Ein paar Stimmen zu den Pferden morgen im Diamond Jubilee Stakes. Das Highlight des Tages verspricht ein hervorragendes Rennen .
Wird Harry Angel seinen Royal Ascot Fluch überkommen können, schafft The Tin Man einen zweiten Sieg in Folge hier oder wird sich Redkirk Warrior zum international besten Sprinter der Welt krönen? Oder ist es vielleicht Bound from Nowhere, der das Rennen seines Lebens laufen wird. Librisa Breeze hat Heuschnupfen,Sir Dancealot will bei seinem Siegestanz wieder für lange Gesichter bei den Favoriten sorgen und die Franzosen stehen auch nicht schlecht da.
Clive Cox zum Favorit Harry Angel:
Es gab letztes Jahr keinen besseren Sprinter auf der Welt als Harry Angel, allerdings ist seine Ausbeute auf dem Kurs in Royal Ascot alles andere als gut gewesen bis jetzt, nun wird er zusammen mit seinem weltweit erfolgreichen Trainer / Jockey Duo versuchen, diesen Misstand auszuräumen. In den Händen von Adam Kirby erwies sich Harry Angel bis jetzt als ein weiterer Star im Besitz des Godolphin-Sydikats, was er unter anderem mit einem beeindruckenden Sieg im im Haydock Sprint Cup zeigen konnte. Doch neben drei Siegen gab es auch drei Niederlagen im Jahr 2017 für Harry Angel, und dass alle davon in Royal Ascot erlitten wurden, lässt dunkle Vorahnungen für das Rennen morgen aufkommen.
Allerdings ist Trainer Clive Cox sehr zuversichtlich, dass das Rennen morgen das Ende der Ascot-Fluchs von Harry Angel sein wird. Die Form von Harry Angel in diesem Jahr ist wieder einmal makellos und auf dem Papier ist er natürlich der Favorit mit seinem Rekord Racing Post Rating in Haydock zuletzt. Clive Cox gibt sich daher zurecht zuversichtlich: „Ich denke, die Tatsache, dass er in Ascot noch nicht gewonnen hat, ist rein zufällig“, sagte Cox. „Er jagte Blue Point, der immer ein hervorragendes Pferd war, im vergangenen April und auch sein zweiter Platz im Commonwealth Cup hinter Caravaggio muss respektiert werden, dazu kam dann sein Lauf am Champions Day am Ende der Saison auf ganz anderem Boden als am (kommenden) Samstag. Ich verliere sicherlich keinen Schlaf über den Gedanken an Royal Ascot.“
Cox fügte weiter hinzu: „Der Lauf in York muss als sehr hochklassig angesehen werden. Die Strafe, die er zu tragen hatte, war natürlich eine Sorge, aber er gewann immer noch sehr gut, und er ist definitiv nach dem Lauf noch besser in Form gekommen, ohne jeden Zweifel. Wenn er seinen Kopf früh an die Front bekommen würde, wäre es wunderbar. Es ist ein Rennen zum Genießen und wir freuen uns darauf. Ich kann es kaum erwarten. „
David Hayes zu Redkirk Warrior
Der Aussie Redkirk Warrior besucht Royal Ascot, was ein Fest für die Fans sein sollte. Er war natürlich vor dem Trip Down Under schon einmal hier gewesen und er kommt auf dem ehemaligen Heimatboden und der Rennstrecke hervorragend zurecht, schließlich hat er hier schon einmal gewonnen, wenn auch über eine andere Strecke und mit einem anderen Namen, nämlich im Juli 2014, als er von William Haggas trainiert wurde und einfach nur als Redkirk bekannt war. Damals gewann er zwar nur ein Handicap, aber wenigstens weiß man, dass er in England auch auf diesem Kurs agieren kann.
Nach den erstens Ausflügen in England ging es dann auf die große Weltreise, so ging er als Favorit für das Hong Kong Derby an den Start, bevor er wieder nach Australien wechselte, wo er sich als brillanter Sprinter auf höchstem Niveau etablierte. So schaffte er drei Siege auf Gruppe 1 Niveau gegen die besten versammelten Sprinter im Australien, etwa im wichtigsten Sprintrennen Australiens, dem Newmarket Handicap.
Sein Trainer David Hayes – der bisher zwei Pferde ohne Erfolg nach Ascot geschickt hatte – sagte: „Wenn in Australien ein Pferd eines der größten Handicaps auf Gruppe 1 Niveau gewinnt, wie den Melbourne Cup, Doncaster oder Newmarket und dabei die Nummer Eins trägt, weiß man: Das ist ein sehr gutes Pferd.
Redkirk Warrior hat das geschafft, also ist es ein Vorteil, wieder in einem Altersgewichtsrennen starten zu können. Er ist in sehr guter Verfassung. Ehrlich gesagt, wenn er in dieser Form in eine Gruppe 1 Rennen zu Hause gehen würde, wäre ich sehr zuversichtlich. Der Unterschied ist jedoch, dass es sich um ein großes internationales Rennen und eine sehr gute Austragung dieses Jahr handelt.“ Mit einem Augenzwinkern fügte Hayes noch hinzu: „Ich weiß zumindest, dass er in Ascot gewonnen hat – selbst Harry Angel hat das noch nicht getan.“
Aiden O’Brien zu seinem Merchant Navy
Vor acht Jahren landete Aidan O’Brien diese Gruppe 1 Rennen mit seinem Aussie Starspangledbanner und der internationale Star Trainer wird heute versuchen, sich mit Merchant Navy, einen weiteren solchen Erfolg sichern zu können. Merchant Navy gewann unter anderem das Gruppe 1 Coolmore Stud Stakes auf dem Kurs in Flemington in Australien, November, bevor er Anfang des Jahres zu Ballydoyle wechselte. Merchant Navy gewann dann bei seinem irischen Debüt beim Gruppe 2 Greenlands Stakes über den heutigen Kurs und Distanz an dem Wochenende des Irish Guineas in Curragh und erfreute seinen Trainer selbstverständlich mit dieser Leistung.
O’Brien sagte zu Racingpost: „Wir waren mit Merchant Nacy in Curragh sehr zufrieden, da wir ihn noch nicht sehr lange bei uns hatten und daher nicht viel mit ihm machen konnten. Wir haben erwartet, dass sich nach dem Lauf noch weiter steigern kann und von dem Lauf profitieren wird, und wir denken er hat genau das getan. Wir sind sehr glücklich mit ihm.“
O’Brien führt noch Spirit Of Valor, Zweiter hinter Merchant Navy im Greenland Stakes sowie Intelligence Cross vervollständigen O’Briens Aufgebot in diesem Rennen und die Chancen auf einen zweiten Sieg in diesem Rennen für den Trainer stehen nicht schlecht. „Spirit Of Valor lief das letzte Mal sehr gut und wir denken, dass er sich seitdem verbessert hat, während wir mit Intelligence Cross zufrieden sind, der im Greenland Stakes das Tempo gesetzt hat. Je schneller der Boden, desto besser für uns“, sagte O’Brien.
James Fanshaw zum Letztjahressieger The Tin Man
Fanshawe hofft, dass der Titelverteidiger einen zweiten Sieg in Folge im Diamond Jubilee Stakes feiern kann, was dann sein dritter Triumph auf dem Kurs in Ascot in einem Gruppe 1 Rennen wäre. Der Trainer hofft weiter, dass The Tin Man in der Schlussphase des Rennens wieder sein Markenzeichen zeigen kann und das Feld mit einem Geschindigkeitsschub von hintern aufrollt. Nachdem er den British Champions Sprint 2016 gewonnen hatte, wurden The Tin Man und sein Stammjockey Tom Queally vor 12 Monaten zu Royal Ascot-Siegern, nachdem sie mit dem bekannten starken späten Finish sich noch an Tasleet vorbeischieben konnten, und dass nachdem das Rennen alles andere als optimal in dieser Phase lief. Aber auch einige Problem mit sich schließenden Lücken und zurück fallenden Pferden hielten The Tin Man auf dem Weg zum Sieg im Diamon Jubileee Stakes nicht auf.
Zuletzt besiegte er D’bai und Projection – die beide erneut gegen ihn antreten werden – in einem Windsor Listed Rennen und wird nun versuchen seine Form aus dem letzten Jahr hier zu reproduzieren. Sein Trainer James Farshawe zeigt sich dabei sehr zuversichtlich „Er hat sein letztes Rennen in Windsor gewonnen und wirkt frisch und gut, aber er ist kein Pferd, von dem man zu Hause viel sieht. Wir wissen, dass er die Strecke in Royal Ascot liebt, aber obwohl es ihm nichts ausmacht auf schnellem Untergrund zu laufen und er eine gute Bilanz auf diesem Boden hat, hoffe ich, dass sie genug Wasser auf die Strecke gebracht haben. Wenn er so gut läuft wie letztes Jahr, dann werde ich glücklich sein, aber was passiert, passiert. Er hat eine gute Beschleunigung und ich hoffe, er kann sie zeigen.“
Wesley Ward zu Bound For Nowhere
Wesley Ward hat dank Undrafted schon einen Sieg als Trainer im Diamond Jubilee Stakes zu verzeichnen und hofft, dieses Jahr mit seinem Bound For Nowhere einen weiteren Sieger im Diamond Jubilee Stakes trainiert zu haben. Bound For Nowhere gewann bei seinem letzten Test ein Gruppe 2 Rennen in Keenland in den USA im April mit fast vier Längen Vorsprung und nach einer weiteren Pause zeigt sich Ward mehr als zuversichtlich: „Seine beiden Comeback-Rennen in diesem Jahr waren sensationell und er lief bei seinem letzten Start ein explosives Rennen“, sagte Ward. „Seine Trainings waren phänomenal und ich bin so aufgeregt, ihn hier ins Rennen zu schicken. Er wird wirklich das Rennen seines Lebens laufen.“
Ivory zweifelt an den Siegschancen von Librisa Breeze
Letztes Jahr beim Champions Day krönte sich Librisa Breeze mit einem Gewinn auf Gruppe 1 Ebene und gewann das Champion Sprint hier in Royal Ascot. Sowohl davor als auch danach schaffte es der Mount Nelson Sohn aber nicht, diese Leistung zu reproduzieren und sein Saisondebüt in Meydan war klar unter den gesetzten Erwartungen. Sein Trainer Dean Ivory ist daher etwas ernüchtert und zweifelt an den Siegchancen seines Schützlings in diesem Feld – oder stapelt er einfach nur tief?
„Es klingt albern zu sagen, aber ich werde mehr darüber wissen, wie es ihm geht, nachdem er gelaufen ist“, sagte Ivory. „Der schnelle Boden ist ein Fragezeichen und ich muss sagen, er ist ein besseres Pferd im Herbst mit mehr Wasser im Boden. Er hat sich gerade erst von Dubai erholt und leidet etwas mehr unter Pollen als andere Pferde.“
Stephane Wattel zu seinem schnell besser werdenden City Light:
City Ligh ist uns allen von seinen letzten lukrativen Ausflügen nach Großbritannien bekannt und hat dabei unter anderem das Betway All-Weather Sprint Championships Conditions Stakes gewinnen können. Zurück in Frankreich gewann er das Gruppe 3 Prix de Saint-Georges mit Leichtigkeit bei seinem Saisondebüt und er stellt die beste Chance der französischen Trainer da, dieses Rennen zu gewinnen.
„Was City Light in dieser Saison auf der Strecke gemacht hat, bestätigt die Verbesserung, die er in den morgendlichen Trainings gezeigt hat“, sagte Trainer Stephane Wattel. „Er ist geistig erwachsen geworden und hat sich das Recht verdient, in einem Rennen wie diesem zu laufen. Wer weiß, wo diese Verbesserung enden könnte? Er hat die Durchgangsgeschindigkeit, um den Pacesettern eines solchen Rennens zu folgen, und dann kommt es darauf an, ob er am Ende wieder beschleunigen kann.“
Roger Charlton zu Projection:
Der Draw ist nahezu perfekt für Projection, findet Trainer Roger Charlton. Es wäre keine Überraschung, wenn seine Besitzer, der Royal Ascot Racing Club, auch dieses Jahr wieder auf der Heimstrecke im wichtigsten Rennen der Saison jubeln könnten. Schon letztes Jahr brachten sie mit Workingham einen ihrer Starter unter die ersten Drei und von einer idealen Ausgangslage aus ist es gut möglich, dass Projection dieses Jahr nachlegt. Trainer Roger Charlton sagte: „Er ist ein beständiges Pferd, aber das ist das höchste Niveau, auf dem er bisher an den Start gegangen ist. Ich hoffe, dass er geduldig geritten wird und das er etwas Preisgeld abholen kann. Er hat einen Stall in die Mitte gezogen, was perfekt für ihn ist.“
David Elsworth zu seinem Sir Dancelot
Der Trainer David Elsworth mag einigen Spielern sehr positiv oder sehr negativ in Erinnerung geblieben sein, so hat er eine Reihe von Schocks in hochklassigen Rennen produzieren können und einige Leute viel Geld gekostet – oder erhebliche Gewinne beschert. Man mag ihn lieben oder hassen, dieses Jahr ist er aber wieder mit einem seiner typischen Pferden am Start und er wird versuchen mit Sir Dancealot, der bei seinem Start im Duke Of York Stakes dritter hinter Harry Angel war, seiner Tradition treu zu bleiben
„Wir haben allen Grund zu glauben, dass er eine mutige Show abliefern wird“, sagte Elsworth. „Die Form sagt dir, dass er etwas zu aufzuholen hat, und er hat auf Harry Angel Boden gutzumachen, aber lass uns hoffen, dass wir ihm diesmal näher kommen.“
Charlie Apelby meint, dass sein D’bai den Kurs und die Distanz lieben wird
Viel war bisher in Sprintrennen von D’bai nicht zu sehen, hat er doch wie so einige andere Starter seine Rennen teils über längere Distanzen absolviert, aber sein Trainer Charlie Apelby zeigt sich zuversichtlich, dass sein Schützling die neue Distanz lieben wird und sich mit einer stark verbersserten Form präsentieren wird. Er wurde Zehnter im französischen Derby des letzten Jahres, jagte aber vor kurzem den Tin Man in Windsor nach Hause, bevor er in Haydock einen 7f-Wettbewerb der Gruppe 3 gewann.
Trainer Charlie Appleby sagte: „Er ist ein Pferd, das ich schon immer auf der Sprintstrecke starten lassen wollte.“ Er wird die schnellen sechs Furlong in Ascot lieben und hoffentlich gut mithalten können, um dann die Stücke spät aufsammeln zu können.“