakes startete, gewann Twilight Jet das Rennen mit Leichtigkeit. Nicht ausgeschlossen, dass er heute um den Sieg mitäuft.