Manchmal gibt es Gruppe eins Rennen, die den Namen kaum verdient haben, und es gibt Rennen wie dieses, die auch gut und gerne eine Gruppe eins Rennen sein könnten aber nur auf Gruppe zwei Niveau ausgetragen werden.
aber sei’s drum, dass Duke of York Stakes beglückt uns heute mitten in der Woche mit einem extrem spannenden und schwierig vorauszusagenden Rennen.
die Qualität der Teilnehmer ist durchweg hoch und bietet so ziemlich alles auf was so früh in die Saison startet und auf das wir so lange gewartet haben.
Oxted: Der Mayson Sohn hat bisher elf Rennen bestritten davon vier gewonnen und dreimal platziert. Seine Karriere begann im Oktober 2018 wobei er schon vor dem ersten Rennen kastriert wurde, aber scheinbar bei seinem ersten Start in Doncaster noch nicht davon profitieren konnte. Natürlich war im ersten Rennen noch relativ unerfahren ließ sich aber auch von seinem Jockey eher widerwillig lenken, was in einem fünften Platz resultierte. Es gab eine längere Pause die insgesamt 169 Tage dauerte bevor er im April 2019 ein weiteres Rennen in Salisbury absolvierte. Dieser Start in die neue Saison glückte auf Anhieb mit einem Sieg.
beim zweiten Rennen unterlag er knapp Khadeem allerdings hatte er das Niveau auch deutlich gesteigert und war in einem black Type Rennen gestartet. Das Carnavon Stakes war aber schon ein erster Fingerzeig wo die Reise hingehen sollte und der Konkurrent der ihm in diesem Rennen noch überlegen war wechselte kurze Zeit darauf in die Gruppe eins drinnen und blieb dort bis jetzt auch fast ausnahmslos. Oxted bekam seine Rache später im Darley July Cup Stakes, Welches er im Juli 2020 gewinnen konnte, und mit so einem Gruppe eins Sieg über einen ehemaligen Konkurrenten, sieht man über die Niederlage am Anfang der Karriere doch gerne hinweg.
zunächst ging es von der Form aber auch für Oxted erst einmal bergab, und die restlichen Rennen über den Sommer waren eher unter dem, was man von ihm erwartet hatte. Erst mit Beginn des Herbstes gelang ihm ein weiterer Sieg in Doncaster, und zwar in 1200 m Portland Handicap, welches er mit hohen Gewicht trotzdem überzeugend gewinnen konnte. Der Saison Abschluss war damit trotzdem noch gelungen und mit der Erfahrung, die er in diesem Jahr gesammelt hatte, ging es mit viel Zuversicht in das Jahr 2020, wo er im Juni bei seinem Saisondebüt gleich einen ersten Erfolg auf Gruppe 3 ebene feiern konnte. Das Rennen in Newmarket gewann er mit knapp einer länger vor seinen Verfolgern und überzeugte damit auch seine Kritiker.
die eine länger Vorsprung täuscht aber ein wenig darüber hinweg, wie einfach es für Oxted war, dieses Rennen zu gewinnen. Er hielt sich am Innen Geländer ging die gesamte Strecke über ziemlich locker voran und hatte nie Probleme den Anschluss an die Tempomacher zu halten. 200 m vor dem Ziel beschleunigte er dann und holte sich einen komfortablen Vorsprung, den er vor dem Ziel durch einen leichten Trab bis auf eine Länge wieder reduzierte.
mit dem einfachen Sieg im Rücken ging es in den Juli Cup, der Teil der British Champions Series ist, allerdings musste er dort als Außenseiter auflaufen da ein einzelner Gruppe 30 natürlich noch nicht genug ist um ihn hier als Favoriten zu sehen. Er strafte allerdings alle Zweifler lügen, indem er, dieses Mal von der Außenbahn, zur Führung 200 m vor dem Ziel sprintete, und auf den letzten Metern immer stärker wurde. Der Kurs in Newmarket lag ihm offensichtlich genau wie der gute Untergrund, und mit dem großen Feld und den erfahrenen Kollegen hatte er auch keine Probleme. Er hatte danach eine Operation an der Luftröhre die allerdings wenig Gebracht zu haben scheint, denn die nächsten Rennen von ihm waren eher ein wenig enttäuscht im British Champions Sprint Stakes , Dem Saison Finale der Sprinter in Ascot, lief er gegen gute Konkurrenz zwar kein schlechtes Rennen, hatte dieses Mal aber auf den letzten Metern keine Kraft mehr und viel auf den fünften Platz zurück. Er hatte dann im Januar in den Emiraten einen Lauf den man aber besser einfach vergisst und einen weiteren Warmmacher im April in Newmarket im Abernant Stakes, welches er auf einem zweiten Platz Abschluss. Das ist prinzipiell keine schlechte Leistung allerdings war er auch als klarer Favorit gestartet und musste sich dann trotzdem mit fast einer Länge geschlagen geben, und hat über dies hinaus auch keine wirkliche Entschuldigung für das schlechte Abschneiden. Klar, es war der erste Lauf wieder zurück in England und nach einer längeren Pause, aber ein bisschen bleiben die Sorgen. Ich denke trotzdem, dass er hier und heute deutlich zu hoch wir preist ist und eine Wette auf ihn sich durchaus lohnt.
Art Power: Acht Rennen hat der Dark Angel Sohn schon absolviert vier davon konnte er gewinnen. Zwei Rinnen hat er auf dem Alwetterkursen bestritten, sechs davon auf dem Rasen. Letztes Jahr hat er sich nach seinem Saisonendebüt in Newcastle immer weiter steigern können und am Ende drei Rennen in Folge zu gewinnen gekrönt von einem lockeren Sieg auf weichem Untergrund im Gruppe drei Sioux Nation Lacken Stakes. Nach den drei Siegen in Folge steigert er sein Niveau und startete nur noch auf Gruppe eins Niveau, das Nunthorpe gegen Battash war noch klar zu viel zu schnell, genau wie die weiteren Starts in Haydock Im September im Sprint Cup Stakes, wo er nur einen vierten Platz belegen konnte oder das letzte Mal im Oktober wo er in Basket im British Champion Springsteaks zwar am Ende immer weiter Boden gut machen konnte, aber nur eine Nase vor Oxted ein lief, der heute den großen Vorteil eines Starts in der aktuellen Saison hat, und von mir daher den Vorzug bekommt. Die beiden Trend nicht viel und es ist nicht ausgeschlossen dass ich Art power über den Winter noch mal deutlich gesteigert hat das selbe gilt allerdings auch für Starman, Der letztes Jahr drei Siege in Folge feiern konnte, begonnen bei seinem Debüt im Juli in Lingfield, Nur den Sprung auf Gruppe eins Niveau hat er dann nicht geschafft und musste sich im British Champion Stakes Klar geschlagen geben. Das ist nach so einer langen Pause natürlich nicht gesagt, dass die Platzierungen wieder genau so verteilt werden, und diese drei Starter betrachte ich mit viel Interesse in diesem Rennen.
Das Qipco British Champions Sprint Stakes ist, wie der Name schon vermuten lässt, Teil der British Champions Series und als erstes Gruppe 1 Rennen am Champions Day in Ascot natürlich gut besucht. Da wäre der Sprint Cup Sieger Dream Of Dreams, oder die Stute One Master, die zuletzt am Anfang des Monats den Gruppe 1 Qatar Prix de la Forêt in Longchamp auf schwerem Boden gewonnen hatte. Dazu kommen dann noch junge Talente wie Oxted, der zuletzt das Darley July Cup Stakes gewinnen konnte oder der Dreijährige Starman, der einen ordentlichen Sprung im Niveau vom Garrowby Stakes (Listed) im September auf Gruppe 1 Ebene hier wagt, aber sehr talentiert aussieht und vielleicht gut genug ist, um hier für eine Überraschung zu sorgen.
Der Start in die neue Saison 2020 verzögerte sich auf Grund der vorherrschenden Corona Epidemie ein wenig, und One Master konnte erst im Juni wieder zurück auf die Rennbahn, fand aber mit dem Gruppe 1 Diamond Jubilee Stakes beim Royal Ascot Festival ein schönes Rennen für den Einstieg, in dem ihre aktuelle Form getestet wurde, ohne dass auf ihr der Druck des Favoriten lastete oder man unbedingt davon ausgehen musste, dass One Master das Rennen gewinnen muss. So ganz auf der Höhe war One Master dann beim Rennen selbst auch noch nicht, dabei war ihre Taktik in dem Rennen durchasu solide gewesen. James Doyle positionierte sie zunächst hinter den Führenden, konnte das Tempo aber bereits 2f vor dem Ziel nicht mehr mitgehen und musste geritten werden, um den Anschluss überhaupt halten zu können, was aber natürlich dann darin resultierte, dass er beim eigentlichen Schlusssprint die anderen ziehen lassen musste und sich am Ende mit einem klaren sechsten Platz zufrieden geben musste.
Man konnte aber darauf hoffen, dass sie beim nächsten Start etwas fitter sein würde und etwas mehr Druck auf die Sieger ausüben würde. Allerdings geriet er wieder früh ins hintertreffen und musste früh von seinem Jockey Pierre-Charles Boudot angetrieben werden, um den Anschluss an die Pacesetter zu halten und verpasste dadurch die Chance, beim Schlusssprint noch einmal nachlegen zu können und nur unter dem harten Ritt von Pierre-Charles Boudot konnte One Master überhaupt den knappen vierten Platz halten.
Genug mit den Gruppe 1 Rennen fürs Erste dachte sich wahrscheinlich William Haggas und schickte One Master als nächstes in das Gruppe 3 Oak Tree Stakes beim Glorious Goodwood festival, welches auf dem Papier eigentlich eine relativ klare Angelegenheit hätte sein sollen für One Master. Sie musste mit 58,5 KG zwar ordentlich Gewicht schultern und ein Rennen mit 12 Konkurrenten ist niemals eine leichte Sache, einfach schon, weil zu viele andere Rennpferde auf der Strecke mitlaufen.
Genau das wäre One Master dann auch fast zum Verhängnis geworden, als sie hinter einer Mauer von Konkurrenten eingepfercht wurde und mehrmals die gewünschte Lücke sich vor ihr wieder schloss und Valeria Masselina von der Front aus schon zum Schlusssprint angesetzt hatte, denn Frankei Dettroi hatte seine Stute während des Rennens perfekt positioniert und dadurch einige Längen Vorsprung herausgeholt, die aber Tom Marquand auf One Master mit einer herausragenden Leistung Stück für Stück verkürzte, um auf der Linie dann mit einer Nase Vorsprung zu führen.
Da machte sie – für mich in der Deutlichkeit ein wenig überraschend – zur klaren Favoritin für das Gruppe 2 City Of York Stakes, ein 1408m Rennen mit einigen durchaus respektablen Namen, in das One Master aber als klare Favoritin mit einer Quote von 2,62 ging. Safe Voyage übernahm die Rolle als Front Runner im einsetzten Regen und One Master hielt sich in fünfter Position, bis es zum Schlusssprint ging, wurde aber zum Teil von dem scharfen Tempo überrascht und verlor immer mal wieder ein wenig auf die Führenden. One Master musste dann noch die Linie auf der Bahn wechseln um den Schlusssprint anzusetzen, aber Safe Voyage fand und fand und konnte am Ende nicht eingeholt werden, weder von One Master noch einem anderen Starter.
Beim nachfolgenden Gruppe 2 bet365 Park Stakes lieferte sich One Master ein episches Duell mit Wichita, die das Feld über die Distanz führte, bis sich 3f vor dem Ziel die verschiendenen Gruppen zusammenfügten und sie die Führung Molatham übergeben musste. 1f vor dem Ziel holte sich Wichita die Führung wieder, dicht gefolgt von One Master, die an ihren Hifen klebte und die Führende unter Druck setzte – aber immer das kleine Bisschen auf Abstand gehalten wurde, um am Ende mit einem kurzen Kopf Rückstand zu verlieren.
Den Push fürs eigene Ego holte sich One Master dann in Longchamp bei Paris im Qata Prix de La Foret, wo sie sich erneut ein bemereksnwertes Duell lieferte, dieses Mal mit Earthlight und Safe Voyage, die ihr beide im Ziel direkt im Genick saßen und One Master mächtig unter Druck setzten. Damit gelang der Sieg in jenem Rennen das dritte Mal in Folge, eine wahrlich beeindruckende Leistung!
2020 verlief bis zum Sieg in Frankreich beim Qatar Prix de la Forêt mit zwei zweiten Plätzen auf Gruppe 2 Ebene auch zunächst eher ruhig, aber gerade mit dem letzten Sieg auf Gruppe 1 Ebene auf schwerem Boden ist die Stute heute in Ascot beim Champions Day sehr interessant. Letztes Jahr wurde sie hier Zweite und ich denke sie wird erneut wieder ganz vorne mit dabei sein
Oxted: Der Mayson Sohn von Roger Teal hatte 2018 in Doncaster seinen ersten Start und legte dann in seiner zweiten Saison im Jahr 2019 mit einem zweiten Platz im Shalaa Carnarvon Stakes auf Listed Ebene vor, bevor er dann erneut in Newbury sich im Gruppe 3 Hackwood Stakes versuchte, dort allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Dieser kam erst im Jahr 2020, scheinbar brauchte Oxted die Zeit um zu reifen, denn saisonübergreifend seit seinem Sieg im Portland Handicap gewann er sein Saisondebüt 2020 im Abernant Stakes auf Gruppe 3 Ebene, um dann im Juni im Gruppe 1 Darley July Cup Stakes überraschend auch noch den ersten Gruppe 1 Sieg hinterher zu schieben.
Oxted lief im Darley July Cup Stakes noch ein wenig grün und ging etwas zu energisch an die Sache heran, was ihn etwas Kraft kostete, und trotzdem hatte er noch am meisten davon übrig, als es in den Schlusssprint ging. Er wanderte noch ein wenig und zog unter Druck nach rechts, gewann aber trotzdem am Ende mit über einer Länge Vorsprung und empfiehlt sich als aufstrebender 3yo für dieses Rennen, auch wenn der Regen ihm sicher zusetzen wird.
Starman: Der Dreijährige Dutch Art Sohn von Ed Walker hält sich in seiner Karriere bisher schadlos, alle Rennen, die er bisher angegangen hat, hat er auch gewinnen können, beginnend mit einem Sieg in Lingfield bei seinem Maidenrennen, gefolgt von einem Sieg in einem Novice Rennen in Doncaster und dem ersten Black Type Rennen in Form des Garrowby Stakes auf Listed Ebene in York. Dieses Rennen auf gutem Untergrund war das Ausrufezeichen in seiner Karriere bisher, aber unter völlig anderen Voraussetzungen als heute. Weicher/schwerer Untergrund ist Neuland für ihn, daher würde ich eher Abwarten bevor ich ihn hier in die Dreierwetten hebe