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Cheltenham Festival

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17.03.2023 – Cheltenham – ) Boodles Cheltenham Gold Cup Chase – Außenseiter: Stattler EW, Conflated EW

Pferderennen in England

Von den Außenseitern kann ich mir einige beim Kampf um die Plätze vorstellen: Conlfated, Minella Indo und vor allem Sattler sehe ich alle im Kampf um Platz 3 involviert – vielleicht noch Ahoy Senor, auch wenn bei ihm vor allem sein zweiter Platz letztes Jahr beim Festival Hoffnung gibt, denn das Cotswold Chase halte ich dieses Jahr eher für schwach von der Form her.

Die Pferde im Detail:

Conflated: Der Yeats Sohn von Trainer Gordon Elliot startetet zwischenzeitlich auch für Denise Foster, nachdem Elliot kurzzeitig als Trainer suspendiert worden war. Und er hat sich seit der Rückkehr zu Gordon Elliot ganz hervorragend entwickelt!

Und ich mochte ihn und seine Chancen im Ryanair Chase – ein Rennen, das sich als Vorbereitungsrennen für das Bowl Chase auch nicht schlecht macht… allerdings hat er nun weder das King George VI noch den Gold Cup bestritten… das erinnert ein wenig an Menora aus 2013.

Seine Karriere startete im März 2018 für Edward U Hales und nach einem Start und Sturz ging es dann im April für Gordon Elliot das erste Mal auf die Rennstrecke in Fairyhouse, was allerdings kaum bessere Ergebnisse brachte. Es dauerte die gesamte erste Saison in den NHF Rennen bevor Conflated seine Form fand uns sein erstes Rennen gewann, nach der Sommerpause über Hürden dauerte es nicht ganz so lang – auch wenn er wieder beim ersten Rennen stürzte.

Aber bereits beim dritte Versuch gab es den ersten Sieg über 2m, der allerdings der einzige für die Saison 19/29 bleiben sollte, was aber vielleicht auch daran lag, dass der Trainer die Messlatte für Conflated ziemlich hoch anlegte – er lies ihn zunächst im Gruppe 2 Navan Novice Hurdle starten, wo Conflated etwas überraschend den dritten Platz erringen konnte, um dann das Niveau noch einmal anzuziehen und ihn auf Gruppe 1 Niveau im Lawlor’s Of Naas Novice Hurdle starten zu lassen, wo auch Schwergewichte wie Envoi Allen aufliefen. Conflated schlug sich hier wie auch im Gruppe 1 Chanelle Pharma Novice Hurdle nicht schlecht mit einem vierten Platz, aber das war zu dieser Zeit noch ein wenig viel erwartet

In der Saison 2020/21 startet Conflated bereits in den Chase Rennen, dieses Mal gelang der Einstand mit einem dritten Platz hinter Darver Star besser als die letzten Jahre und der zweite Platz hinter Asterion Forlonge danach in Punchestown war ebenfalls nicht zu verachten, so dass der Kantersieg über 2m4f auf weichem Boden im Dezember 2020 in Navan nicht wirklich überraschend kam.

Zurück auf Gruppe 1 Niveau im Neville Hotels Novice Chase gegen Monkfish wurde die Form von Conflated wieder etwas zurecht gerückt. Mehr als ein etwas abgeschlagener dritter Platz war nicht drin für Conflated, der ach dem Sprung über die letzte Hürde zunehmend schwächer wurde und gut 50 Längen auf die beiden Führenden verlor.

Dann kam der Wechsel von Elliot zu Denise Foster wegen dem kurzzeitigen Bann von Elliot wegen eine sehr unvorteilhaften Foto auf einem toten Pferd – was der Form von Conflated mittelfristig nicht gut tat. Das erste Rennen nach dem Wechsel gewann Conflated noch, allerdings war das BAR ONE RACING Directors Plate Novice Chase in Navan auch kaum eine echte Herausforderung, ganz im Gegensatz zum Gruppe 1 Underwriting Exchange Gold Cup Novice Chase in Fairyhouse im April, wo Conflated recht deutlich geschlagen wurde.

Conflated bestritt im September noch ein Flat Rennen und lief in der ungewohnten Disziplin durchaus respektabel, , bevor es wieder zurück zu Gorden Elliot ging.

Der erste Start für den neuen alten Trainer endete wieder mit einem Sturz, aber danach gab es auf Listed Ebene auf schwerem Untergrund einem zweiten Platz und danach einen überzeugenden Sieg im Foxrock Handicap Chase (Grade B) in Navan – unter hohem Gewicht und auf schnellerem Boden.

60 Tage später startete Conlflated dann im Paddy Power Irish Gold Cup, einem weiteren sehr schweren Rennen, aber Gordon Elliot wusste, was er tat und Conflated schlug Minella Indo mit einem starken Lauf zum Ziel nach der letzten Hürde. Kurz dahinter folgte Janidil. Aber Conflated hatte alle Konkurrenten schon ziemlich schnell in der Tasche und setzte sich nach der drittletzten Hürde um gut 4 Längen ab, und baute diesen Vorsprung auf gut sechs Längen bis zum Ziel noch aus.

Gegen Allaho im Rynair Chase…. hätte es selbst ohne den Sturz am Ende nicht gereicht, dafür war Conflated einfach schon zu weit im Rückstand und Allaho hatte zu leichtes Spiel mit der Konkurrenz. Ohne einen solchen Überflieger im Feld konnte sich Conflated danach im April im Betway Bowl Chase mit Clan Des Obeaux ein spannendes Rennen liefern und obwohl er 6 Längen Rückstand an der letzten Hürde hatte, kam er noch einmal bis auf eine Länge in dem 3m1f Rennen an den Sieger heran – kein schlechter Schlusssprint in einem Rennen über diese Distanz!

Nach der Sommerpause lief er im Ladbrokes Champion Chase (Grade 1) ein unterdurchschnittliches Rennen und sprang im Gegensatz zum Rennen in Aintree die Hindernisse nicht sauber und verlor immer wieder Momentum an diesen und konnte mit dem Schlusssprint der beiden anderen am Ende nicht mitgehen. Ohne A Plus Tard im Savills Chase (Grade 1) im Dezember gewann Conflated sein nächstes Rennen ziemlich locker und wäre gespannt gewesen, wie er im Duell mit dem Superstar ausgesehen hätte – so blieben eine Menge „B“ Klasse Pferde die Conflated am Ende bequem schlagen konnte….. und ich kann ihn hier sehr schlecht einschätzen. Er ist in der Lage dazu einen Platz zu holen, aber könnte auch völlig überfordert sein. Letztes Jahr beim Festival hätte er einen Platz erringen können und er kommt in meine Trifecta mit rein.

Stattler: Der Stowaway Sohn startet für Willie Mullins – war aber ursprünglich unter der Aufsicht von I R Ferguson, der allerdings keinen einzigen Start mt Sattler hatte. Stattdessen ging es im Januar 2020 nach Fairyhouse unter Willie Mullins, der mit ihm gleich einen Erfolg in den 2m NHF Rennen auf schwerem Untergrund hatte. Die nächsten beiden NHF Rennen wurden mit etwas unbefriedigenden Platzierungen abgeschlossen, aber die NHF Rennen sind meist ja auch nur ein weg um etwas Erfahrung für die noch jungen Pferde zu bringen.

Interessanter wurde es dann schon im Herbst 2020 für Sattler, der da in die ersten Hürdenrennen ging. Nach 251 Tagen Pause startete er in Naas in einem Maidenrennen, brauchte aber da offensichtlich noch ein wenig um in Gang zu kommen und platzierte wieder „nur“, kam dann aber in Leopardstown einen Monat später über 2m4f in die erwartetet Form und gewann locker mit drei Längen – und wagte dann den Sprung auf Gruppe 1 Niveau und startete hintereinander in drei Gruppe 1 Rennen – dem Nathaniel Lacy & Partners Solicitors „50k Cheltenham Bonus For Stable Staff“ Novice Hurdle im Februar 2021, dem Albert Bartlett Novices‘ Hurdle beim Cheltenham Festival und schlussendlich noch im April im Irish Mirror Novice Hurdle – aber alle Rennen wurden mit einem mehr oder minder abgeschlagenen Platz beendet, und das obwohl er unter anderem in Cheltenham eigentlich als Favorit gestartet war!

Da lief er auch weite strecken Stark auf und sah vor der vorletzten Hürde immer noch wie einer der möglichen Sieger aus, so locker wie er da noch auflief, aber an der letzten Hürde baute er einen schlechten Sprung ein und wurde dann den Hügel hinauf zunehmend müde, was a Ende in einem vierten Platz resultierte.

Schon im Nathaniel Lacy & Partners Solicitors „50k Cheltenham Bonus For Stable Staff“ Novice Hurdle zuvor hatte er den zweiten Platz auf den letzten Metern des Rennens abeggen müssen und auch im April im Irish Mirror Novice Hurdle waren es auf den drei Meilen die letzten Meter, die Stattler den zweiten Platz kosteten. Da hatte er versucht das Tempo zu setzten, aber es war schon klar und absehbar, dass er ab er vorletzten Hürde keine Chance mit dem Sieger Galopin Des Chaps haben würde, der sich locker von ihm absetzte konnte

Nach der Reihe von Niederlagen lies sich Stattler etwas Zeit bevor er sein nächstes Rennen anging und in Fairyhouse in einem Beginners Chase startete – über 2m5f. Da gewann er das Rennen gegen solide Konkurrenz nach Belieben, und er schien sich in der Sommerpause weiterentwickelt zu haben, denn nachdem er zum Anfang des Rennens noch eher versucht hatte, das Feld mit den Pacesettern anzuführen, lies er sich von Paul Townend zurücknehmen und setzte sich im Mittelfeld. An der drittletzten Hürde hatte er dann genug und begann das Feld selbst auseinander zu ziehen, war Zweiter an der vorletzten Hürde und ging dann ab der letzten Hürde klar vor das Feld.

Der einfache Sieg wurde von einem weiteren Sieg im Gruppe 3 Naas Racecourse Business Club Novice Chase gefolgt – einem Rennen über 3m1f – und das war auf mehreren Ebenen interessant, denn zum einen gewann er auf weiterer Distanz, zum anderen auf höherem Niveau und zum Dritten schlug er unter anderem Vanillier, der ihn im letzten Cheltenham Festival besiegt hatte. Auf den Konkurrenten hatte er am Ende 18 Längen Vorsprung, aber Farouk D’alene machte ein echtes Rennen daraus. Der Konkurrent hatte sich an der vorletzten Hürde die Führung gesichert, war aber nicht ganz sauber an den letzten Hürden und gab Sattler die Chance, ein wenig Boden gut zu machen und sich den Sieg auf der Zielgeraden zu sichern und mit einem Kraftakt zu gewinnen.

Er gewann danach in Cheltenham das Ukraine Appeal National Hunt Challenge Cup Amateur Jockeys‘ Novices‘ Chase deutlich einfacherer als das Rennen zuvor und zeigte durchweg gut Sprünge – schade dass er danach nicht noch einmal im April startete – stattdessen sahen wir ihn erst im Januar gegen Minnella Indo wieder – und da gab man ihm trotz höherem Gewicht, langer Pause und erst einem Sieg beim Cheltenham Festival den Favoriten Status – den er aber gegen Minella Indo nicht ganz erfüllen konnte – er zeigte wieder gute Sprünge und er konnte den Sieger auf der Zielgeraden wieder stark unter Druck setzten, aber Minella Indo hielt trotz eines schlechten Sprungs an der letzten Hürde dagegen und gewann mit einem Nacken Vorsprung. Vielleicht hätte er gewonnen, wenn noch ein paar Meter da gewesen wären, oder der Untergrund einen Tick schneller – aber auf der anderen Seite war das auch das erste Rennen in 10 Monaten und er ging mit einigen Vorschusslorbeeren in sein Duell mit Galopin Des Champs im Irish Paddy Power Gold Cup, wo er über 3m ein grundsolides Rennen lief, auch wenn Galopin Des Champs drei Klassen besser war. Sattler lief trotzdem so gut wie eh und je übernahm vor der vorletzten Hürde sogar die Führung, aber konnte nicht mithalten, als der Favorit das Tempo anzuziehen begann.

Der Untergrund könnte ein wenig zu schnell sein für ihn hier heute, Sattler brauch entweder einen echten Ausdauertest oder Front Runner, die sich gegenseitig zerlegen.

Minella Indo:  Der Beat Hollow Sohn begann seine Karriere 2018 mit einem Sieg in einem PTP Provinzrennen und ging dann weiter nach Punchestown mit einer Platzierung und legte noch zwei weitere nach – um dann plötzlich und unerwartet beim Cheltenham Festival im Gruppe 1 Albert Bartlett Novices‘ Hurdle seinen ersten Sieg über Hürden zu feiern – und Minella Indo konnte danach im Gruppe 1 Irish Daily Mirror Novice Hurdle in Punchestown zeigen, dass dies keine Ausnahme war, als er auch dieses Rennen gegen den Favoriten Allaho gewinnen konnte.

Erste Saison – sehr erfolgreich abgeschlossen

Aber auch sein zweiter  Auftritt beim großen Festival war beachtenswert, denn nach nur kurzer Vorbereitung im Jahr 2020 war Minella Indo einer der Favoriten für die RSA Chase, nachdem er in seinem einzigen Rennen in Navan zuvor das Eco Friendly Cups Beginners Chase gewinnen konnte.

Und auch wenn die Konkurrenz in RSA immer groß ist, reichten die guten Chase Ergebnisse in den ersten Rennen zusammen mit Minella Indos großen Erfolgen über Hürden im Jahr zuvor – er gewann unter anderem das Gruppe 1 Irish Daily Mirror Novice Hurdle und dem Gruppe 1 Albert Bartlett Novices‘ Hurdle – um Minella Indo unter die Favoriten für das RSA 2020 zu bringen.

Und der Favorit lieferte, Minella Indo setzte das Tempo zusammen mit Allaho und die beiden duellierten sich an der Front über die gesamte Strecke, was vermutlich am Ende auch der Grund war, dass beide den Angriff von Champ auf der Zielgeraden nicht abwehren konnte. Champ holte einen unglaublichen Rückstand noch auf und stürmte zwischen den beiden Front Runnern hindurch um diesen noch den Sieg zu stehlen. Wahnsinnsrennen von allen drei an Siegern und alle beendeten die Saison damit auf einem Hoch.

Nach diesem unglaublichen Rennen ging es in die Sommerpause, die von Minella Indo im Gruppe 3 M.W. Hickey Memorial Chase im Oktober beendet wurde – und wie! gegen leichtere Konkurrenz übernahm Minella Indo die Führung und setzte das Tempo, begann sich nach der vorletzten Hürde weiter abzusetzen und kam irgendwas um die 25 Längen vor dem Rest des Feldes ins Ziel. Klar, Minella Indo war auch Favorit des Rennens, aber der Sieg war deutlicher als erwartet worden war, und auch beim nachfolgenden BetVictor Make Your Best Bet Chase gewann Minella Indo ungefährdet und nach belieben. Die beiden Rennen über 3m auf weichem Boden waren eine klare Angelegenheit, leider stürtze Minella Indo beim nächsten Rennen an der achten Hürde.

Ein Grund für den Sturz im Savills Chase mag gewesen sein, dass er an de Front von anderen unter Druck gesetzt wurde und in dem Feld ein wenig zurück geshuffelt wurde, so dass er nicht immer freie Sicht auf die Hindernisse hatte. Er schien gar nicht wirklich abzuheben vor dem Sprung über die achte und fiel fast wie ein nasser Sack, verletzte sich aber Gott sei Dank nicht bei diesem fiesen Sturz. Was aber gelitten zu haben schien war das Selbstvertrauen von Minealla Indo, der im Irish Gold Cup im Februar die Hinernisse nicht mit der gewohnten Kraft anging, sondern oft ein wenig übersprang und Kemboy die Führung überließ. Minella Indo war vor den letzten Hürden noch voll dabei beim Kampf um den Sieg, ermüdete dann aber beim Run in und fiel auf den vierten Platz zurück.

Beim Cheltenham Festival 2021 herrschten dann allerdings – wie in den Jahren zuvor auch schon, bessere Bodenbedingungen vor und Minella Indo konnte auf dem schnelleren Boden seine Stärken wieder voll ausspielen. Zwar baute Minella Indo den ein oder anderen unsauberen Sprung wieder ein, sprang aber gut und sauber da wo es zählte und holte damit schon vor der letzten Hürde 2 Längen Vorsprung heraus, die Minella Indo unter einem starken Ritt von Jack Kennedy dann auch bis zum Ziel verteidigen konnte.

Das Saisondebüt nach 225 Tagen Pause im Ladbrokes Champion Chase in Down Royal im Oktober gelang allerdings nicht wie gewünscht und Minella Indo ermüdete nach der vorletzten Hürde zunehmend und verlor ein wenig den Anschluss an die beiden Führenden, verteidigte aber seinen dritten Platz gegen den aufschließenden Delta Work – keine schlechte Leistung, allerdings war Minella Indo beim King George VI Stakes in Kempton um Weihnachten nicht konkurrenzfähig und musste sich klar geschlagen geben – das war bei Weitem nicht der Minella Indo, den wir sehen wollen.

Nach dem vorzeitig abgebrochenen King George VI Stakes holte sich Minella Indo allerdings den zweiten Platz im Gruppe 1 Paddy Power Irish Gold Cup hinter den Überraschungssieger Conflated, wenn auch mit 6 Längen ein wenig abgeschlagen. Conflated schlug sich danach beim Cheletenham Festival gegen Allaho im Ryanair nicht schlecht und auch der Lauf im Gold Cup beim Cheltenham Festival war nicht schlecht – auch wenn er auf seinem zweiten Platz keine Chance hatte, A Plus Tard in irgend einer Weise zu gefährden – da war nichts zu holen, aber den zweiten Platz hielt er mit über 2 Längen Vorsprung auf seine Verfolger doch souverän – umso enttäuschender war, dass er im Ladbrokes Punchestown Gold Cup im April keine Chance hatte und vorzeitig beenden musste. Er hatte bei seinem Saisondebüt im Januar 2023 dann Probleme den heutigen Konkurrenten Sattler hinter sich zu halten und ich bin auf das Duell der beiden hier extrem gespannt.

Proketorat: Der Saint Des Sainsts Sohn hat eine Vorliebe für Cheltenham und Aintree, hat den Gold Cup auf einem guten dritten Platz abgeschlossen und ist damit der beste Starter aus dem Gold Cup heute in diesem Lineup. Zwar fegte er die Konkurrenz im Unibet Many Clouds Chase im Dezember locker beiseite, aber auch diese Zeit war eine der schlechteren in der Unibet Many Clouds Chase der letzten Jahre – oder eines der taktischsten Rennen. Egal, seine Leistung beim Cheltenham Gold Cup war okay, auch wenn natürlich A Plus Tard keine Probleme hatte das Rennen souverän für sich zu entscheiden.. wie viel also die Form aus dem Cheltenham Gold Cup wert ist? Schwer zu sagen… oder sagen wirs so: In der Vergangenheit war es nicht so schlimm, wenn der Rückstand recht groß war oder das Rennen nicht beendet wurde – eher die Teilnahme war wichtig.
Danach im Aintree Bowl sahen die Chancen von Protektorat eigentlich gut aus und man erwartete ein großes Rennen von ihm – dass am Ende nur ein vierter Platz stand, kann definitiv als Enttäuschung gesehen werden – schließlich startete Protektorat als Favorit!

Am Ende war er vielleicht ein bisschen zu energisch zu Gang gewesen, oder vielleicht waren es die Fehler, die er beim Springen eingebaut hatte? Man weiß es nicht genau, jedenfalls blieb am Ende nur der vierte Platz und schon vor der letzten Hürde wurde Protektorat müde und lies sich weit hinter den Sieger Clan Des Obeaux zurückfallen.

In der Sommerpause bekam er eine OP an der Windröhe spendiert und BOY! Diese Op schien Wunder zu wirken, denn als er sein erstes Rennen der Saison in Form des Betfair Chase (Grade 1) (Registered As The Lancashire Chase) (GBB Race) bestritt, sprang er sauber und schnell die Hindernisse und war an der vorletzten Hürde schon 2 Längen voraus, bis zum Ziel baute er diesen Vorsprung noch bis auf 11 Lägen auf Eldorado Allen aus. Frodon und Bristol De Mai waren nur Statisten, und dass A Plus Tard einen schlechten Tag erwischte und das Rennen vorzeitig beenden musste, half natürlich auch – aber im Duell mit Ahoy Senor Ende Januar in Chelteham im Paddy Power Cotswold Chase lief er unter Durschnitt und fand nicht so recht ins Rennen, lies sich schwer lenken und ermüdete recht schnell – letztes Jahr holte er in diesem Rennen einen dritten Platz und überraschte mich, und generell ist seine Bilanz in Cheltenham gut – ich bin geneigt ihm den Lauf im Januar zu verzeihen

Ahoy Senor: Der Dylan Thomas Sohn von Trainerin Lycinda Russel wurde 2019 vor dem ersten Rennen kastriert, warf seinen Jockey. A. Edwards aber trotzdem beim ersten Rennen ab und wechselte danach von Philip Rowley zu Melanie Rowley, die ihn in einem weiteren PTP Rennen nach einer 239 tägigen Pause zum Sieg führte – und dann direkt an Lucinda Russell abgaben.

Die Trainerin lies ihn in einem Klasse 3 NHF etwa zwei Monate später in Ayr auflaufen und belegte auf schwerem Untergrund einen guten zweiten Platz, um dann noch einmal sechs Wochen später seinen ersten Sieg in einem Klasse 4 Maiden Rennen zu gewinnen. Das Rennen auf weichem Untergrund ging Ayoy Senor von der Front her an, aber trotzdem war es eine kleine Überraschung, dass er beim ersten Start über Hürden derart gut durchhielt und mit einem guten Sprung an der letzten Hürde alles klar machte.

Noch überraschender allerdings war der Lauf danach im Gruppe 1 Doom Bar Sefton Novices‘ Hurdle im April, wo Ahoy Senor natürlich als klarer Außenseiter auflief – die Distanz war deutlich weiter mit über 3 Meilen, die Konkurrenz ein ganz anderes Level und viel Erfahrung konnte Ahoy Senor ebenfalls nicht vorweisen  – klar, dass er als Außenseiter mit einer 68er Quote auflief. Er bekam die Führung in diesem Rennen wieder geschenkt und wurde über lange Strecken kaum unter Druck gesetzt, ermüdetet allerdings nicht wie eigentlich gedacht, sondern konnte die kommenden Angriffe souverän abwehren und seinen Vorsprung nach der letzten Hürde sogar noch ausbauen – das dürfte eine der größten Überraschungen der Saison gewesen sein.

Der Einstand in die neue Saison nach der Sommerpause im Colin Parker Chase gelang Ahoy Senor allerdings nicht und er warf seinen Reiter an der vorletzten Hürde ab – als er schon ziemlich unter Druck war und nicht wie der wahrscheinlichste Sieger des Rennens aussah. Dann zerlegte er allerdings die Konkurrenz im John Francome Novices‘ Chase auf Gruppe 2 Ebene über 4706m und ging mit Zuversicht in das nächste Duell mit Bravemansgame im Ladbrokes Kauto Star Novices‘ Chase in Kempton im Dezember.

Ahoy Senor bekam sogar wie erhofft die Führung in dem Rennen wieder recht unangefochten zugesprochen und nahm viele der Hindernisse stark und mit viel Kraft – bis zur fünzehnten Hürde, wo er einen schweren Fehler machte und Derek Fox fast aus dem Sattel warf. Danach wurde das Rennen schwer für ihn und Bravemansgame nahm ihm zwei Hürden vor dem Ziel die Führung ab und setzte sich locker von seinen Verfolgern ab. Für Ahoy Senor blieb nur ein abgeschlagener zweiter Platz, allerdings erholte sich Ahoy Senor schnell von der Niederlage und fegte die Konkurrenz im nachfolgenden Gruppe 2 William Hill Towton Novices‘ Chase locker beiseite

Beim Cheltenham Festival sollte er wieder auf L’Homme Presse – und wenn er nicht kurz vorher zurückgezogen worden wäre – auch Bravemansgame treffen sollen. Ahoy Senor lief auf dem schnelleren Boden wieder ein solides Rennen, ohne es mit L’Homme Presse wirklich aufnehmen zu können, was für das Rematch der beiden in Aintree im April nichts gutes verheißen lies.

Aber Ahoy Senor erholte sich von seinem Lapsus wie schon etliche Male zuvor und obwohl er das ein oder andere Hindernis nicht sauber nahm und nach rechts weg sprang, konnte er das Tempo beständig weiter erhöhen und vier Hürden vor dem Ziel langsam das kleine Feld weiter auseinander ziehen. Schnell war er drei Längen vor dem Rest des Feldes und konnte sich mit einem guten Sprung an der letzten Hürde locker den Sieg mit fünf Längen Vorsprung sichern.

Ganz im Gegenteil zum ersten Rennen nach der Sommerpause, wo er in Wetherby im Gruppe 2 bet365 Charlie Hall Chase auflief. Zwar versuchte Ahoy Senor wieder die Führung zu übernehmen und das kleine Feld über die Distanz zu führen, war aber bei seinem Sprüngen zu unkonzentriert und lies sich von Derek Fox im Sattel kaum kontrollieren. So lief Ahoy Senor viel zu frei in dem frühen Stadium des Rennens und ermüdete an der viertletzten Hürde zunehmend und wurde am Ende Letzter (Fünfter)

Etwas besser lief er dann im Boylesports Many Clouds Chase mit einem dritten Platz – auch wenn das Rennen selbst eine relativ schwere Angelegenheit war. Zunächst lief Ahoy Senor relativ frei auf und sprang oft nach rechts weg über die Hindernisse – holte sich aber trotzdem die Führung. Da sprang er mehr schlecht als recht über die Hindernisse und verlor da immer wieder Momentum, so dass er letztendlich an der letzten Hürde überholt wurde – aber den dritten Platz noch halten konnte.

Im Ladbrokes King George VI Chase (Grade 1) (GBB Race) wurde er klar deklassiert und hatte auf seinem fünften Platz keine Chance irgendeinen Eindruck zu machen. Das war aber auch OK, denn dieses Rennen ist notorisch schwer besetzt und die Favoriten lieferten dieses Mal ab – und zu diesem Kreis gehörte Ahoy Senor nicht an.

Dafür gewann er im Januar das Paddy Power Cotswold Chase mit einer Kraftanstrengung, auch wenn seine Sprünge nicht immer sauber waren und er an der drittletzten Hürde eigentlich den Anschluss verlor, fand aber einen zweiten Lauf in sich und kam wieder nach vorne um beim letzten Sprung schon vorne zu liegen, tat sich keinen Gefallen mit einem weiteren lansgamen Sprung, sammelte sich aber erneut und kam gewann knapp gegen Sounds Russian.

Eldorado Allen: Der Khalkevi Sohn von Trainer Colin Tizzard gewann im November 2020 das Gruppe 2 Podcast Novices‘ Chase mit 19 Längen, war aber durch den Sturz von Gumball klar im Vorteil. Zum Zeitpunkt des Sturzes war Gumbal der einzige Konkurrent, der Eldorardo Allen noch etwas entgegenzusetzen hatte und der vor Eldorado Allen über die vorletzte Hürde gegangen war. Eldoardo Allen hätte vermutlich auch so gewonnen, aber nicht so locker wie dieser 19 Längen Sieg am Ende ausfiel.

Trotzdem schien dieser Sieg etwas in Eldorado Allen zu bewirken und der Khalkevi Sohn besserte sich von Rennen zu Rennen – mit Ausnahme des folgenden vierten Platzes im Henry VII Chase. Denn im Gruppe 1 Henry VIII Novices Chase Anfang Dezember 2020 wurde er über die 3126m auf Gruppe 1 Ebene und weichen Boden ziemlich schnell unter Druck gesetzt und obwohl Eldorado Allen sich mühte, hatte er den Siegern wenig entgegen zu setzen.

Das nimmt dem vorherigen Gruppe 2 Sieg ein wenig den Glanz, allerdings ging er danach in zwei Duelle mit Shiskin und da schlug sich Eldorado Allen durchaus beachtlich. So wurde er Zweiter im Gruppe 2 Irish Thoroughbred Marketing Lightning Novices‘ Chase und war der einzige, der Shiskin zumindest annährend auf den Fersen blieb. Okay, das war nur ein vier Starter Rennen und Eldorado Allen hatte über 8 Längen Rückstand auf den Sieger, aber dass dies eine sehr gute Form zu sein schien, bewies Eldorado Allen dann im Gruppe 1 Sporting Life Arkle Challenge Trophy Novices‘ Chase, wo er erneut gegen Shishkin antrat, erneut klar verlor aber wieder den zweiten Platz sichern konnte und auch der Saisonabschluss der Saison 2020/21 im Manifesto Novice Chase in Aintree im April gelang nicht – vielleicht auch weil Eldorado Allen das erste Mal über 2m4f starte und auf den letzten Metern etwas an Zug verlor – er lief allerdings kein schlechtes Rennen  und gewann nach der Sommerpause verdient das Gruppe 2 Betway Haldon Gold Cup (A Limited Handicap Chase) in Exeter in einem spannenden Duell gegen Hitman, der zusammen mit ihm über die letzte Hürde ging und sich auf dem Run – In nicht geschlagen geben wollte. Erst auf den letzten Metern konnte Eldorado Allen sich dann letztendlich absetzten und gewann mit einer Länge.

Auch sein nächster Start im Gruppe 2 Fitzdares Peterborough Chase verlief zunächst nicht schlecht, nach einem schweren Fehler an der fünftletzten Hürde verlor Eldorado Allen allerdings zunächst den Anschluss und geriet an den nächsten Hürden immer mehr unter Druck, konnte sich aber immerhin noch den dritten Platz sichern- und machte es danach im Januar 2022 im Silviniaco Conti Chase noch einmal so richtig spannend. Mister Fisher und Eldorado Allen machten das Rennen unter sich aus, ab der drittletzten Hürde hatte Eldorado Allen sich abgesetzt, aber Mister Fisher kam nach der letzten Hürde ideal in Fahrt und holte sich den Sieg – und obwohl nur eine Länge zwischen ihnen lag, gewann der Konkurrent doch überlegen.

Dann aber im Denman Chase gewann Eldorado Allen gegen den Mitfavoriten Royale Pagaille mit zwei Längen Vorsprung – und das, obwohl er auf dem Weg zur letzten Hürde alles andere als gerade und sauber lief und ab und zu nach links weg über die Hindernisse sprang. Aber er tat immer genug um Royal Pagaille auf Abstand zu halten, Vorjahressieger und Favorit Clan Des Obeaux hatte er dagegen immer fest im Griff.

Allahi im Ryanair Chase war dagegen deutlich eine Nummer zu groß für ihn und Eldorado Allen musste sich am Ende mit einem dritten Platz zufrieden geben. Wieder sprang er bei einigen Hindernissen nach links weg und verlor den zuvor erkämpften zweiten Platz dann den Hügel hinauf zum Ziel..

Beim letzten Start in der Saison ging es in das Aintree Bowl Chase gegen einige große Namen aus Cheltenham, und obwohl ich ihn in diesem Rennen durchaus mochte, lief er am Ende nur auf dem letzten Platz der Finisher ein, und schon nachdem er das erste Hindernis getroffen hatte konnte man sich denken, dass das nicht sein Rennen werden würde. Am Ende ermüdete Eldorado Allen schnell und viel zurück, und selbst der Trainer konnte keine Erklärung für die schlechte Leistung liefern.

Nach der Sommerpause hatte Eldorado Allen mit einem zweiten Platz hinter dem lockeren Sieger Bravemansgame seine Form wieder gefunden und einen soliden zweiten Platz erringen können, konnte danach in Haydock allerdings im Gruppe 1 Betfair Chase nicht auf diese Form aufbauen – obwohl der haushohe Favorit A Plus Tard einen rabenschwarzen Tag erwischte und das Rennen vorzeitig beendete – trotzdem konnte Eldorado Allen kein Kapital daraus schlagen und musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben – ganze 11 Längen hinter Protektorat, der sich ab der vorletzten Hürde locker abgesetzt hatte.

Er hatte Frodon immer noch deutlich hinter sich, aber die beiden Konkurrenten fanden sich im Ladbrokes King George VI Chase wieder und drehten da die Platzierungen herum, mit Frodon ein paar Längen vor Eldorado Allen, aber beide weit weg von den Siegern und im Betfair Denman Chase (Grade 2) im Februar lief es nicht viel besser für ihn – 23 Längen Rückstand und viele eher mittelmäßige Konkurrenten waren zwischen ihm und dem Sieger Zanza am Ende – selbst wenn er sich steigert, wird das hier kaum ausreichen

Royale Pagaille: 

Der Blue Bresil Sohn von Trainerin Venetia Williams kommt ursprünglich aus Frankreich und startet dort in seinen ersten beiden Jahrenfür Francois Nicolle und versuchte sich da in einigen guten Rennen, bevor er im Januar 2020 zu Venetia Williams wechselte. Die schichte ihn in Chepstwo und Huntigton auf die Bahn und teste ihn auf schwerem Untergrund, wo er beide Male platzieren konnte und dann in die Sommerpause ging. Nach der Sommerpause ging es im Dezember in Haydock weiter.

Im ersten Rennen fegte er Espoir De Romay zur Seite und gewann unangefochten und locker, erneut auf schwerem Boden. Der weiche Untergrund schien ihm zu liegen und so hielt er sich an weichen Boden, auch bei seinem nächsten Rennen in Kempton im Dezember. Dort startete er über 2 Meilen als Favorit in das gut besetzte Ladbrokes Committed To Safer Gambling Handicap Chase. Dort lief er wieder bequem vor dem Feld her, wurde 2 Out aber eingeholt und unter druck gesetzt, entledigte sich aber dem Konkurrenten Cap Du Nord dann auch der Zielgeraden wieder mit Leichtigkeit, und das obwohl sein Rating schon relativ hoch war in diesem Rennen, und das Gewicht damit alles andere als niedrig. Kein Vorteil für Roayale Pagaille, aber den brauchte er auch nicht um einen weiteren lockeren Sige in einem Chase Rennen zu verbuchen.

Auf Gruppe 2 Ebene ging es dann im Januar weiter, als er im Gruppe 3 Peter Marsh Handicap Chase auflief – natürlich als Favorit, aber immer  noch mit angenehmer Quote zum Wetten, denn man war noch nicht 100%tig überzeugt, wie gut Royale Pagaille wirklich ist. Anwtort aus dem Rennen: Sehr, sehr gut. Er musste fast 10KG mehr tragen als die meisten anderen Konkurrenten aus dem Rennen, trotzdem konnte er in einem gefühlt lockeren Trott vor dem Feld entlang laufen und sich immer weiter absetzten, bis er weit über 16 Längen vor dem Feld ins Ziel einlief.

Die Form hielt im Cheltenham Gold Cup leider nicht und Royal Pagaille musste sich am Ende klar geschlagen geben. Einige schlechte Sprünge und das Rennen war gelaufen, am Ende kam er sogar lahm ins Ziel, aber immerhin hielt er durch.

Beim Saisondebüt im Betfair Chase in Haydock im November 2021 belegte er einen zweiten Platz hinter A Plus Tard – die beiden trennten aber am Ende 22 Längen und Royal Pagaille machte wieder einige schlechte Sprünge, die ihn nicht nur den Anschluss an den Sieger kosteten, sondern auch für eine Wunde am hinteren rechte Lauf sorgten.

Im Januar 2022 gewann er dann als Favorit das Peter Marsh Handicap Chase, wo er unter hohem Gewicht den Sieg gegen Sam Brown mit einer halben Länge verteidigen konnte. Royal Pagaille hielt sich im hinteren Bereich des Feldes und ging an der vorletzten Hürde mit an die Front, driftete nach dem letzten Sprung auf der Zielgeraden allerdings nach recht, schaffte es aber trotzdem, Sam Brown immer hinter sich zu halten. Das war ein guter Lauf, und die Form wiederholt er im Denman Chase im Februar mit einem zweiten Platz gegen Eldorado Allen.

Wie so oft tat sich Royal Pagaille während dem Rennen ein wenig schwe rund sprang die Hindernisse zum Teil ein wenig langsam, fing sich aber immer wieder und kam am Ende bis auf zwei Längen an den Sieger Eldorado Allen heran – das war wieder eine Arbeitsleistung und es war klar, dass er so beim Boodles Cheltenham Gold Cup Chase keine Chance haben würde – er tat sich dann bei dem großen Rennen auch keinen Gefallen mit seinen langsamen Sprüngen, aber ein Start im Gold Cup ist statistisch eine gute Sache für das Bowl Chase… außer dass Royale Pagaille auch dort mit einem deutlich abgeschlagenen fünften Platz vorlieb nehmen musste.

Nach der Sommerpause überraschte er mich mit einem zweiten Platz im Ladbrokes King George VI Chase, auch wenn er natürlich vom Sturz von L’Homme Presse profitiert hatte, der ihm den zweiten Platz schenkte. 14 Längen Rückstand sind trotzdem ein Brett und heute sind zu viele gute Konkurrenten im Feld.


17.03.2023 – Cheltenham – ) Boodles Cheltenham Gold Cup Chase – Galopin Des Champs oder Bravemansgame?

Pferderennen in England

16:30 (New) Boodles Cheltenham Gold Cup Chase (Grade 1) (GBB Race) (Class 1)

Distanz: 3m2½f (3m2f70y) | Alter: (5yo+) | Untergrund: Weich

Das Ladbrokes King George VI Chase (Grade 1) ist eines der renommiertesten Pferderennen der Welt und Teil des alljährlichen Cheltenham Festivals. Seit seiner Gründung im Jahr 1937 hat es sich zu einem der Höhepunkte der Pferdewettsaison entwickelt und zieht jedes Jahr tausende von Zuschauern an.

Die Strecke, die die Pferde absolvieren müssen, ist anspruchsvoll und erfordert sowohl Kraft als auch Ausdauer. Doch das ist nur ein Teil der Herausforderung. Die Wetterbedingungen können sich von Jahr zu Jahr stark unterscheiden und haben einen großen Einfluss auf den Ausgang des Rennens.

Das Ladbrokes King George VI Chase hat eine lange Geschichte und viele berühmte Pferde haben in der Vergangenheit den Sieg errungen, darunter Desert Orchid, Kauto Star und Long Run. Aber es ist nicht nur die Geschichte des Rennens, die es so spannend macht. Es ist auch der Nervenkitzel des Wettsports, der die Zuschauer jedes Jahr aufs Neue fasziniert.

Also, wenn Sie ein Pferdewett-Enthusiast sind oder einfach nur auf der Suche nach einem aufregenden Event sind, dann ist das Ladbrokes King George VI Chase definitiv einen Besuch wert.

Statisik:

Rating: 164 aufwärts

Platzierungen vor dem Rennen: Meistens ein Sieg, aber auch ein vierter Platz und ein zweiter Platz.

Quoten : 3.25 bis 13 sind vertreten darüber wird es sehr rar

Was interessant ist: 9 von 10 Sieger des letzten Gold Cups haben maximal eine Distanz von 4900m bestritten – keiner über 5000m, was A Plus Tard und Noble Yeats ausschließen würde. A Plus Tard mit seiner weniger guten Vorbereitung ist aber ohnehin keiner, den ich hier ganz vorne mit dabei hätte, für mich entscheidet sich das Rennen zwischen Bravemansgame und Galopin des Champs….. und ich tendiere fast zu Bravemansgame, auch wenn alles in Richtung Galopin des Champs zeigt.

Und A Plus Tard? Nun, keiner der zweiten Favoriten hat bisher gewonnen. Keiner mit einem PU in der letzten Form, keiner mit einem Rennen mit mehr als 5000m zuletzt.

Die Pferde im Detail:

Galopin Des Champs: Der Timos Sohn von Trainer Willie Mullins kommt natürlich wie der Name schon sagt aus Frankreich, hatte da aber nur einen Start und ging danach zum Erfolgstrainer in Irland, für den er im November 2020 das erste Rennen bestritt und sich seitdem zu einem sehr erfolgreichen NH Pferd entwickelt hat – gerade 2022 hätte er ohne einen Sturz das Turner Novice Chase beim Cheltenham Festival gewonnen aber danach im BoyleSports Gold Cup Novice Chase Wiedergutmachung betrieben, und ich denke die großen Titel werden dieses Jahr folgen!

Willie Mullins hielt sich nicht lange mit Maidenrennen oder ähnlichem auf und lies Galopin Des Champs zuerst auf Klasse 4 Ebene in einem Novice Rennen starten und dann in Limerick im Grant Thornton Hurdle, wo er allerdings niemals richtig in Gang kam und das Rennen vorzeitig beenden musste. Generell wurde Galopin Des Champs den Erwartungen in seien Rennen über Hürden nicht so wirklich gerecht, denn auch im Chanelle Pharma Novice Hurdle auf Gruppe 1 Ebene im Februar in Leopardstown lief es nicht für ihn mit einem sechsten Platz hinter Appreciate It und erst mit dem Wechsel auf besseren Untergrund im Martin Pipe Conditional Jockeys‘ Handicap Hurdle und über etwas längere Distanz gelang ihm dann der erhoffte erste Sieg.

Natürlich hätte Mullins ihn auch einfach in einem beliebigen Maidenrennen starten lassen können, aber der Trainer hatte von Anfang an die starken Rennen im Blick und da machte auch der Saisonabschluss im Irish Mirror Novice Hurdle keinen Unterschied. Wie der Leser schon gemerkt hat wurde das Cheltenham Festival 2021 ausgelassen,  trotzdem gab es einen Gruppe 1 Sieg über Hürden in der ersten Saison – eben im April im Irish Mirror Novice Hurdle in Punchestown, wo Galopin Des Champs über lange Strecken eine hervorragende Leistung zeigte.

So setzte er sich hinter die Führenden und blieb am Tempo dran, sprang viele der Hindernisse souverän und ging 3 Hürden vor dem Ziel noch absolut am Besten, setzte sich zwischen den beiden letzten Hürden dann weiter ab, übersprang das letzte Hindernis aber schlecht und verlor Momentum, war aber so weit vor dem Feld, dass das auch kein Problem mehr wurde – stattdessen gewann Galopin Des Champs unangefochten mit 12 Längen Vorsprung.

Keine schlechte Bilanz über Hürden, aber seine wahre Bestimmung lag in den Chase Rennen.

Dort startete er etwas verspätet Ende Dezember im Ballymaloe Relish Beginners Chase und gewann wie erwartet seinen Einstand mühelos, um dann das Ladbrokes Novice Chase auf weichem Boden zu gewinnen. Damit hatte er auch in der Chase Disziplin sein erstes Gruppe 1 Rennen gewonnen und konnte  mit breiter Brust in das Duell mit Bob Olinger im Turners Novices‘ Chase im Cheltenham Festival gehen.

Aber was soll man sagen – der Konkurrent hatte wie so oft unverschämtes Glück, denn eigentlich hatte Galopin Des Champs das Rennen schon gewonnen – 12 Längen hatte er sich von seinen chancenlosen Konkurrenten an der letzten Hürde bereits abgesetzt, als Galopin des Champs beim letzten Sprung zu Fall kam  – und as Rennen Bob Olinger auf dem Silbertablett servierte… das hätte neben A Plus Tard der souveränste Sieg beim Cheltenham Festival 2022 werden können – so bleibt nur ein bisschen Wiedergutmachung im April zu betreiben, wo er in Fairyhouse im BoyleSports Gold Cup Novice Chase auf Gruppe 1 Niveau startete.

Natürlich ging Galopin Des Champs in diesem Rennen als Favorit an den Start nachdem er beim Cheltenham Festival fast gewonnen hätte. Und er lieferte auch wie erhofft ab: Er ging an die Front des Feldes und zeigte da einen starken Lauf mit guten Sprüngen und starkem Schritt, was in vor der elften Hürde bereits 2 Längen vor das Feld brachte, und selbst als er ab der drittletzten Hürde ein wenig Konkurrenz bekam, lief er stark weiter auf und setzte sich nach dem letzten Sprung (obwohl der eher schlecht war), dann vom Feld weiter ab und gewann mit 18 Längen ab.

Bei seinem Saisodebüt nach der Sommerpause im John Durkan Memorial Punchestown Chase in Punchestown lief wieder alles nach Plan und er gewann mit Leichtigkeit, obwohl er dieses Mal die Führung nicht übernehmen konnte – aber kein Problem für Galopin Des Champs, der geduldig wartete, bis seine Chance an der vorletzten Hürde kam und er sich da von dem Feld wieder spielend leicht absetzte.

Das war ein extrem starker Start in die Saison und mit einem deutlichen Sieg gegen den durchaus soliden Sattler über längere Distanz im Paddy Power Irish Gold Cup hat er sich zu Recht als Favorit hier positioniert.

A Plus Tard: Der Kapgarde Sohn von Henry De Bromhead hat Ende 2020 eine hoch interessante Überraschung landen können, als er im Dezember das Savills Chase für sich entschied  und damit den Favorit und kommenden Konkurrenten für das Cheltenham Festival Minella Indo schlagen können – wobei, schlagen könne ist zu viel gesagt, denn Minella Indo stürzte und öffnete damit das Rennen, und A Plus Tad und Kemboy machten sich das zusammen mit Melon zu Nutze – der Konkurrent bekam seine Revanche dann allerdings im WellChild Cheltenham Gold Cup Chase danach und schlug A Plus Tard knapp.

Denn 2021 war es Minella Indo, der A Plus Tard den Lauf im Cheltenham Festival etwas verdarb und mit einer Länge schlagen konnte, aber 2022 revanchierte sich ein verbesserter A Plus Tard, der Minella Indo mit 15 Länge deklassierte – obwohl er seinen letzten Test vor dem großen Rennen verloren hatte, aber das kennen wir ja shon.

2019 war sein letztes Rennen vor dem Cheltenham Festival das Gruppe 1 Paddy’s Rewards Club „Loyalty’s Dead, Live For Rewards“ Chase in Leopardstown im Dezember 20219, in dem A Plus Tard einen wichtigen Sieg gegen Chacun Pour Soi feiern konnte.

A Plus Tard und Chacun Pour Soi kamen gemeinsam die Zielgerade und die letzte Hürde entlang, nachdem A Plus Tard lange das Feld angeführt und das Tempo gesetzt hatte. Rachel Blackmore arbeite sich auf A Plus Tard beim Zieleinlauf Herz und Lunge raus um ihren Schützling in Gang zu bekommen, wurde aber dann für ihre Mühen auch mit einem 3,75 Längen Sieg belohnt – etwas, was man ihm nach Niederlagen im Fortria Chase und der klaren Niederlage im Champion Novice Chase im April 2019 nicht erwartet hätte.

Aber A Plus Tard bewies, dass dies kein Versehen war sondern er diese Form auch in deutlich härteren Rennen reproduzieren kann, als er beim Cheltenham Festival im Ryanair Chase startete. A Plus Tard sah dermaßen stark aus beim Einbiegen in die Zielgerade auf dem Weg zum vorletzten Hindernis, wo er sich mit seinem Sprung nach rechts aber keinen Gefallen tat und Min und Saint Calvados ziehen lassen musste. Die Drei waren weit vor dem Rest des Feldes und man konnte durchaus sehr zufrieden sein mit der Leistung von A Plus Tard, auch wenn dieser letztendlich nicht ganz um den Sieg mitkämpfen konnte – Ein wenig kürzere Distanz, ein wenig bessere Sprünge, und Min hätte ein ganz anderes Problem gehabt.

Bei seinem Saisondebüt im Fortria Chase war es wieder der Sprung vor dem Hügel zum Ziel der das ohnehin unglückliche Rennen für A Plus Tard besiegelte.  Im nächsten Rennen, dem Savills Chase in Leopardtsown war dagegen eher glücklich für A Plus Tard, der von dem Sturz vom Favoriten Minella Indo profitierte und mit Kemboy und Melon als Trio weit vor den anderen ins Ziel kam. Melon und Kemboy waren dabei die, die vorne das Tempo setzten und A Plus Tard hielt sich währenddessen locker 10 Längen hinter ihnen im Mittelfeld des Rennens. An der drittletzten Hürde hatte Melon 5 Längen Vorsprung auf Kemboy, der wiederum 3 bis 4 Längen Vorsprung auf Alaho und A Plus Tard hatte. Das Feld wurde ein bisschen dichter gepackt vor der letzten Hürde, gerade A Plus Tard machte eine Menge Boden unter Druck gut, aber als die beiden Front Runner Melon und Kemboy unter Druck ihrer Jockeys kamen, setzten diese sich wieder ein wenig ab und ließen A Plus Tard zurück. Der fand und fand aber unter weiterem Druck von Darren O’Keeffe und holte tatsächlich noch die 5 Längen Rückstand auf der geringen Distanz zwischen letzter Hürde und dem Ziel auf – wow!

Aus dem Fehler hatte A Plus Tard gelernt und lies sich im Cheltenham Festival lieber nicht so weit zurückfallen, sondern hielt im Gold Cup Chase den Anschluss an die Führenden und war an der drittletzten Hürde dann Zweiter – konnte aber mit einem schlechten Sprung an der Vorletzten Hürde den Rückstand auf  Minella Indo nicht verkürzen und hatte nach dem Sprung über die letzte Hürde nicht mehr die Kraft, um den Hügel hinauf den Sieger noch unter Druck zu setzten.

Den Favoriten Al Boum Photo hatte er allerdings kassiert und die Form konnte A Plus Tard über den Sommer retten und gewann das Betfair Chase in seinem Saisondebüt mit einer Art Trainingslauf. A Plus Tard setzte sich relativ früh von dem Feld ab und unterhielt einen bequemen Vorsprung über weite Strecken, den er dann über die letzten 3 Hürden bis auf 22 Längen ausbaute.

Dem ungefährdeten Sieg  folgte eine sehr knappe Niederlage gegen Galvin im Savills Chase im Dezember 2021 , bei der der Konkurrent von einer abgeschlagenen Position einen extraordinären Lauf die Zielgerade entlang zeigte und sich den Sieg mit einem kurzen Kopf gegen A Plus Tard holte, der nach der letzten Hürde wie der eigentliche Sieger aussah.

Und dieser Fakt machte beim Cheltenham Gold Cup Galvin und nicht A Plus Tard für mich zum Favoriten – aber A Plus Tard belehrte mich eines Besseren! Er sprang locker und kraftvoll über die Hindernisse, hatte keine Probleme sich den zweiten Platz an der vorletzten Hürde zu holen und den Führenden zwischen den letzten beiden Hindernissen zu überholen und sich dann den Cheltenham Hügel hinauf vom Rest des Feldes sage und Schreibe 15 Längen abzusetzen!

Das war eine Mega starke Leistung, allerdings musste A Plus Tard bei seinem Saisondebüt aus dem Rennen genommen werden und konnte sein zweites Rennen wegen einer Verletzung am Knöchel nicht angehen – das ist wohl die schlechteste Vorbereitung auf das Festival, welches A Plus Tard je hatte…

Bravemansgame: 

Der Paul Nicholls Sohn trainierte Brave Mansonnien Sohn begann seine Karriere in Frankreich, wurde schon vor dem ersten Rennen kastriert und bekam nach seinen ersten drei eher mittelmäßigen Rennen auch noch eine Operation an der Windröhre spendiert – was offensichtlich den nötigen Schub gab, denn nach der Pause über den Sommer 2020 von insgesamt 294 Tagen kam Bravemansgame mit gleich drei Siegen in Folge zurück auf die Rennstrecke – wollte allerdings nicht auf dem recht schnellen Untergrund in Cheltenham starten und das macht mir für heute doch Sorgen… auch wenn der Rest der Saison stark aussah!

 Der erste Sieg in Exeter war mit 11 Langen immens dominant, aber auch der nächste in Newbury über 4131m war ein lockerer Sieg für ihn so dass er im Gruppe 1 Challow Novices‘ Hurdle danach im Dezemebr 2020 als Favorit auflaufen konnte – allerdings zusammen mit Star Gate, der sich diese Position mit einem Sieg in einem Gruppe 2 Rennen zuvor gesichert hatte. Allerdings konnte er Bravemansgame in diesem 4131m Rennen nicht das Wasser reichen und verlor auf den letzten Metern noch 10 Längen auf den Sieger.  Bravemansgame führte das Feld über die Distanz und konnte das Tempo in den wichtigen Sektionen weiter anziehen, um dann klar vor das Feld zu ziehen und sich mit diesem Sieg für das große Rennen beim Cheltenham Festival, dem Ballymore Novices Hurdle zu empfehlen.

Zwar waren dort Bob Olinger und Gallard Du Mesnil als stärker eingeschätzt worden, nachdem sie die besseren Rennen im Vorfeld gewinnen konnten, aber Bravemansgame hatte seine Fans und Follower – konnte aber den beiden Konkurrenten im Rennen selbst dann leider nicht ganz das Wasser reichen und konnte seine Führung an der vorletzten Hürde nicht mehr verteidigen, als Bob Ollinger sich rechts neben ihm nach vorne zu schieben begann und unter Rachael Blackmore noch viel lockerer lief als der Pacemaker Bravemansgame. Bob Olinger zog davon und Gaillard Du Mesnil sprang sich an der letzten Hürde noch an Bravemansgame vorbei und holte sich den zweiten Platz, während Bravemansgame an dem Hügel zum Ziel hoch die Luft zunehmend ausging und er nur knapp den dritten Platz noch halten konnte.

Im April trat er dann gegen den heutigen Konkurrenten Ahoy Senor Sefton Novices‘ Hurdle  über 4964m an. Der Untergrund war gut bis weich, einige wichtige Konkurrenten waren im Vorfeld zurückgezogen worden und Bravemansgame hatte die idealen Voraussetzungen für den nächsten Gruppe 1 Sieg und ein bisschen Rehabilitation für seinen letzten Lauf – aber wieder wurde Beavemansgame in die Schranken gewiesen, der dieses Mal die Führung an Ayoy Senor abgetreten hatte, der an der Front des Feldes kraftvoll auflief und sich offensichtlich wohl fühlte – so wohl, dass er seinen Vorsprung auch an der letzten Hürde verteidigen und gegen den sich sichtlich mühenden Bravemansgame auf 7 Längen ausbauen konnte. Damit gewann der 67er Außenseiter, der zuvor gerade einmal sein Maidenrennen gewonnen hatte. Autsch!

Bravemansgame kam dann nach der Sommerpause in einem Klasse 2 Handicap in Newton Abbot mit einem Sieg zurück. Zwar waren in diesem Rennen nur zwei andere Konkurrenten angetreten, aber Fusil Raffles war als Konkurrent nicht zu vernachlässigen, denn er hatte 2019 ein Gruppe 1 Rennen gewonnen und 2021 nur wenige Wochen später ein Gruppe 2 Chase nachgelegt – das selbe Spiel war danach im Graduation Chase noch einmal auf dem Tisch – wenige Konkurrenten, aber mit Itchy Feet durchaus respektable Konkurrenz – was die beiden Siege auch ohne Gruppen –  Klasse zu einem respektablen Einstieg in die Saison machen und so ging er voller Zuversicht in das nächste Duell mit Ahoy Senor, der kurz nach Weihnachten in Kempton im Gruppe 1 Ladbrokes Kauto Star Novices‘ Chase keine Chance hatte.

Bravemansgame nahm zwar nicht jedes Hindernis perfekt, aber ging trotzdem ziemlich locker hinter den Pacesettern her und holte sich an der vorletzte Hürde die Führung, die danach nicht mehr weiter gefährdet wurde.

Der Lauf im Betfair Cheltenham Roarcast Novices‘ Limited Handicap Chase war mehr oder minder nur ein Trainingslauf für ihn und er ging mit einer beeindruckenden Bilanz hier in das Betway Mildmay Novices‘ Chase, nachdem er beim Cheltenham Fetsival wegen unpassendem Untergrund nicht gestartet war.

Allerdings lief es dann in AIntree im Betway Mildmay Novices‘ Chase so gar nicht für ihn – Bravemansgame war von Anfang an nicht sauber und schnell über die Hindernisse unterwegs, wurde immer wieder von seinem Jockey Harry Cobden angetrieben um mit dem Rest des Feldes Schritt zu halten und wurde aber der vorletzten Hürde zunehmend schwächer, bis er den Anschluss komplett verlor und letzter in dem kleinen Rennen wurde. Weder Trainer noch Arzt wussten die Leistung zu erklären, aber zur Sicherheit gab es danach eine OP an der Windröhre und natürlich die lange Pause bis zum nächsten Start nach dem Sommer.

Als Rennen der Wahl war das Charlie Hill Stakes in Wetherby von Nicholls gewählt worden, ein Rennen, in dem er schon mehrfach mit seinen Schützlingen erfolgreich gewesen war.

Bravemansgame rannte das Rennen in der typischen Manier eines Champions und sprang sauber über alle Hindernisse. Unter einem selbstsicheren Ritt von Harry Cobden kam er zum drittletzten Sprung an die Seite von Sam Brown und ab da war das Rennen entschieden.

Bravemansgame nahm die letzten beiden Hindernisse spielend leicht und kam schließlich dreieinhalb Längen vor Eldorado Allen ins Ziel, der zwar kurz vor dem Ziel ein wenig zurückfiel, aber dennoch kämpferisch bis zum Ende durchhielt und so den zweiten Platz vor Sam Brown belegte.

Mit einem Sieg über Eldorado Allen und Ahoy Senor hatte sich Bravemansgame in eine sehr gute Position gebracht um im Dezember im Ladbrokes King George VI Chase (Grade 1) ebenfalls um den Sieg mitzulaufen – und da der adere Favorit Envoi Allen an diesem Tag einen rabenschwarzen Tag erwischte, war das Rennen für Bravemansgame offen. L’Homme Press machte ihm das Leben schwer und sprang einige Male quer vor ihm und lies sich nicht leicht abschütteln sondern blieb bis zur letzten Hürde dran, wo Braveansgeame sich scheinbar durchzusetzen begann, L’Homme Press stürzte allerdings an der letzten Hürde und schenkte das Rennen sozusagen an Bravemansgame, der aber wahrscheinlich sowieso gewonnen hätte. Seine Ausdauer wird in diesem Rennen getestet werden, aber er geht von Stärke zu Stärke!

Noble Yeats


16.03.2023 – Cheltenham Festival – Paddy Power Stayers‘ Hurdle – Pick: Gold Tweet

Pferderennen in England

16.03.2023 – Cheltenham Festival – Paddy Power Stayers‘ Hurdle – die Außenseiter

Von den Außenseitern mag ich Gold Tweet am meisten noch nicht zu viele Rennen gelaufen, den Transfer aus Frankreich gut geschafft und mit einem starken Lauf die Konkurrenz aus Dashel Drasher und Paisley Park geschlagen. Der Konkurrent bekommt heute nicht den schweren Ausdauertest, den er bräuchte und Dashel Drasher wird sicher ein grundsolides Rennen laufen, aber nichtunbedingt uaf einem der ausbezahlten ersten drei Plätze landen, dafür ist das Niveau zu stark. Ashdale Bob hingegen mag 3m und war in seinem letzten Rennen durchaus respektabel

Gold Tweet: Der Franzose hat sich vorletztes Jahr in Frankreich durch einige gute Platzierungen auf Gruppenebene auf schwerem Boden etwa im Prix Maurice Gillois – Grand Steeple-Chase des 4 Ans ins Gespräch gebracht – und nachdem er die Anlaufschwierigkeiten nach 320 Tagen Pause im Dezember 2022 in seinem dritten Rennen der Saison überwunden zu haben schien, gewanner gegen Dashel Drasher und Paisley Park das Dahlbury Stallions At Chapel Stud Cleeve Hurdle und schien den Transfer nach England gut überstanden zu haben. Ich mochte seine Form in dem Rennen und wie er das Feld von hinten aufgerollt hat, er darf heute sich allerdings nicht so weit zurückfallen lassen und wird eher an den Pacesettern oder im Mittelfeld bleiben müsse, um den selben Schlusssprint mit Chancen auf den Sieg zeigen zu können. Aber ich finde er hat exzellente Chancen auf einen Platz

Ashdale Bob: Der Shantou Sohn von Mrs. John Harrington ist ein Pferd welches ich als „kontanter Placer“ bezeichne. Seine Ausbeute an Siegen ist mit 3 aus 19 Rennen eher gering, aber dazu kommen 9 zweite und dritte Plätze – was bedeutet, dass er nur in 7 Rennen insgesamt nicht unter den ersten drei Plätzen war.

Und zwei dieser sieben Rennen waren seine Maidenrennen 2020, und seine ersten beiden Versuche in Gruppe 1 Rennen im Januar 2021 – dabei standen seine Chancen eigentlich gar nicht schlecht, nachdem er zuvor in Navan das Gruppe 2 BetVictor Make Your Best Bet Novice Hurdle recht bequem gewinnen konnte. Dabei konnte man sehen, dass Ashdale Bob viel zu hart an die Sache ging und gegen die Kontrolle von Paddy Kennendy ankämpfte, das Duo setzte sich schon vor der letzten Hürde ab und gewann locker.

Im Lawlor’s Of Naas Novice Hurdle (Grade 1) traf er das erste Mal auf den werdenden Superstar Bob Olinger, es kam allerdings nicht zum Duell, denn Ashdale Bob stürzte an der vorletzten Hürde.

Aber Ashdale Bob versuchte es nochmal im Nathaniel Lacy & Partners Solicitors „50k Cheltenham Bonus For Stable Staff“ Novice Hurdle (Grade 1), und beendete das Rennen auch – ging aber in diesem Rennen unter und beendete dem neunten Platz.

Er lies das Festival und den Mär aus und startet stattdessen in April im Colm Quinn BMW Novice Hurdle (Grade 2) und gewann dort knapp – was auch an seiner unkonzentrierten und etwas faulen Art zu laufen in diesem Rennen gelegen hat – er musste mehrfach angetrieben werden um den Anschluss zu halten, hatte aber genug Kraft um den Sieg zu holen, obwohl auch seine Sprünge an den letzten Hürden nicht ideal waren.

Im 2m4f Alanna Homes Champion Novice Hurdle (Grade 1) traf er wieder auf Gaillard Du Mesnil, der das Rennen auch gewinnen konnte, aber Ashdale Bob machte ein echtes Rennen daraus und blieb dem Favoriten auf den Fersen und scheiterte am Ende nur mit knapp 2 Längen.

In der Saison 2021/22 zeigte Ashdale Bob dann eine konstant gute Leistung, we man von seinem Saisoeinstand gegen Bob Olinger mal absah – wo er erneut nicht beendete und seinen Jockey Sean O Keefee abwarf! Bob Olinger schien kein gutes Omen für ihn zu sein und der Sturz wirkte nach: In Navan holte er danach einen dritten Platz (von 18), was zwar eine gute Leistung war, aber doch einen Tick unter den Erwartungen und als er dann wieder auf Gruppe 1 Niveau + 3m hoch ging, scheiterte er im Neville Hotels Novice Chase deutlich – hatte aber auch Schnitte und Prellungen an seinen Hinterläufen und damit einen guten Grund, warum das Rennen nicht so lief wie gewünscht.

In den nächsten vier Gruppenrennen jedenfalls platzierte er nie schlechter als Platz 3 und das schließt das Coral Cup Handicap Hurdle (Grade 3) beim Cheltenham Festival mit ein ! Zwar hatte er auch hier den Anschluss an die Führenden verloren und mehr als fünf Lägen Rückstand auf den Zweiten, aber auch fünf Längen Vorsprung auf den Dritten und war in diesem notorisch schweren Rennen unter hohem Gewicht ein hervorragendes Rennen gelaufen.

Klassical Dream schlug ihn danach um nur 2 Längen im Ladbrokes Champion Stayers Hurdle in Punchestown und Ashdale Bob sicherte sich einen weiteren wichtigen Platz in einem harten Rennen – und das schien langsam zum Theme zu werden: Denn obwohl er recht viele Rennen in der Saison gegen hochklassige Pferde bestritt und hier wenig Siege vorzuweisen hatte, konnte er sich doch immer wieder prominet platzieren und war generell unter den ersten Drei zu finden – etwa beim Saisondebüt im Railway Bar Lismullen Hurdle (Grade 2) im November in Navan, wo er – Überraschung! – gegen Bob Olinger ran musste und das Rennen dieses Mal beenden konnte. Aber es war Home By The Lee der wirklich für eine Überraschung sorgen konnte und als klarer Außenseiter gewinnen konnte.

Im Bar One Racing Hatton’s Grace Hurdle (Grade 1) gewann wieder eine Überraschung: Teahupoo, der Klassical Dream und Honeysuckle schlagen konnte! Ashdale Bob schwächelte und kam nur auf einem vierten Platz ins Ziel, 30 Längen hinter dem Sieger.

Die schnellen Distanzen wie dieses 2m3f Rennen scheinen Ashdale Bob aber auch nicht zu liegen und als er dann wieder über 3 Meilen im Jack de Bromhead Christmas Hurdle (Grade 1) in Leopardstown startete, holte sich Ashdale Bob einen exzellenten zweite Platz hinter dem erneuten Sieger Home By The Lee, der sich wieder gegen Flooring Porter und Bob Olinger durchsetzen konnte…. vielleicht heute auch Chancen auf einen Platz?

Paisley Park: 

Der Oscar Sohn von Trainer E. Lavelle scheitere in Long Distance Hurdle im November – was so aber auch fast erwartet wurde, das Rennen scheint jedes Jahr sich seinem Griff zu entziehen, aber die Niederlage danach im Long Walk Hurdle in Ascot gegen Champ schmerzte allerdings schon mehr – und Paisley Park holte in fünf Rennen nun konstant vier dritte Plätze, meist deutlich hinter den Siegern und bräuchte einen echten Ausdauertest (Untergrund und Tempo) um sein Bestes zeigen zu können.

Seine Karriere begann ganz normal in einem National Hunt Flat Race in Warwick im Jahr 2017 , wo er bei seinem ersten Rennen seiner Karriere gleich mit einem zweiten Platz glänzen konnte. Nach dem Beweis, dass er auf dem Flat eine sehr gute Figur abgeben kann schickte sein Trainer ihn erst einmal in die Sommerpause und zum Training über Hürden, denn im Dezember 2017 sollte der erste Start über Hürden kommen – und dieser war ziemlich beeindruckend.

Das Klasse 4 Rennen in Hereford auf weichem Boden und knapp 4000m absolvierte Paisley Park gegen Gegner wie Vision Des Flos, gewann aber locker mit 7 Längen und deklassierte die angetretene Konkurrenz um Längen. Mit höherem Niveau in dieser Saison mit Rennen in Warwick gegen Mr Whipped oder Doncaster gegen Gowiththeflow erreichte Paisley Park dann jeweils einen zweiten Platz bevor er dann beim Cheltenham Festival 2018 im Gruppe 1 Albert Bartlett Novices‘ Hurdle startete. Er war nach seinen zwei zweiten Plätzen nun nicht unbedingt einer der Favoriten für das Rennen und startete als Außenseiter, tat aber auch im Rennen selbst wenig dafür, diese Einschätzung er Buchmacher zu revidieren.

Diese erste Saison war trotz des beeindruckenden Einstands im Herbst damit ernüchternd ausgelaufen und Paisley Park ging erneut in die Sommerpause, die er mit einem Start im Klasse 2 Racing UK Handicap Hurdle in Aintree beendete. Das Rennen war von recht hohe Niveau, Paisley Park war aber wie im letzte Jahr gut aus der Sommerpause gekommen und konnte sich mit sauberen Sprüngen und einem gutem Schlusssprint 100m vor dem Ziel gegen seinen Verfolger Lygon Rock durchsetzen.

Nach diesem Rennen nahm Paisley Park dann langsam die Ausdauerrennen in den Blick und startete im Gruppe 3 Betfair Exchange Stayers‘ Handicap Hurdle, wo er gleich beweisen konnte, dass ihm die langen Distanzen ganz vortrefflich liegen. Paisley Park wurde in diesem Rennen an der ein oder anderen Hürde ein wenig behindert, konnte in dem langen Rennen aber den Anschluss immer wieder finden und mit einem Sturz eines Konkurrenten kam er als Dritter über die letzte Hürde. Dann aber legte Paisley Park einen extrem guten Schlusssprint hin und konnte viele Meter an Boden auf die Führenden gut machen. Der Zieleinlauf nach der letzten Hürde war sehr lang in diesem Rennen und Paisley Park konnte vollen Nutzen daraus ziehen

Im Gruppe 1 The Long Walk Hurdle einen Monat später im Dezember musste Paisley Park dann aber mi einem wesentlich kürzeren Schlusssprint zurechtkommen und dürfte den Anschluss an die Führenden nicht verlieren. So setzte er seinen Angriff nach der drittletzten Hürde an und wurde von seinem Jockey Aiden Coleman angetrieben, die Position zu verbessern und so vor der letzten Hürde die Führung zu übernehmen und diese unter einem harten Ritt gegen die Außenseiter West Approach und Top Notch zu verteidigen.

Damit Paisley Park den Kurs in Cheltenham noch einmal kennenlernt wurde er noch in das Gruppe 2 galliardhomes.com Cleeve Hurdle geschickt, wo er über den guten Untergrund auf den drei Meilen seinen bisher besten Lauf zeigen konnte. Da Feld zog das Tempo vor der drittletzten Hürde an und Paisley Park ah ein bisschen so aus, als ob der Tempowechel ihn kalt erwischt hätte. Zwischen der vorletzten und der letzten Hürde gab es beim Cleeve Hurdle einen langen Abschnitt ohne Hürden, wo Paisley Park das Feld von hinten aufrollen konnte und als Erster über die letzte Hürde ging. Von da an konnte er seinen Vorsprung immer weiter ausbauen und gewann dementsprechend unangefochten.

Im Gruppe 1 Stayers Hurdle hatte Paisley Park ein großes Feld zu besiegen und schien ab und zu während der Mittelphase des Rennens teilweise etwas lustlos und verlor ein oder zwei Plätze, auf dem Weg zur vorletzten Hürde war er dann aber wieder voll da und rollte das Feld langsam von hinten auf, um es ausgerechnet an der letzten Hürde noch einmal unnötig spannend zu machen  -dort streute er einen schlechten Sprung ein, der Sam Spinner noch einmal an ihn ran brachte und das ganze unnötig spannend machte.

Allerdings sammelte sich Paisley Park danach wieder und zog den Konkurrenten davon, was ihn in der Saison weiterhin ungeschlagen machte. Auch nach der Somemrpause zeigte Paisley Park keine Schwäche und gewann im Gruppe 2 Long Distance Hurdle  über 4876m in Newbury gegen Thistlecrack, wenn auch nur knapp. Thistlecrack lief ein großartiges Rennen und lies sich von Paisley Park nicht leicht abschütteln, so dass der Stayers Hurdle Sieger sich nach der letzten Hürde massiv anstrengen musste, um seinen Vorsprung ins Ziel zu retten.

Auch beim Gruppe 1 Cleeve Hurdle im Januar erging es ihm nicht viel besser, als er gegen Summerville Boy ran musste und eigentlich als klarer Favorit über die 4822m geschickt wurde, aber vor der letzten Hürde gehörig unter Druck geriet. Zu diesem Zeitpunkt schien das Rennen noch komplett offen, allerdings produzierte Paisley Park wie schon im Stayers Hurdle 2019 einen gewaltigen Satz an der letzten Hürde, legte die Ohren an und beschleunigte auf der Zielegraden an den Konkurrenten vorbei. Ein souveräner Sieg auf Kurs und Distanz des Stayers Hurdle machten ihn dann doch wieder zum Favoriten für das Stayers Hurdle – aber in dem Rennen selbst verlief fast nichts nach Plan. Apple’s Jade sprintete nach vorne an die Front und lief lange Zeit vor dem Feld her, wie es ihr beliebte, aber kam auf der Zielgeraden dann wieder zurück zum Feld, aber Paisley Park kam auch nicht so recht in Gang und schien auf dem fünften Platz festgeklebt zu sein und konnte sich von dieser Position nie wirklich erholen.

Das war schon ziemlich enttäuschend für einen der großen Favoriten für das Cheltenham Festival, und danach ging es direkt in die Sommerpause auf Grund der Corona Krise und der Schließung einer der Kurse bis Mai.

Paisley Park kam im November zurück, als er im Long Distance Hurdle in Newbury starte und konnte immerhin den zweiten Platz erringen, hinter Thyme Hill, und es war mehr der zu spät getimte Lauf der Paisley Park Probleme machte, als der Front Runner Thyme Hill, der einfach zu viel Vorsprung hatte als dass Paisley Park diesen noch hätte aufholen können. Trotzdem, der Lauf machte Lust auf mehr und im Gruppe 1 Long Walk Hurdle in Ascot auf schwerem Boden und 5000m im Dezember konnte er sich an Thyme Hill rächen und diesen knapp mit unter einer halben Länge schlagen. Das war noch immer nicht so beeindruckend, wie man es Vorfeld des Cheltenham Festivals gerne hätte und wie es so oft ist – die Form übertrug sich auch in das Cheltenham Festival um Stayers Hurdle, wo Paisley Park sich vom hinteren Bereich des Feldes ab der viertletzten Hürde zwar nach vorne arbeitete, aber am Ende nicht genug Kraft hatte um die Führenden noch einzuholen, aber wenigstens den Hügel hinauf noch den dritten Platz ergatterte.

Im April versuchte sich Paisley Park dann noch im Ryanair Stayers Hurdle, hatte allerdings offensichtlich nach der relativ kurzen Pause – für ein Stayers Rennen – nach dem Cheltenham Festival seine Form noch nicht wieder gefunden und lief ziemlich kraftlos auf, so dass er am Ende sogar das Rennen vorzeitig beenden musste.

Nach der Sommerpause kam er Ende Oktober im Gruppe 2 Ryanair Stayers Hurdle zurück auf die Rennstrecke, konnte dort aber erneut nicht so richtig überzeugen.

Unter Aiden Coleman wählte Paisley Park dieses Mal eine andere Taktik und setzte sich eher mit den Pacesettern an die Spitze des kleinen Feldes, konnte dort aber nach einem eher unsauberen Sprung an der viertletzten Hürde den Anschluss nicht halten und fiel zunehmend zurück, sammelte sich aber wieder und holte sich – wie schon beim Cheltenham Festival – den dritten Platz beim Zieleinlauf.

Es folgte ein abgeschlagener dritter Platz im Ladbrokes Long Distance Hurdle, wo Paisley Park erneut nach der letzten Hürde immer schwächer wurde, und auch beim Long Walk Hurdle in Ascot einen Monat später schien seine Ausdauer nicht zu halten… es schienen langsam das Alter – oder die schwierigen letzten beiden Jahre mit schlechten Bedingungen durch Covid – ihren Tribut zu fordern.

Allerdings fand Paisley Park dann im Welsh Marches Stallions At Chapel Stud Cleeve Hurdle im Januar seine Form wieder und gewann das Rennen nach 2019 und 2020 ein drittes Mal

Paisley Park machte sich das Rennen allerdings alles andere als leicht . Er verpasste den Start und verlor etliche Längen auf die Pacesetter und sprang nicht einmal die Hindernisse wirklich sauber, fand dann aber offensichlich versteckte Reserven und kam in der letzten Umrundung heran, überholte das Feld und gewann mit drei Längen.

Im März ging es dann in das Paddy Power Stayers‘ Hurdle beim Cheltenham Festival, natürlich nicht als Favorit gegen Gegner wie Klassical oder den Vorjahressieger Flooring Porter, aber er wurde immerhin unter den möglichen Kandidaten für eine Platzierung gehandhabt.

Und so kam es dann am Ende auch – Paisley Park beende auf einem respektablen dritten Platz, nur knapp über 2 Längen hinter dem Sieger – der im vorherigen Jahr Flooring Porter hieß.

Paisley Park kam nur langsam in Gang und wurde im hinteren Bereich des Feldes positioniert, sprang zu allem Überfluss die erste Hürde nicht sauber, fand dann aber ins Rennen und wurdedann ab der drittletzten Hürde (3 out) von seinem Jockey Aidan Coleman angetrieben, hatte aber ab diesem Zeitpunkt einiges zu tun um auf die Führenden aufzuschließen, fing sich aber wieder vor der letzten Hürde und schaffte es, sich den dritten Platz auf den letzten 110 Yards zu holen, auch wenn er dort keine Chance hatte, auf die Sieger noch aufzuholen.

Paisley Park nahm dann gegen Ende der Saison noch an dem prestigeträchtigen Grade 1-Rennen, dem ladbrokes Champion Stayers Hurdle, am 28. April in Punchestown, Irland, teil. Er startete gut und hielt mit den Führenden Schritt und blieb während des Rennens in Kontakt mit ihnen. Doch dann nahm das Schicksal eine Wende zum Schlechteren, als er beim ersten Hindernis angerempelt wurde und dadurch an Schwung verlor. Sein Jockey trieb ihn nach der drittletzten Hürde (3 out) an, aber Paisley Park konnte auf der Zielgeraden den anderen Pferden nicht das Wasser reichen, geschweige denn die Geschwindigkeit der anderen halten und wurde überholt. Obwohl er schlecht im Rennen lag und begann den Anschluss zu verlieren, gab Paisley Park nicht auf und kämpfte auf der Zielgeraden weiter , ohne dabei aber nennenswert Boden gut zu machen und schlussendlich als Fünfter ins Ziel zu kommen. Während es nicht das Ergebnis war, auf das er und sein Team gehofft hatte, hatte er eine solide Saison und ging verdient in die Sommerpause, die am 25.11.2022 im Coral Long Distance Hurdle beendet wurde – gegen Champ, den er ja schon aus dem Cheltenham Festival kannte

Paisley Park startete das Rennen wie schon gewohnt im hinteren Bereich des Feldes und lies andere das Tempo an der Front setzen . Trotzdem gelang es ihm, mit den Führenden Schritt zu halten und am vierten Hindernis (4 out) aufzuschließen. Mit Unterstützung seines Jockeys machte Paisley Park Platz zwei vor dem dritten Hindernis (3 out). Er wurde nach dem dritten Hindernis stark geritten, aber er lag beim letzten Hindernis immer noch zwei Längen hinter dem Führenden , Champ, aber Paisley Park kam heran. Paisley Park schwenkte nach rechts und lief entlang des nahen Geländers auf der Zielgeraden und wurde hart geritten, um stark in den letzten 110 Yard heran und saß dem Führenden im Nacken. Am Ende fehlte ihm nur ein Hals, um den Sieg zu holen, und er belegte einen guten zweiten Platz hinter Champ, der sich wesentlich mehr mühen musste, um Paisley Park auf den letzten Metern noch auf Abstand halten zu können.

Das erneute Duell der beiden fand kurz vor dem Jahreswechsel im Gruppe 1 Ladbrokes Long Walk Hurdle in Kempton statt, mit Champ als Favorit nach dem knappen Sieg über Paisley Park – aber das Rennen lief für den Favoriten ganz anders als gedacht. Champ sprang das ganze Rennen über nach links und verschenkte dabei ein wenig Momentum, konnte aber sich lange Zeit trotzdem an der Führung halten, musste sich an der letzten Hürde aber langsam von seiner guten Position verabschieden, sprang wieder nach links weg und hielt sich am außen Geländer beim Lauf über die Zielgerade, was im aber nicht half noch einmal einen Angriff zu starten – denn Paisley Park, der sich im hinteren Bereich des Feldes aufgehalten hatte und 3 Hürden vor dem Ziel den Anschluss an die führenden verloren hatte – hatte sich zwischen den letzten beiden Hindernissen wieder gesammelt und neu angegriffen.

Paisley Park hatte sich an der letzten Hürde die Führung gesichert und auf dem weichen Untergrund noch viel Kraft übrig, um sich von einen Verfolgern abzusetzen und mit vier Längen Vorsprung zu gewinnen.

Dann versuchte Paisley Park den Erfolg aus dem letzten Jahr im Dahlbury Stallions At Chapel Stud Cleeve Hurdle in Cheltenham im Januar zu weiderholen – scheiterte aber dieses Mal weil der Untergrund nicht tief genug nd das Tempo nicht hart genug war. PAisley Park braucht seine Rennen hart geritten und als richtigen Test der Ausdauer, und vielleicht bekommt er das heute- Das Tempo wird sicher schneller sein, aber der Untergrund könnte zu schnell werden als er es mag.

Dashel Trasher: Mit dem Passing Glance Sohn Von Jeremy Scott habe ich in der letzten Saison gute Erfahrungen gemacht gehabt als ich ihn zu einer noch recht hohen Quote als EW Wette im Betfair Ascot Chase empfohlen hatte – ich würde mir jetzt gerne einbilden, dass es meine Empfehlungen waren, die ihn am Ende auf die Quote von 4/1 gedrückt haben, aber man muss kein Zauberer sein um zu sehen, dass er Portential hatte und seine Rennen mit extremer Konstanz angeht – und da das Rennen hier durchaus seine Stärken bespielt, kann ich mir wieder einen Platz für ihn vorstellen.

Und dabei ist er schon eine ganze Weile dabei, denn seinen ersten Start hatte Dashel Trasher im Februar 2018 in einem NHF Rennen in Wincaton, welches er mit einem Vorsprung von vier Längen gewinnen konnte – aber das war natürlich kein Vergleich zum nachfolgenden Champion Bumper beim Cheltenham Festival, wo er als klarer Außenseiter startete und dem entsprechend auch locker geschlagen wurde – aber auch danach in einem weiteren NHF Rennen in Wincaton kam er nicht über einen sechsten Platz hinaus – er war aber auch nicht als NHF / Flat Pferd geplant und ging in der zweiten Runde über Hürden – da dauerte es dann allerdings bis ins vierte Maiden Rennen, bis Dashel Drascher sein erstes Maidenrennen gewinnen konnte – der Schritt wieder hoch auf 2m3f schien der Auslöser fü einen Formschub über Hürden zu sein, denn nicht nur gewann Dashel Drasherdas Novice Rennen mit sechs Längen, sondern auch daach ein Klasse 4 Rennen in Chepstow, ein Klasse 2 Rennen in Ascot (mit einem kurzen Kopf) und dann ein Klasse 3 und noch ein Klasse 2 Rennen – zwar alles Novice Hürdenrennen, aber nach dem Durchbruch und ersten Sieg in einem Hürdenrennen wurde Dashel Drasher bis in den April 2019 in keinem Hürdenrennen mehr geschlagen.

In der Sommerpause 2019 wechselte er dann die Disziplin und versuchte in den Chase Rennen sein Glück, musste aber bei seinem ersten und zweiten Test gegen Champ ran und verlor beide Duelle, wobei er im Gruppe 2 Rennen in Newbury seinen Reiter an der ersten Hürde abwarf und daher nicht zu sagen ist, ob er da gegen Camp besser hätte bestehen können. Jedenfalls im Dezember in einem Klasse 2 Novice Rennen über 2m5f, dem Conservatory Insulations Novices‘ Chase, gewann er wie erwartet als Favorit souverän und ging im April 2020 dann zum Doktor um eine OP an der Windröhre zu bekommen – hatte also überraschend keinen weiteren Start in der Saison und musste nach der Sommerpause dann in den normalen Chase Rennen rann

Der erste Test in Haydock auf weichem Boden über 2m5f resultierte noch in einem etwas abgeschlagenen dritten Platz, allerdings hatte Dashel Drasherda auch eine Pause von 353 Tagen zu überwinden und hatte augenscheinlich ein wenig Rost angesetzt, der beim zweiten Rennen in Ascot offensichtlich von ihm abgefallen war und mit einem 2 Längen Sieg auf schweren Boden zeigte Dashel Drasher überraschend seine Vorliebe für den weichen Untergrund

Der nachfolgende Sieg im bet365 Handicap Chase in Ascot kostete Dashel Drasher zwar alle Kraft, aber obwohl er eine Tendenz hatte nach links weg zu springen schaffte er es das Feld über die Distanz zu führen und gewann mit 2 Längen Vorsprung gegen Bennys King. Der Front Running Stil war beeindruckend, denn Dashel Drasher hatte sich in dem Rennen einige Längen vom Feld abgesetzt und schaffte es, seien Vorsprung immer aufrecht zu erhalten und sich nicht zu sehr unter Druck setzten zu lassen.

Dann kam der große Test im Betfair Ascot Chase (Grade 1) im Februar 2021, den Dashel Drasher etwas überraschend gewann, obwohl er gleich mehrere Fehler über die Hürden einbaute und alles in alle nicht ganz bei der Sache gewesen zu sein schien. Ein bisschen Glück hatte er, dass der Favorit Cyrname einen schlechten Tag erwischt hatte und das Rennen vorzeitig beenden musste, und das Master Tommytucker keinen klaren Lauf zum Schlusssprint hatte.

Der Saisonabschluss war gelungen, aber auch der Einstieg in die neue Saison war mit einem dritten Platz im Gruppe 2 Chanelle Pharma 1965 Chase  – dieses mal hinter Master Tommytucker – gar nicht schlecht, aber 16 Längen Rückstand waren natürlich eine Hausnummer.

Dashel Drasher ging dann lieber ein wenig die Klasse und das Niveau runter und startet in Newbury im Bank A Winner With MansionBet Handicap Hurdle, welches er gewann, und dann im Fleur De Lys Chase (GBB Race) in Lingfieldüber 2m6f auf schwerem Untergrund, welches er am Ende nur mit einem kurzen Kopf verlor.

Die beiden sehr guten Läufe wurden von einem vorzeitig beendeten Rennen in Aintree in Form des Betfair Ascot Chase (Grade 1) gefolgt – da versuchte Dashel Drasher gegen deutlich bessere Konkurrenz das Tempo zu setzten, sprang aber wieder nicht sauber und traf das ein oder andere Hindernis und musste das Rennen dann 2 Hürden vor dem Ziel beenden.

Dieses Mal gelang der Saisonabeschluss nicht wie gewünscht und Dashel Drasher schien das angepeilte Niveau auf Gruppenebene nicht zu erreichen und knapp dahinter zurück zu bleiben.

Aber er tastete sich heran – denn nach der erneuten Sommerpause ging er im Boylesports Best Odds Guaranteed Day Before Hurdle gleich mit einem Sieg in die neue Saison, wobei er von einem Sturz des Favoriten an der ersten Hürde profitierte. Trotzdem war der Front Running Stil von Dashel Drasher einmal mehr durchaus beeindruckend, was er mit einem zweiten Platz im Gruppe 2 Boylesports Many Clouds Chase und dem nahfolgenden Gruppe 2 careers@dornangroup.com Relkeel Hurdle am Neujahrstag in Cheltenham noch einmal unterstrich. IN beiden Rennen war er auf der Ziellinie nicht in der Lage auf den Sieger mehr aufzuschließen, lief aber ein grundsolides Rennen, was er auch danach imDahlbury Stallions At Chapel Stud Cleeve Hurdle im Febuar tat.

Er ist einen Tick besser in den Chase Rennen als in den Hürdenrennen, hatte aber auch hier wieder an der Front einen guten Lauf und musste nur nach der letzten Hürde den Sieger Gold Tweet ziehen lassen, der noch ein bisschen mehr Kraft übrig hatte. Das Dahlbury Stallions At Chapel Stud Cleeve Hurdle 2023 war eine eher moderate Angelegenheit was die Klasse anbelangt und die ersten drei haben sich maximal für einen Platz im Cheltenham Stayers Hurdle empfohlen, aber für die Trifecta muss man sie auf dem Schirm haben.

Sire Du Berlais: Der Poliglote Sohn hat in seiner Karriere schon viel Erfahrung auf der Rennstrecke sammeln können und startete auch schon mehfach beim Cheltenham Festival – so wechselte er auf Grund des Foto Skandals von Gordon Elliot zu Mrs Denise Foster im Vorfeld des Festivals 2021 und holte einen sehr gutenzweiten Platz im Stayers‘ Hurdle, hinter Flooring Porter, und 2022 ging es stattdessen ins Pertemps Network Finak, allerdings ohne dort einen sonderlich guten Eindruck hinterlassen zu können – dieses Jahr also wieder im Stayers Hurdle gegen den zweifachen Stayers Hurdle Sieger Flooring Porter.

Flooring Porter jedenfalls kennt er schon ganz gut und den Konkurrenten hatte er beim Saisaonabschluss 2021 / 2022 in Punchestown gut unter Kontrolle – aber Flooring Porter wird in der Regel zum Cheltenham Festival immer stärker, während Ashdale Bob schon von einigen der Konkurrenten heute geschlagen wurd – wie etwa Home By Lee oder Blazing Khal.

Seine Karriere begann schon 2016 für Bertran De Balanda in Frankreich in Compiegne, wechselte aber 2017 nach Irland und war schon für ein Novice Group 2 gemeldet, startete dann aber  doch erst 264 Tage später in Punchestown in einem Novice Listed Rennen über 2m und belegte einen guten dritten Platz. Erneut war er ein Non Runner im nächsten Rennen, welches über 3 Meilen hätte sein sollen und man konnte damit schon sehen, wo die Reise hingehen sollte – in die Ausdauerrennen, die er danach mit gemixten Ergebnissen bestritt, bis er in  Cheltenham im Gruppe 3 Pertemps Network Final Handicap Hurdle auflief – und gewann. Er war auch als einer der Favoriten gestartet, aber der Sieg hätte knapper kaum ausfallen können, nur mit einem Nacken auf den letzten 75 Yards konnte Sire Du Belais sich am Ende durchsetzen. Knapp, aber ein Siege beim Festival nach mehreren knappen Niederlagen zuvor ist eine willkommene Abwechslung und natürlich der größte Erfolg bis dahin.

In Aintree danach im April im Gaskells Handicap Hurdle scheiterte Sire Du Berlais erneut deutlich, nachdem er einige Fehler produzierte hatte beim Springen und an der letzten Hürde deutlich ermüdete. Distanz und Untergrund waren eigentlich nicht anders als beim Cheltenham Festival, aber leider konnte Sire Du Berlais einfach nicht an seine Form aus dem großen Rennen anknüpfen, aber sei es drum – das kann passieren, wenn der Peak in der Saison rum ist.

Es kam die obligatorische Sommerpause bis zum Start in die Saison 19/20 im Dezember 2019, wo Sire Du Berlais im eCOMM Merchant Solutions Handicap Hurdle über 3m auf weichem Boden einen vierten Platz belegte, allerdings war er in diesem Rennen für die Sieger auch niemals gefährlich und so gesehen war das Preisgeld für den vierten Platz nicht viel wert und schon beim nächsten Rennen im Pertemps Network Handicap Hurdle Qualifier scheiterte Sire Du Berlais deutlich und kam nie über das Mittelfeld des Feldes hinaus – er steckte fest und schien den Tempowechsel nicht mitgehen zu können. Auch beim nächsten Qualifier in Warwick war das Ergebnis nicht viel besser, so dass es 2020 überraschte,d ass er wieder Spot On beim Cheltenham Festival in Form war.

Nachdem Sire Du Berlais nun zwei Mal in Qualifiers für das Pertemps Network Final Handicap Hurdle gescheitert war – gewann er genau das Rennen gegen einen der Favoriten in Form von The Storyteller – ausgerechnet hier, im härtesten Rennen bisher brillierte Sire Du Berlais wieder und rannte ein hervorragendes Rennen und behauptete sich mit viel Herz auf den letzten Metern, Spannendes Rennen, taktisch deutlich besser gelaufen als zuvor und bessere Sprünge machten den Unterschied für Sire Du Berlais, der es danach auch gut sein lies und in der neuen Saison ausnahmsweise gleich mit einem Sieg startete.

So gewann er in Navan im Gruppe 2 Lismullen Hurdle mit einem erneut späten Lauf zum Ziel, der ihn den Sieg wieder um eine Marge einbrachte, die alles andere als bequem war – nur eine halbe Länge konnte Sire Du Berlais auf seinen Verfolger herausholen, und das auch nur sprichwörtlich auf den letzten Metern. Der Boden war schwer und das Rennen wurde durch den Sturz von Ronald Pump an der letzten Hürde für Sire Du Berlais erst richtig geöffnet, so dass der dritte Platz im Christmas Hurdle wohl die ehrlichere Form ist  – dort konnte Sire Du Berlais zwar mit einem dritten Platz wieder im Geld platzieren, aber war erneut nicht in der Lage dem Sieger des Rennens gefährlich zu werden.

Aber das kennen wir ja auch schon von den letzten Jahren, dass die Form vor dem Festival ein wenig schwächelt und beim Cheltenham Festival selber holte er einen sehr guten zweiten Platz im Stayers Hurdle hinter Flooring Porter, der seine Form aus dem Chritsman Hurdle damit noch einmal bestätigen konnte.

Der Lauf beim Saisondebüt im Lismullen Hurdle war allerdings klar unter den Möglichkeiten von Sire Du Berlais und es war nicht wirklich überraschend, dass er das harte Dornan Christmas Hurdle in Leopradstown dann sogar vorzeitig beenden musste.

Der Weg zum Cheltenham Festival 2022 war steinig, mit einem vierten Platz im Network Handicap Hurdle unter zu hohem Gewicht – der eigentlich abzusehen war, genau wie der elfte Platz beim Cheltenham Festival 2022 im Pertemps Network Final, welches ebenfalls unter zu hohem Gewicht absolviert werden musste. Beides Rennen, die meiner Meinung nach nicht die Stärken von Sire Du Berlais wiederspiegelten.

Denn zurück unter den gleichen Gewichten und raus aus den Handicaps schlug er den hohen Favoirten Flooring Porter im Liverpool Hurdel in Aintree mit knapp 2 Längen und sah in absoluter Bestform aus – und auch danach im Champion Stayers Hurdle in Punchestown machte er keine schlechte Figur mit einem vierten Platz, nur vier Längen hinter dem Favoriten und klaren Sieger Klassical Dream

Die Jahre schienen langsam an der Form von Ashdale Bob zu ziehen, denn als er aus seienr Sommerpause zurück kam, kam er nur auf einem fünften Platz, 20 Längen hinter dem Sieger Home By The Lee zurück, der die Konkurrenz rund um Flooring Porter überraschend schlagen konnte. Das war also das Railway Bar Lismullen Hurdle im November und Ashdale Bob machte sich auf nach Fairyhouse um im Gruppe 1 Bar One Racing Hatton’s Grace Hurdle gegen die nächsten Favoriten aus dem Stayers Hurdle anzutreten – aber auch hier hatten die Konkurrenten wie Teahupoo oder Klassial Dream Ashdale Bob klar unter Konktrolle, der ab der vorletzten Hürde zurück fiel und am Ende 33 Längen Rückstand hatte.

Auch im Jack de Bromhead Christmas Hurdle in Leopardstown nach Weihnachten ging es wieder gegen die Konkurrenten aus dem Stayers Hurdle 2023 – aber dieses Mal überraschte Ashdale Bob auf dem weichen Untergrund und war an Home By The Lee dran, der sich nur nach dem letzten Sprung langsam absetzten konnte – der Schritt wieder hoch auf die drei Meilen schien Ashdale Bob gut zu tun und mit ähnlichen Voraussetzungen hier sollte man ihn für einen Platz auf dem Programm haben.


16.03.2023 – Cheltenham Festival – Paddy Power Stayers‘ Hurdle – Pick: Flooring Porter / Home By The Lee / Klassical Dream

Pferderennen in England

16 :30 (New) Paddy Power Stayers‘ Hurdle (Grade 1) (GBB Race) (Class 1)

Distanz: 3m (2m7f213y) | Alter: (4yo+) | Untergrund: Weich

Teahupoo: Der Masked Marvel Sohn von Gordon Elliot startete 2020 einmal für Gabriel Leenders und holte da in Frankreich einen Sieg, ging dann zu Gordon Elliot und holte Anfang 2021 geich zwei weitere Siege in Hürdenrennen – am wichtigsten war der SIeg im Norman Colfer Winning Fair Juvenile Hurdle (Grade 3).Der Sprung auf die Gruppenebene war gelungen und das Festival war eigentlich das kurzfristige Ziel – was aber aus verschiedenen Gründen nicht zu Stande kam, unter anderem wegen dem Wechsel zu Denise Foster für ein Rennen – jedenfalls lies er das Cheltenham Festival aus und startete stattdessen im Rathbarry & Glenview Studs Juvenile Hurdle, wo er allerdings keine Chance gegen den Sieger hatte und „nur“ auf einem zweiten Platz ins Ziel einlief.

Es ging in eine längere Pause danach, in der sich Gordon Elliot weiter um seinen Neuzugang kümmerte und ihn offensichtlich Topfit aus der Sommerpause zurückkommen lies, denn im BetVictor Fishery Lane Hurdle auf Gruppe 3 Ebene schlug er den Favoriten Quilixios bequem mit 12 Längen, und war schon vor dem letzten Sprung vor das Feld gezogen und hatte das Rennen im Sack.

Den Konkurrenten traf er dann direkt im nächsten Rennen in Limerick im BoyleSports Sporting Limerick Hurdle (Grade 2) wieder, und auf dem schweren Untergrund entwickelte sich ein spannendes Duell zwischen den beiden – Quilixios hatte sich nach dem vorletzten Sprung an die Front gesetzt und versuchte dem Feld zu entfliehen, aber Teahupoo kam mit und die beiden liefen nebeneinander auf die letzte Hürde zu, wo Teahupoo den besseren Sprung zeigte und das Momentum auf die Zielgerade brachte und knapp gewann.

Im Februar gewann er das Red Mills Trial Hurdle (Grade 3) als Favoritin gegen Darasso und erneut Quilixios, was seine Form aus den vorherigen Rennen weiter zementierte und ihn als durchaus solide EW Chance in das Unibet Champion Hurdle Challenge Trophy (Grade 1) beim Cheltenham Festival brachte.

Da allerdings kam er mit dem schnelleren Tempo auf dem besseren Untergrund und der stärkeren Konkurrenz nicht zurecht und kam als Letzter ins Ziel, ohne irgendetwas in diesem Rennen zu zeigen – und es schien wirklich an dem Untergrund zu liegen, denn als er im April auf ähnlich gutem Untergrund im Paddy Power Champion Hurdle (Grade 1) startete, floppte er erneut und kam wieder auf dem letzten Platz ins Ziel – guter, schneller Untergrund schien ihm wirklich nicht zu liegen.

Nach der Sommerpause kam er im Bar One Racing Hatton’s Grace Hurdle (Grade 1) zurück und bekam da wieder seinen geliebten weichen Untergrund zurück und war in einem spannenden Duell mit Klassical Dream sogar in der Lage, Honeysuckle auf den dritten Platz zu verbannen. Klassical Dream, Teahupoo und Honeysuckle waren an der letzten Hürde gleich auf, aber Honeysuckle konnte bei dem Schlusssprint der beiden anderen nicht mitgehen, bei dem Teahupoo sich auf den letzten Metern gerade so noch durchsetzen konnte.

Er steigerte seien Form dann beim Schritt auf die 3 Meilen hoch und schien den noch weicheren Untergrund zu lieben, den er dann in Gowran Park im John Mulhern Galmoy Hurdle (Grade 2) vorfand – allerdings war er auch haushoher Favorit und hat mit dem lockeren Sieg nur das bestätigt, was man von ihm erwartet hat. Hier bekommt er exakt die gleichen Konditionen und wird als Favorit gehandelt – ich bin aber vorsichtig.

Blazing Khal: Der Kalanisi Sohn von Charles Byrnes begann seine Karriere in Naas im Februar 2020, allerdings dauerte es fünf Rennen und bis zum Dezember 2020 bis er sein erstes NHF Rennen gewinnen konnte…. das wechselte danach allerdings direkt in eine Siegesserie über, die mit dem ersten Maidenrennen in einem Hürdenrennen in Galway im Oktober 2021 begann.

Da rollte er das Feld von hinten auf und hatte an der vorletzten Hürde es nach vorne geschafft, konnte sich aber nicht absetzten und stieß beim Sprung mit dem Konkurrenten neben sich zusammen, fing sich aber und ging knapp mit 2 Längen in Führung, gewann am Ende aber recht beuqem.

Dann ging es auf Gruppe 2 Ebene hoch als er im Cheltenham Ballymore Novices‘ Hurdle (Grade 2) (Registered As The Hyde Novices‘ Hurdle) über 2m5f und ging das Rennen mit fast der selben Taktik an – was aber auch daran lag, dass er immer wieder nach hinten geschuffelt wurde, sich wieder ein paar Plätze nach vorne arbeitete, um dann wieder etwas zurück zu fallen, aber als das Rennen in die wichtige Phase ging, war Blazing Khal vorne mit dabei. Er driftete unter Druck ein wenig nach links und kam neben Gelino Bello über die letzte Hürde, lieferte sich ein hartes Duell mit dem Konkurrenten nach dem letzten Sprung, war aber das beste Pferd und gewann solide.

Er traf Gelino Bello auf de selben Kurs im Dezember im Albert Bartlett Novices‘ Hurdle (Registered As The Bristol Novices‘ Hurdle) (Grade 2) und das Rennen war eine Art Wiederholung des letzten Rennens – nur dass Blazing Khal den ein oder anderen Schockmoment einbaute als er etwa an der zweiten Hürde einen krassen Fehler einbaute.

Er fing sich dann aber wieder (und recht schnell) und ging sauber nach vorne, cruiste nach vorne vor der letzten Hürde und war vor dem letzten Sprung der Führende, machte einen sauberen Satz und war dann auf der Zielgeraden dem Feld davon geeilt. Er besiegte Gelino Bello noch ein wenig lockerer als im Rennen zuvor und war bereit, es mit dem nächsten Test in Form von Saint Sam und Delta Work aufzunehmen.

Die beiden traf er allerdings erst 428 Tage später im William Hill Boyne Hurdle (Grade 2) in Navan im Februar 2023 und mit seiner Taktik gewann er auch dieses Rennen recht souverän, was aber vielleicht auch daran lag, das Saint Sam sich das Leben selber schwer macht und sich nicht so recht den Wünschen seines Jockeys fügen wollte.

Das hier wird mit Abstand das härteste Rennen, was er angeht, aber er hat Potential

Flooring Porter:

Ausdauer Star Flooring Porter gewann die letzten beiden Stayers Hurdle beim Cheltenham Festival und wird dieses Jahr versuchen, an seine Erfolge in der letzten Saison anzuknüpfen, hatte aber wie schon die letzten Jahre nicht den besten Start in die Saisonvorbereitung, wartet aber in der Regel auch auf das Frühjahr, um seine besten Leistungen abzurufen

Der Yeats Sohn von Gavon Cromwell war am Anfang seiner Karriere noch eher unscheinbar – 5 Versuche bis er sein Maidenrennen gewinnen konnte, dann nur ein Sieg aus vier Rennen über Hürden, aber 2020 begann er so langsam in Fahrt zu kommen Zweiter Platz auf schwerem Boden über 2m7f in Navan im Februar, dann in einem der wenigen noch übrig gebliebenen Rennen im Juli (Die Corona Krise hatte viele Meetings zum Schließen gezwungen) ein Sieg in Gowran über 3m2 f und guten Untergrund und danach ein dritter Platz in Galway im Guinness Handicap Hurdle.

Bei diesem dritten Platz zeigte Flooring Partner schon, dass er eine Menge Ausdauer hat, denn er konnte sich auf den letzten Metern des 2m7f Rennen mit einem starken Lauf zum Ziel immerhin den ausbezahlten dritten Platz sichern. Wenn er auf weichem Untergrund so spät im Rennen noch so viel Kraft übrig hat, macht das natürlich Hoffnung für die Ausdauerrennen, die natürlich auch sein weiteres Ziel in der Saison 20/21 nach der Winterpause waren.

Da startete er erneut in Gowran Park im Good Enuf 2 Eat Caterers At Gowran Park Handicap Hurdle über 3 Meilen auf gutem Untergrund und errang einen klaren zweiten Platz – Streets Of Doyen war zar uneinholbar fünf Längen vor ihm durchs Ziel gergangen, aber auch einen ganzen Stone leichter und der Favorit für das Rennen – so gesehen ging der zweite Platz völlig in Ordnung und Flooring Partner baute auf dieses Erfolg mit einem Sieg im eCOMM Merchant Solutions Handicap Hurdle, einem Grade B Hurdle in Navan, im Dezember 2020 mit einem Sieg auf.

In diesem Rennen übernahm Flooring Partner die Fürhung und gab diese auch nicht mehr ab. So einfach war es natürlich nicht über die gesamte Strecke für ihn, aber nachdem er die Führung an der ersten Hürde übernommen hatte, baute er schrittweise seinen Vorsprung bis auf fünf Längen aus, die ab der viertletzten Hürde aber wieder fast komplett eingeschmolzen worden waren. Ab da wurde es spannend, baute Flooring Partner doch einen schweren Fehler an der drittletzten Hürde ein und musste auch an der letzten Hürde nach einem erneuten schweren Fehler sein Momentum komplett neu aufbauen, kam aber trotzdem mit 12 Längen Vorsprung ins Ziel.

Wären die Fehler nicht gewesen, was für ein Lauf wäre das gewesen! So blieb aber eine Sorge, dass er mit diesen Sprüngen auf höherem Niveau nicht würde bestehen können, als er ebenfalls im Dezember das Gruppe 1 Leopardstown Christmas Hurdle ins Auge fasste. Dort allerdings sprang er deutlich besser und vermied die schweren Fehler aus dem letzten Rennen, übernahm aber wieder die Führung des Feldes und zog das Feld erneut weit auseinander. Wieder geriet er ab der viertletzten Hürde unter Druck, vielleicht weil er eine kleine Pause gegönnt bekam. Denn als Jonathan Moore auf ihm erneut zu arbeiten begann setzte er sich schnell zwei bis drei Längen von seinen Verfolgern ab und sprang die letzten beiden Hürden schnell und sauber. An der letzten Hürde übersprang er das Hinderniss sogar ein wenig, also sprang zu kraftvoll und zu hoch, so dass er beim Landen ein bisschen wanderte und Momentum verlor, aber das machte nichts und Flooring Partner setzte sich auf der Zielegraden insgesamt 6 Längen ab – und schlug damit die direkten Konkurrenten im Stayers Hurdle Sire Du Berlais und Fury Road, was ein sehr gutes Vorzeichen für das große Rennen war.

Beim Stayers Hurdle beim Cheltenham Festival traute man ihm noch nicht recht über den Weg und hielt sowohl Paisley Park als auch Sire Du Berlais für stärker, beide Konkurrenten hatten aber keine Chance gegen Flooring Porter, der durchweg gute Sprünge zeigte und mit viel Kraft in den Sprint den Hügel hinauf zum Ziel ging. Er sah schon vor der drittletzten Hürde wie der Sieger des Rennens aus, hatte er doch augenscheinlich noch die meiste Kraft übrig und setzte die Konkurrenz gehörig unter Druck. Nach der letzten Hürde wurde dann sein Vorsprung kontinuierlich größer, bis er am Ende fast fünf Längen betrug. Flooring Porter geriert in dem Rennen niemals unter Druck und es war eine Überraschung, dass es Klassical Dream im Champion Stayers Hurdle so leichtes Spiel mit ihm haben sollte und Flooring Porter niemals richtig ins Rennen fand – er sprang konsequent nach links über die Hindernisse und schien niemals wirklich in dem Rennen seinen Rythmus zu finden, so dass er von Jonathan Moore vorzeitig aus dem Rennen genommen wurde.

Bei seinem Saisondebüt im Lismullen Hurdle hätte er wohl gewonnen, wenn er nicht an der vorletzten Hürde gestürzt wäre, beim erneuten Duelle mit Klassical Dream im Christmas Hurdle lieferte Flooring Porter zwar eine sehr gute Leistung ab, konnte Klassical Dream aber niemals wirklich unter Druck setzten oder überholen.

Danach wurde Flooring Porter auf das Stayers Hurdle vorbereitet und absolvierte kein weiteres Rennen bis zum Saisonfinale – und diese Taktik hat sich gelohnt denn im Stayers Hurdle dominierte Flooring Porter die Konkurrenz.

Er übernahm zunächst die Führung des Rennens und setzte ein ordentliches Tempo, zeigte saubere Sprünge durchweg, was ihn schnell einige Längen vor das Feld brachte. Zwar reduzierte sich seine Führung vor der vorletzten Hürde ein wenig, aber Flooring Prorter war auch noch längst nicht im Vorllsprint und wurde erst nach einem etwas unsauberen Sprung an der letzte Hürde dann von Danny Mullins angetrieben, der Flooring Porter schnell wieder auf Abstand zum Rest brachte.

Am Ende konnte Flooring Porter einen dominanten Sieg über Thyme Hill feiern, den er beim Saisonabschluss im Gruppe 1 Liverpool Hurdle wieder treffen sollte. Dort übernahm Flooring Proter wieder die Führung und ging bis zu 4 Längen vor das Feld, sein Vorsprung wurde dann schrittweise zum Ende hin aber reduziert, bis er an der vorletzten Hürde dann die Führung an Sire Du Berlais abgeben musste.

Flooring Porter versuchte dran zu bleiben, aber er hatte nicht viel Platz und wurde von den anderen Konkurrenten zu stark eingeengt, um einen eigenen Schlussprint ansetzten zu können und musste sich mit seinem zweiten Platz zufrieden geben

Das Lismullen Hurdle sollte wie 2021 das Saisndebüt sein, und wie letztes Jahr schon brachte das Rennen 2022 Flooring Porter kein Glück. 2021 hätte er das Rennen gewonnen, wenn er nicht gestürzt wäre, 2022 versuchte er das Tempo zu setzten, wurde aber schon an der drittletzten Hürde überholt und hatte keine Chance, an den Führenden dran zu bleiben.

Der Ritt von Danny Mullins war auch keine Glanzleistung und es ging am 28 Dezember 2022 in Leopardstown im Gruppe 2 Jack de Bromhead Christmas Hurdle gegen die selbe Konkurrenz.

Man ging davon aus, dass sich Flooring Porter sich in diesem Rennen weiter steigern würde und seine Niederlage aus dem letzten Rennen wieder gut machen würde, aber am Ende musste er sich wieder mit einem vierten Platz und damit außerhalb des Sieger Podestes zufrieden geben.

Flooring Porter übernahm die Führung des Rennens, konnte aber die Führung ab der drittletzten Hürde nicht mehr behaupten, ging zu diesem Zeitpunkt aber noch durchaus OK. Als es dann in den die letzte Kurve ging, musste Flooring Porter von Danny Mullins schon angetrieben werden, konnte daher aber den Anschluss an die Führenden noch halten und hatte solide Chancen, wenigstens das Platzgeld abzuräumen, sprang dann aber ausgerechnet an der letzten Hürde nicht sauber, und nachdem Danny Mullins zunächst versuchte, Flooring Porter zur Verfolgung der Führenden zu motivieren, lies er auf den letzten Metern vor dem Ziel die Hände fallen und verlor dadurch auch noch den dritten Platz.

Das war wieder unter den Erwartungen, aber vielleicht litt er schon ein wenig unter den Vorzeichen der Krankheit, die ihn nun im Januar plagt? Es würde zumindest ein wenig erklären, auch wenn er natürlich auch immer ein wenig schwächer am Anfang der Saison als in den kommenden Rennen rund um das Cheltenham Festival.

Diesen Trainingsausfall nun im Frühjahr sollte man aber bedenken, wen man seine Picks fürs Stayers Hurdle auswählt

Home By The Lee:

Der Fame and Glory Sohn von Patrick O’Brien hat sich in seinem aktuellen Lauf 2022/23 zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten für das Cheltenham Stayers Hurdle entwickelt und es könnte durchaus sein, dass e sich dort gegen die bekannten Namen wie Flooring Porter oder Bob Olinger durchsetzen wird.

Das liegt natürlich an seinen beiden Siegen in dieser Saison, die so sicher nicht erwartet worden waren – denn seine bisherige Karriere verlief größtenteils eher ruhig.

Dabei lief es am Anfang in den NHF Rennen richtig gut für ihn. Gleich zu beginn holte er sich zwei Siege, einen in Killarney, den anderen in Roscommon, letztgenanntes Rennen war im Juni 2019 – und dann ging es im Dezember 2019 das erste mal über Hürden.

Er wurde sofort über die etwas weiteren Distanzen anvisiert und ging in sein erstes Rennen über Hürden in Naas gleich auf 2m3f hoch – und holte sich einen soliden zweiten Platz. Gleich darauf in Fairyhouse über 2m4f schaffte er einen lockeren Sieg und wurde einen Monat später im Februrar 2020 dann in ganz tiefe Gewässer geworfen, als er im Gruppe 1Nathaniel Lacy & Ptnrs Solicitors „50,000 Cheltenham Bonus For Stable Staff“ Novice Hurdle auflief.

Das war nach nur einem gewonnen Maidenrennen vielleicht ein bisschen viel, vor allem weil es auch noch einmal über 400m mehr Distanz war – und so war es auch keine Riesen Überraschung, dass Home By The Lee am Ende auf dem letzten Platz ins Ziel einlief und niemals ein Faktor in diesem Rennen war.

Er visierte danach noch im selben Monat mit dem Markaye Contracts Ltd Michael Purcell Memorial Novice Hurdle ein etwas leichteres Rennen an und schnitt auch die Distanz auch ein wenig zurück – warf aber seinen Reiter an der vorletzten Hürde ab.

Das hätte allerdings auch keinen Unterschied gemacht, wenn er da weiter gelaufen wäre, denn er war zu diesem Zeitpunkt schon weiter hinten im Feld und lief dem Rest nur hinterher, ohne einen Eindruck machen zu können. Er war klar noch nicht in der Form um auf dieser Ebene mitspielen zu können.

Oder lag es an der Disziplin?

Das war es jedenfalls auch mit den Starts über Hurdles und es ging ab in die Chase Rennen oder auch Jagdrennen genannt. Denn im Oktober 2020 startete er in Limerick in einem Beginners Chase, welches er über 2m6f auf weichen Boden mit einem Kraftakt gewann – was e war als er Hürden je gezeigt hat und er schien sich über die kleineren Hindernisse und schnelleren Rennen wohler zu fühlen – und das konnte er dann in Cork im Gruppe 3 Paddy Power From The Horses Mouth Podcast EBF Novice Chase im November 2020 noch einmal unter Beweis stellen.

Home By The Lee blieb prominent während dem Rennen, aber wurde 4 Hürden vor dem Ziel etwas zurückgelassen als der Tempowechsel kam, aber Home By The Lee blieb dran und fand weiter Kraft, kämpfte sich über die letzten Hindernisse langsam heran und konnte sich ab der Zielgeraden knapp mit einem starken Lauf zum Ziel durchsetzen.

Mit diesem Sieg im Rücken ging es dann die Klasse weiter hoch als er im BARONERACING.COM Drinmore Novice Chase im November 2020 gegen einige hochklassige Konkurrenten antrat – nicht zuletzt Envoi Allen, der das Feld am Ende auch locker dominierte, aber Home By The Lee blieb dran am Rennen und holte sich einen abgeschlagenen dritten Platz – ohne Chance auf den zweiten Platz, aber er hielt sich den dritten Platz trotzdem sicher mit drei Längen auf den nächsten.

Ende Dezember 2020 versuchte Home By The Lee dann das erste Mal die Distanz von 3m im Paddy Power Chase (Extended Handicap Chase) (Grade B) – beendete da aber das Rennen wieder nicht, dieses Mal vielleicht wegen dem geplatzten Blutgefäß in der Nase? Seine Sprünge waren jedenfalls von Anfang an ein großes Problem und nicht mit den vorherigen Rennen zu vergleichen – aber es muss an der Verletzung gelegen haben, denn als er in Naas danach im Februar über 2m4f wieder auflief gewann er das Paddy Power „From The Horse’s Mouth“ Podcast Novice Handicap Chase (Grade B) mit etwas in der Rückhand.

Er sprang zwar wieder einige Male nach rechts weg, aber hatte trotzdem die Geschwindigkeit um sich prominent zu halten und mit einer kraftvollen Schlussphase 10 Längen abzusetzen.

Im BoyleSports Irish Grand National Chase (Extended Handicap Chase) (Grade A) sprang er von der Distanz her mächtig nach oben und lief im irischen Ableger des Grand National über 3m5f – das war der dritte Versuch über die Marathon Distanzen und es war klar, dass das sein ultimatives Ziel waren.

So sehr, dass er auch im Sommer im Tote Galway Plate (Handicap Chase) (Grade A) weitere Erfahrung über 3m bekam, wieder mit einem nicht nennenswerten Ergebnis. Das selbe Spiel im Guinness Kerry National Handicap Chase (Grade A) dann im September – Home By The Lee lief wieder in einem Rennen über 3m auf, und konnte wieder nicht liefern und ging wieder vorzeitig aus dem Rennen ohne Eindruck zu schinden.

Ganz im Gegensatz dazu als er dann im Dezember 2021 über 2m3f startete, obwohl schwerer Untergrund vorherrschte – den hier holte er einen soliden zweiten Platz hinter Darer Star – obwohl es sich im Tote+ Pays You More On Tote.ie Hurdle um ein Hurdle – und kein Chase Rennen handelte!

Jep, Home By The Lee hatte wieder die Disziplin gewechselt nachdem absehbar war, dass er kein Chaser werden würde, der beim Grand National eine Rolle spielen würde – oder in den anderen Top Chase Rennen der Saison.

Aber über Hürden schien er sich gut zu entwickeln – denn im John Mulhern Galmoy Hurdle (Grade 2) im Januar 2022 holte er sich über 3m (die Distanz, die er nie geschafft hat) auf Gruppe 2 Ebene als klarer Außenseiter einen guten zweiten Platz, auch wenn er keine Chance hatte, an Royal Kahala vorbei zu kommen – er übte aber viel Druck auf sie aus und hatte Ashdale Bob ein gutes Stück hinter sich auf dem dritten Platz.

Dann kam der Versuch im Paddy Power Stayers‘ Hurdle (Grade 1) (GBB Race) beim Cheltenham Festival – das große Ziel der Saison für einen Ausdauer Hürdler, und Home By The Lee lief nicht schlecht – aber auf dem sechsten Platz und mit 7 Längen Rückstand natürlich auch nicht um dem Sieg mit.

Home By The Lee nahm nicht jedes Hindernis sauber und verlor seine Position vorne im Feld 3 Hürden vor dem Ziel, fand aber wieder einen zweiten Anlauf in sich und konnte auf dem Weg den Hügel hoch noch ein wenig Boden gut machen.

Im August – also im Sommer, wo normalerweise die Pause für die NH Pferde ist und nicht in Aintree oder Punchestown im April – ging er in das Linden Foods Hurdle, hatte aber das Pech in de Schlussphase aus dem Renen gedrängt zu werden, als der Raum zu knapp zum sicheren Laufen vor dem vorletzten Hindernis war.

Das konnte man aber auch schon als ersten soliden Start in die neue Saison ansehen, und diese Form nahm Home By The Lee dankbar in das Railway Bar Lismullen Hurdle (Grade 2) in Navan im November mit . Hier sammelte sich das Who Is Who der Ausdauerszene über Hürden -Flooring Porter, zweifacher Sieger des Stayers Hurdle, Bob Olinger, Sieger des Turner Novice Chase und Favorit des Rennens… aber Home By The Lee schlug sie alle!

Er lief ein wenig Lustlos von Zeit zu Zeit und musste von JJ Slevin im Sattel einige Male angetrieben werden, um fokusiert zu bleiben, verlor trotzdem einige Längen und Positionen, fand aber zwischen der drittletzten und vierletzten Hürde den Anschluss wieder, kämpfte sich heran, war zweiter an der vorletzten Hürde und holte sich auf dem Run In dann den Sieg gegen den überraschten Favoriten Bob Olinger.

Das Ensemble traf dann Ende im Dezember im Jack de Bromhead Christmas Hurdle (Grade 1) wieder aufeinander. Man war gewarnt, was Home By The Lee anrichten kann, aber auf der anderen Seite war das Rennen nun wieder über 3 Meilen und damit deutlich weiter als er bisher gewinnen konnte – aber Home By The Lee war ein anderes Pferd und gewann von seiner prominenten Position während des Rennens am Ende recht souverän gegen den anderen Außenseiter Ashdale Bob.

Und schlug damit Flooring Porter und Bob Olinger zum zweiten Mal auf die Plätze – und trotzdem wird er hier nicht erst genommen – Vaue EW!,

Klassical Dream: Der  Dream Well Sohn von Trainer Willie Mullins hatte eine recht unruhige Karriere bisher – er ist schon seit 2017 dabei, hatte aber wenig Starts und kommt nur auf 18 Rennen in 6 Jahren – davon 7 für seinen vorherigen Trainer Mile I Gallaorini im Jahr 2017!

Dann, im November 2018 wechselte er zu Willie Mullins, zuvor war er wie erwähnt in Frankreich und konnte dort in seinen sieben Rennen eine Menge Erfahrung sammeln, vor allem auf weichem Boden. Dabei nahm er auch einige sehr hochklassige Rennen ins Visier, etwas das Gruppe 1 Prix Cambaceres – Grande Course de Haies des 3 Ans wo er vierter wurde, mit dem Phänomen Master Dino knapp 4 Längen vor sich.

Bei seinem letzten Start in Frankreich konnte er dann das Rennen allerdings nicht beenden und wurde im März dann kastriert, bevor er im November 2018 zu Willie Mullins wechselte.
Dieser konnte seinen vielversprechenden Einkauf 391 Tage später gleich voll zur Geltung bringen und ihn in einem Maidenrennen in Leopardstown zum Sieg führen. Nach der kleinen Eingewöhnung in Irland schickte Mullins ihn ihm Februar ins Gruppe 1 Chanelle Pharma Novice Hurdle gegen Konkurrenten wie Aramon,  Dancing On My Own und Vision D’honneur. Aramon saß ihm ab der viertletzten Hürde im Genick und ließ bis zur Ziellinie nicht locker, die beiden wollten es untereinander austragen. Klassical Dream gewann am Ende mit einem Kopf gegen den Konkurrenten, der auf der Zielgerade zuvor schon geführt hatte. Klassikal Dream hatte eine gute Zeit gelaufen und war für das Cheltenham Festival 2019 bereit

Dort visierte er das Sky Bet Supreme Novices‘ Hurdle an und galt als einer, wenn auch nicht DER Favorit für das Rennen – das war  Fakir D’oudairies vorbehalten, der am Ende aber keine Chance hatte, es mit Klassical Dream aufzunehmen, denn Klassical Dream lief stark auf und überwand im Rennen selbst schnell seine Nervosität, setzte sich hinter die Führenden in eine schöne Position und setzte sich an der letzten Hürde dann an die Führung. Von da aus schoss er dann auf der Zielgeraden nach vorne und konnte sich den Hügel hinauf ziemlich locker absetzten  -was eine Wahnsinns Leistung war!

Klassical Dream beendete die Saison mit einem ebenso starken Lauf im Herald Champion Novice Hurdle im April in Punchestown, wo er Felxi Desiy mit gut 5 Längen schlagen konnte. Das war eine absolute Spitzensaison für Klassical Dream, der nach der Sommerpause im November 2019 im Unibet Morgiana Hurdle sein Saisondebüt gab – aber als haushoher Favorit nur den dritten Platz belegen konnte und vor dem Start ziemlich nervös war. Auch bei seinem nächsten Start im Matheson Hurdle im Dezember 2019 war er hyper nervös vor seinem Start und fand nie recht ins Rennen, sondern musste sich am Ende klar mit dem letzten Platz geschlagen geben und beendete da auch schon die Saison 2019/2020

Und erst nach 487 Tagen lies Mullins ihn nach Trainings und Verletzungspech (und Corona..) wieder einmal auf der Renstrecke auflaufen – dieses Mal in Punchestown im Ladbrokes Champion Stayers Hurdle, wo er auflief, als hätte es die immense Pause nicht gegeben und mit sechs Längen Vorsprung gewann. Dabei war das 3m Rennen auf weich bis schwerem Boden alles andere als leicht besetzt und forderte einiges an Ausdauer und können. Aber Klassical Dream lief aus dem Mittelfeld auf als wäre es nichts leichteres als das, übernahm die Führung auf dem Weg zur letzten Hürde und setzte sich von seinen Verfolgern ab…. und dann kam die nächste Pause, die im Dezember 2021 beendet wurde. Dabei schlug er den hoch gehandelten Flooring Porter mit zwei Längen.

In dem Rennen setzte sich Klassical Dream teilweise mit 5 Längen ab, kam aber ein wenig zu seinem Verfolger Flooring Porter zurück auf den letzten Metern, hatte den Verfolger aber immer unter Kontrolle.

Ganz anders dann als Klassical Dream im Februar gegen Royal Kahala im John Mulhern Galmoy Hurdle gegeneinander antraten. Für Klassical Dream sollte an dem Tag eigentlich einen Trainingslauf haben und die Konkurrenz locker schlagen können, unterlag am Ende mit einem etwas abgeschlagenen vierten Platz – musste aber extrem hohes Gewicht in dem Rennen tragen und mit dem veränderten Gewichtsverhältnis ging er als der Favorit in das Stayers Hurdle beim Cheltenham Festival, schien sich aber für das Rennen nicht sonderlich erwärmen zu können, denn er war schon vor dem Start auf dem Weg zur Linie eher widerwillig und sortierte sich erst einmal hinten ein im Feld – aber nicht, ohne weiter gegen die Kontrolle von Paul Townend anzukämpfen. Trotzdem fand Klassical Dream gut ins Rennen und lief noch auf dem Weg zur letzten Hürde stark auf, sprang da aber ausgerechnet langsam und schlecht drüber und ermüdetet dann beim Run in zunehmend und fiel tatsächlich auf den fünften Platz zurück -da hatte es or dem letzten Sprung noch nach wesentlich mehr ausgesehen.

Er holte sich noch den verdienten Sieg in einem Gruppe 1 Rennen als er im Ladbrokes Champion Stayers Hurdle (Grade 1) im April startet, hatte da auf dem Papier aber keine richtige Konkurrenz und musste sich trotzdem ziemlich Mühe geben, um Ashdale Bob zu schlagen… da hätte ich trotz des Sieges mehr erwartet und so war es vielleicht kein Wunder, dass er bei seinem Ausflug nach Frankreich im Mai im Grande Course de Haies d’Auteuil (Hurdle) (Grade 1) „nur“ einen zweiten Platz belegen konnte, der Untergrund war allerdings auch sehr weich und Pferde aus England tun sich mit einem Sommerwechsel nach Frankreich gerne mal schwer.

Bei seinem Saisondebüt 197 Tagespäter jedenfalls kam er auf „nur“ weichem Boden im Bar One Racing Hatton’s Grace Hurdle (Grade 1) zurück auf die Rennstrecke und lieferte sich ein spannendes Duell mit Teahupoo, der sich nach dem Sieg und einem weiteren zum Favoriten für das Stayers Hurdle gemausert hat. Klassical Dream war nur mit einem Nacken Rückstand gescheitert und hatte auch nur auf den letzten Zentimetern den Sieg aus den Händen geben müssen – das wargut genug um ihm hier eine Revanche zuzutrauen


15.03.2023 – Cheltenham- Ryanair Chase (Registered As The Festival Trophy) – Pick: Shishkin

Pferderennen in England

15:50 (New) Ryanair Chase (Registered As The Festival Trophy) (Grade 1) (GBB Race) (Class 1)

Distanz: 2m4½f (2m4f127y) | Alter: (5yo+) | Untergrund: Weich

Kaum ein Sieger hatte eine Quote von über 9, die meisten lagen bei unter 5. Das Alter beträgt 7, 8 und 9, wobei die Siebenjährigen am Besten abschneiden. Die meisten Sieger hatten ein Rating von 169+, dann einer mit 166 ,165 (Second Fav), 162 (Second Fav) und 161.

Favoriten schlagen sich ganz OK, mit vier Siegern und drei Platzierungen – nur zwei floppten in den letzten 10 Austragungen. Favoriten mit einer Quote von unter 2 sind 1-1, unter 3 2-2 – nicht gerade überzeugend für so ein Rennen hier.

Noch weniger ist allerdings die Bilanz der zweiten Favoriten – egal ob eine Quote von 3,75, 5 oder 8 – nur einer der zweiten Favoriten hat in den letzten 10 Jahren gewonnen, und das war Min mit einer Quote von 3! Dann haben wir noch 2 Platzierungen, aber das sieht nicht gut aus für Blue Lord! Dritte Favoriten haben eine Bilanz von 2 Siegen, einem zweiten Platz und einem vierten Platz – und einer Menge misses. Alle Platzierungen waren aber mit einer Quote von unter 10 vertreten, …. Janidil, ich sehe da Chancen!

Der Dritte und Vierte in den Quoten hat je drei Mal platziert, alles mit Quoten unter 15.

Auf dem dritten Platz landeten allerdings auch gerne mal einige Außenseiter mit Quoten von 30+, aber das verwundert nicht – eher, dass viele mit einer Quote um die 6 nur auf dem vierten Platz gelandet sind.

Schaut man sich das Feld so an, ist klar: Shishkin sollte das Rennen machen. Janidil, letztjahres Zweiter, ist die größte Gefahr, Blue Lord ist ungewiss.

Das letzte Rennen sollte gewonnen worden sein, wieder – Blue Lord, meh.

Ein Sieg oder eine Platzierung auf dem Kurs in Cheltenham sollte da sein, genau wie über die Distanz und mehrfache Teilnahmen an Gruppe 1 Rennen. Etwas esoterischer: Die Startnummern ab 6 aufwärts waren vertreten, mit einer Häufung bei 8 und 11.

Schaut man sich jetzt noch an, wie die Pferde jeweils in Cheltenham, auf dem Untergrund und über die Distanz gelaufen sind, kommt man zu folgender Einteilung: Shishkin, Janidil, Envoi Allen, Fury Road, Blue Lord, French Dynamite, Chacun Pour Soi, Ga Law

Die Pferde im Detail:

Shishkin: Der Sholokhov Sohn von Trainer Nicky Henderson kommt heute verspätet wieder auf die Rennstrecke zurück, nachdem er zuvor einige Probleme mit seinem Training hatte und die Erwartungen in ihn nicht ganz erfüllen konnte. Eine „Wind OP“ in der Sommerpause tut ihr übriges, um dieses Saisondebüt ganz besonders interessant zu machen.

Er wurde leider schon vor dem ersten Rennen kastriert, sonst wäre seine Stammbaumlinie mit Sicherheit sehr interessant geworden. So jedenfalls machte er 2018 sein Debüt in „Inch“ in Irland, einem Provinzkurs, welcher nur selten Beachtung findet. Shishkin wurde bei seinem ersten Rennen Dritter, also nichts um in Ekstase zu geraten, aber er hatte damit das erste Rennen hinter sich und konnte sich etwas Rennerfahrung erkämpfen.

Danach ging er 242 Tage in die Pause und kam im November des selben Jahres wieder zurück, um in einem weiteren Provinzrennen zu starten, dieses Mal auf dem Kurs in Lingstown. Dieses Rennen gewann Shiskin dann schon locker mit einem schnellen Lauf ab 3out, aber auch nach dem ersten Sieg ging es erst einmal in die nächste Pause, die dieses Mal 111 Tage andauern sollte, aber trotzdem passte noch ein weiterer Start in die laufende Saison. Der Start in Kempton in einem Klasse 5 NHF Rennen über 2 Meilen war Neuland, sowohl weil die Distanz gut eine Meile kürzer war als beim letzten rennen, und die Konkurrenz auf den Hauptkursen ist in der Regel auch stärker, was Shishkin aber nicht davon abhielt, auch bei diesem Rennen einen weiteren lockeren Sieg einzufahren. Er übernahm die Führung und hatte keine Probleme diese Position auch bis zum Ende zu halten. Er hatte Talent, das konnte man schon damals sehen.

In der nächsten Saison ging es dann über Hürde, der nächste Start nach 277 Tagen endete dann aber leider mit einem Schreckmoment, als Sishkin an der zweiten Hürde stürzte. Das bedeutete aber nicht, dass Shishkin über Hürden zu dem Zeitpunkt kein Talent hatte, es war einfach Pech, wie er schon im nächsten Monat, im Januar 2020 zeigen konnte. Dort in Nebwrbury auf schwerem Untergrund gewann er unter Nico De Boinville mit einem Kantersieg, trotz der augenscheinlich widrigen Umstände. Er hielt sich erst hinter den Führenden, sprang groß und weit über die Hürden und schüttelte das Feld dann auf den letzten 200m ab.

Auch beim nächsten Start nur zwei Wochen später über 2m3f auf schnellerem Boden gab sich Shishkin keine Blöße und gewann das Rennen wieder mit einem starken Lauf hinter den Führenden her. 2 Hürden vor dem Ziel beschleunigte er das Tempo und zog zwischen den Hürden frei vor das Feld und nach der letzten Hürde erweiterte er seinen Vorsprung noch auf 11 Längen. Natürlich war die Konkurrenz auch in diesem Rennen nicht immens, aber die Rennen gaben einen Vorgeschmack auf das Können von Shishkin, der sich für das Cheltenham Festival das Sky Bet Supreme Novices‘ Hurdle ausgesucht hatte. Da gab es natürlich eine Menge hochklassige Konkurrenten zu bezwingen, die alle viel viel besser waren als das, was er bisher gegen sich hatte, zudem war der Kurs in Cheltenham ungewohnt für Shishkin, und das Rennen sollte auch zum echten Test für Shishkin werden.

Der musste sich im Mittelfeld halten und wurde einige Male ziemlich in die Zange genommen, was ihn bedeutete, immer mal wieder nach weiter hinten geshuffelt zu werden. Irgendwann reichte es Nico De Boinville und er nahm Shishkin auf die Außenbahn, wo er an der fünftletzten Hürde Glück hatte, den stürzenden Elixir D’ainay zu umgehen und nicht selbst zu Fall gebracht zu werden.  Es war der Front Runner Asterion Forlonge der bei den Sprüngen immer wieder für Chaos sorgte, indem er weit nach rechts ausholte und immer wieder mit den anderen neben sich zusammenstieß, an der fünftletzten Hürde eben mit Elixir D’ainay, den er praktisch zu Boden schubste. Shishkin schaffte es, dem Chaos zu entgehen und sich an der letzten Hürde zusammen mit Abracadabras an die Spitze zu setzen. Die beiden lieferten sich ein extrem spannendes Rennen den Hügel in Cheltenham hoch, bei dem Shishkin knapp die Oberhand behalten konnte. Spitzenrennen und ein verdienter Gruppe 1 Erfolg für Shishkin, der danach die Saison auch wegen Corona beenden musste.

Im November kam Shiskin dann in der Chase Disziplin zurück auf die Rennstrecke und bestritt im Kempton Chase sein erstes Rennen und auch dieses Mal gewann Shishkin sein Rennen mit Leichtigkeit, und das gegen Mick Pastor, der immerhin mit einem Rating von 137 aufwarten konnte. Das war ein ziemlich lockeres Rennen für ihn, und auch im Dezember im Wayward Lad Novices Chase auf Gruppe 2 Ebene lies sich Shishkin keine Schwäche anmerken.

Nicht alle seine Sprünge waren perfekt, aber er hatte permanent mit Gumball einen Konkurrenten neben sich, der Druck auf ihn ausübte, aber am Ende nicht die Kraft hatte, das Tempo von Shishkin zwischen den beiden letzten Hürden mitzugehen. Shshkin setzte sich locker ab und ging frei vor dem Feld, was ihn klar auf Linie für seinen nächsten großen Erfolg beim Cheltenham Festival brachte – dort hatte man nicht viel Form um sie mit den Konkurrenten im Vorfeld zu vergleichen, aber die brauchte man auch nicht. Shishkin war klarer Favorit und war ame Dne auch einer der dominantesten Sieger beim Cheltenham Festival 2021. Am drittletzten Hinderniss ging man noch mit zwei anderen Konkurrenten über die Hürde, aber schon zwischen den letzten beiden Hürden war alles klar und Shishkin trottete beim Lauf den Hügel hinauf mit 12 Längen Vorsprung ins Ziel.

Ganz so einfach gelang der Saisonabschluss im Gruppe 1 Doom Maghull Novices Chase zwar nicht, Shishkin gewann aber trotzdem unangefochten mit 3,25 Längen und hätte den Vorsprung auch noch beliebig weiter ausbauen können.

Ganz so sauber wie die vergangene Saison lief die Vorbereitung auf die neue Saison 2021/22 nicht, mehrere Probleme beim Training und fehlende Leistung verzögerten den Einstand in die neue Saison, der dann Ende Dezember im Desert Orchid Chase in Cheltenham gefeiert wurde.

Und auch wenn vielleicht das Training auf das Festival hin nicht ganz so einfach verlaufen war, war der Start in die Saison doch ein weiterer lockerer, beeindruckender Sieg von Shishkin, der der Konkurrenz ab der vorletzten Hürde begann davon zu laufen und sich mit guten Sprüngen über die letzten Hürde über 10 Längen in Führung brachte.

Ich denke, er sah bei dem ersten Rennen nach der OP besser aus als je zuvor und ma wartete mit Spannung auf das vorgezogene Duell mit Energumene im SBK Clarence House Chase in Ascot im Februar – ein Rennen, welches es so eigentlich nicht oft gibt, einen Monat vor dem Cheltenham Festival – in dem in der Regel alles kumuliert. Warum die Trainer entschieden haben, es schon vorher auszufechten bleibt ihr Geheimnis, für die Fans war es jedenfalls ein Geschenk!

Energumene übernahm die Führung wie schon erwartet worden war, Shishkin setzte sich dahinter und hielt Kontakt – allerdings tat er sich mit seiner Tendenz nach links zu springen nicht unbedingt einen Gefallen in diesem Rennen und verlor bis zur letzten Hürde gut zwei Längen auf Energumene, rannte den Konkurrenten aber auf den letzte Metern dann nieder und gewann mit einer Länge  -das hätte ihm einen entscheidenden Vorteil beim Lauf im Betfair Tingle Creek Chase auf dem selben Kurs beim Saisondebüt 262 Tage später geben sollen – aber Shishkin bekam beim Start einen Tritt eines anderen Starters ab und obwohl er sich danach an die Führenden heran kam und sich hinter sie setzte, konnte er sich nicht an dieser Position halten als der Tempowechsel kam und nach einem weiteren schlechten Sprung war an der drittletzten Hürde das Rennen dann verloren und der Favorit fiel auf 15 Längen Rückstand zurück.

Dann ging Shishkin in der Distanz hoch und gewann das Betfair Ascot Chase am 18 Februar sehr zur Erleichterung seines Trainers Nicky Henderson. Der Schritt in der Distanz war nach seiner letzten Niederlage heiß diskutiert worden, aber Shishkin lies keine Zweifel daran wer das beste Pferd im Rennen war und gewann das 2m5f Rennen mit einem starken Sprint von der der letzten Hürde weg in beeindruckender Weise. Hat er die Ausdauer?

Ja auch jeden Fall! Die Frage ist abschließend geklärt und ich freue mich, de richtigen Pick gegeben zu haben.

Janidill : Nach Arbeitssieg im Red Mills Chase nun wieder voll da und mit seinem letzten Start nach langer Pause hat er gezeigt, dass man auch dieses Jahr wieder mit ihm rechnen muss beim Festival.

Der Indian Daffodil Sohn von Willie Mullins brauchte nach seinem Karriere Beginn in Frankreich nicht lange um eine Serie von Siegen zu feiern, von seinem Maiden Hurdle über 2 Hürden Handicaps, aber trotzdem war der erste Versuch in einem Gruppe 1 Rennen im Albert Bartlett Novices‘ Hurdle mit einem fünften Platz vielleicht ein wenig enttäuschend – denn Janidill sah stark aus in diesem Rennen, hatte aber keinen freien Lauf in dem Rennen und wurde ein wenig eingeboxt und fand dann keinen zweiten Angriff in sich, als er endlich freien lauf hatte.

Nach der Sommerpause wechselte er dann in die Chase Disziplin und nach einem Sieg in seinem Saisondebüt ging es direkt wieder in die Gruppenrennen in Form des Matchbook Betting Exchange Faugheen Novice Chase auf Gruppe 1 Niveau in Limerick – aber hier zeigte sich schon, dass Janidil Probleme mit dem Springen hatte- er machte einige schlechte Sprünge, war langsam über einige der Hindernisse und beendete als Dritter und gleichzeitig letzter stehender Finisher das Rennen 16 Längen hinter Colreevy.

Und schon bei seinem nächsten Rennen im Februar zeigte sich, dass seine Sprünge ein echtes Problem sind – denn Janidil stürzte im Flogas Novice Chase an der viertletzten Hürde, nachdem es einige Schrecksekunden zuvor gegeben hatte – da war er aber wenigstens noch an den Führenden dran, und nachdem er das Cheltenham Festival 2021 ausgelassen hatte, zeigte er sein können dann im Gruppe 1 Underwriting Exchange Gold Cup Novice Chase (Grade 1) in Aintree.

Dort, über 2m4f, zeigte Janidil gute Sprünge und ein ordentliches Tempo, was ihn an der drittletzten Hürde langsam nach vorne brachte, und an der vorletzten Hürde hatte er dann selbst die Führung übernommen – und an der letzten Hürde konnte er dann sich ein Stück weit absetzten, mit dem letzten guten Sprung über die letzte Hürde machte er dann den Deckel auf die Sache drauf und gewann das Rennen mit über 12 Längen Vorsprung.

Janidil, wenn seine Sprünge denn passen und er sich nicht selbst aus dem Rennen nimmt – hat das Zeug auch auf höchster Ebene zu dominieren, wurde aber von Energumene im Ryanair Novice Chase kurz vor der Sommerpause locker geschlagen.

Nach der Sommerpause machte er da weiter wo er aufgehört hatte – mit einem zweiten Platz gegen einen exzellenten Konkurrenten in Form von Allaho im John Durkan Memorial Punchestown Chase – da hatte er am Ende nur zwei Längen Rückstand auf den lockeren Sieger, aber Allaho hätte da auch noch mehr rausholen können wenn er denn gewollte hätte – und Asterion Forlonge wäre vermutlich auf dem zweiten Platz eingelaufen, wenn er nicht gestürzt wäre.

Im Savills Chase und dem Paddy Power Irish Gold Cup waren es wieder die Sprünge, die Janidil an einer besseren Platzierung hinderten, aber als es beim Cheltenham Festival im Ryanair Chase (Registered As The Festival Trophy) wieder gegen Allaho ran musste, zeigte Janidil wieder eine exzellente Form für seine Verhältnisse und holte sich einen abgeschlagenen zweiten Platz – was eine wirklich gute Leistung war, wenn man bedenkt, dass er in einer kritischen Phase des Rennens behindert wurde und zunächst den zweiten Platz verlor, um dann sich wieder nach vorne zu kämpfen und sich seinen zweiten Platz den Hügel hinauf nicht noch einmal streitig machen zu lassen.

Danach kamen aber die alten Probleme zurück – mit einem Sturz im Devenish Chase und einem fast Sturz im Ladbrokes Punchestown Gold Cup der zu einer vorzeitigen Beendigung des Rennens führte.

Das Red Mills Chase war zwar nur mit wenigen Startern besetzt, aber Haut En Couleurs war ein solider Gegner mit aktueller Form. Das Rennen wurde allerdings recht taktisch gelaufen und die anfängliche Geschwindigkeit war nicht gerade hoch, was es Jandil ermöglichte die Führung vor der letzten Hürde zu übernehmen und mit seinem Schlusssprint einen schlechten Sprungs an der letzten Hürde auszugleichen.

Ich denke er kann sich mit seinem zweiten Start in der neuen Saison steigern und wird hier um den Platz hinter Shishkin laufen.

Blue Lord: Der Blue Bresil Sohn vom Trainer Willie Mullins begann seine Karriere im Jahr 2019 in Frankreich für Trainer P. Chemin, wurde aber 2016 schon kastriert und schaffte in seiner ersten Haltestelle seiner Karriere zwei vierte Plätze und einen Sieg.

Dann ging es 2020 zu Mullins, der ihn zunächst in einem Maidenrennen in Punchestown starten lies, und auf Anhieb seinen ersten Erfolg mit seinem Neuzugang feiern konnte.

Dann im Lawlor’s Of Naas Novice Hurdle (Grade 1) wurde Blue Lord von Bob Olinger in die Schranken gewiesen und musste sich dem Favoriten und späteren Überflieger hier klar geschlagen geben – den zweiten Platz verteidigte Blue Lord aber trotzdem solide und konnte sich auch beim nächsten Rennen auf schwerem Untergrund mit einem dritten Platz hervorragend in Szene setzen.

Denn im Gruppe 1 Chanelle Pharma Novice Hurdle war Blue Lord gegen Appreciate It als klarer Außenseiter gestartet, dass er trotzdem mit sechs Längen Rückstand noch Sichtkontakt zum Sieger halten konnte und auch nach der letzten Hürde weiter dean blieb, sah gut aus. Klar, Blue Lord hatte joch nicht das Niveau der Konkurrenz erreicht und musste sich – auch bevor seinem Sturz – im Supreme Novices‘ Hurdle beim Cheltenham Festival mit einer weiteren Niederlage abfinden, aber der zweite Platz wäre sicher gewesen!

Der dritte Platz im Champion Novice Hurdle in Punchestown im April war dagegen ein wenig enttäuschend, auch wenn das Rennen vom eigentlichen Favoriten gewonnen wurde – da hätte man hoffen können, dass es knapper wird und Blue Lord an die vorangegangenen guten Leistungen hätte anknüpfen können. So blieben viele gute Platzierungen in der Saison, aber 228 Tage später in der neuen Saison 2021/22 blühte Blue Lord in den Chase Rennen erst so richtig auf.

Zunächst gewann er seinen Einstand in die neue Disziplin in einem 2m Rennen in Fairyhouse gefolgt von einem weiteren überzeugenden Sieg in Naas im Januar 2022.

Der Nageltest kam dann Anfang Februar in Leopardstown über 2m1f in Form des Patrick Ward & Co Solicitors Irish Arkle Novice Chase (Grade 1) – ein Rennen, in dem mehr als nur ein guter Konkurrent auflief und viele der Pferde hatten sich auf Gruppenebene schon mehrfach in exzellenter Form gezeigt.

Am Ende gewann Blue Lord ein wenig glücklich das Rennen, denn Favorit und Hauptkonkurrent Riviere D‘etel hatte an der letzten Hürde gepatzt und durch den schlechten Sprung etwas an Boden verloren, versuchte dann innen an Blue Lord vorbei zu ziehen, allerdings driftete Blue Lord unter Druck nach links und machte die Lücke zu. Am Ende gewann er völlig fertig und außer Atem, aber immerhin mit einer halben Länge Vorsprung sein erstes Gruppe 1 Rennen.

Mit dem ersten Sieg in einem Gruppe 1 Rennen in der Tasche ging er nach Cheltenham in das Sporting Life Arkle Challenge Trophy Novices‘ Chase (Grade 1) (GBB Race), wo er natürlich auf die besten Novice Hurdler seines Jahrgangs traf, aber Blue Lord lief kein schlechtes Rennen und verkaufte sich gut!

Er blieb hinter den Pacesettern aber an der Spitzengruppe dran, schloss ab der vierten Hürde ein wenig auf, schien an der vorletzten Hürde noch locker und mit am besten aufzulaufen, um dann nach dem Sprung der letzten Hürde angetrieben zu werden und im Schlussduell nur auf den letzten Metern den Hügel hinauf geschlagen zu werden.

Er ging dann nach Punchestown in das Barberstown Castle Novice Chase (Grade 1) Ende April über 2m und gut bis weichen Boden, und eigentlich hätte der Sieg für den Favoriten, nachdem er andere Favorit Gabynko nicht zur Form auflief, ein recht leichtes Spiel sein sollen, aber ausgerechnet ein Außenseiter machte aus dem Rennen eine knappe Angelegenheit. Denn Coeur Sublime hängte sich an seine Fersen an der letzten Hürde und gab Blue Lord ordentlich Druck, der mit aller Kraft den Vorsprung von einem Kopf halten konnte.

Blue Lord schien die Rennen generell recht gerne knapp zu machen, denn nach der Sommerpause gewann er das Clonmel Oil Chase (Grade 2)- wieder als Favorit – erneut nur sehr knapp mit einem Kopf gegen Tornardo Flyer, der nach dem Sprung über die letzte Hürde sich a die Fersen von Blue Lord geheftet hatte und die letzten Meter der 2m4f Distanz alles gab, um den Favoriten den Tag zu verderben.

Blue Lord gewann erneut als Favorit, aber erneut hatten sicher alle Wetter einen halben Herzinfarkt in dem Rennen bekommen.

Nicht so in dem Gruppe 1 Paddy’s Rewards Club Chase (Grade 1) Ende Dezember, wo Blue Lord die Distanz etwas herunter schraubte und sich über 300m weniger Distanz versuchte – und die kürzere Distanz schien ihm zu liegen. Wie fast immer hatte Blue Lord zu Anfang des Rennens einige schlechte Sprünge, fand aber in das Rennen und ging mit den Pacesettern mit, um dann von Daryl Jacob im Sattel an der letzten Hürdenach vorne geschickt zu werden, und dieses Mal war er es, der sich auf der Zielgeraden von den Verfolgern absetzten konnte und klar die beste Schlussphase hatte, um mit 11 Längen Vorsprung zu gewinnen.

Er hatte Gentleman De Mee fest im Griff und sollte gegen die Konkurrenz heute eigentlich leichtes Spiel haben. Alles andere wäre eine Enttäuschung.

Gentleman De Mee: Der Saint Des Saints Sohn ist wie so viele Pferde aus dem Stall von Mullins ein Import aus Frankreich, wo er 2019 für G. Macaire startete. Da war er nicht gleich ein direkter Hit belegte aber zwei solide zweite Plätze und ging dann zu Mullins, der 460 Tage wartete bevor er Gentleman De Mee wieder auf die Rennstrecke schickte.

Der Neuimport gewann sein Maidenhurdle in Naas im Feburar 2021 dann auch recht bequem, verpasste es aber an diese Leistungen anzuschließen und wurde von seinem Trainer stückweise zurück genommen im Niveau, bis es Gentlema De Mee in einem Chase Rennen in Thurles im Februar 2022 mit einem Rating von 116 gelang, sein Rennen zu gewinnen.

Er war da auch klarer Favorit und im Anschluss im Gruppe 3 Flyingbolt Novice Chase (Grade 3) hatte er ebenfalls einen Trainingslauf und einen weiteren unangefochtenen Sieg – viel spannender war aber, dass er das Cheltenham Festival außen vor lies und stattdessen in das Poundland Maghull Novices‘ Chase (Grade 1) (GBB Race) in Aintree ging, wo er auf den Cheltenham Sieger Edwardstone traf, der natürlich auch Favorit des Rennens war.

Und bis es auf die drittletzte Hürde zu ging, sah Edwardstone auch so aus, als ob er das Rennen locker gewinnen würde, lief er doch souverän und stark auf. Er schloss bis auf 1 Länge an der vorletzten Hürde auf den Front Runner Gentleman De Mee auf, ging nach dem letzten Sprung voll in den Angriff, konnte aber das Tempo nicht halten und Gentleman De Mee wehrte – für mich überraschend – den Angriff des klaren Favoriten ab und gewann auf den letzten 110 yards zu recht die Oberhand.

Dafür lief nach 210 Tagen Pause das Saisondebüt im Gruppe 3 Barberstown Castle Poplar Square Chase (Grade 3) so überhaupt nicht. Zwar hatte er das Glück dass Coeur Sublime, der an der letzten Hürde stützte, da aber noch am besten mit auflief, sich selbst aus dem Rennen nahm, aber das half ihm trotzdem nichts. Denn Gentleman De Mee war zu diesem Zeitpunkt schon geschlagen und dass er selbst dann beim Sturz von Coeur Sublime seinen Reiter abwarf, war für das Ergebnis eigentlich unerheblich – das Rennen hätte er nicht gewonnen, was vielleicht aber auch an dem hohen Gewicht in diesem Rennen gelegen hat.

Anfang Dezember revanchierte sich Edwardstone für seine Niederlage mit einem klaren Sieg im Betfair Tingle Creek Chase (Grade 1) (GBB Race), und dieses Mal hatte Gentleman De Mee mit seiner Front Running Taktik keinen Erfolg – außerhalb der Novice Rennen schien ihm das Siegen schwer zu fallen und sein vierter Platz, 16 Längen hinter den Siegern, schien seiner Leistungsfähigkeit auf diesem Niveau zu entsprechen, denn auch im nächsten Rennen, dem Paddy’s Rewards Club Chase (Grade 1) über 2m1f, floppte Gentlemen De Mee ging mit einer Menge Gewicht auf seinen Schultern in das Duell mit Blue Lord – der das Duell als haushoher Favorit tatsächlich mit sieben Längen verlor!

Das Rennen wurde mit einer recht soliden Geschwindigkeit gelaufen, was Blue Lord allerdings nicht wirklich zu liegen schien, denn nachdem er sich zwischen den letzten beiden Hürden noch einmal nach vorne gearbeitet hatte, kam er beim zweiten Geschwindigkeitswechsel von Gentleman De Mee nicht mit und musste den Konkurrenten ziehen lassen – das gefällt mir für die längere Distanz des Ryanair nicht wirklich

Envoi Allen: 

Der Muhtathir Sohn von ehemals Gordon Elliot, und nun Henry De Bromhead hat sich in seiner Karriere lange komplett schadlos gehalten und jedes seiner Rennen gewonnen bevor die Serie mit dem Wechsel zu Henry De Bromhead vor dem Festival 2021 plötzlich riss. Zunächst stürzte er im Marsh Novice Chase, dann beendete er das Dooley Insurance Group Champion Novice Chase nicht und war lahm nach dem Rennen.

Zwar erholte er sich nach der Sommerpause ein wenig, ist er aber bisher nicht  in der Lage die Macht von einst wieder zu werden. sondern läuft seiner Form hinterher und auch 2022 war ein wenig hit an miss – ein Sieg beim Saisondebüt gefügt von einer klaren Niederlage im John Durkham Memorial und später in der Saison auch noch im Queen Mother Champion Chase. Dabei war er einst eine echte Macht und wurde als der nächste Superstar geführt.

Die Karriere von Envoi Allen begann im Februar 2018 auf dem Kurs in Ballinaboola in einem PTP Rennen, welches er gleich einmal mit zehn Längen Vorsprung gewinnen konnte. Er führt das kleine Feld früh an und sprintete 4 Furlong vor dem Ziel den Verfolgern davon. Der Einstand in die Rennszenen war damit mehr als geglückt, Envoi Allen hatte zeigen können, dass er mehr als talentiert ist 301 Tage sollte es dauern, bis wir Envoi Allen wieder sehen sollten, erst dann startete er in Fairyhouse in einem NHF Rennen für die Vierjährigen, und wieder konnte Envoi Allen zeigen, was er kann. Envoi Allen ging das Rennen dieses Mal anders an und blieb zunächst im hinteren Bereich des Feldes und lies sich bis 2f vor dem Ziel Zeit, um seinen Angriff anzusetzen und am Ende wieder locker zu gewinnen.

Mit dem erfolgreichen Saisoneinstieg ging es danach in das Future Champions Flat Race auf Listed Ebene, welches Envoi Allen trotz besserer Konkurrenz als klarer Favorit bestritt und wie erwartet am Ende auch locker gewinnen konnte. Midnight Run war der engste Verfolger auf dem letzten Furlong, allerdings ohne die Chance sich an die Fersen von Envoi Allen zu heften, der mit vier Längen Vorsprung gewann und danach das Gruppe 2 Matheson (C & G) I.N.H. Flat Race in Leopardstown ins Auge fasste.

Das Gruppenrennen war für Envoi Allen ein echter Test, auch wenn auf dem Papier zunächst kein klarer Konkurrent für ihn auszumachen war, allerdings gab es gleich eine ganze Reihe wie Meticulous, Emittered oder Beacon Edge, die nur sehr wiederwillig nachgaben und Envoi Allen musste von Mr J J Codd hart angetrieben werden, um seinen Vorsprung bis zum Ziel halten zu können. Für einen haushohen Favoriten war das ein ziemlich mühseliger Lauf und seine Chancen für das Weatherbys Champion Bumper waren im Vorfeld als nicht mehr ganz so überragend eingeschätzt worden – Envoi Allen startete beim Cheltenham Festival immer noch als Favorit, allerdings saßen ihm andere Starter wie Blue Sari quotentechnisch Eng im Nacken, nachdem dieser zuvor die Konkurrenz in einem wertvollen NHF Rennen deklassiert hatte.

Vor dem Rennen sah Envoi Allen fantastisch auf, stark, groß, kräftig und mehr als bereit im nächsten Jahr die Hindernisse anzugehen, aber vorher war da noch das kleine Problem des Champion Bumpers der vor Envoi Allen bevorstand. In dem Rennen lief Envoi Allen außen im Feld an de Seite der Tribüne, das große Feld war aber ohnehin weit über die Strecke verteilt und dicht gepackt, so hatte Envoi Allen wenigstens freie Bahn und wurde beim Schlussssprint nicht behindert. Den konnte er ansetzten, als Abracardabra an der Front die Kraft ausging und bevor sein härtester Verfolger Blue Sari zur Verfolgung ansetzte, was ihm die notwendige Länge Vorsprung einbrachte, die Envoi Allen bis zum Ziel unter hartem Ritt von J J Codd aufrechterhalten konnte.

Mit dem Erfolg im größten und wichtigsten Bumper ging es in die Winterpause, die Envoi Allen in der Saison 2019/20 mit einem Start im Tayto Group Maiden Hurdle in Down Roayal im November beendete. Dort konnte er wenig überraschend einen weiteren lockeren Sieg feiern und sich danach voll auf das Gruppe 1 Royal Bond Novice Hurdle im Dezember 2019 konzentrieren, in dem er erneut als Favorit gegen seinen alten bekannten Abracadabras rand musste.  Der Konkurrent flog an der letzten Hürde heran, erwischte aber nicht den besten Sprung und Envoi Allen konnte nach dem letzten Sprung noch einmal mehr aus sich heraus holen und sich knapp anderthalb Längen absetzten.

Vor dem Festival nahm Envoi Allen dann noch am Gruppe 1 Lawlor’s Of Naas Novice Hurdle teil, welches im Januar 2020 stattfand. Es gab einige alte Bekannte in dem Rennen, aber die meisten hatte Envoi Allen zuvor schon deklassieren können und der Lauf war trotz Gruppe 1 Niveaus mehr Trainingslauf als echte Herausforderung. Besonders hoch sprang Envoi Allen über die Hindernisse meist nicht, dafür waren die Sprünge schnell und nach Aufforderung seines Jockeys Davy Russel schloss er schnell auf den Front Runner Elixir D’ainay auf und setzte sich am Ende souverän ab. Kleiner Wermutstropfen war, dass Envoi Allen eine Weile angetrieben werden musste bevor er sich fast 4 Längen absetzten konnte, dafür war der Sieg aber sehr souverän und er setzte mit seiner Form aus der Saison 19/20 klar das Niveau für das Saisonfinale im Ballymore Novices Hurdle.

Für die Beobachter war das Rennen beim zuschauen spannender, als es am Ende war – was das heißen soll? Nun, das Feld war dicht gepackt und The Big Getaway sah 2 Hindernisse vor dem Ziel noch verdammt stark and er Front aus, wie er dort die Hindernisse anging und kraftvoll voranschritt. Easywork zog neben ihm gleich, während Envoi Allen dahinter nicht ganz so überzeugend aussah und scheinbar einen schweren Tag erwischt hatte. Da sah das Rennen och komplett offen aus. Davy Russel musste zur Peitsche greifen, als Envoi Allen beim Einbiegen in die Zielgerade 4 Längen auf den Front Runner verlor und scheinbar den Anschluss zu verlieren schien. Der Klapps mit der Peitsche schien Envoi Allen aber zu motivieren und er zog noch vor dem letzten Sprung mit den anderen gleich und setzte sich dann beim Run In sogar noch 4 Längen vom Rest ab. Scheinbar hatte Envoi Allen zuvor einfach keine wirklich Lust gehabt zu haben?

Dann kam die Sommerpause und der Wechsel in die Chase Disziplin. Vielleicht hätten wir ihn noch ein paar Mal bewundern dürfen in den Hürdenrennen in der letzten Saison, wenn Corona nicht zugeschlagen hätte und die Saison praktisch von selbst beendet hat.

Der Neu-Chaser von Gordon Elliot hatte zu Beginn des Oktobers einen erfolgreichen Start in die neue Saison feiern können – und damit auch seinen erst Sieg in einem Chase Rennen. Der gelang in dem Beginner Chase erwartungsgemäß recht einfach, aber Envoi Allen legte danach in Fairzhouse im Drinmore Novice Chase auf Gruppe 1 Ebene gleich noch einmal nach.

Weicher Boden, knapp 4023m und auf dem Papier wenig echte Konkurrenz resultieren in einem überzeugenden Sieg von Envoi Allen, der damit immer noch ungeschlagen ist. Envoi Allen übernahm bei schönem Sonnenschein in Fairyhouse die Führung des Feldes und setzte sich mit Assemble gut zwei Längen vor den Rest des Feldes, 7f und 5 Hürden vor dem Ziel wurde dann das Feld etwas dichter gepackt und bis zum Einbiegen in die Zielgerade und 800m vor dem Ziel änderte sich auch nichts daran, Envoi Allen sprang seine Hindernisse sauber und Kraftvoll, aber auch Assemble machte wenig Fehler und sprang an der vorletzten Hürde sogar an Envoi Allen vorbei, aber die Spannung hielt nur kurz an, dann zog Envoi Allen und Jack Kennedy, der nur kurz die Peitsche zeigen musste, locker davon und das Thema war durch.

Sauberer Sieg, und Envoi Allen checkte in der Vorbereitung alle Boxen als er auf dem schweren Boden im Gruppe 3 Sky Bet Killiney Novice Chase einen erneuten lockeren Sieg feiern konnte. Asterion Forlonge, der einzige Konkurrent in diesem Feld, fiel allerdings schon an der ersten Hürde und damit viel zu früh um irgendwas daraus abzuleiten.

Dann kam das Gruppe 1 Marsh Novices‘ Chase beim Cheltenham Festival – ganz klar das Saisonziel für Envoi Allen, der als Haushoher Favorit des Rennens startete und für viele der Wetter und Gambler einer der gesetzten Sieger war – um dann an der vierten Hürde zu stürzen und alle Hoffnungen zu Nichte zu machen – das war viel zu wenig, um zu sehen, wie er sich in dem Rennen über die gesamte Distanz geschlagen hätte und um die Serie von Unglücken zu vervollständigen, beendete er auch das Gruppe 1 Dooley Insurance Group Champion Novice Chase in Punchestown nicht – wo er offensichtlich nach dem Rennen als lahmend deklariert wurde und Rahael Blackmoore ihn nach einigen Sprüngen nach links lieber aus dem Rennen nahm.

Er kam im Oktober mit einem Sieg zurück auf die Rennstrecke und machte einen sehr guten Eindruck im Join Racing TV Chase als er  das eher schwache Feld mit einer Art Kantersieg in die Schranken weisen konnte, wurde dann aber über 2m4f im John Durkan Memorial Punchestown Chase aber klar geschlagen und hatte gegen Ende des Rennens keine Kraft mehr übrig und fiel noch bis auf den sechsten Platz zurück, nachdem er zunächst noch den Anschluss an die Führenden gehalten hatte.

Und auch für den Sieg im Gruppe 2 Paddy’s Rewards Club Chase in Leopardstown Ende Dezember musste er hart arbeiten, obwohl nur zwei Gegner in dem Rennen präsent waren und so wirkt der dritte Platz beim Queen Mother Champion Chase beim Cheltenham Festival wie ein Geschenk – und das war es auch

Shishkin, haushoher Favorit für das Rennen, floppte komplett und Chacun Pour Soi, möglicher Sieger, aber sicherer Zweiter des Rennens, stürzte an der letzten Hürde. Envoi Allen bekam also den dritten Platz 13 Längen hinter dem Sieger geschenkt und beim erneuten Duell mit Energumene noch im selben Monat im William Hill Champion Chase in Punchestown (ebenfalls ein Gruppe 1 Rennen) belegte Envoi Allen wie von mit vorhergesagt den dritten Platz – kein Wunder, war es doch praktisch eine Wiederholung des letzten Rennens, nur dass Charcun Pour Soi dieses Mal die letzte Hürde sicher sprang und sich mit dem verdienten zweiten Platz belohnte.

Envoi Allen hatte wieder keine Chance an die Sieger heran zu kommen und musste sich mit 14 Längen Rückstand herumschlagen, gewann aber sein Saisondebüt aus der Sommerpause überzeugend gegen einen starken Kemboy (Favorit Galvin floppte in diesem Rennen). Das war eine ermutigende Leistung, allerdings waren die Konditionen im Ladbrokes King George VI Chase (Grade 1) vielleicht ein bisschen zu weich und Envoi Allen schien sich in dem Rennen nie so richtig wohl zu fühlen, sprang langsam und war schnell abgehängt. Er ist besser als das und kann einen Platz erreichen.

Hitman: Der Falco Sohn von Paul Nicholls kommt ursprünglich aus Frankreich und bestritt seine Rennen dort für G Macaire. Die ersten drei Rennen waren durchaus vielversprechend, so belegte er in der Zeit vom Dezember 2019 bis zum Januar 2020 einen ersten und einen zweiten Platz – und einmal lief er aus dem Kurs raus als er an der neunten Hürde viel zu weit nach Links sprang. Das war trotzdem alles eine sehr gute Leistung und er wechselte danach zu Paul Nicholls, der ihn noch zusätzlich einer Operation an der Luftrühre unterzog, damit sein neuer Schützling besser Luft bekommen solte.

Das hat sich offensichtlich gelohnt, denn als er im November 2020 sein erstes Rennen für den neuen Trainer bestritt, gewann er das Klasse 3 Rennen über 2 Meilen mit einem immensen Abstand von über 30 Längen zu seinen Verfolgern. Zwar war dieser Vorsprung auch durch einen Sturz seiner Verfolger begünstigt, an seinem Sieg hätte das aber ohnehin nichts geändert.

Für sein zweites Rennen über Hürden hatte sich Hitman un sein Trainer Paul Nicholls das Planteur At Chapel Stud Henry VIII Novices‘ Chase auf Gruppe 1 Ebene ausgesucht. Der Sprung im Niveau zusätzlich zum weichen Boden war noch etwas zu viel für Hitman, der zu lange brauchte um sich in das Rennen zu finden und nicht mehr an Allmankind heran kam, der sich auf der Rückgerade vor den letzten beiden Hürden über 5 Längen vor das Feld gesetzt hatte. Allmankind zeigte an diesem Tag einen hervorragenden Front Runner Lauf und Hitman hatte nie eine Chance, die gesamte Distanz zum Sieger wieder gut zu machen, reduzierte aber die zwischenzeitlich 10 Längen Distanz zwischen ihm und Allmankind auf dem Weg zum Ziel immerhin auf unter 3 Längen und zeigte auch an der letzten Hürde einen hervorragenden, kraftvollen Sprung.

In Sandown im Virgin Bet Scilly Isles Novices‘ Chase im Februar ging es in das lang ersehnte Duell mit Shan Blue, welches für Hitman aber mit einem Sturz an der zwölften Hürde verfrüht zu Ende ging. Bis dahin hatte Hitman eigentlich extrem stark ausgesehen, umso bedauerlicher, dass er das Rennen nicht zu Ende laufen konnte. Statt dann zum Cheltenham Festvial zu gehen nahm Trainer Paul Nicholls doch lieber ein leichteres Rennen ins Visier und lies ihn in Newbury im BetVictor Novices‘ Chase auflaufen, wo er, wie es sich, wie es sich für einen echten Favoriten gehört, das kleine drei Konkurrenten Rennen dominierte und mit Leichtigkeit gewann. Seine Sprünge waren größtenteils OK, ein paar Schrecksekunden gab es aber trotzdem, wie etwa an der viertletzten Hürde.

Das Cheltenham Festival lies er leider aus und startete stattdessen danach in Aintree im Alloys Manifesto Novices Chase, wo er allerdings wieder nach einigen nicht ganz sauberen Sprüngen nicht über den dritten Platz hinaus kam. Gerade auf der Zielgerade ging ihm die Luft zunehmend aus und er musste den Sieger Protektorat ziehen lassen.

In der der Sommerpause bis zu neuen Saison 2021/22 bekam er eine OP an der Luftröhre spendiert und da er sich im Betway Haldon Gold Cup in Exeter mit einem starken Lauf und einem spannenden Duell mit Hitman zurück meldete, schien ihm die Pause nicht geschadet zu haben und die OP durchaus ein wenig zu helfen. Die Sprünge waren deutlich besser und  nur auf den aller letzten Metern gab er die Führung letztendlich ab – das war ein sehr starker Lauf von Hitman und mit seinem zweiten Platz im Tingle Creek hielt er seine Form aufrecht  -auch wenn hier Greaneteen eine Nummer zu groß für ihn war.

Leider konnte er gegen leichtere Konkurrenz im Februar im Betfair Exchange Game Spirit Chase nicht auf diese gute Leistung aufbauen und musste sich mit dem dritten – und leider vorletzten – Platz zufrieden geben. Hitman setzte sich hinter die Führenden und blieb in dem kleinen Feld auch vorne mit dabei, verlor aber an der letzten Hürde den Anschluss und hatte auf der Zielgeraden nicht mehr die Kraft, seinen vorletzten Platz zu halten.

Er umging das Cheltenham Festival und startete stattdessen in der March Chase in Aintree im April, wo er sich mit dem haushohen Favoriten Fakur D’oudaries messen musste – und mit einem zweiten Platz durchaus respektabel abschnitt, auch wenn der Sieger und Favorit sich gut fünf Längen von ihm absetzten konnte. Aber Hitman lief trotz seiner Niederlage vielleicht das beste Rennen seiner Saison 2022, denn er lief noch zwei Hürden vor dem Ziel stark auf und schien in der Lage zu sein, als Einziger mit dem Favoriten mit zu gehen, musste aber vor dem letzten Sprung dann doch den Sieger ziehen lassen und wurde auf dem Run In zunehmend müde und lies Scau Royal auf dem dritten Platz sogar noch aufschließen.

In der Sommerpause bekam Hitman eine OP an der Windröhre verpasst, die sich mit einem sehr guten Start in die Saison 2022/23 aber auszuzahlen schien. Zunächst verpasste er dien Sieg im Gruppe 2 ewson St Helens Old Roan Limited Handicap Chase nur denkbar knapp mit einem Kopf gegen den deutlich leichteren Konkurrenten Riders On The Storm (1 Stone, 6 Pounds leichter!), bevor er das Get Daily Rewards With Betfair Graduation Chase in Haydock über 2m5f dominieren konnte.

Hier lief Hitman unter gleichem Gewicht stark auf und konnte sich gegen Erne River mit über 11 Längen durchsetzen – Das King George VI war allerdings ein ziemlicher Sprung im Niveau und das auf nicht ganz einfachem Untergrund und gegen harte Gegner…Hitman beendete das Rennen nicht und gab frühzeitig auf, was verzeihbar war…. das er aber auch im Denman Chase floppte, macht mir Sorgen, auch wenn 2m4f vielleicht eher sein Ding sind als die 3 Meilen…. allerdings ist Celtenham auch eine Unbekannte

Chacun Pour Soi: Der  Policy Maker Sohn von Trainer Willie Mullins ist gemessen an seinem Alter immer noch nicht allzu viele Rennen gelaufen – 16 Rennen für einen 11 Jährigen sind selbst bei konstante Stars auf Gruppenebene nicht viel.

Aber auch mit so „wenigen“ Rennen unter seinen Hufen, hat Chacun Pour Soi schon einige Ausrufezeichen setzten können – zu den größten Erfolgen seiner Karriere gehören das Gruppe 1 Dublin Chase (mehrfach), das William Hill Chase in Punchestown oder das Paddy’s Rewards Club Chase – alles Gruppe 1 Rennen, aber wer die Liste liest, sieht, dass die ganz großen Rennen in Cheltenham oder Aintree usw. fehlen – und das ist der größte Kritikpunkt an Chacun Pour Soi, der zu den richtigsten Daten einfach kein Glück mit seiner Form hat – aber in Rennen wie diesem ist er immer gefährlich!

Sein Saisondebüt 2022/23 war spät und gegen Blue Lord im Dezember in Punchestown nur „ganz ok“, also kann man hoffen, dass er gegen leichtere Konkurrenz hier besser abschneiden wird.

Seine Karriere begann im Jahr 2015 noch recht ruhig in Frankreich, wo so viele spätere Stars von Willie Mullins ihre Karriere begannen. Er startete zunächst bis in das Jahr 2016 auf dem Festland in Europa und nahm an einigen Black Type Rennen auf dem Flat teil, bevor er zu Willie Mullins wechselte – allerdings musste man sich bis zu seinem ersten Start lange gedulden, denn Mullins lies ihn erst vier Jahre später in Naas im März 2019 das erste Mal auflaufen!

Vier Jahre Training unter dem Champion Trainer hatten sich aber augenscheinlich ausgezahlt, denn Chacun Pour Soi ging nach dem ersten Sieg in seinem Beginners Chase (mit 31 Längen!!) weiter und gewann im Mai 2019 das Gruppe 1 Ryanair Novice Chase gegen Defi Du Seuil! Das war ein ziemliches Ausrufezeichen, welches man auch einem Schützling von Willie Mullins nicht ohne weiteres bei seinem gerade einmal zweiten Start zugetraut hatte, aber das Warten hatte sich offensichtlich gelohnt und Chacun Pour Soi konnte noch in seiner ersten Saison seinen ersten Gruppe 1 Sieg über 3219m sichern, und das gegen absolute Top Konkurrenz!

Damit konnte er zufrieden in die Sommerpause gehen, die mit einem Start im Paddys Rewards Club Chase auf Gruppe 1 Ebene im Dezember 2019 beendet wurde. Das 3420m Rennen hätte eigentlich ein lockerer Einstieg für Chacun Pour Soi werden sollen, allerdings schien er die Auswirkungen der langen Pause noch zu fühlen, denn A Plus Tard, der das Feld über die Distanz geführt hatte, lies sich nicht so einfach abschütteln und unter einem harten Ritt von Rachel Blackmoore schaffte der Schützling von Henry De Bromhead es, sich auf der Zielgeraden noch mit fast vier Längen von Chacun Pour Soi abzusetzen, der zunehmend müde wurde.

Chacun Pour Soi machte allerdings beim nächsten Start im Februar im Gruppe  1 Dublin Chase alles wieder gut, als er seinen Stallgefährten Min um ebenfalls gut vier Längen schlagen konnte. Dieses Mal sah er während des Rennens absolut fit aus und lies Min keine Chance, sich vor der letzten Hürde noch an seine Hufe zu hängen. Mit dem dominanten Sieg über einen der Favoriten des Festivals haben wir dem Start von Chacun Pour Soi natürlich entgegengefiebert, aber leider verpasste er das Festival und machte erst wieder im Dezember 2020 seinen nächsten Start.

Das Hill Way Chase gewann er ohne sich wirklich anstrengen zu müssen, dass seine beiden Verfolger Cash Back und Djingle an der letzten Hürde stürzten machte da kaum noch einen Unterschied. Danach kam das Paddy Power Rewards Chase auf Gruppe 1 Ebene, ein Rennen nach dem Boxing Day im Dezember 2020.

Bei dem Rewards Chase kamen einige interessante Gegner zusammen, hatte doch das Wetter Anfang Januar/Ende Dezember einige Alternativen gecancelt und so war das Rennen gut besetz. Das Wetter an dem Tag des Rennens war für den tiefen Winter blendend und jedes der Pferde fand über die 3420m ideale Bedingungen vor, um zu zeigen, was sie so können und in welcher Form sie sind

Am Ende gewann Chacun Pour Soi das Rennen mit Leichtigkeit, zog er das Feld vor dem Einbiegen in die Zielgerade doch locker auseinander und konnte unter einem lockerenTrab mit sechs Längen Vorsprung in das Ziel einlaufen. Keiner der Gegner hatte eine Chance an ihm dran zu bleiben, Notebook hatte verzweifelt die Verfolgung aufgenommen, aber keine Chance an ihm dran zu bleiben und auch beim nachfolgenden Dublin Chase lief das Rennen gegen fast die gleiche Konkurrenz auf das selbe Ergebnis hinaus.

Notebook setzte das Tempo und Fakir D’oudaries liefen vor dem Favoriten her, Chacun Pour Soi lief aber souverän und selbstbewusst auf und als das Tempo von dem Favoriten vor der letzten Hürde erhöht wurde, war er auch schon auf und davon – nun drei Rennen in Folge nicht nur ungeschlagen, sondern fast schon furchteinflößen dominant unterwegs, ging es dann zum Cheltenham Festival, zum Betway Queen Mother Champion Chase, welches er natürlich als Favorit antreten dürfte – allerdings dann seine Fans etwas enttäuschte.

Bis zur Schlussphase des Rennens lief es eigentlich nicht schlecht für ihn, der Untergrund war vielleicht ein wenig schneller als ihm lieb gewesen sein mag, aber alles in allem war Chacun Pour Soi an der drittletzten Hürde vorne mit dabei und prouzierte einen sehr guten Sprung über dieses Hindernis. Danach ging es allerdings schnell bergab mit der Form, er driftete auf dem Weg zum vorletzten Sprung über den Track und behinderte das nachfolgende Feld schwer, schaffte es aber sich die Führung vor der letzten Hürde zu sichern, hatte dann aber keine Kraft mehr den Hügel hinauf und gab noch zwei Plätze ab.

Zurück in Irland im April über etwas weicheren Boden im Punchestown William Hill Champion Chase gewann Chacun Pour Soi dann wieder unangefochten gegen Allaho, dieses Mal sah der Schlusssprint von Chacun Pour Soi extrem stark aus und er holte gerade auf den letzten Metern die notwendigen Längen auf die Konkurrenz heraus.

Das Saisondebüt gegen den heutigen Konkurrenten Greaneteen im Betfair Tingle Creek Chase war ein kompletter Flop, den man Chacun Pour Soi aber verzeihen kann, denn beim nächsten Aufeinandertreffen im Ladbrokes Dublin Chase im Feburar schlug er den Konkurrenten mit Leichtigkeit und setzet sich von seinen Verfolgern mit gut und gerne 12 Längen ab – was ihm auf dem Papier trotzdem hinter Energumene und Shishkin für das Queen Mother Champion Chase einsortierte – aber wie so oft, ist man nach dem Rennen deutlich schlauer.

Denn Chacun Pour Soi lief ein großartiges Rennen, setzte sich von seinen Verfolgern ab, der Favorit Shishkin floppte derb in diesm Rennen und nur weil Chacun Pour Soi am Ende den Fokus verlor und an der letzten Hürde stürzte, wissen wir nicht, ob er Energumene nicht auch auf den letzten Metern weiter auf Abstand hätte halten können.

Als die beiden dann einige Wochen später in Punchestown im William Hill Champion Chase wieder aufeinander trafen, herrschte schelleer Boden und Energumene hatte hier klar die bessere Form, und gewann am Ende mit acht Längen. Vor allem auf den letzten Metern hatte Energumene deutlich mehr Kraft übrig und konnte sich absetzten, während Chacun Pour Soi, der das Feld lange Zeit angeführt hatte, langsam zurück fiel.

Nach der langen Sommerpause kam Chacun Pour Soi Ende Dezember im Paddy’s Rewards Club Chase zurück – und das sogar als Favorit gegen Blue Lord und Captain Guiness, allerdings hatte sih Blue Lord deutlich weiter entwickelt und dominierte das Rennen in der Schlussphase nach Belieben und hatte Chacun Pour Soi an der vorletzten Hürde unter Druck. Chacun Pour Soi verlor mit einem schlechten Sprung an der vorletzten Hürde gleich zwei Plätze und kämpfte sich danach ein wenig zurück, aber Blue Lord war auf und davon.

Auch im Horse & Jockey Hotel Chase (Grade 2) im Januar lief er unter den Erwartungen und schien mit den 24f so gar nicht klar zu kommen – was für heute keine guten Voraussetzungen sind, denn der dritte Platz war einem spät im Rennen stürzenden Konkurrenten zu verdanken und ich denke es wird sehr schwer für ihn heute auch wenn er einmal ein Star Chaser war


16.03.2023 – Cheltenham – Turners Novices‘ Chase (Grade 1) (Registered As The Golden Miller) – Pick: Mighty Potter

Pferderennen in England

14:30 Turners Novices‘ Chase (Grade 1) (Registered As The Golden Miller) (GBB Race) (Class 1)

Distanz: 2m4f (2m3f168y) (New) | Alter: (5yo+) | Untergrund: Weich

Wenn die Favoriten in dem Rennen nicht stürzen, haben sie eine ganz gute Bilanz, dann waren sie nur einmal in den letzten 10 Jahren außerhalb der ersten drei (auf einem vierten Platz). Generell wird das Rennen in der Regel von Pferden mit einer Quote von unter 8 gewonnen, meistens sogar unter 5 – nur zwei Ausreißer gab es da, einmal verursacht durch den Sturz des Favoriten. Ein Rating von 151 sollte es mindestens sein, was hier aber nur die Außenseiter ausschließt.

Mighty Potter: Der Martaline Sohn von Trainer Gordon Elliot begann sein Karriere 2019 in Punchestown für seinen derzeitigen Trainer, wechselte dann nach seinem ersten Rennen und seinem ersten überzeugenden Sieg zwischen Elliot und Denise Foster hin und her, machte aber keinen Start für Denise Foster und ging im Oktober 2021, 243 Tage nach seinem letzten Start wieder in ein neues Rennen und gewann sein Maiden Hurdel mit Sage und Schreibe 29 Längen Vorsprung.

Im November wurde er dann direkt auf die nächst höhere Ebene im BARONERACING.COM Royal Bond Novice Hurdle (Grade 1) geschickt, war aber offensichtlich noch nicht ganz so weit und stand sich in diesem Rennen ein wenig selbst im Weg. Er war gegen Ende des Rennens am nächsten an den Siegern dran, war in dem Rennen aber oft noch zu unkonzentriert und zu energisch und fand sich nicht richtig ins Rennen ein, zudem musste er mehrfach die Seite wechseln, um in dem Rennen seinen Weg zu finden, so gesehen war der dritte Platz noch recht solide.

Die gewonnene Erfahrung nutze Mighty Potter um dann m Dezember, also einen Monat später, in Leopardstown das Gruppe 1Paddy Power Future Champions Novice Hurdle (Grade 1) zu gewinnen. Allerdings konnten Beobachter des Rennens nicht ganz zufrieden sein, denn obwohl mit diesem Rennen das erste Gruppe 1 Rennen in gerade einmal dem dritten Start über Hürden gewonnen wurde, sah Mighty Potter an den Hindernissen nicht wirklich überzeugend aus und sprang dieses überwiegend eher langsam und „schlecht“, was für das anvisierte Sky Bet Supreme Novices‘ Hurdle (Grade 1) (GBB Race) beim Cheltenham Festival kein gutes Vorzeichen war.

Und an dem großen Tag wollte es für Mighty Potter auch nicht wirklich laufen – zunächst lief er auf dem Weg zum Start ins Geländer, schien sich dabei aber nicht verletzt zu haben und dürfte trotzdem starten, machte aber wieder beim Springen viele Fehler und wurde von Jack Kennedy an der fünften Hürde aus dem Rennen genommen.

Dafür überraschte er dann im Bective Stud Champion Novice Hurdle (Grade 1) wo der Favorit Sir Gerhard einen schwarzen Tag erwischte. Mighty Potter hielt sich hinter den Führenden auf und ging an der viertletzten Hürde weiter nach vorne um sich da den zweiten Platz zu sichern, war an der drittletzten Hürde dann der Führende und setzte sich vom Feld auf dem Weg zur letzten Hürde dann endgültig ab, um mit komfortablen vier Längen zu gewinnen.

Das waren dann zwei Siege aus Gruppe 1 Hürdenrennen in drei Versuchen, aber nach der Sommerpause wechselte er trotzdem in die Chase Disziplin und gewann wie erwartet sein erstes Rennen im November über 2m3f in Down Royal wo er im Tote Always SP Or Better At Down Royal Beginners Chase startete.

Spannender war da schon sein Duell gegen Gaillard Du Mesnil und Three Stripe Life im Bar One Racing Drinmore Novice Chase (Grade 1) in Fairyhouse im Dezember, wo er das Rennen mit einem beeindruckenden Lauf gewinnen konnte. Weicher Untergrund und 2m4f waren ideale Bedingungen und Mighty Potter hatte seine Sprünge und seine Geschwindigkeit ideal unter Kontrolle und lief dem Feld auf den letzten Metern nach dem letzten Sprung davon.

Da er danach im Gruppe 1 Ladbrokes Novice Chase (Grade 1) gegen die selbe Konkurrenz antrat, war es wenig verwunderlich, dass Mighty Potter wieder als Sieger in dem Rennen hervorging. Er leistete sich zwar einen Fehler an der sechsten Hürde, schloss aber auf den Leader auf und lief an der vorletzten Hürde noch deutlich als bestes Pferd und sag stark aus, so dass er sich wenig verwunderlich unter der Arbeit von Davy Russel im Sattel zum Ziel hin unter einem moderaten Ritt und Hilfe des Geländers von seinen Konkurrenten absetzten konnte. Überraschend war vielleicht noch, dass es der Außenseiter Damantly Chosen war, der hinter ihm ins Ziel einlief und nicht Gaillard Du Mesnil, der am Ende neun Längen Rückstand auf den Sieger wegstecken musste.

Appreciate It: Der Jeremy Son von Trainer Willie Mullins wurde mit viel Sorgfalt auf seine Karriere vorbereitet, denn nach seinen ersten beiden Starts im Jahr 2018 in der irischen Provinz ging es erst einmal in eine fast zwei Jahre andauernde Pause, die erst im November 2019 beendet wurde – aber auch später hatte er den ein oder anderen Aussetzer in seiner Karriere, denn 2022, auch bedingt durch die anhaltende Corona Krise, absolvierte er nur den Start beim Cheltenham Festival im Champion Hurdle, hatte da aber mit Honeysuckle ein wenig zu viel vor der Brust. Nun hat er in der Saison 2022/23 den Wechsel in die Jagdrennen vollzogen, und es sieht so aus, als könnten wir uns auf große Rennen mit ihm freuen.

Aber erst einmal zurück zum Anfang:

Damals startet er zunächst in zwei NHF Renen um wieder ein Gefühl für die Rennen zu bekommen und nachdem das erste Rennen noch mit einem dritten Platz abgeschlossen wurde, deklassierte er die Konkurrenz beim zweiten Rennen mit gut sechs Längen und schien mehr als bereit zu sein, es nun auch in deutlich besseren Rennen zu versuchen und er ging in das Gruppe 2 Goffs Future Stars (C & G) I.N.H. Flat Race in Leopardstown, wo er erneut mit absoluter Leichtigkeit gewinnen konnte.

Dabei hielt er sich zunächst hinter den Führenden, ging ins Mittelfeld, verbesserte sich dann wieder auf den Platz hinter dem Pacemaker und übernahm etwas über 2f vor dem Ziel dann die Führung des Feldes und musste von seinem Jockey kaum angetrieben werden, um sich seiner Verfolger zu entledigen und mit dieser Glanzleistung im Rücken ging es letztendlich im nächsten Monat in das Cheltenham Festival 2020,wo er im Weatherbys Champion Bumper  erneut eine hervorragende Leistung zeigte, aber nicht an die Geschwindigkeit von Ferny Hollow heranreichte, der auf den letzten Metern einen beendruckenden Sprint hinlegte und Apprecaite It damit klar auf den zweiten Platz verbannen konnte.

Nun, Appreciate war aber natürlich auch nicht als Flat Pferd gezüchtet worden, sondern als National Hunt Held und an dieser Berufung arbeite er nach der Sommerpause mit Nachdruck. In seinem ersten Rennen in der neuen Saison auf schwerem Boden und 2 Meilen Distanz in Cork gewann er gegen Master McShee schon mit zwei Längen, hätte aber auch mehr Raum zwischen sich und die anderen Pferde bringen können, wenn er das gewollt hätte.

Den Eindruck zementierte er danach beim erneut lockeren Sieg auf Gruppe 1 Ebene im Paddy Power Future Champions Novice Hurdle im Dezember 2020, wo er über 2 Meilen und weichen Untergrund eine Glanzleitung zeigte. Paul Townend musste sein Pferd mehrere Male ein wenig bremsen um dem Front Runner Fire Attack nicht zu überholen und in dessen Windschatten zu bleiben, als es aber endlich in die lange Zielgerade ging – die letzte Hürde war auf Grund der Wetterbedingungen ausgesetzt – beschleunigte Appreciate It willig und ging unter einem Handritt neun Längen vor dem Rest des Feldes ins Ziel – und das lag nicht an der Qualität der Konkurrenz, denn auch beim Chanelle Pharma Novice Hurdle auf Gruppe 1 Eene gewann er erneut mit einem sehr starken Lauf auf dem deutlich weicheren Boden.

Zusammengefasst muss man aus seinen letzten Rennen sagen, dass er kein Problem mit weichem oder gar schwerem Boden hat und er hat einen der Hauptkonkurenten für das Festival,  Ballyadam, nun schon zwei Mal geschlagen – allerdings kam der Konkurrent im letzten Rennen ziemlich gefährlich heran, bevor er an der letzten Hürde einen haarsträubenden Sprung einbaute und dann nicht noch einmal Momentum aufbauen konnte –  aber im Future Champions Hurdle war Ballyadam noch die Puste ausgegangen und er war auf dem letzten Furlong weit zurückgefallen – das war ein Rennen danach schon nicht mehr der Fall, aber als die beiden beim Cheltenham Festival 2021 im Supreme Novices‘ Hurdle erneut aufeinander trafen.

Die Rollen waren klar verteilt – der dominante Appreciate It war klarer Favorit, Ballyadam dahinter mit einer Quote von 6/1 der einzige Außenseiter, dem Chancen ausgerechnet wurden, Appreciate It im Genick zu sitzen – mit einem in diesem Rennen enttäuschenden Metier zusammen.

Appreciate It und Ballyadam belegten dann am Ende auch die Plätze 1 und 2, aber Appreciate It dominierte das Rennen mit starken Sprüngen und setzte sich hinter den Pacesetter und Ausbrecher For Pleasure, der sich an der Front versuchte abzusetzen, aber als Außenseiter in diesem Feld keine realistische Chance auf den Sieg hatte.

Appreiate It jedenfalls setzte sich dahinter und übernahm ohne Mühen an der vorletzten Hürde die Führung, um dann vor der letzten Hürde immer mehr Distanz zwischen sich und den Rest des Feldes zu bringen. An der letzten Hürde stürzte dann noch der einzige Verfolger Blue Lord, der zu diesem Zeitpunkt bereits 6 Längen Rückstand hatte und schenkte damit Ballyadam den zweiten Platz, aber am Sieg vom Appreciate It änderte das gar nichts.

Es folgte eine lange Pause, begünstigt durch Probleme mit der Corona Krise und der Vorbereitung in der Saison 2021/22, die dann ohne weiteren Vorbereitungslauf mit einem Start beim nächsten Cheltenham Festival beendet wurde also genau ein Jahr später. Das war natürlich nicht die beste Idee und zu allem Überfluss musste er auch noch in ein Duell mit der Wunderstute Honeysuckle, die ganz anders als Appreciate It sich in dieser Saison gut vorbereitet hatte und das Rennen am Ende auch unangefochten gewann.

Appreciate It selbst schlug sich im Champion Hurdle mit einem siebten Platz solide, wurde aber Erwartungsgemäß an der letzten Hürde zunehmend schwächer und begann, den Anschluss zu verpassen. Der abschließende siebte Platz mit nein Längen hinter dem Sieger lies vermuten, dass Appreciate It in der Saison noch etwas Zeit brauchen würde um in Gang zu kommen und mit der Saison schon fast zu Ende wechselte Appreciate It stattdessen in der Sommerpause zu den Jagdrennen und machte da in der Saison 2022/23 im Dezember in Punchestown über 2 Meilen sein Saisondebüt.

In dem Beginner Chase lief Appreciate It Erwartungssgemäß als klarer Favorit auf und konnte das Rennen mit einem Lauf von der Front aus auch wie erwartet dominieren.

Top Bandit hatte zwischen den letzten beiden Hindernissen mal kurz „Hallo“ gesagt, war dann aber wieder abgefallen was aber auch kein Wunder gewesen ist, wenn man bedenkt, dass Top Bandit über Hürden nicht einmal auf Gruppenebene erfolgreich gewesen war.

Auch im nächsten Novice Chase lief es wie erwartet locker für Appreciate It, der sich von der Front aus bereits ab der vierten Hürde vom Feld abgesetzt hatte und trotz einiger ein bisschen wackliger Sprünge am Ende locker gewinnen konnte, ohne jemals in Bedrängnis gekommen zu sein.

Ganz anders dann im hart gerittenen Irish Arkle Novice Chase in Leopardstown, wo es gegen den späteren Cheltenham Sieger El Fabiolo ging. Er, Appreciate It und Banbridge setzten sich an die Hufe von Dysart Dynamo, derdas Feld über die Distanz führen wollte, aber auf der Zielgeraden nach dem letzten Sprung schwächelte.

Auch Appreciate It musste den Preis für das hart gelaufene Rennen zahlen, sein langsamer Sprung an der vorletzten Hürde half da wenig und er verlor den hart erkämpften zweiten Platz dann ebenfalls beim Run in. Der Boden mag ein bisschen zu schnell für ihn gewesen sein und die Art des Rennens auch nicht ideal – aber trotzdem ist die Niederlage im Hinblick auf die Chancen hier beim Festival tragisch und ich bin gespannt, wie sehr er seine Form wieder steigern wird.

Banbridge: Der Doyen Sohn von Joseph Patrick O’Brien brauchte nach dem Start in seine Rennkarriere in einem PTP Rennen in Kirkistown eine ganze Weile, bevor er sein erstes Rennen gewinnen konnte, obwohl er sich eine Reihe von soliden Platzierungen erlaufen konnte. Der erste Sieg kam dann im Mai 2021 in Killarney in einem NHF Rennen über 2m auf gut bis weichen Untergrund, gleich gefolgt von einem SIeg in einem Maidenrennen in Punchestown, der Banbridge recht locker von der Hand ging – wie auch der nächste Start über deutlich weitere Distanz in Roscommon danach. Trotz des Sommers war der Untergrund noch weich und die Bedingungen für die Hürdenrennen ideal, vielleicht war das auch der Grund warum es dann in Galway auf nunmehr gutem Untergrund nicht klappte, noch einmal einen weiteren Sieg nachzulegen – klar das Niveau war hier auch ein bisschen höher, aber Banbridge hätte meiner Meinung nach auf weicherem Boden solide Chancen auf einen weiteren Sieg gehabt.

Sei es drum, Bandbridge bekam nach der Sommerpause seinen weichen Untergrund wieder und konnte das zweite Rennen nach der Pause in Navan auch wieder gewinnen, auch wenn meiner Meinung nach die 2 eher unpassend waren – denn beim Cheltenham Festival kurz darauf gewann er das Martin Pipe Conditional Jockeys‘ Handicap Hurdle mit einem taktisch klugen Lauf in der Mitte der Bahn – obwohl er hier ein wenig mehr Boden gut machen musste als wenn er innen gelaufen wäre, war der Untergrund da noch besser und nicht so aufgewühlt, was ihm vielleicht seinen guten Schlusssprint erst ermöglichte.

Den Sprung auf die Gruppe 1 Ebene im Cavani Menswear Sefton Novices‘ Hurdle (Grade 1) (GBB Race) schaffte Banbridge dann leider nicht, und ich nehme die Erklärung des Trainers für die schlechte Leistung durchaus ernst – Banbridge hatte einige Male in dem Rennen mit sehr wenig Platz bei seinen Sprüngen zu kämpfen und mochte die Gesellschaft der Pferde um ihn herum nicht wirklich.

Nach der Sommerpause wechselte er dann in die Chase Disziplin und schien die höheren Hindernisse durchaus zu mögen, gewann er doch sein Debütrennen über 2m4 mit einem Front Running Lauf in Gowran Park mit Leichtigkeit – und danach klappte auch der Sprung im Niveau, als er im From The Horses Mouth Podcast Arkle Challenge Trophy Trial Novices‘ Chase (Grade 2) (GBB Race) in Cheltenham im November startete . Banbridge übernahm nach kurzem hin- und her die Führung des Rennens, musste diese aber mehrfach verteidigen und kurzfristig wieder abgeben und wieder zurück holen, sprang aber die letzten Hindernisse sehr gut und konnte sich damit noch vor dem letzten Hindernissen absetzten – und setzte trotzdem mit einem weiteren guten Sprung an der letzten Hürde noch einmal einen drauf.

Allerdings musste er dann beim ersten Versuch auf Gruppe 1 Ebene im Bar One Racing Drinmore Novice Chase (Grade 1) in Fairyhouse eine Niederlage einstecken, als es gegen bessere Konkurrenz ging. Da konnte er leider die Führung des Rennens nicht übernehmen und der spätere Sieger und Co Favorit Mighty Potter setzte ab der fünften Hürde das Tempo – an seine Fersen setzte sich am Ende Gaillard Du Mesnil, der vier Längen auf den Sieger verlor, während Banbridge es auf 18 Längen hinter dem Sieger brachte.

Auch beim nachfolgenden Goffs Irish Arkle Novice Chase hatte er am Ende keine Chance gegen den Favoriten und späteren Cheltenham Sieger El Fabiolo, holte sich aber in einem spannenden Duell den zweiten Platz knapp vor Appreciate It und Dysart Dynamo.Dass er in der Lage war, auf den letzten Metern noch etwas Boden gut zu machen, obwohl er die Führung an Dysart Dynamo hatte abgeben müssen und schon einige Hürden vor dem Ziel etwas angestrengt wirkte, gibt ihm hier Chancen auf einen ausbezahlten Platz.

James Du Berlais und Balco Coastal kommen ebenfalls in Frage für die Platzierungen, aber Mighty Potter sehe ich hier ganz vorne – Appreciate It und Banbridge sind die logischen Gegner, die ich aber bei Weitem als nicht so stark einschätze


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