Stradivarius:
Der Sea The Stars Sohn startet für Trainer John Godsen und hat sich in den letzten Jahren als einer der besten Ausdauer Pferde des Landes erwiesen und den Gold Cup hier in Ascot mehrfach gewonnen – und so alt ist er auch noch nicht auch wenn man denkt: Er kommt so langsam in die Jahre – naja, oder auch nicht, mit gerade einmal acht Jahren, und ist eben trotzdem schon ein echter Veteran des Sports, aber seine Ergebnisse zeigen klar, dass er noch lange nicht fertig ist mit seiner Karriere – und ein vierter Sieg in diesem Rennen scheint wahrscheinlich heute.
Er ist der Class-Act in diesem Rennen, der Star, den die anderen versuchen werden zu schlagen und der, der die meisten prestigeträchtigen Rennen gewonnen hat – Nicht zuletzt auch die Austragung dieses Rennens im letzten Jahr.
Wir erinnern uns alle gern an den 10 Längen Kantersieg den Stradivarius 2020 im Gold Cup eingefahren hat oder seinen Sieg danach im Goodwood Cup, oder eben seine zwei Siege hier im Yorkshire Cup
Ich denke alle Herausforderer werden sich ziemlich strecken müssen, um ihn hier in Bedrängnis zu bringen
Besitzer Bjorn Nielsen hat den Hengst auch selber gezüchtet und ist vermutlich vom Verlauf der Karriere bis dato mehr als entzückt, schließlich kann sich Stradivarius mehrfacher Nennung unter den besten Pferden der Welt rühmen und landete 2020 auf einem Rang 3 der weltbesten Pferde. Zwar musste er sich den Platz mit einigen anderen Rennpferden teilen, aber ein dritter Platz weltweit? Das kann man feiern!
Stradivarius hat zu Beginn seiner Karriere ein wenig gebraucht, um so richtig in Gang zu kommen und es brauchte drei Versuche bis er sein Maidenrennen gewinnen konnte und noch einmal einige Monate im neuen Jahr 2017, bis er sein erstes Gruppenrennen bestritt und im Gruppe 2 Queen’s Vase in Royal Ascot auflief. Dort konnte er in einem offenen Rennen auf den letzten Metern gegen Count Octave bestehen, der in den nächsten Jahren immer wieder einer der Konkurrenten in den Rennen von Stradivarius gewesen war.
Gleich darauf sorgte Stradivarius mit einem Sieg gegen Big Orange im Goodwood Cup Stakes für einen Schock, denn der haushohe Favorit und Front Runner konnte sich auf der Zielgeraden nicht mehr vor Stradivarius halten und das Pärchen setzte sich weit vor den anderen Verfolgern wie Desert Skyline und Wicklow Brave ab. Es folgte der logische Schritt zum St Leger, wo er allerdings gegen Capri und Crystal Ocean verlor, wenn auch in einem extrem spannenden Finish welches unter den dreien nur mit einer halben Länge entschieden wurde. Nach dem sehr erfolgreichen Jahr 2017 ging es dann in die Winterpause, die mit einem Start in York im Yorkshire Cup auf Gruppe 2 Ebene beendet wurde. Das Rennen war ordentlich besetzt udn einige klassische Konkurrenten wie Desert Skyline, Count Octave oder Max Dynamite liefen gegen ihn auf, hatten aber gegen Stradivarius keine wirkliche Chance.
Beim Ascot Gold Cup einen Monat später war das Niveau mit Gegner wie Varizabad und Order Of St George natürlich noch einmal ganz anders besetzt und trotzdem gelang es Stradivarius auf dem ungewöhnlich schnellen Boden, die Konkurrenz in einem spannenden Finish mit knapp einer dreiviertel Länge zu schlagen. Torcredor, der auf dem dritten Platz gekommen war, versuchte es im Goodwood Cup noch einmal und war der einzige, der Stradivarius bis zuletzt die Stirn bieten konnte. Wieder reichte es knapp mit einer halben Länge, in York kam er einen Monat später dann im Lonsdale Cup Stakes auf Gruppe 2 Ebene gegen etwas leichtere Konkurrenz zu einem weiteren Sieg – musste sich aber richtig anstrengen, um sich hier gegen Count Octave durchzusetzen, der nur ungern hinter Stradivarius zurückfiel.
Mit diesem Rennen im Rücken ging Stradivaius im Long Distance Cup über 3209m auf dem Kurs in Ascot im Oktober als Favorit an den Start, und konnte sich auch wie zu erwarten gegen die bekannten Konkurrenten wie Flag Of Honour oder Thomas Hobson durchsetzen. Der Außenseiter hing Stradivarus zwar beim Zieleinlauf noch im Nacken, der hohe Favorit geriet aber nie im Bedrängnis das Rennen zu verlieren.
Danach ging es für Stradivarius in die Winterpause, die erst mit dem Start im Yorkshire Cup Stakes im Mai 2019 beendet wurde.
Auch dieses Rennen gewann Stradivarius gegen die Konkurrenten wie Ispolini oder Southern France, die er trotz des eher gingen Vorsprungs von unter einer Länge locker und souverän schlagen konnte.
Frankie Dettori gab das „Go“ auf dem Langstreckenspezialisten und Stradivarius zog an der Außenbahn dann mit gutem Tempowechsel an dem bisherigen Front Runner Southern France vorbei, und Frankie Dettori musste nicht mal wirklich viel Druck auf sein Pferd aufbauen, damit dieser sich von seinen Verfolgern absetzten kann.
Beim nachfolgenden Ascot Gold Cup traf er auf den Front Runner Dee Ex Bee, der zusammen mit einigen anderen fast dafür gesorgt hätte, dass der Favorit einen extrem schlechten Tag erlebt hätte. Stradivarius blieb ziemlich nah an den Front Runnern dran, verlor aber auf der Rückgeraden sowie der Zielgeraden etwas den Anschluss und fand sich in einer Tasche an der innen Bahn keinen Weg für seinen Schlusssprint. Erst sehr knapp vor dem Ziel tat sich innen eine kleine Lücke auf die Frankie nutzen konnte um Stradivarius ins Freie zu bekommen und ihm damit in den Schlusssprint zu schicken. Stradivarius gab Gas und gewann das Rennen unangefochten und hätte deutlich mehr Distanz zwischen sich und die Verfolger bringen können, wenn er freie Bahn bekommen hätte. Dee Ex Bee blieb an ihm dran, hatte aber keine Chance an Stradivarius heranzukommen
Im Gruppe 1 Qatar Goodwood Cup Stakes machte er nicht den selben Fehler und Frankie hielt den Star in der Mitte der Bahn beim Einbiegen in die Zielgerade und hatte damit freie Bahn für seinen Schlusssprint und gewann dieses Mal so beeindruckenden, wie er es zuvor im Gold Cup schon hätte tun können.
Er hatte dort kaum Probleme haben, die alt bekannten Konkurrenten wieder auf die hinteren Plätze zu verdammen und konnte einen weiteren Gruppe 1 Sieg, bevor er einen Monat später im Gruppe 2 Doncaster Cup Stakes auflief.
Auch dieses Rennen war auf dem Papier nur ein Trainingslauf, und genau so behandelte Stradivarius das Rennen auch und gewann nach Belieben, das eigentliche Ziel der Saison 2019 war aber natürlich der mit 450.000 Pfund dotierte Qipco Long Distance Cup beim Ascot Champions Day, den Stradivarius am Ende aber leider nur mit enem knappen zweiten Platz beenden konnte. Dabei sah es zunächst nach dem erhofften Sieg aus, aber was für ein Finish das war!
Kew Gardes hatte dir Führung inne und gab Gas als es in die Zielgerade ging, Stradivarius dahinter fand die Lücke und Fanrkie spornte ihn an um mitzugehen und Stradivarius fand und fand, um ein halbes Furlong vor dem Ziel auf Kew Gardens aufzuschließen und ihn zu überholen. Dann aber kämpfte dieser sich zurück unter Donnacha O’Brien und schaffte es doch tatsächlich, sich am Ende mit einer Nase Vorsprung über die Ziellinie zu schieben. Klasse Rennen, nur schade für Stradivarius, der den Sieg in den Hufen hatte.
Als Saisondebüt 2020 hatte er sich nach der Corona Krise ausgerechnet das Coronation Cup Stakes gegen Favorit Gayyath ausgesucht, und das auch noch auf schnellem Boden. Dass dies ein sehr schweres Rennen werden würde war klar gewesen, und der dritte Platz beim Debüt unter nicht idealen Bedingungen konnte verziehen werden.
Gerade natürlich auch, weil Stradivarius danahc beim Ascot Gold Cup über 4000m und etwas weicheren Boden zeigen konnte was er kann – klar, die Konkurrenz war für einen Gold Cup ziemlich dünn, aber Stradivarius tat sein Bestes um trotzdem zu beeindrucken und gewann das Rennen am Ende mit über 10 Längen Vorsprung – also viel einfacher kann man kein Gruppe 1 Rennen gewinnen denke ich. Kein Wunder also, dass er auch in den Goodwood Cup als Favorit ging.
In dem Gruppe 1 Rennen einen Monat später hatte Stradivarius dann allerdings ein bisschen zu kämpfen, denn Nayef Road saß ihm im Genick und der ein Längen sieg spiegelte in keiner Weise die Quote wieder, die Stradivarius vor dem Rennen angedacht worden war. Damit fiel der dritte Sieg in diesem Rennen für den Favoriten schwer genug, was aber auch daran lag, dass Frankie Dettori sein Rennpferd erst spät hatte in Gang setzten können, da sich zunächst keine Lücke für ihn auftuen wollte. Dann aber fand der sein Fenster und Frankie gab alles, um die Front Runner noch zu erreichen, und feierte am Ende einen sehr befriedigenden 1 Längen Sieg über Konkurrenten, die keine Gefahr hätten darstellen dürfen, aber so ist das Galopprennen eben manchmal.
So war es dann eben auch im Qatar Prix Foy auf Gruppe 2 Ebene in Frankreich im September, bei dem Anthony Van Dyck einfach immer das kleine bisschen besser war an diesem Tag, um erfolgreich den den späten Angriff von Stradivarius abzuwehren und als erster durch das Ziel zu gehen. Nur einen kurzen Nacken betrug am Ende der Rückstand auf Anthony Van Dyck, aber das sollte für Stradivarius leider der letzte Erfolg der ansonsten so brillanten Saison 2020 sein. Sein nächster Start im Qatar Prix de l’Arc de Triomphe wurde mit einem siebten Platz abgeschlossen, was unter anderem daran lag, dass Stradivarius keinen Platz hatte, um seinen Schlusssprint anzusetzen und 250m vor dem Ziel nach hinten durchgereicht wurde, von wo sein Angriff dann etwas verpuffte.
Im nachfolgenden Qipco British Champions Long Distance Cup strümte Trueshan der Konkurrenz davon, während der eigentliche Favorit Stradivarius an jenem Tag es verpasste, auch nur irgendeinen Eindruck bei dem Rennen zu hinterlassen. SeinTrainer John Godsen vermutete, dass Stradivarius den weichen Boden nicht mochte, der teilweise auch als schwer bezeichnet wurde. Das kann man glauben oder nicht, schließlich hatte Stradivarius in der Vergangenheit auf solchem Boden schon gewonnen… aber vielleicht hat auch einfach die lange Saison ihre Spuren hinterlassen
Nach der Winterpause gewann Stradivarius jedenfalls frisch erholt das Longines Sagaro Stakes auf Gruppe 3 Ebene, konnte aber leider beim Gold Cup in Ascot nicht an seinen Erfolg aus dem letzten Jahr anknüpfen, was hauptsächlich an dem schnellen Untergrund lag, der ihm so gar nicht zu schmecken schien. Zudem wurde Stradivarius beim Versuch, Boden auf die Sieger gut zu machen, in der letzten Kurve die Tür vor der Nase zu gemacht und er verlor wichtiges Momentum auf dem Weg zum Ziel.
Im Londsdale Cup in York im August ging Stradivarius als Favorit gegen Spanish Mission an den Start, allerdings war schon vorher klar, dass es wohl ein knappes Rennen werden würde, denn der Untergrund war wieder schnell und Stradivarius musste sich ziemlich bemühen, auf den letzten 200m noch an Spanish Mission heranzukommen, der sich 600m vor dem Ziel an die Front gesetzt hatte und kontinuierlich Boden gut machte auf die anderen Verfolger – nur Stradivarius blieb dran und konnte den Konkurrenten unter einem phänomenalen Ritt von Frankie Dettori langsam zermürben, um kurz vor dem Ziel die Führung zurück zu holen und zu gewinnen.
Auf schnellem Untergrund im Doncaster Stakes hatte Stradivarius dann wieder recht leichtes Spiel unter seinem Lieblingsjockey Frankie Dettorie – er positionierte sich prominent und beschleunigte dann dem Feld ab der 400m Marke davon, ein würdiger Lauf bezüglich seiner niedrigen Quote von gerade einmal 4/11
Im Oktober dann wurde er nur zweiter im Qatar Prix du Cadran auf weichem Boden und 2m4f, was vielleicht ein wenig weit war und wo er zudem noch gegen den Favoriten Trueshan antreten musste, der das Rennen auch am Ende beeindruckend gewann – wie man auf Grund der Kombination von Untergrund und Distanz und der Form von Straduvarius unter solchen Begebenheiten vermutet hatte.
Stradivarius versuchte die Führung zu übernehmen, scheiterte aber daran, das Tempo von Trueshan auf den letzten 500m mitzugehen.
Am heutigen Tag findet der Arc De Triomphe zum 100sten Mal statt, aber leider ist das französische Team extrem klein ausgefallen für das Jubiläum des bedeutesten Galopprennen der Welt – alle vier Franzosen in diesem Rennen sind Außenseiter und haben eher schlechte Chancen auf den Sieg – und der unvermeidbare Regen setzte natürlich ein und wird das 2400m Rennen hier unweigerlich zu einer Schlammschlacht machen. Trotzdem ist das Rennen ein Rennen von enormen Potential, von Adayar, Alenquer oder Hurrican Star und Tarnawa.
Und das Godolphin Syndikat macht ernst und schickt das Classic Doppel Hurricane Lane und Adayar hierher. So ein starkes Team hat Godolpin in den letzten Jahrzehnten nie nach Frankreich geschickt und man muss diesem Versuch Respekt zollen und in vielen anderen Jahren wären die beiden wohl die unangefochtenen Favoriten gewesen, nicht so allerdings 2021, denn dieses Jahr ist wirklich ungewöhnlich viel Potential hier in diesem Rennen vertreten.
Adayar gewann das Derby etwas überraschend, zeigte aber, dass de Form kein Zufall war und legte mit einem überzeugenden Sieg im King George VI & QE Stakes im Juni nach. Charlie Appelby war in seinen Interviews ziemlich deutlich, dass er keine Sorge bezüglich des Untergrunds hat und es eher etwas weicher für seinen Schützling als zu schnell haben möchte. Auch der weit außen liegende Draw bereitet hm keine Sorge und so wird William Buick auf ihm in das Rennen gehen – allerdings könnte sich der Trainer mit dieser Entscheidung ein wenig verkalkuliert haben, denn sein damit zur zweite Geige degradierter Hurricane Lane rangiert gerade als zweiter Favorit vor Adayar.
Adayar kommt unbestritten mit dem Untergrund, aber viel wichtiger auch mit der Distanz gut klar und wird sicher in gutes Renen abliefern, aber auch Hurricane Lane kommt mit der Distanz sehr gut zurecht und ist auch schon über weitere Distanz ausreichend getestet worden. Nur mit dem schweren Untergrund kann man sich nicht ganz so sicher sein. Auch hier ist der Trainer sich nach dem Sieg im St. Leger absolut sicher, dass Hurricane Lane sich mit dem schweren Untergrund arrangieren wird und dass er Ausdauer ohne Ende hat – nach dem Sieg im St Leger keine Frage, aber kein Sieger aus dem St Leger konnte sich bisher direkt danach im Arc durchsetzen – wird Hurricane Lane der Erste sein?
Da könnte die Stute Tanarwa etwas dagegen haben – und ihr Trainer Dermont Weld wird sicher alles daran setzten, auch dieses große Rennen endlich mit einem seiner Rennpferde gewinnen zu können! Und Tarnawa stellt mit Sicherheit seine beste Chance bisher dafür da. Derzeit ist sie wieder Favoritin bei den Buchmachern und das wohl zu recht, denn der einzige Wermutstropfen in ihrer Karriere in den letzten Jahren war die Niederlage gegen St. Marks Basilica im Irish Champions Stakes – da kann man aber gern drüber hinwegsehen, denn 2011m und guter Untergrund haben mit dem Rennen heute wenig zu tun.
Und spätesten mit ihm super Sprint im Breeders Cup Turf letztes Jahr hat sie den Durchbruch zum Superstar geschafft gehabt und seitdem nicht mehr zurückgeblickt, gewann sie doch das Ballyroan Stakes in Leopardstown mit sechs Längen und ging danach ins Champion Stakes gegen St. Marks Basilica – mit einer eigentlich zu kurzen Distanz und einem eigentlich zu schnellen Untergrund – und trotzdem hätte sie den Ausnahme Dreijährigen fast geschlagen. Wenn überhaupt, hat der zweite Platz ihren Anspruch auf den Sieg hier weiter verstärkt, und nicht gemindert.
Dass Snowfall nach Rekordsiegen in allen Oaks der Saison hier nun nicht ganz weit vorne unter den Favoriten rangiert liegt an ihrer überraschenden Niederlage im Qatar Prix Vermeille gegen Tenoa. Eigentlich hatte das einer weiterer Kantersieg werden sollen, aber daraus wurde leider nichts – der Untergrund war zu schnell und die Taktik der anderen in diesem Rennen nicht ideal für Snowfall, die hier aber auch nicht unbedingt auf den schweren Untergrund gehofft hat, den sie nun serviert bekommt.
die sind WEIT gestreut. Während bei Racebets Tarnawa mit 4 angeboten wird, rangiert die Stute bei Coral, BEt365 und Ladbrokes bei 7! Hurriane Lane bei 3.75, aber bei Racebets bei 4.5.
Für 7 nehme Tarnawa gerne als EW Wette mit. Hurricane Lane ist mein Pick fürs Rennen an sich, gefolgt von Snowfall, die ebenfalls EW mit rein kommt.
Adayar und Mojo Star und Alenquer komplettieren den Tricast / Quaddie
Adayar: Den Frankel Sohn hatte ich vor seinem Sieg im Derby nur bedingt auf dem Schirm – seine Karriere begann recht unauffällig 2020 mit zwei Starts in Maidenrennen bevor er nach der Winterpause im April 2021 in Sandown im Gruppe 3 Bet365 Classic einen zweiten Platz hinter dem Außenseiter Alenquer holte. Dabei hatte Adayar in dem Rennen sein hinteres linkes Hufeisen verloren und war trotzdem nur eine halbe Länge hinter dem Sieger durchs Ziel gelaufen – da konnte man auf den nächsten Start im Derby Trial in Lingfield hoffen – immerhin war dieses Rennen „nur“ auf Listed Ebene und damit deutlich einfacher als das letzte, was auch dafür sorgte, dass Adayar als Favorit starten dürfte – aber wieder nur als Zweiter ins Ziel kam. Er kam langsam aus den Ställen beim Start und musste sich seinen Platz hinter den Führenden hart erkämpfen, konnte aber dem Sieger Third Realm trotzdem nichts entgegen setzen.
Umso überraschender war für mich dann sein dominanter Sieg beim Derby – Der Untergrund war ein bisschen schneller als beim letzten Rennen, aber wieder war der Start von Adayar mehr als seltsam, aber er zog dieses Mal gut an und hatte das Feld 400m vor dem Ziel im Griff, unter einem harten Ritt von Adam Kirby setzte er sich dann zunehmend ab, begann aber zu wandern und verschenkte vielleicht ein bisschen Kraft – nicht, dass er noch viel nötig gehabt hätte bei diesem Schlusssprint. Seine engsten Verfolger hatten allerdings alle Probleme beim Rennen, Hurricane Lane verlor ein Hufeisen, Mojo Star bekam einen Tritt gegen das Bein und Mac Swiney verschlief den Start.
SnowFall: Die Deep Impact Tochter von Aiden O’Brien führt heute den Angriff des Trainer auf den Arc De Triomphe an, dabei hätte letztes Jahr wohl noch niemand daran geglaubt, dass Snowfall sich dieses Jahr zu einer derart übermächtige Stute entwickeln würde, denn letztes Jahr sah sie noch relativ gewöhnlich aus, obwohl Aiden O’Brien schon damals große Stücke auf seine Stute SnowFall hielt.
Sie brauchte drei Versuche, um ihr Maidenrennen zu gewinnen und obwohl sie noch vier weitere Male im Jahr 2020 auflief, gewann sie kein einziges weiteres Rennen und belegte in der Regel einen der hinteren Plätze – aber sie konnte beim ersten Start 2021 zeigen, dass doch Potenzial in ihr steckte, als sie im Gruppe 3 Tattersalls Musidora Stakes beim Saisondebüt 2021 die versammelte Konkurrenz auf den letzten 150m stehen lies und 3 Längen davon zog. Da traf sie auf einige Konkurrentinnen aus dem Oaks, welches sie am 04 Juni bestritt.
Bei dem Rennen setzte sich ein Zeichen, welches man wohl so schnell nicht vergessen wird. Snowfall sortiert es sich zunächst im hinteren Bereich des Feldes ein, lies anderen die Führung, und begann erst 600 m vor dem Ziel langsam Boden und einen Platz nach dem anderen gut zu machen.
Dabei war ihre Reise durch das Feld alles andere als unproblematisch, sie stieß einige Male mit anderen Konkurrenten zusammen und hat einen relativ rauen Weg durch das Feld, wurde dann von ihrem Jockey Frankie Dettori 400 m vor dem Ziel zum Schluss Sprint angetrieben, beschleunigte, und zog dem kompletten fällt der Verfolger fast mühelos davon. Ihr Vorsprung betrug am Ziel ganze 16 Längen, was gegen eine Konkurrenz von bekannten Namen wie etwa Dubai Fountain, Santa Barbara oder Saffron Beach eine sehr beeindruckende Leistung war.
Über die Konkurrentin Santa Barbara spricht heute kaum noch jemand, schließlich hatte sie Anfang der Saison allen Hype hinter sich, ging als Favoritin in das Guineasrennen und wurde auch in das Oaks als Favoritin Geschickt, konnte aber wieder einmal die Erwartungen nicht erfüllen und musste sich im hinteren Bereich des Feldes einsortieren. So gut wie ihr Trainer sie am Anfang der Saison dargestellt hat, ist sie definitiv nicht, jedenfalls nicht in dieser Saison, und den wohl beeindruckendsten Lauf unter den Stuten hat eben Snowfall mit ihrem Oaks Sieg in Epsom gezeigt
Das dürfte eben auch der Grund sein, warum im Yorkshire Oaks so wenig wirklich gute Konkurrenz aufläuft, und die Gegner hauptsächlich aus Stuten bestand, die Snowfall im letzten Rennen absolut deklassiert hat, und so war es auch keine Überraschung, dass Snowall auch das Irish Oaks und danach das Yorkshire Oaks in York mit Leichtigkeitgewinnen konnte. Beide Male konnte keiner der Konkurrenten ihrem Schlusssprint etwas entgegen setzten und dass sie hier nun nicht ganz weit vorne unter den Favoriten rangiert liegt an ihrer überraschenden Niederlage im Qatar Prix Vermeille gegen Tenoa. Eigentlich hatte das einer weiterer Kantersieg werden sollen, aber daraus wurde leider nichts – der Untergrund war zu schnell und die Taktik der anderen in diesem Rennen nicht ideal für Snowfall, die hier aber auch nicht unbedingt auf den schweren Untergrund gehofft hat, den sie nun serviert bekommt.
Tarnawa: Die Shamardal Tochter von D. Weld begann ihre Karriere 2018 und sammelte bis zum Mai 2019 einige nette Platzierungen und Siege in Maiden – und einem Handicaprennen Rennen ein, wurde dann aber Siegerin des Gruppe 3 Irish National Stud Racing Irish EBF Blue Wind Stakes, wenn auch nur knapp. Damit hatte sie den Wechsel auf die Gruppenebene erfolgreich absolviert und wurde kurz darauf in das nächste Gruppenrennen geschickt, konnte aber in Epsom den erneuten Sprung im Niveau im Investec Oaksnicht kompensieren und musste sich am Ende mit einem elfeten Platz zufrieden geben.
Ihr Trainer lies sie über zwei Monate pausieren und dann zurück in Irland auf Gruppe 3 Ebene starten, um ihr weitere Erfahrung auf Gruppenebene zu ermöglichen, ohne sie gleich wieder in ganz tiefe Gewässer wie das Glorious Goodwood oder Royal Ascot zu werfen.
Das zahlte sich aus, als sie im Gruppe 3 Irish Stallion Farms EBF Give Thanks Stakes den Sieg davontragen konnte, und das ziemlich locker. Sie sortierte sich hinter den Siegern ein, startete dann 250m vor dem Ziel ihren Angriff und beschleunigte fast mühelos an den Front Runnern vorbei. Ziemlich gute Leistung, die sie auf Gruppe 2 Ebenen im Blandford Stakes noch einmal wiederholen konnte. Dieses mal musste Chris Hayes hart auf ihr arbeiten um sie an der Front zu halten, die sie wieder beim Einbiegen in die Zielgrade gefunden hatte, und Tarnawa wanderte ein wenig in Richtung des Innengeländers, konnte sich aber am Ende über den Sieg in einem Gruppe 2 Rennen freuen.
Der Startim nachfolgenden Gruppe 1 Qipco Fillies and Mares war vielleicht den Versuch wert, viele Chancen wurden ihr aber nicht ausgerechnet und sie musste sich in dem 2334m Rennen am Ende klar geschlagen geben.
Es ging in die lange Pause bis zum Sommer 2020, die durch die Corona Krise noch verlängert wurde, und Tarnawa kam erst im August im Gruppe 3 Irish Stallion Stakes zurück auf die Rennstrecke, wo sie sich der Konkurrenz auf den letzten 200m des 1m4f Rennens locker entledigen konnte – soviel war von ihr erwartet worden, aber sie hörte da nicht auf und schaffte den selben Trick in Paris im Qatar Prix Vermeille über die selbe Distanz. Es dauerte eine Weile, bevor sie ihr Momentum sammeln konnte (von der 300 bis der 200m Marke), aber sie nahm immer weiter an Fahrt auf und gewann am Ende souverän mit über 3 Längen Vorsprung.
Als Körnung gewann sie noch das Gruppe 1 Prix de l’Opéra Longines auf dem selben Kurs, dieses Mal aber über 2000m und schwerem Untergrund, was besonders beeindruckend gewesen war
Und besonders beeindruckend war auch ihre Leistung gegen Magical im Gruppe 1 Longines Breeders‘ Cup Turf, wo sie der klaren Favoritin am Ende gut eine Länge abnahm – und das mit Leichtigkeit! Da wäre sicher noch mehr drin gewesen, und das obwohl Tarnawa das nicht kleine Feld 500m vor dem Ziel von hinten aufrollte und sich zunächst langsam, dann immer schneller an einer Konkurrentin nach der anderen vorbei schob und 200m vor dem Ziel mit der Fürhung davon galoppierte. Magical hatte keine Chance an ihr dran zu bleiben und mit diesem überragenden Sieg ging eine nicht minder überragende Saison für Tarnawa zu Ende.
2021 begann nach 271 Tagen mit einem Knall, als Taranawa das Gruppe 2 Grant Thornton Ballyroan Stakes auseinander nahm und das Rennen nicht nur gewann, sondern mit gut sechs Längen Vorsprung komplett deklassierte.
Dann kam eine kleine Pause bis zum Irish Champion Stakes in Leopardstown, eine ziemlich mutige Entscheidung von ihrem Trainer, schließlich hätte sie auch einfach ihren Titel im Prix Vermeile verteidigen können und hätte es da sicher einfach gehabt. Stattdessen ging sie über knappe 2000m und eigentlich zu schnellen Untergrund gegen St. Marks Basilica, der in der aktuellen Saison eine überragende Form zeigte und Tarnawa am Ende auch knapp schlagen konnte.
Aber die Stute war dran an ihm und der Sieg zum greifen nahe, St Maks Basilica driftete beim Schlussspint über die Bahn und nahm Tarnawa mit, Auf dem schnellen Boden fehlte dann etwas die Spritzigkeit des 3yo auf den letzten Metern und Tarnawa konnte den zweiten Platz knapp vor dem ebenfalls großartig auflaufenden Poetic Flare verteidigen.
Zurück über für sie gute Distanz und passenden weichen Untergrund kann ich mir einen Sieg von ihr hier gut vorstellen.
Torquator Tasso: Mit dem Adlerflug Sohn nimmt Deutschlands bester Steher an dem 5-Millionen-Euro Rennen teil, Der zweifache Gruppe 1-Sieger gewann gerade den Großen Preis von Baden und wird heute auch passend durchlässigen Boden antreffen, doch solch gute Gegner wie heute hat er bislang noch nie gesehen. Deshalb wird der Adlerflug-Sohn auch als Außenseiter ins Rennen gehen und vermutlich nicht mit auf dem Treppchen stehen – aber wenigstens haben wir auch einen Vertreter hier im Arc.