17:55 WilllowWarm Gold Cup Chase (Grade 1)
Distanz: 2m4f (2m3f170y) Alter: (5yo+) | Untergrund: Schwer
Der WillowWarm Gold Cup Chase ist ein alljährliches Hindernisrennen, das auf der Rennstrecke Cheltenham in der englischen Grafschaft Gloucestershire ausgetragen wird. Das Rennen gehört zu den wichtigsten Ereignissen im britischen Pferderennsport und findet jedes Jahr im März statt. Es handelt sich um ein sehr anspruchsvolles Rennen mit einer Streckenlänge von etwa 2,5 Meilen und insgesamt 17 Hindernissen, darunter auch der berühmte Wassergraben.
Das Rennen hat eine lange und stolze Geschichte, die bis ins Jahr 1924 zurückreicht, als es erstmals ausgetragen wurde. Es hat sich seitdem zu einem der Höhepunkte der jährlichen Cheltenham Festival-Woche entwickelt und ist bei Fans und Wettern gleichermaßen beliebt. Viele große Namen des Pferderennsports haben das Rennen in der Vergangenheit gewonnen, darunter die Legenden Arkle und Best Mate.
In diesem Jahr gilt der neunjährige Wallach Mighty Potter als Favorit für den WillowWarm Gold Cup Chase. Der von Trainer Nicky Henderson betreute Mighty Potter hat in der vergangenen Saison eine beeindruckende Form gezeigt und mehrere wichtige Siege eingefahren, darunter den BetVictor Gold Cup Chase im November letzten Jahres. Der erfahrene Jockey Nico de Boinville wird voraussichtlich das Pferd reiten, und viele Experten glauben, dass Mighty Potter das Rennen für sich entscheiden wird.
Allerdings ist der WillowWarm Gold Cup Chase ein sehr anspruchsvolles Rennen, das viele Überraschungen mit sich bringen kann. Es wird erwartet, dass auch andere starke Pferde wie Al Dancer und Happygolucky um den Sieg kämpfen werden, und es bleibt abzuwarten, wer am Renntag die Nase vorn haben wird.
Mighty Potter: Der Martaline Sohn von Trainer Gordon Elliot begann sein Karriere 2019 in Punchestown für seinen derzeitigen Trainer, wechselte dann nach seinem ersten Rennen und seinem ersten überzeugenden Sieg zwischen Elliot und Denise Foster hin und her, machte aber keinen Start für Denise Foster und ging im Oktober 2021, 243 Tage nach seinem letzten Start wieder in ein neues Rennen und gewann sein Maiden Hurdel mit Sage und Schreibe 29 Längen Vorsprung.
Im November wurde er dann direkt auf die nächst höhere Ebene im BARONERACING.COM Royal Bond Novice Hurdle (Grade 1) geschickt, war aber offensichtlich noch nicht ganz so weit und stand sich in diesem Rennen ein wenig selbst im Weg. Er war gegen Ende des Rennens am nächsten an den Siegern dran, war in dem Rennen aber oft noch zu unkonzentriert und zu energisch und fand sich nicht richtig ins Rennen ein, zudem musste er mehrfach die Seite wechseln, um in dem Rennen seinen Weg zu finden, so gesehen war der dritte Platz noch recht solide.
Die gewonnene Erfahrung nutze Mighty Potter um dann m Dezember, also einen Monat später, in Leopardstown das Gruppe 1Paddy Power Future Champions Novice Hurdle (Grade 1) zu gewinnen. Allerdings konnten Beobachter des Rennens nicht ganz zufrieden sein, denn obwohl mit diesem Rennen das erste Gruppe 1 Rennen in gerade einmal dem dritten Start über Hürden gewonnen wurde, sah Mighty Potter an den Hindernissen nicht wirklich überzeugend aus und sprang dieses überwiegend eher langsam und „schlecht“, was für das anvisierte Sky Bet Supreme Novices‘ Hurdle (Grade 1) (GBB Race) beim Cheltenham Festival kein gutes Vorzeichen war.
Und an dem großen Tag wollte es für Mighty Potter auch nicht wirklich laufen – zunächst lief er auf dem Weg zum Start ins Geländer, schien sich dabei aber nicht verletzt zu haben und dürfte trotzdem starten, machte aber wieder beim Springen viele Fehler und wurde von Jack Kennedy an der fünften Hürde aus dem Rennen genommen.
Dafür überraschte er dann im Bective Stud Champion Novice Hurdle (Grade 1) wo der Favorit Sir Gerhard einen schwarzen Tag erwischte. Mighty Potter hielt sich hinter den Führenden auf und ging an der viertletzten Hürde weiter nach vorne um sich da den zweiten Platz zu sichern, war an der drittletzten Hürde dann der Führende und setzte sich vom Feld auf dem Weg zur letzten Hürde dann endgültig ab, um mit komfortablen vier Längen zu gewinnen.
Das waren dann zwei Siege aus Gruppe 1 Hürdenrennen in drei Versuchen, aber nach der Sommerpause wechselte er trotzdem in die Chase Disziplin und gewann wie erwartet sein erstes Rennen im November über 2m3f in Down Royal wo er im Tote Always SP Or Better At Down Royal Beginners Chase startete.
Spannender war da schon sein Duell gegen Gaillard Du Mesnil und Three Stripe Life im Bar One Racing Drinmore Novice Chase (Grade 1) in Fairyhouse im Dezember, wo er das Rennen mit einem beeindruckenden Lauf gewinnen konnte. Weicher Untergrund und 2m4f waren ideale Bedingungen und Mighty Potter hatte seine Sprünge und seine Geschwindigkeit ideal unter Kontrolle und lief dem Feld auf den letzten Metern nach dem letzten Sprung davon.
Da er danach im Gruppe 1 Ladbrokes Novice Chase (Grade 1) gegen die selbe Konkurrenz antrat, war es wenig verwunderlich, dass Mighty Potter wieder als Sieger in dem Rennen hervorging. Er leistete sich zwar einen Fehler an der sechsten Hürde, schloss aber auf den Leader auf und lief an der vorletzten Hürde noch deutlich als bestes Pferd und sag stark aus, so dass er sich wenig verwunderlich unter der Arbeit von Davy Russel im Sattel zum Ziel hin unter einem moderaten Ritt und Hilfe des Geländers von seinen Konkurrenten absetzten konnte. Überraschend war vielleicht noch, dass es der Außenseiter Damantly Chosen war, der hinter ihm ins Ziel einlief und nicht Gaillard Du Mesnil, der am Ende neun Längen Rückstand auf den Sieger wegstecken musste.
Appreciate It: Der Jeremy Son von Trainer Willie Mullins wurde mit viel Sorgfalt auf seine Karriere vorbereitet, denn nach seinen ersten beiden Starts im Jahr 2018 in der irischen Provinz ging es erst einmal in eine fast zwei Jahre andauernde Pause, die erst im November 2019 beendet wurde – aber auch später hatte er den ein oder anderen Aussetzer in seiner Karriere, denn 2022, auch bedingt durch die anhaltende Corona Krise, absolvierte er nur den Start beim Cheltenham Festival im Champion Hurdle, hatte da aber mit Honeysuckle ein wenig zu viel vor der Brust. Nun hat er in der Saison 2022/23 den Wechsel in die Jagdrennen vollzogen, und es sieht so aus, als könnten wir uns auf große Rennen mit ihm freuen.
Aber erst einmal zurück zum Anfang:
Damals startet er zunächst in zwei NHF Renen um wieder ein Gefühl für die Rennen zu bekommen und nachdem das erste Rennen noch mit einem dritten Platz abgeschlossen wurde, deklassierte er die Konkurrenz beim zweiten Rennen mit gut sechs Längen und schien mehr als bereit zu sein, es nun auch in deutlich besseren Rennen zu versuchen und er ging in das Gruppe 2 Goffs Future Stars (C & G) I.N.H. Flat Race in Leopardstown, wo er erneut mit absoluter Leichtigkeit gewinnen konnte.
Dabei hielt er sich zunächst hinter den Führenden, ging ins Mittelfeld, verbesserte sich dann wieder auf den Platz hinter dem Pacemaker und übernahm etwas über 2f vor dem Ziel dann die Führung des Feldes und musste von seinem Jockey kaum angetrieben werden, um sich seiner Verfolger zu entledigen und mit dieser Glanzleistung im Rücken ging es letztendlich im nächsten Monat in das Cheltenham Festival 2020,wo er im Weatherbys Champion Bumper erneut eine hervorragende Leistung zeigte, aber nicht an die Geschwindigkeit von Ferny Hollow heranreichte, der auf den letzten Metern einen beendruckenden Sprint hinlegte und Apprecaite It damit klar auf den zweiten Platz verbannen konnte.
Nun, Appreciate war aber natürlich auch nicht als Flat Pferd gezüchtet worden, sondern als National Hunt Held und an dieser Berufung arbeite er nach der Sommerpause mit Nachdruck. In seinem ersten Rennen in der neuen Saison auf schwerem Boden und 2 Meilen Distanz in Cork gewann er gegen Master McShee schon mit zwei Längen, hätte aber auch mehr Raum zwischen sich und die anderen Pferde bringen können, wenn er das gewollt hätte.
Den Eindruck zementierte er danach beim erneut lockeren Sieg auf Gruppe 1 Ebene im Paddy Power Future Champions Novice Hurdle im Dezember 2020, wo er über 2 Meilen und weichen Untergrund eine Glanzleitung zeigte. Paul Townend musste sein Pferd mehrere Male ein wenig bremsen um dem Front Runner Fire Attack nicht zu überholen und in dessen Windschatten zu bleiben, als es aber endlich in die lange Zielgerade ging – die letzte Hürde war auf Grund der Wetterbedingungen ausgesetzt – beschleunigte Appreciate It willig und ging unter einem Handritt neun Längen vor dem Rest des Feldes ins Ziel – und das lag nicht an der Qualität der Konkurrenz, denn auch beim Chanelle Pharma Novice Hurdle auf Gruppe 1 Eene gewann er erneut mit einem sehr starken Lauf auf dem deutlich weicheren Boden.
Zusammengefasst muss man aus seinen letzten Rennen sagen, dass er kein Problem mit weichem oder gar schwerem Boden hat und er hat einen der Hauptkonkurenten für das Festival, Ballyadam, nun schon zwei Mal geschlagen – allerdings kam der Konkurrent im letzten Rennen ziemlich gefährlich heran, bevor er an der letzten Hürde einen haarsträubenden Sprung einbaute und dann nicht noch einmal Momentum aufbauen konnte – aber im Future Champions Hurdle war Ballyadam noch die Puste ausgegangen und er war auf dem letzten Furlong weit zurückgefallen – das war ein Rennen danach schon nicht mehr der Fall, aber als die beiden beim Cheltenham Festival 2021 im Supreme Novices‘ Hurdle erneut aufeinander trafen.
Die Rollen waren klar verteilt – der dominante Appreciate It war klarer Favorit, Ballyadam dahinter mit einer Quote von 6/1 der einzige Außenseiter, dem Chancen ausgerechnet wurden, Appreciate It im Genick zu sitzen – mit einem in diesem Rennen enttäuschenden Metier zusammen.
Appreciate It und Ballyadam belegten dann am Ende auch die Plätze 1 und 2, aber Appreciate It dominierte das Rennen mit starken Sprüngen und setzte sich hinter den Pacesetter und Ausbrecher For Pleasure, der sich an der Front versuchte abzusetzen, aber als Außenseiter in diesem Feld keine realistische Chance auf den Sieg hatte.
Appreiate It jedenfalls setzte sich dahinter und übernahm ohne Mühen an der vorletzten Hürde die Führung, um dann vor der letzten Hürde immer mehr Distanz zwischen sich und den Rest des Feldes zu bringen. An der letzten Hürde stürzte dann noch der einzige Verfolger Blue Lord, der zu diesem Zeitpunkt bereits 6 Längen Rückstand hatte und schenkte damit Ballyadam den zweiten Platz, aber am Sieg vom Appreciate It änderte das gar nichts.
Es folgte eine lange Pause, begünstigt durch Probleme mit der Corona Krise und der Vorbereitung in der Saison 2021/22, die dann ohne weiteren Vorbereitungslauf mit einem Start beim nächsten Cheltenham Festival beendet wurde also genau ein Jahr später. Das war natürlich nicht die beste Idee und zu allem Überfluss musste er auch noch in ein Duell mit der Wunderstute Honeysuckle, die ganz anders als Appreciate It sich in dieser Saison gut vorbereitet hatte und das Rennen am Ende auch unangefochten gewann.
Appreciate It selbst schlug sich im Champion Hurdle mit einem siebten Platz solide, wurde aber Erwartungsgemäß an der letzten Hürde zunehmend schwächer und begann, den Anschluss zu verpassen. Der abschließende siebte Platz mit nein Längen hinter dem Sieger lies vermuten, dass Appreciate It in der Saison noch etwas Zeit brauchen würde um in Gang zu kommen und mit der Saison schon fast zu Ende wechselte Appreciate It stattdessen in der Sommerpause zu den Jagdrennen und machte da in der Saison 2022/23 im Dezember in Punchestown über 2 Meilen sein Saisondebüt.
In dem Beginner Chase lief Appreciate It Erwartungssgemäß als klarer Favorit auf und konnte das Rennen mit einem Lauf von der Front aus auch wie erwartet dominieren.
Top Bandit hatte zwischen den letzten beiden Hindernissen mal kurz „Hallo“ gesagt, war dann aber wieder abgefallen was aber auch kein Wunder gewesen ist, wenn man bedenkt, dass Top Bandit über Hürden nicht einmal auf Gruppenebene erfolgreich gewesen war.
Auch im nächsten Novice Chase lief es wie erwartet locker für Appreciate It, der sich von der Front aus bereits ab der vierten Hürde vom Feld abgesetzt hatte und trotz einiger ein bisschen wackliger Sprünge am Ende locker gewinnen konnte, ohne jemals in Bedrängnis gekommen zu sein.
Ganz anders dann im hart gerittenen Irish Arkle Novice Chase in Leopardstown, wo es gegen den späteren Cheltenham Sieger El Fabiolo ging. Er, Appreciate It und Banbridge setzten sich an die Hufe von Dysart Dynamo, derdas Feld über die Distanz führen wollte, aber auf der Zielgeraden nach dem letzten Sprung schwächelte.
Auch Appreciate It musste den Preis für das hart gelaufene Rennen zahlen, sein langsamer Sprung an der vorletzten Hürde half da wenig und er verlor den hart erkämpften zweiten Platz dann ebenfalls beim Run in. Der Boden mag ein bisschen zu schnell für ihn gewesen sein und die Art des Rennens auch nicht ideal – aber trotzdem ist die Niederlage im Hinblick auf die Chancen hier beim Festival tragisch und ich bin gespannt, wie sehr er seine Form wieder steigern wird.
Sir Gerhard: Der Jeremy Sohn von Trainer Willie Mullins hat genau zwei Rennen bisher verloren: Beide Male genau am gleichen Wochenende in Punchestown am Ende der Saison. Bis dahin war er aber jedes Mal hervorragend in Form und gewann letztes Jahr das Ballymore Novice Hurdle beim Festival komfortabel, floppte dann aber wie gesagt in Punhestown im Gruppe 1 Bective Stud Champion Novice Hurdle (Grade 1)- was aber auch an der taktischen Ausprägung des Rennens gelegen haben kann – erst versuchte Sir Gerhard den klaren Pacesetter, der sich vom Feld abgesetzt hatte, zu verfolgen, war dann an der viertletzten Hürde etwas zwischen den Konkurrenten eingekeilt und verlor nach einem schlechten Sprung Momentum, kam wieder heran, sprang wieder schlecht an der nächsten Hürde und hatte dann nicht das Tempo um mit den Siegern mitzugehen.
Eine verzeihbare Niederlage und nach der Sommerpause gewann er sein Beginners Chase so einfach, wie es nur ging. Er hat viel Raum nach oben und auch wenn seine Form nicht so belastbar wie die des Favoriten ist – man kann auf sein Rennen sehr gespannt sein.
The Real Whaker wird vielleicht das Tempo setzten, so wie bei seinem letzten Gruppe 2 Erfolg hier auf diesem Kurs und ist nicht zu unterschätzen
Thyme Hill dominierte im Dezember das Ladbrokes Kauto Star Novices‘ Chase (In Memory Of Nigel Clark) (Grade 1) (GBB Race) auf weichem Untergrund und war letztes Jahr im Paddy Power Stayers‘ Hurdle (Grade 1) (GBB Race) Zweiter – einer für die Schortlist, auch in den Chase Rennen!
James Du Berlais: Der Muthathir Sohn von Willie Mullins ist ein interessanter Fall – denn nachdem er in den Hürdenrennen eine ganze Weile schon mit von der Partie ist und einige sehr gute Rennen und Ergebnisse abgeliefert hat – und immerhin schon drei Jahre in den Hürdenrennen startet! – wechselte er nun in dieser Saison in die Chase Rennen.
Er ist allerdings auch noch nicht lange bei Willie Mullins, der ihn von Robert Collet übernahm, der den Wallach in Frankreich auflaufen lies. Das erste mal in Auteuil im Mai 2019 (wo er stürzte), es dauerte aber eine ganze Weile, bis er seinen ersten Sieg feiern konnte – dann aber ausgerechnet schon in einem Listed Rennen, dem Prix Fifrelet (Hurdle) (Listed Handicap) (3yo) (Turf) im Dezember 2019.
Er blieb eine Weile in den Handicap Rennen auf Listed Ebene und holte einen weiteren Sieg im Mai 2020 im Prix le Guales de Mezaubran (Hurdle) udn blieb auch im Sommer weiter aktiv. Da startete er im Prix Alain du Breil – Course de Haies de Printemps des Quatre (Hurdle) (Grade 1) (4yo) (Turf) als einer der Favoriten und hätte den Sieg auch fast geholt, wurde aber kurz vor dem Ziel och noch von For Fun überholt, der in einem spannenden Duell einen kurzen Nacken Vorsprung am Ende hatte.
So war es kein Wunder, dass er im Gruppe 3 Prix Questarabad (Hurdle) (Grade 3) (4yo) (Turf) auf niedrigerem Niveau dominierte und das Rennen mit über zwie Längen für sich entscheiden konnte. WIe das so in Frankreich im Sommer ist, war der Untergrund trotzdem sehr weich und langsam, so dass es faktisch keinen Unterschied zwischen Sommer und Winter macht, und es ging unter den selben Bedingungen im Winter 2020/21 nahtlos weiter – allerdings zunächst nur mit einem zweiten Platz, den er dann aber im nächsten Gruppe 3 Rennen über etwas weitere Distanz wieder gut machte und das Prix Pierre de Lassus (Hurdle) (Grade 3 dominant gewan.
Im letzten Rennen für Robert Collet scheiterte James Du Berlais wieder mit einem hauchdünnen Rückstand auf Gruppe 1 Ebene im Prix Renaud du Vivier (Hurdle) auf schwerem Untergrund über 2m3f. Er war da eigentlich haushoher Favorit, und war auch in Führung an der vorletzten Hürde wurde dann aber von Moises Has zwischen den letzten beiden Hindernissen abgehängt und schaffte es nach dem letzten Sprung nicht, den erlittenen Rückstand wieder aufzuholen.
Im Januar 2021 wechselte er dann seinen Trainer und den Kontinent, in dem er nach Irland zu Willie Mullins wechselte der James Du Berlais gleich mal im Unibet Champion Hurdle Challenge Trophy in Cheltenham auflaufen lies – was aber mit einem letzten Platz endete. Etwas besser lief es dann schon im Ladbrokes Champion Stayers Hurdle (Grade 1) im April 2021, wo er einen zweiten Platz holte, aber der Sieger Klassical Dream hatte absolut kein Problem ihn auf Abstand zu halten.
Und dann kam die lange Pause – 612 Tage dauerte es, bevor James Du Berlais wieder ein Rennen bestreiten sollte. Er ging in Fairyhouse das erste Mal in seiner Karriere in ein Chase Rennen, sah aber im McInerney Beginners Chase so gut aus wie noch nie und gewann unangefochten.
Das hier ist ein ganz anderes Niveau, aber ich bin gespannt wie er sich schlagen wird!
Kilcruit brauchte drei Anläufe, um sein Maidenrennen zu gewinnen, tat das dann aber in Punchestown im Januar mit 21 Längen Vorsprung und hatte im letzten Jahr das Gruppe 1 ITM – Supporting Irish Store Sales Champion INH Flat Race gewonnen und war hinter Sir Gerhard im Weatherbys Champion Bumper Zweiter geworden. Das ist auch der Grund, warum er überhaupt hier so weit oben in den Quoten mitmischt!
Nach der Sommerpause gewann er das Lily & Wild Beginners Chase, scheiterte aber dann deutlich auf Gruppe 1 Ebene im Guinness Faugheen Novice Chase (Grade 1), wo er auf den letzten Metern nicht mehr die Kraft hatte um mit den Siegern mit zu gehen. Er hat sicher Potential, aber ich bin mir nicht sicher ob er hier wirklich Konkurrenzfähig sein wird.
14:30 Turners Novices‘ Chase (Grade 1) (Registered As The Golden Miller) (GBB Race) (Class 1)
Distanz: 2m4f (2m3f168y) (New) | Alter: (5yo+) | Untergrund: Weich
Wenn die Favoriten in dem Rennen nicht stürzen, haben sie eine ganz gute Bilanz, dann waren sie nur einmal in den letzten 10 Jahren außerhalb der ersten drei (auf einem vierten Platz). Generell wird das Rennen in der Regel von Pferden mit einer Quote von unter 8 gewonnen, meistens sogar unter 5 – nur zwei Ausreißer gab es da, einmal verursacht durch den Sturz des Favoriten. Ein Rating von 151 sollte es mindestens sein, was hier aber nur die Außenseiter ausschließt.
Mighty Potter: Der Martaline Sohn von Trainer Gordon Elliot begann sein Karriere 2019 in Punchestown für seinen derzeitigen Trainer, wechselte dann nach seinem ersten Rennen und seinem ersten überzeugenden Sieg zwischen Elliot und Denise Foster hin und her, machte aber keinen Start für Denise Foster und ging im Oktober 2021, 243 Tage nach seinem letzten Start wieder in ein neues Rennen und gewann sein Maiden Hurdel mit Sage und Schreibe 29 Längen Vorsprung.
Im November wurde er dann direkt auf die nächst höhere Ebene im BARONERACING.COM Royal Bond Novice Hurdle (Grade 1) geschickt, war aber offensichtlich noch nicht ganz so weit und stand sich in diesem Rennen ein wenig selbst im Weg. Er war gegen Ende des Rennens am nächsten an den Siegern dran, war in dem Rennen aber oft noch zu unkonzentriert und zu energisch und fand sich nicht richtig ins Rennen ein, zudem musste er mehrfach die Seite wechseln, um in dem Rennen seinen Weg zu finden, so gesehen war der dritte Platz noch recht solide.
Die gewonnene Erfahrung nutze Mighty Potter um dann m Dezember, also einen Monat später, in Leopardstown das Gruppe 1Paddy Power Future Champions Novice Hurdle (Grade 1) zu gewinnen. Allerdings konnten Beobachter des Rennens nicht ganz zufrieden sein, denn obwohl mit diesem Rennen das erste Gruppe 1 Rennen in gerade einmal dem dritten Start über Hürden gewonnen wurde, sah Mighty Potter an den Hindernissen nicht wirklich überzeugend aus und sprang dieses überwiegend eher langsam und „schlecht“, was für das anvisierte Sky Bet Supreme Novices‘ Hurdle (Grade 1) (GBB Race) beim Cheltenham Festival kein gutes Vorzeichen war.
Und an dem großen Tag wollte es für Mighty Potter auch nicht wirklich laufen – zunächst lief er auf dem Weg zum Start ins Geländer, schien sich dabei aber nicht verletzt zu haben und dürfte trotzdem starten, machte aber wieder beim Springen viele Fehler und wurde von Jack Kennedy an der fünften Hürde aus dem Rennen genommen.
Dafür überraschte er dann im Bective Stud Champion Novice Hurdle (Grade 1) wo der Favorit Sir Gerhard einen schwarzen Tag erwischte. Mighty Potter hielt sich hinter den Führenden auf und ging an der viertletzten Hürde weiter nach vorne um sich da den zweiten Platz zu sichern, war an der drittletzten Hürde dann der Führende und setzte sich vom Feld auf dem Weg zur letzten Hürde dann endgültig ab, um mit komfortablen vier Längen zu gewinnen.
Das waren dann zwei Siege aus Gruppe 1 Hürdenrennen in drei Versuchen, aber nach der Sommerpause wechselte er trotzdem in die Chase Disziplin und gewann wie erwartet sein erstes Rennen im November über 2m3f in Down Royal wo er im Tote Always SP Or Better At Down Royal Beginners Chase startete.
Spannender war da schon sein Duell gegen Gaillard Du Mesnil und Three Stripe Life im Bar One Racing Drinmore Novice Chase (Grade 1) in Fairyhouse im Dezember, wo er das Rennen mit einem beeindruckenden Lauf gewinnen konnte. Weicher Untergrund und 2m4f waren ideale Bedingungen und Mighty Potter hatte seine Sprünge und seine Geschwindigkeit ideal unter Kontrolle und lief dem Feld auf den letzten Metern nach dem letzten Sprung davon.
Da er danach im Gruppe 1 Ladbrokes Novice Chase (Grade 1) gegen die selbe Konkurrenz antrat, war es wenig verwunderlich, dass Mighty Potter wieder als Sieger in dem Rennen hervorging. Er leistete sich zwar einen Fehler an der sechsten Hürde, schloss aber auf den Leader auf und lief an der vorletzten Hürde noch deutlich als bestes Pferd und sag stark aus, so dass er sich wenig verwunderlich unter der Arbeit von Davy Russel im Sattel zum Ziel hin unter einem moderaten Ritt und Hilfe des Geländers von seinen Konkurrenten absetzten konnte. Überraschend war vielleicht noch, dass es der Außenseiter Damantly Chosen war, der hinter ihm ins Ziel einlief und nicht Gaillard Du Mesnil, der am Ende neun Längen Rückstand auf den Sieger wegstecken musste.
Appreciate It: Der Jeremy Son von Trainer Willie Mullins wurde mit viel Sorgfalt auf seine Karriere vorbereitet, denn nach seinen ersten beiden Starts im Jahr 2018 in der irischen Provinz ging es erst einmal in eine fast zwei Jahre andauernde Pause, die erst im November 2019 beendet wurde – aber auch später hatte er den ein oder anderen Aussetzer in seiner Karriere, denn 2022, auch bedingt durch die anhaltende Corona Krise, absolvierte er nur den Start beim Cheltenham Festival im Champion Hurdle, hatte da aber mit Honeysuckle ein wenig zu viel vor der Brust. Nun hat er in der Saison 2022/23 den Wechsel in die Jagdrennen vollzogen, und es sieht so aus, als könnten wir uns auf große Rennen mit ihm freuen.
Aber erst einmal zurück zum Anfang:
Damals startet er zunächst in zwei NHF Renen um wieder ein Gefühl für die Rennen zu bekommen und nachdem das erste Rennen noch mit einem dritten Platz abgeschlossen wurde, deklassierte er die Konkurrenz beim zweiten Rennen mit gut sechs Längen und schien mehr als bereit zu sein, es nun auch in deutlich besseren Rennen zu versuchen und er ging in das Gruppe 2 Goffs Future Stars (C & G) I.N.H. Flat Race in Leopardstown, wo er erneut mit absoluter Leichtigkeit gewinnen konnte.
Dabei hielt er sich zunächst hinter den Führenden, ging ins Mittelfeld, verbesserte sich dann wieder auf den Platz hinter dem Pacemaker und übernahm etwas über 2f vor dem Ziel dann die Führung des Feldes und musste von seinem Jockey kaum angetrieben werden, um sich seiner Verfolger zu entledigen und mit dieser Glanzleistung im Rücken ging es letztendlich im nächsten Monat in das Cheltenham Festival 2020,wo er im Weatherbys Champion Bumper erneut eine hervorragende Leistung zeigte, aber nicht an die Geschwindigkeit von Ferny Hollow heranreichte, der auf den letzten Metern einen beendruckenden Sprint hinlegte und Apprecaite It damit klar auf den zweiten Platz verbannen konnte.
Nun, Appreciate war aber natürlich auch nicht als Flat Pferd gezüchtet worden, sondern als National Hunt Held und an dieser Berufung arbeite er nach der Sommerpause mit Nachdruck. In seinem ersten Rennen in der neuen Saison auf schwerem Boden und 2 Meilen Distanz in Cork gewann er gegen Master McShee schon mit zwei Längen, hätte aber auch mehr Raum zwischen sich und die anderen Pferde bringen können, wenn er das gewollt hätte.
Den Eindruck zementierte er danach beim erneut lockeren Sieg auf Gruppe 1 Ebene im Paddy Power Future Champions Novice Hurdle im Dezember 2020, wo er über 2 Meilen und weichen Untergrund eine Glanzleitung zeigte. Paul Townend musste sein Pferd mehrere Male ein wenig bremsen um dem Front Runner Fire Attack nicht zu überholen und in dessen Windschatten zu bleiben, als es aber endlich in die lange Zielgerade ging – die letzte Hürde war auf Grund der Wetterbedingungen ausgesetzt – beschleunigte Appreciate It willig und ging unter einem Handritt neun Längen vor dem Rest des Feldes ins Ziel – und das lag nicht an der Qualität der Konkurrenz, denn auch beim Chanelle Pharma Novice Hurdle auf Gruppe 1 Eene gewann er erneut mit einem sehr starken Lauf auf dem deutlich weicheren Boden.
Zusammengefasst muss man aus seinen letzten Rennen sagen, dass er kein Problem mit weichem oder gar schwerem Boden hat und er hat einen der Hauptkonkurenten für das Festival, Ballyadam, nun schon zwei Mal geschlagen – allerdings kam der Konkurrent im letzten Rennen ziemlich gefährlich heran, bevor er an der letzten Hürde einen haarsträubenden Sprung einbaute und dann nicht noch einmal Momentum aufbauen konnte – aber im Future Champions Hurdle war Ballyadam noch die Puste ausgegangen und er war auf dem letzten Furlong weit zurückgefallen – das war ein Rennen danach schon nicht mehr der Fall, aber als die beiden beim Cheltenham Festival 2021 im Supreme Novices‘ Hurdle erneut aufeinander trafen.
Die Rollen waren klar verteilt – der dominante Appreciate It war klarer Favorit, Ballyadam dahinter mit einer Quote von 6/1 der einzige Außenseiter, dem Chancen ausgerechnet wurden, Appreciate It im Genick zu sitzen – mit einem in diesem Rennen enttäuschenden Metier zusammen.
Appreciate It und Ballyadam belegten dann am Ende auch die Plätze 1 und 2, aber Appreciate It dominierte das Rennen mit starken Sprüngen und setzte sich hinter den Pacesetter und Ausbrecher For Pleasure, der sich an der Front versuchte abzusetzen, aber als Außenseiter in diesem Feld keine realistische Chance auf den Sieg hatte.
Appreiate It jedenfalls setzte sich dahinter und übernahm ohne Mühen an der vorletzten Hürde die Führung, um dann vor der letzten Hürde immer mehr Distanz zwischen sich und den Rest des Feldes zu bringen. An der letzten Hürde stürzte dann noch der einzige Verfolger Blue Lord, der zu diesem Zeitpunkt bereits 6 Längen Rückstand hatte und schenkte damit Ballyadam den zweiten Platz, aber am Sieg vom Appreciate It änderte das gar nichts.
Es folgte eine lange Pause, begünstigt durch Probleme mit der Corona Krise und der Vorbereitung in der Saison 2021/22, die dann ohne weiteren Vorbereitungslauf mit einem Start beim nächsten Cheltenham Festival beendet wurde also genau ein Jahr später. Das war natürlich nicht die beste Idee und zu allem Überfluss musste er auch noch in ein Duell mit der Wunderstute Honeysuckle, die ganz anders als Appreciate It sich in dieser Saison gut vorbereitet hatte und das Rennen am Ende auch unangefochten gewann.
Appreciate It selbst schlug sich im Champion Hurdle mit einem siebten Platz solide, wurde aber Erwartungsgemäß an der letzten Hürde zunehmend schwächer und begann, den Anschluss zu verpassen. Der abschließende siebte Platz mit nein Längen hinter dem Sieger lies vermuten, dass Appreciate It in der Saison noch etwas Zeit brauchen würde um in Gang zu kommen und mit der Saison schon fast zu Ende wechselte Appreciate It stattdessen in der Sommerpause zu den Jagdrennen und machte da in der Saison 2022/23 im Dezember in Punchestown über 2 Meilen sein Saisondebüt.
In dem Beginner Chase lief Appreciate It Erwartungssgemäß als klarer Favorit auf und konnte das Rennen mit einem Lauf von der Front aus auch wie erwartet dominieren.
Top Bandit hatte zwischen den letzten beiden Hindernissen mal kurz „Hallo“ gesagt, war dann aber wieder abgefallen was aber auch kein Wunder gewesen ist, wenn man bedenkt, dass Top Bandit über Hürden nicht einmal auf Gruppenebene erfolgreich gewesen war.
Auch im nächsten Novice Chase lief es wie erwartet locker für Appreciate It, der sich von der Front aus bereits ab der vierten Hürde vom Feld abgesetzt hatte und trotz einiger ein bisschen wackliger Sprünge am Ende locker gewinnen konnte, ohne jemals in Bedrängnis gekommen zu sein.
Ganz anders dann im hart gerittenen Irish Arkle Novice Chase in Leopardstown, wo es gegen den späteren Cheltenham Sieger El Fabiolo ging. Er, Appreciate It und Banbridge setzten sich an die Hufe von Dysart Dynamo, derdas Feld über die Distanz führen wollte, aber auf der Zielgeraden nach dem letzten Sprung schwächelte.
Auch Appreciate It musste den Preis für das hart gelaufene Rennen zahlen, sein langsamer Sprung an der vorletzten Hürde half da wenig und er verlor den hart erkämpften zweiten Platz dann ebenfalls beim Run in. Der Boden mag ein bisschen zu schnell für ihn gewesen sein und die Art des Rennens auch nicht ideal – aber trotzdem ist die Niederlage im Hinblick auf die Chancen hier beim Festival tragisch und ich bin gespannt, wie sehr er seine Form wieder steigern wird.
Banbridge: Der Doyen Sohn von Joseph Patrick O’Brien brauchte nach dem Start in seine Rennkarriere in einem PTP Rennen in Kirkistown eine ganze Weile, bevor er sein erstes Rennen gewinnen konnte, obwohl er sich eine Reihe von soliden Platzierungen erlaufen konnte. Der erste Sieg kam dann im Mai 2021 in Killarney in einem NHF Rennen über 2m auf gut bis weichen Untergrund, gleich gefolgt von einem SIeg in einem Maidenrennen in Punchestown, der Banbridge recht locker von der Hand ging – wie auch der nächste Start über deutlich weitere Distanz in Roscommon danach. Trotz des Sommers war der Untergrund noch weich und die Bedingungen für die Hürdenrennen ideal, vielleicht war das auch der Grund warum es dann in Galway auf nunmehr gutem Untergrund nicht klappte, noch einmal einen weiteren Sieg nachzulegen – klar das Niveau war hier auch ein bisschen höher, aber Banbridge hätte meiner Meinung nach auf weicherem Boden solide Chancen auf einen weiteren Sieg gehabt.
Sei es drum, Bandbridge bekam nach der Sommerpause seinen weichen Untergrund wieder und konnte das zweite Rennen nach der Pause in Navan auch wieder gewinnen, auch wenn meiner Meinung nach die 2 eher unpassend waren – denn beim Cheltenham Festival kurz darauf gewann er das Martin Pipe Conditional Jockeys‘ Handicap Hurdle mit einem taktisch klugen Lauf in der Mitte der Bahn – obwohl er hier ein wenig mehr Boden gut machen musste als wenn er innen gelaufen wäre, war der Untergrund da noch besser und nicht so aufgewühlt, was ihm vielleicht seinen guten Schlusssprint erst ermöglichte.
Den Sprung auf die Gruppe 1 Ebene im Cavani Menswear Sefton Novices‘ Hurdle (Grade 1) (GBB Race) schaffte Banbridge dann leider nicht, und ich nehme die Erklärung des Trainers für die schlechte Leistung durchaus ernst – Banbridge hatte einige Male in dem Rennen mit sehr wenig Platz bei seinen Sprüngen zu kämpfen und mochte die Gesellschaft der Pferde um ihn herum nicht wirklich.
Nach der Sommerpause wechselte er dann in die Chase Disziplin und schien die höheren Hindernisse durchaus zu mögen, gewann er doch sein Debütrennen über 2m4 mit einem Front Running Lauf in Gowran Park mit Leichtigkeit – und danach klappte auch der Sprung im Niveau, als er im From The Horses Mouth Podcast Arkle Challenge Trophy Trial Novices‘ Chase (Grade 2) (GBB Race) in Cheltenham im November startete . Banbridge übernahm nach kurzem hin- und her die Führung des Rennens, musste diese aber mehrfach verteidigen und kurzfristig wieder abgeben und wieder zurück holen, sprang aber die letzten Hindernisse sehr gut und konnte sich damit noch vor dem letzten Hindernissen absetzten – und setzte trotzdem mit einem weiteren guten Sprung an der letzten Hürde noch einmal einen drauf.
Allerdings musste er dann beim ersten Versuch auf Gruppe 1 Ebene im Bar One Racing Drinmore Novice Chase (Grade 1) in Fairyhouse eine Niederlage einstecken, als es gegen bessere Konkurrenz ging. Da konnte er leider die Führung des Rennens nicht übernehmen und der spätere Sieger und Co Favorit Mighty Potter setzte ab der fünften Hürde das Tempo – an seine Fersen setzte sich am Ende Gaillard Du Mesnil, der vier Längen auf den Sieger verlor, während Banbridge es auf 18 Längen hinter dem Sieger brachte.
Auch beim nachfolgenden Goffs Irish Arkle Novice Chase hatte er am Ende keine Chance gegen den Favoriten und späteren Cheltenham Sieger El Fabiolo, holte sich aber in einem spannenden Duell den zweiten Platz knapp vor Appreciate It und Dysart Dynamo.Dass er in der Lage war, auf den letzten Metern noch etwas Boden gut zu machen, obwohl er die Führung an Dysart Dynamo hatte abgeben müssen und schon einige Hürden vor dem Ziel etwas angestrengt wirkte, gibt ihm hier Chancen auf einen ausbezahlten Platz.
James Du Berlais und Balco Coastal kommen ebenfalls in Frage für die Platzierungen, aber Mighty Potter sehe ich hier ganz vorne – Appreciate It und Banbridge sind die logischen Gegner, die ich aber bei Weitem als nicht so stark einschätze
14:40 Ladbrokes Novice Chase (Grade 1)
Distanz: 2m5f (2m5f44y) | Alter: (5yo+) | Untergrund: Weich/Nachgebend
Das wird spannend werden in diesem Rennen – vielleicht um den Sieg, denn da habe ich Mighty Potter fest gebucht, aber mit dem, was dahinter passieren wird! Denn James Du Berlais sah nach seiner über 600 tägigen Pause bei seinem Chase Debüt wie ein anderes Pferd aus und ich bin super gespannt, wie er sich hier zeigen wird und Kilcruit läuft noch seinem Potential ein wenig hinterher! Wie die beiden – und auch der zuletzt etwas enttäuschende Gaillard Du Mesnil – sich hier zeigen werden, erwarte ich mit Spannung.
Mighty Potter: Der Martaline Sohn von Trainer Gordon Elliot begann sein Karriere 2019 in Punchestown für seinen derzeitigen Trainer, wechselte dann nach seinem ersten Rennen und seinem ersten überzeugenden Sieg zwischen Elliot und Denise Foster hin und her, machte aber keinen Start für Denise Foster und ging im Oktober 2021, 243 Tage nach seinem letzten Start wieder in ein neues Rennen und gewann sein Maiden Hurdel mit Sage und Schreibe 29 Längen Vorsprung.
Im November wurde er dann direkt auf die nächst höhere Ebene im BARONERACING.COM Royal Bond Novice Hurdle (Grade 1) geschickt, war aber offensichtlich noch nicht ganz so weit und stand sich in diesem Rennen ein wenig selbst im Weg. Er war gegen Ende des Rennens am nächsten an den Siegern dran, war in dem Rennen aber oft noch zu unkonzentriert und zu energisch und fand sich nicht richtig ins Rennen ein, zudem musste er mehrfach die Seite wechseln, um in dem Rennen seinen Weg zu finden, so gesehen war der dritte Platz noch recht solide.
Die gewonnene Erfahrung nutze Mighty Potter um dann m Dezember, also einen Monat später, in Leopardstown das Gruppe 1Paddy Power Future Champions Novice Hurdle (Grade 1) zu gewinnen. Allerdings konnten Beobachter des Rennens nicht ganz zufrieden sein, denn obwohl mit diesem Rennen das erste Gruppe 1 Rennen in gerade einmal dem dritten Start über Hürden gewonnen wurde, sah Mighty Potter an den Hindernissen nicht wirklich überzeugend aus und sprang dieses überwiegend eher langsam und „schlecht“, was für das anvisierte Sky Bet Supreme Novices‘ Hurdle (Grade 1) (GBB Race) beim Cheltenham Festival kein gutes Vorzeichen war.
Und an dem großen Tag wollte es für Mighty Potter auch nicht wirklich laufen – zunächst lief er auf dem Weg zum Start ins Geländer, schien sich dabei aber nicht verletzt zu haben und dürfte trotzdem starten, machte aber wieder beim Springen viele Fehler und wurde von Jack Kennedy an der fünften Hürde aus dem Rennen genommen.
Dafür überraschte er dann im Bective Stud Champion Novice Hurdle (Grade 1) wo der Favorit Sir Gerhard einen schwarzen Tag erwischte. Mighty Potter hielt sich hinter den Führenden auf und ging an der viertletzten Hürde weiter nach vorne um sich da den zweiten Platz zu sichern, war an der drittletzten Hürde dann der Führende und setzte sich vom Feld auf dem Weg zur letzten Hürde dann endgültig ab, um mit komfortablen vier Längen zu gewinnen.
Das waren dann zwei Siege aus Gruppe 1 Hürdenrennen in drei Versuchen, aber nach der Sommerpause wechselte er trotzdem in die Chase Disziplin und gewann wie erwartet sein erstes Rennen im November über 2m3f in Down Royal wo er im Tote Always SP Or Better At Down Royal Beginners Chase startete.
Spannender war da schon sein Duell gegen Gaillard Du Mesnil und Three Stripe Life im Bar One Racing Drinmore Novice Chase (Grade 1) in Fairyhouse im Dezember, wo er das Rennen mit einem beeindruckenden Lauf gewinnen konnte. Weicher Untergrund und 2m4f waren ideale Bedingungen und Mighty Potter hatte seine Sprünge und seine Geschwindigkeit ideal unter Kontrolle und lief dem Feld auf den letzten Metern nach dem letzten Sprung davon.
Da er hier gegen die selbe Konkurrenz antreten wird, sehe ich wenig Probleme bei dem Versuch, es 2 aus 2 Versuchen auf Gruppe 1 Ebene in den Chase Rennen zu machen!
Gailliard Du Mesnil: Willie Mullins hat mal Gallard Du Mesnil wieder einen ehemaligen Franzosen in Form des Saint Des Saints Sohns im Gepäck und wie so oft, hat der irische Erfolgstrainer mit seinem französischem Import schon einige Erfolge feiern können und nun endlich auch in den Chase Rennen Erfolge vorzuweisen.
Gaillard Du Mesnil kam im November 2020 zu Mullins, nachdem er zuvor für I Gallorini in Frankreich aufgelaufen war und in seinen sechs Rennen auf dem Festland eine ganz solide Figur gemacht hatte. Nach dem Wechsel zu Mullins und einer 385 Tage andauernden Pause startete Gaillard Du Mesnil in seiner neuen Heimat in Punchestown mit einem zweiten Platz in einem Maidenhurdle, bevor er in Leopardstown im Dezember seinen ersten Sieg über Hürden feiern konnte.
Das Rennen über 2m4f und weichen Boden war am Ende nicht mehr als ein Trainingslauf für Gaillard Du Mesnil, aber er zeigte, dass seine Form durchaus ernst zu nehmen ist in seinem nächsten Rennen im Februar 2021, als er in Leopardstown im Gruppe 1 Nathaniel Lacy & Partners Solicitors „50k Cheltenham Bonus For Stable Staff“ Novice Hurdle startete.
Das Gruppe 1 Rennen ging Gaillard Du Mesnil wieder als Favorit an, obohl es mit 2m6f noch einmal 2 Furlong länger war und der Boden noch weiter aufgeweicht war als beim letzten Rennen. Der schwere Boden machte ihm allerdings keinerleid Probleme, stattdessen fand sich Gaillard Du Mesnil gemütlich im Mittelfeld des Feldes ein und lies den anderen Pferden den Vortritt und die Aufgabe, das Tempo zu setzen. Nach der drittletzten Hürde begann Gaillard Du Mesnil langsam das Feld aufzurollen und holte sich an der vorletzten Hürde den zweiten Platz, zog vor der letzten Hürde endgültig nach vorne und nach dem letzten Sprung auf und davon. Er konnte von Paul Townend vor dem Ziel sogar noch ein wenig zurück genommen werden. Der starke Lauf zum Ziel wusste zu gefallen auch wenn Gaillard Du Mesnil zwischenzeitlich nicht so ausgesehen hatte, als ob er über die letzten Meter noch derart viel Kraft übrig haben würde – merke, der Saint Des Saints Sohn kann einen langen Drive aushalten und schöpft unter Druck eine ganze Weile aus seinen Kraftreserven.
Das reichte freilich nicht, um im Gruppe 1 Irish Stallion Farms EBF Beginners Chase beim Cheltenham Festival dem herausragenden Bob Olinger gefährlich zu werden, aber immerhin, um sich auf der Zielgeraden doch noch den zweiten Platz zu holen und deutlich vor Bravemansgame ins Ziel zu kommen. Im nachfolgenden Gruppe 1 Alanna Homes Champion Novice Hurdle im April in AIntree gab es nicht viel Konkurrenz und Gaillard Du Mesnil gewann das Rennen wie erwartet, wenn auch in eher unspektakulärer Weise mit „nur“ zwei Längen Vorsprung, trotzdem ist der zweite Gruppe 1 Sieg in der Karriere natürlich immer ein Grund zu feiern – umso mehr, wenn der in der ersten Saison über die Hindernisse kommt!
Der Einstand in die neue Saison nach der Sommerpause verlief zufriedenstellend, als Gaillard Du Mesnil im Dezember im Get A Run For Your Money With BetVictor Beginners Chase in Naas auflief und einen dritten Platz holen konnte. Ihm schien die Ausdauer zu fehlen um die 2m3f auf weichem Boden bewältigen zu können, was für ihn eher ungewöhnlich ist, aber nach 230 Tagen und einer neuen Disziplin kann das schon mal vorkommen.
Allerdings wurde er danach von Bob Olinger im Kildare Novice Chase klar geschlagen, was bei Bob Olinger allerdings wieder schon einmal vorkommen kann. Und auch die Niederlage im stark besetzten (Galopin Des Champs!) Gruppe 1 Ladbrokes Novice Chase kann vorkommen.
Nun wurde Gaillard Du Mesnil danach aber auch im Gruppe 1 Ladbrokes Novice Chase von Gallopin Des Champs klar geschlagen und seine Chancen beim Cheltenham Festival im Brown Advisory Novices‘ Chase waren überschaubar.
Aber beim Tag selbst konnte Gaillard Du Mesnil dann doch überraschen und sich einen klaren dritten Platz sichern, auch wenn er keine Chance hatte, sich an die ersten Beiden noch dran zu hängen.. L’Homme Presse hatte das Rennen fest im Griff, aber Gaillard Du Mesnil lief eben auch kein schlechtes Rennen und rollte das Feld vier Hürden vor dem Ziel langsam von hinten auf, scheiterte aber beim Versuch auf die Führenden aufzuschließen und den Abstand auf die Sieger um mehr als die 5 Längen am Ende zu reduzieren
Mit hohem Handicaprating (die werden ja deutlich früher im Jahr festgelegt) ging es dann in das BoyleSports Irish Grand National Chase, und das auch noch als Favorit – und obwohl Favoriten da durchaus einen schweren Stand haben, holte sich Gallaird Du Mesnil dort einen hervorragenden dritten Platz und hatte vielleicht das beste Rennen seines Lebens.
Er setzte sich hinter die Führenden und wartetet in dem extremen Ausdauerrennen lange, bis er seinen Angriff startete. 4 Hürden vor dem Ziel war er noch im Rennen – was im Grand National nicht selbstverständlich ist – und ging noch durchaus OK, bevor er 2 Hürden vor dem Ziel im Pulk ein wenig knapp an Freiraum war und nicht so in Gang kam, wie er es sich erhofft hatte. Er sprang die letzten beiden Hürden etwas müde und kam an die Führenden nicht mehr heran, die beide deutlich weniger Gewicht als er tragen mussten, aber lief mit seinem knappen dritten Platz, den er gegen Screaming Colors verteidigte, ein herausragendes Rennen.
Das Saisondebüt im Gruppe 1 Bar One Racing Drinmore Novice Chase nach der Sommerpause über weichen Untergrund war wieder ein Grundsolides Rennen, in dem Gaillard Du Mesnil der Einzige war, der sich an die Fersen des klaren Siegers Mighty Potter heften konnte, der das Feld ab der fünftletzten Hürde angeführt hatte und bis zum letzten Meter extrem stark auflief.
Der Sieg danach im Gruppe 1 Neville Hotels Novice Chase, ebenfalls auf weichem Untergrund kurz vor dem Jahreswechsel war dann auch mehr als verdient, gegen die Konkurrenz dort aber auch ein bisschen wie erwartet – das Rennen wurde aber von zwei tödlichen Stürzen von anderen Pferden überschattet, nicht zuletzt dem Hauptkonkurrenten Three Stripes Life, der nach einigen schlechten Sprüngen an der vorletzten Hürde zu Fall kam und sich dabei leider tödlich verletzte.
Gaillard Du Mesnil hingegen lief ein starkes Rennen, sprang die meisten Hindernisse sauber und konnte den Angriff von Churchstonewarrior an der letzten Hürde und auf der Zielgeraden solide abwehren.
James Du Berlais: Der Muthathir Sohn von Willie Mullins ist ein interessanter Fall – denn nachdem er in den Hürdenrennen eine ganze Weile schon mit von der Partie ist und einige sehr gute Rennen und Ergebnisse abgeliefert hat – und immerhin schon drei Jahre in den Hürdenrennen startet! – wechselte er nun in dieser Saison in die Chase Rennen.
Er ist allerdings auch noch nicht lange bei Willie Mullins, der ihn von Robert Collet übernahm, der den Wallach in Frankreich auflaufen lies. Das erste mal in Auteuil im Mai 2019 (wo er stürzte), es dauerte aber eine ganze Weile, bis er seinen ersten Sieg feiern konnte – dann aber ausgerechnet schon in einem Listed Rennen, dem Prix Fifrelet (Hurdle) (Listed Handicap) (3yo) (Turf) im Dezember 2019.
Er blieb eine Weile in den Handicap Rennen auf Listed Ebene und holte einen weiteren Sieg im Mai 2020 im Prix le Guales de Mezaubran (Hurdle) udn blieb auch im Sommer weiter aktiv. Da startete er im Prix Alain du Breil – Course de Haies de Printemps des Quatre (Hurdle) (Grade 1) (4yo) (Turf) als einer der Favoriten und hätte den Sieg auch fast geholt, wurde aber kurz vor dem Ziel och noch von For Fun überholt, der in einem spannenden Duell einen kurzen Nacken Vorsprung am Ende hatte.
So war es kein Wunder, dass er im Gruppe 3 Prix Questarabad (Hurdle) (Grade 3) (4yo) (Turf) auf niedrigerem Niveau dominierte und das Rennen mit über zwie Längen für sich entscheiden konnte. WIe das so in Frankreich im Sommer ist, war der Untergrund trotzdem sehr weich und langsam, so dass es faktisch keinen Unterschied zwischen Sommer und Winter macht, und es ging unter den selben Bedingungen im Winter 2020/21 nahtlos weiter – allerdings zunächst nur mit einem zweiten Platz, den er dann aber im nächsten Gruppe 3 Rennen über etwas weitere Distanz wieder gut machte und das Prix Pierre de Lassus (Hurdle) (Grade 3 dominant gewan.
Im letzten Rennen für Robert Collet scheiterte James Du Berlais wieder mit einem hauchdünnen Rückstand auf Gruppe 1 Ebene im Prix Renaud du Vivier (Hurdle) auf schwerem Untergrund über 2m3f. Er war da eigentlich haushoher Favorit, und war auch in Führung an der vorletzten Hürde wurde dann aber von Moises Has zwischen den letzten beiden Hindernissen abgehängt und schaffte es nach dem letzten Sprung nicht, den erlittenen Rückstand wieder aufzuholen.
Im Januar 2021 wechselte er dann seinen Trainer und den Kontinent, in dem er nach Irland zu Willie Mullins wechselte der James Du Berlais gleich mal im Unibet Champion Hurdle Challenge Trophy in Cheltenham auflaufen lies – was aber mit einem letzten Platz endete. Etwas besser lief es dann schon im Ladbrokes Champion Stayers Hurdle (Grade 1) im April 2021, wo er einen zweiten Platz holte, aber der Sieger Klassical Dream hatte absolut kein Problem ihn auf Abstand zu halten.
Und dann kam die lange Pause – 612 Tage dauerte es, bevor James Du Berlais wieder ein Rennen bestreiten sollte. Er ging in Fairyhouse das erste Mal in seiner Karriere in ein Chase Rennen, sah aber im McInerney Beginners Chase so gut aus wie noch nie und gewann unangefochten.
Das hier ist ein ganz anderes Niveau, aber ich bin gespannt wie er sich schlagen wird!
Kilcruit brauchte drei Anläufe, um sein Maidenrennen zu gewinnen, tat das dann aber in Punchestown im Januar mit 21 Längen Vorsprung und hatte im letzten Jahr das Gruppe 1 ITM – Supporting Irish Store Sales Champion INH Flat Race gewonnen und war hinter Sir Gerhard im Weatherbys Champion Bumper Zweiter geworden. Das ist auch der Grund, warum er überhaupt hier so weit oben in den Quoten mitmischt!
Nach der Sommerpause gewann er das Lily & Wild Beginners Chase, scheiterte aber dann deutlich auf Gruppe 1 Ebene im Guinness Faugheen Novice Chase (Grade 1), wo er auf den letzten Metern nicht mehr die Kraft hatte um mit den Siegern mit zu gehen. Er hat sicher Potential, aber ich bin mir nicht sicher ob er hier wirklich Konkurrenzfähig sein wird.
(4yo+) | (2m3f165yds) 2m4f | Untergrund: Soft
Das Bar One Racing Drinmore Novice Chase steht kurz bevor und die Spannung steigt, denn zwei starke Gegner werden in diesem Rennen aufeinandertreffen: Mighty Potter und Gaillard Du Mesnil. Beide Pferde haben sich in der Vergangenheit bereits bewiesen und werden alles daran setzen, als Sieger aus dem Duell hervorzugehen. Mighty Potter, von Trainer Alan Fleming gesteuert, hat in seiner Karriere bereits zwei Rennen gewonnen und zeigte in den letzten Monaten eine starke Form. Gaillard Du Mesnil hingegen, trainiert von Willie Mullins, hat bisher noch kein Rennen verloren und gilt als einer der Favoriten in diesem Jahr. Wer wird das Rennen für sich entscheiden? Es bleibt abzuwarten, wer am Ende als Sieger hervorgehen wird.
Gailliard Du Mesnil: Willie Mullins hat mal Gallard Du Mesnil wieder einen ehemaligen Franzosen in Form des Saint Des Saints Sohns im Gepäck und wie so oft, hat der irische Erfolgstrainer mit seinem französischem Import schon einige Erfolge feiern können und nun endlich auch in den Chase Rennen Erfolge vorzuweisen.
Gaillard Du Mesnil kam im November 2020 zu Mullins, nachdem er zuvor für I Gallorini in Frankreich aufgelaufen war und in seinen sechs Rennen auf dem Festland eine ganz solide Figur gemacht hatte. Nach dem Wechsel zu Mullins und einer 385 Tage andauernden Pause startete Gaillard Du Mesnil in seiner neuen Heimat in Punchestown mit einem zweiten Platz in einem Maidenhurdle, bevor er in Leopardstown im Dezember seinen ersten Sieg über Hürden feiern konnte.
Das Rennen über 2m4f und weichen Boden war am Ende nicht mehr als ein Trainingslauf für Gaillard Du Mesnil, aber er zeigte, dass seine Form durchaus ernst zu nehmen ist in seinem nächsten Rennen im Februar 2021, als er in Leopardstown im Gruppe 1 Nathaniel Lacy & Partners Solicitors „50k Cheltenham Bonus For Stable Staff“ Novice Hurdle startete.
Das Gruppe 1 Rennen ging Gaillard Du Mesnil wieder als Favorit an, obohl es mit 2m6f noch einmal 2 Furlong länger war und der Boden noch weiter aufgeweicht war als beim letzten Rennen. Der schwere Boden machte ihm allerdings keinerleid Probleme, stattdessen fand sich Gaillard Du Mesnil gemütlich im Mittelfeld des Feldes ein und lies den anderen Pferden den Vortritt und die Aufgabe, das Tempo zu setzen. Nach der drittletzten Hürde begann Gaillard Du Mesnil langsam das Feld aufzurollen und holte sich an der vorletzten Hürde den zweiten Platz, zog vor der letzten Hürde endgültig nach vorne und nach dem letzten Sprung auf und davon. Er konnte von Paul Townend vor dem Ziel sogar noch ein wenig zurück genommen werden. Der starke Lauf zum Ziel wusste zu gefallen auch wenn Gaillard Du Mesnil zwischenzeitlich nicht so ausgesehen hatte, als ob er über die letzten Meter noch derart viel Kraft übrig haben würde – merke, der Saint Des Saints Sohn kann einen langen Drive aushalten und schöpft unter Druck eine ganze Weile aus seinen Kraftreserven.
Das reichte freilich nicht, um im Gruppe 1 Irish Stallion Farms EBF Beginners Chase beim Cheltenham Festival dem herausragenden Bob Olinger gefährlich zu werden, aber immerhin, um sich auf der Zielgeraden doch noch den zweiten Platz zu holen und deutlich vor Bravemansgame ins Ziel zu kommen. Im nachfolgenden Gruppe 1 Alanna Homes Champion Novice Hurdle im April in AIntree gab es nicht viel Konkurrenz und Gaillard Du Mesnil gewann das Rennen wie erwartet, wenn auch in eher unspektakulärer Weise mit „nur“ zwei Längen Vorsprung, trotzdem ist der zweite Gruppe 1 Sieg in der Karriere natürlich immer ein Grund zu feiern – umso mehr, wenn der in der ersten Saison über die Hindernisse kommt!
Der Einstand in die neue Saison nach der Sommerpause verlief zufriedenstellend, als Gaillard Du Mesnil im Dezember im Get A Run For Your Money With BetVictor Beginners Chase in Naas auflief und einen dritten Platz holen konnte. Ihm schien die Ausdauer zu fehlen um die 2m3f auf weichem Boden bewältigen zu können, was für ihn eher ungewöhnlich ist, aber nach 230 Tagen und einer neuen Disziplin kann das schon mal vorkommen.
Allerdings wurde er danach von Bob Olinger im Kildare Novice Chase klar geschlagen, was bei Bob Olinger allerdings wieder schon einmal vorkommen kann. Und auch die Niederlage im stark besetzten (Galopin Des Champs!) Gruppe 1 Ladbrokes Novice Chase kann vorkommen.
Nun wurde Gaillard Du Mesnil danach aber auch im Gruppe 1 Ladbrokes Novice Chase von Gallopin Des Champs klar geschlagen und seine Chancen beim Cheltenham Festival im Brown Advisory Novices‘ Chase waren überschaubar.
Aber beim Tag selbst konnte Gaillard Du Mesnil dann doch überraschen und sich einen klaren dritten Platz sichern, auch wenn er keine Chance hatte, sich an die ersten Beiden noch dran zu hängen.. L’Homme Presse hatte das Rennen fest im Griff, aber Gaillard Du Mesnil lief eben auch kein schlechtes Rennen und rollte das Feld vier Hürden vor dem Ziel langsam von hinten auf, scheiterte aber beim Versuch auf die Führenden aufzuschließen und den Abstand auf die Sieger um mehr als die 5 Längen am Ende zu reduzieren
Mit hohem Handicaprating (die werden ja deutlich früher im Jahr festgelegt) ging es dann in das BoyleSports Irish Grand National Chase, und das auch noch als Favorit – und obwohl Favoriten da durchaus einen schweren Stand haben, holte sich Gallaird Du Mesnil dort einen hervorragenden dritten Platz und hatte vielleicht das beste Rennen seines Lebens.
Er setzte sich hinter die Führenden und wartetet in dem extremen Ausdauerrennen lange, bis er seinen Angriff startete. 4 Hürden vor dem Ziel war er noch im Rennen – was im Grand National nicht selbstverständlich ist – und ging noch durchaus OK, bevor er 2 Hürden vor dem Ziel im Pulk ein wenig knapp an Freiraum war und nicht so in Gang kam, wie er es sich erhofft hatte. Er sprang die letzten beiden Hürden etwas müde und kam an die Führenden nicht mehr heran, die beide deutlich weniger Gewicht als er tragen mussten, aber lief mit seinem knappen dritten Platz, den er gegen Screaming Colors verteidigte, ein herausragendes Rennen.
Heute also das Saisondebüt gegen Konkurrenten wie Mighty Potter – das wird sicher nicht einfach, aber ich kann mir vorstellen, dass er eine gute Leistung zeigt.
Distanz: 2m½f (2m87y) (Old) | Alter: (4yo+) |
Noch ist nicht ganz sicher, wer alles hier starten wird, gerade die Favoriten haben alle mehrere Nennungen und könnten sich entscheiden, sich hier aus dem Weg zu gehen. Wobei, ganz ehrlich, so richtig einfach wird es sicher in keinem der Rennen beim Cheltenham Festival!
So wie es derzeit aussieht, werden wir ein Duell zwischen dem über Hürden ungeschlagenen Constitution Hill und Dysart Dynamo bekommen, mit Jonbon als Bonbon mit oben drauf!
Und eines ist uns 2022 sicher – der Cheltenham Roar ist wieder da, das Publikum wird uns 2022 endlich wieder mit der dazugehörigen Soundkulisse auf die Strecke schicken! Nach so vielen Jahren Covid und Publikumsverbot (gefühlt waren es mindestens 10!) ist nun endlich, endlich wieder Stimmung auf der Rennstrecke.
Also, auf in das Jump Highlight des Jahres, da wo alle Trainer, Jockeys und Pferde seit einem halben Jahr darauf hin trainieren!
Constitution Hill: Der Blue Besil Sohn von Nicky Henderson begann seine Karriere in einem PTP Maidenrennen über 3 Meilen in Tipperary im April 2021, wo er einen guten zweiten Platz belegen konnte.
Nach einer 224 tägigen Pause ging es dann in Sandown das erste Mal über Hürden, und dort konnte Constitution Hill dann direkt mit Dominanz das Rennen für sich entscheiden. Er schlug den eigentlichen Favoriten Might I um locker 14 Lägen, Might I schlug sich danach auf Gruppe 2 Ebene aber gar nicht so schlecht gegen Jonbon .Das Klasse 3 Rennen wurde über 2m und gut bis weichen Boden ausgetragen und mit dem lockeren Sieg in der Tasche ging Constitution Hill dann auch als Favorit in das Gruppe 1 Unibet Tolworth Novices‘ Hurdle.
Auch hier schlug Constituiton Hill die Konkurrenz mit Leichtigkeit, und das auf schwerem Untergrund! Die Konkurrenz war hier vielleicht nicht ganz auf Gruppe 1 Niveau und der Favoritenstatus von Constitution Hill macht das auch sichtbar, aber er gewann das Rennen mit einem bemerkenswerten Schlusssprint und war über die letzten Meter noch einmal schneller als die Durchschnittsieger der letzten Jahre! Auf dem Untergrund und ohne direkte Konkurrenz um den Sieg eine erhebliche Leistung und der Grund, warum er hier ganz vorne mitmischt in den Quoten.
Umso mehr Regen auf den Kurs noch niedergeht, umso besser für Constitution Hill würde ich sagen, allerdings sieht es wie schon die letzten Jahre nach einem recht trockenen Cheltenham Fesival aus – Regen ist kaum vorhergesagt und der Boden dürfte daher eher schnell als langsam oder gar schwer sein. Ungewohnte Gewässer für Constitution Hill
Dysart Dynamo: Der Westerner Sohn von Trainer Willie Mullins ist der höchst geratete Starter in diesem Feld, was nach vier Siegen aus vier Rennen auch kein Wunder ist.
Dysart Dynamo begann seinen Siegeszug mit einem Sieg im März 2021 in einem NHF Rennen in Clonmel, wo er die anderen Pferde mit mehr als acht Längen schlagen konnte. Nur einen Mona später gewann er ein stärker besetztes NHF Rennen über 400m kürzere Distanz (2m) in Punchestown ebenfalls mit Leichtigkeit.
Genug der Rennen über den flachen Kurs dachte sich dann Willie Mullins nach 220 Tagen Pause und lies Dysart Dynamo in Cork bei seinem Saisondebüt im Dezember 2021 über Hürden starten. Das 2m Rennen auf weichem Untergrund konnte Dysart Dynamo wieder mit einem lockeren Sieg für sich entscheiden.
Dabei übernahm er die Führung des Feldes und setzte für die anderen Rennpferde das Tempo, wurde aber ab der 400m Marke von keinem der Konkurrenten mehr unter Druck gesetzt und konnte sich immer weiter absetzten, bis er nach der letzten Hürde einen Gang runter schaltete und das Rennen locker ausklingen lies – was bei 19 Längen Vorsprung auch kaum verwunderlich ist.
Beim nachfolgenden Gruppe 2 Sky Bet Moscow Flyer Novice Hurdle ging Dysart Dynamo gegen moderate Konkurrenz als klarer Favorit an den Start und lieferte wie erhofft auch eine herausragende Leistung ab – er gewann das Rennen mit einer schnellen Zeit trotz des weichen Untergerundes und setzte das Feld schnell unter Druck, womit Dysart Dynamo ab der dritten Hürde bereit einige Längen vor dem Feld war – einen Vorsprung, den er bis zum Ziel nicht mehr abgeben musste!
Das war so dominant wie erwartet und er sollte hier um den Sieg mitlaufen können – vielleicht kommt er auch marginal besser mit dem voraussichtlich schnellem Untergrund zurecht, als Hauptkonkurrent Constitution Hill.
Jonbon: Jonbon absolvierte seinen ersten Start im November 2020 in Dromahane in Irland und gewann dort auf Anhieb locker mit 15 Lägen, legte aber im März 2021 gegen bessere Konkurrenz auf einem der Hauptkurse in England gleich noch einmal nach, als er in Newbury im BetVictor Standard Open National Hunt Flat Race startete und dort erneut komfortabel mit über 4 Längen Vorsprung gewann.
Nach der Sommerpause ging es dann natürlich gleich über Hürden und Jonbon blieb auf dem Kurs in Newbury, wo er im November im Play Ladbrokes 5-A-Side On Football „National Hunt“ Maiden Hurdle (GBB Race) startete – und erneut problemlos und locker mit 6 Länge gewann. In dem Rennen zeigte Jobon keine Schwächen und er schien sowohl mit der Distanz von 2 Meilen als auch dem relativ schnellen Untergrund wunderbar zurecht zu kommen – die Konkurrenz jedenfalls hatte keine Chance und musste den Favoriten am Ende über 6 Längen ziehen lassen.
Auch beim nächsten Start im Gruppe 2 Howden Kennel Gate Novices‘ Hurdle (Grade 2) (GBB Race) gewann Jonbon wieder wie erwartet, musste sich aber auf Grund des höheren Niveaus und der besseren Konkurrenz, vielleicht aber auch wegen des etwas weicheren Bodens deutlich mehr anstrengen und gewann „nur“ mit zwei Längen.
Fairer weise muss man dazu sagen, dass Aiden Coleman Jonbon vor dem Ziel etwas zurück nahm und sicher auch noch deutlich mehr Vorsprung „drin“ gewesen wäre, wenn er denn gewollt hätte.
Die meisten Konkurrenten hatten ihre Rennen zuvor gewinnen können und waren auf dem Papier durchaus ernst zu nehmende Gefahren für Jonbon, der aber am Ende kurzen Prozess mit dem 2m Rennen machte und danach einen weiteren, komfortablen Sieg im Gruppe 2 Sky Bet Supreme Trial Rossington Main Novices‘ Hurdle feiern konnte.
Hier ordnete sich Jonbon als haushoher Favorit hinter den Pacesettern ein und lies Richmond Lake lange gewähren, bevor er vor der drittletzten Hürde langsam begann, den Pacemaker unter Druck zu setzen. Allerdings wurde er bei seinem nächsten Sprung dann ein wenig behindert und musste von Aidan Coleman kurz angetrieben werden, um mit Richmond Lake gleichzuziehen, hatte den Konkurrenten dann aber ab der letzten Hürde in der Tasche und konnte mit drei Längen Vorsprung bequem ins Ziel einlaufen – und das unter 5lb mehr Gewicht als die Konkurrenz!
In seinen beiden letzten Rennen hat Jonbon nun bewiesen das er zu den besten Novice Hurdlern der aktuellen Generation gehört, und seine Taktik den anderen das Tempo zu überlassen könnte sich bei zwei Hauptkonkurrenten, die das Tempo heute setzten wollen, durchaus auszahlen.
Beim Rest des Feldes müsste sich einiges tun, damit man sie als ernsthafte Konkurrenz zu den Favoriten sehen kann –
Kilcruit brauchte drei Anläufe, um sein Maidenrennen zu gewinnen, tat das dann aber in Punchestown im Januar mit 21 Längen Vorsprung und hatte im letzten Jahr das Gruppe 1 ITM – Supporting Irish Store Sales Champion INH Flat Race gewonnen und war hinter Sir Gerhard im Weatherbys Champion Bumper Zweiter geworden. Das ist auch der Grund, warum er überhaupt hier so weit oben in den Quoten mitmischt!
Sein Potential ist auch sicher nicht ausgeschöpft mit gerade einmal einem Maidensieg, aber natürlich fehlt hier auch noch einiges auf die Erfolge der Favoriten. Ein bisschen eine Wundertüte
Mighty Potter gewann sein Maidenrennen über Hürden nachdem er im Oktober wieder zu Gordon Elliot zurückgekehrt war mit 29 Längen – wurde danach aber auf Gruppe 1 Ebene über 2m in Fairyhouse im BARONERACING.COM Royal Bond Novice Hurdle geschlagen und musste sich mit einem dritten Platz zufrieden geben – war aber beim Zieleinlauf am nächsten an den Siegern dran und konnte sich deswegen auch nicht ganz unerwartet im Gruppe 1 Paddy Power Future Champions Novice Hurdle gegen Thee Stripe Life mit knapp 1,5 Längen durchsetzen. Er ist ein bisschen das Arbeitstier hier im Feld und wird ein wenig mehr machen müssen als bisher, ist aber in guter Verfassung und hatte ein wenig Pause um zu trainieren. Nicht ausgeschlossen
Bring On The Night hat nur seinen soliden SIeg in einem Maidenrennen im Februar vorzuweisen und müsste etwas sehr Besonderes sein, der Rest des Feldes wäre eine immense Überraschung für einen Sieg oder Platz
Für mich ein Tossup zwischen den beiden Favoriten!