Behemoth: Der All To Hard Sohn von Trainer David Jolly hatte seine ersten Rennen im Jahr 2018 und war als Zweijähriger schon ziemlich aktiv und auch ziemlich erfolgreich – er gewann drei seiner sechs Rennen und platzierte in zwei weiteren. Im nächsten Jahr war er ebenfalls einige Male erfolgreich, hatte aber das Niveau angehoben und musste auf seinem neuen Lieblingskurs in Morpettville enige Male eine Kappe Niederlage hinnehmen, etwa im Redelva Stakes oder -auf Gruppe 1 Ebene – im hoch dotierten Goodwood Cup.
Vielleicht wäre der Sieg in diesem 750.000$ Rennen auch noch ein wenig viel des guten zu so fürher Zeit für Behemoth gewesen, aber er schlug am Ende den hohen Favoriten Spright deutlich und musste sich nur knapp dem weiteren Außenseiter Despatch geschlagen geben – das hätte im Mai 2019 schon die Sensation werden können, aber Behemoth war einfach noch nicht wirklich „da“ – wie er auch im Lightning Stakes auf dem selben Kurs nur zwei Monate später. Dort lieferte er sich mit den anderen Favoriten ein spannendes Rennen, war aber am Ende Assertive Approach deutlich unterlegen.
Im August 2019 holte sich Behemoth dann wenigstens den Sieg im TAB Penny Edition Stakes, einem Listed Rennen auf dem Rasen und über 1400m in Morphetville – wo auch sonst. Und wieder war es extrem knapp, fast hätte es wieder nicht für den Sieg gereicht, denn Amberdi wollte einfach nicht weichen und es ging Kopf an Kopf auf die Zielgerade und über die Ziellinie hinaus – aber Behemoth hatte dieses Mal zur richtigen Zeit den Kopf unten und gewann mit einer Nase Vorsprung sein verdientes erstes Black Type Rennen. 2019 ging dann langsam zu Ende für Behemoth, aber 2020 war das Jahr, wo er so wirklich begann einen Namen für sich zu machen – Es begann mit einem zweiten Platz im Gruppe 3 D C Mckay Stakes, wurde von einem vierten Platz im Furphy Goodwood gefolgt und dann kam endlich der gewünschte komplette Durchbruch – denn nach einer kleinen 91 Tage Pause kam Behemoth im australischen Winter im August wieder und gewann das Gruppe 3 Spring Stakes, folgte diesen Erfolg über 200m mehr in Caulfield im Memsie Stakes mit einem überzeugenden Sieg gegen Mr Quicky und Glenfiddich und wurde dann im Sir Rupert Clark Stakes auf dem selben Kurs drei Wochen später wieder Erster.
Zwei überzeugende Gruppe 1 Siege Rücken an Rücken waren eine erhebliche Leistung und wie er in der Mitte der Bahn auf den letzten 50m den Front Runner fast mühelos einsammelte – wow, das war schon beeindruckend zu sehen und ich hatte ihn auch für das Gruppe 1 The TAB Everest im Blick – allerdings ist das Rennen notorisch schwer besetzt und obwohl Behemoth nun zwei Gruppe 1 Rennen hintereinander gewonnen hatte, war sein Rating teilweise noch deutlich niedriger als etwa des Siegers und Favoriten Classique Legend, der das Rennen von fast der selben Position aufsammelte, auf der auch Behemoth lief. Behemoth konnte sich allerdings nicht verbessern und musste am Ende mit dem zehnten Platz Vorlieb nehmen, deutlich unter seinen Möglichkeiten! Aber gut, das passiert auch Pferden in aktueller Topform aber die Saison wurde trotzdem nach diesem Flop beendet und Behemoth kam erst im nächsten Jahr wieder auf die Rennstrecke zurück – und das erneut mit Erfolg!
Die Saison begann im Januar 2021 mit einem Sieg gegen nur zwei Konkurrenten im Durbridge Stakes und einem vierten Platz im Lamaro’s Sth Melbourne Futurity Stakes. Im Gruppe 1 All Star Mile belegte Behemoth im März dann überraschend einen sehr guten dritten Platz, obwohl die Meile so überhaupt nicht seine Distanz ist. Aber mit den Jahren scheint Behemoth auch über die längeren Distanzen durchzuhalten – und die Sprintdistanzen zu verlernen? Denn im Gruppe 1 The Furphy Goodwood kam er erneut nicht wie erhofft in Gang und kam nur auf einem siebten Platz in Ziel und war war zu keiner Zeit des Rennens so wirklich in der Lage, für Gefahr zu sorgen.
Besser lief es dann schon auf niedrigerem Niveau im James Squire Spring Stakes auf Gruppe 3 Niveau- auch wenn er als haushoher Favorit fast trotzdem verloren hätte – denn Beau Rossa war mit einer Nase Rückstand an ihm dran und machte Behemoth ziemlich zu schaffen, vor allem da der Konkurrent ihm den ersten Lauf zum Ziel gestohlen hatte und Behemoth erste einmal Momentum aufbauen musste, dann dieses wieder verlor als er nach innen ziehen wollte und praktisch auf den Konkurrenten auflief und dann in der Mitte der Bahn wieder heranzog. So gesehen Wahnsinn, dass er gewonnen hat – aber er ist eigentlich deutlich besser als er in seinen letzten Rennen gezeigt hat und die Distanz, Kurs und Untergrund liegen ihm eigentlich – dazu war das seine Zeit im letzten Jahr… aber es wäre reine Spekulation auf ihn hier zu setzen.
Tofane: Der Ocean Park Sohn von Trainer Michael Moroney begann seine Karriere im April 2019, brauchte aber einige Starts im seine Form auf hohem Niveau zu finden. Zu Gute muss man ihm allerdings halten, dass er bereits bei seinem zweiten Start auf die Gruppenebene hoch ging und sich dort mit einem sehr knappen zweiten Platz sehr sehr gut verkaufen konnte. Der Einstieg in Australien in der Saison darauf darauf brauchte ein wenig Eingewöhnungszeit und nach dem Achtungserfolg auf Handicap Ebene beim Debüt im September 2019 folgte zunächst die Ernüchertung auf Gruppe 3 Ebene in Caulfield, als er im How Now Stakes den letzten Platz belegte.
Dann allerdings begann es für ihn zu laufen, mit einem Gruppe 3 Sieg im Bass Strait Beef Steaks und dem nachfolgenden Sieg im Gruppe 3 Furphy Sprint, allerdings gegen ein Feld, in dem es kein Supertalent zu geben schien und die von vielen vielvserprechenden, wenn aauch nicht großartigen Pferden bevölkert wurden. Und vielleicht waren die Siege gegen die kleinen Felder schon eine erste Warnung, vielleicht war es aber die erneute 100 tägige Pause, die die Form von Zoutouri erneut in den Keller brachte. Nun musste er aber auch das erste Mal gegen echtes Talent antreten, als er im Gruppe 1 Black Caviar Lightning Stakes gegen Gytrash ran musste, und auch danach im Gruppe 1 Newmarket Handciap war die Konkurrenz – zusammen mit den Handicapregeln, einfach zu viel des Guten zu dieser Zeit.
Dann allerdings ließ Tofane sein Talent durchblitzen, als er als klarer Außenseiter im Gruppe 1 Galaxy Club Stakes in Rosehill als Dritter nur einen Nacken hinter dem Sieger I Am Exited ins Ziel einlief und damit nur knapp die erste wirkliche Überraschnung in seiner Karriere verpasste. Allerdings waren auch die anderen beiden vor ihm Außenseiter in diesem Feld und das Club Galaxy war im aktuellen Jahr regelrecht außeinander gefallen. Das merkte man auch beim nächsten Test im TJ Smith Stakes auf weichem Boden, der Zoutouri so gar nicht lag, weder vom Untergrund, noch von der Klasse der Konkurrenten her – Nature Strip war einfach deutlich zu gut an diesem Tag.
Ganz anders allerdings dann im Schwppes All Aged Stakes, wo er in einem extrem spannende Finish sich zusammen mit Pierata vor das Feld setzte. Pierata hatte den ersten Lauf erwischt und sich schnell ein bis zwei Längen absetzte, während Tofane etwas lahm aussah und keine weitere Geschwindigkeit aufzubauen schien. Dann aber bekam Opie Blossom ihn in Gang und Tofane zog mit Pierata gleich, um auf der Ziellinie dann am Ende knapp eine kurze Nase vorne zu liegen. Wahnsinns Rennen gegen ein Pferd, welches sicher besser als Tofane zu diesem Zeitpunkt war.
Dann kann die nächste Pause, aus der Tofane im Bobby Lewis Handicap mit einem sehr guten dritten Platz zurück kehrte – und wenn man bedenkt, dass längere Pausen in den letzten Jahren der Form eigentlich immer einen Schlag versetzt haben, konnte man beim zweiten Start in der neuen Saison auf eine Formsteigerung hoffen -die aber in der gesamten Saison 2020 nicht kommen sollte – denn nach dem knappen fünften Platz im Gruppe 2 Gilgai Stakes folgte ein neunter Platz The TAB Everest Stakes und eine weitere deutliche Niederlage im Darley Sprint Classic im November. Die zweite Hälfte der Saison 2021 war zum Vergessen für Tofane und so richtig viel Hoffnung hatte man für die Saison 2021 nach einem weiteren verpatzten Start im TAB Sapphire Stakes im April in Randwick nicht – allerdings besserte sich die Form von Tofane im zweiten Rennen der Saison im Gruppe 3 TAB BRC Sprint wieder deutlich und er kam auf einem zweiten Platz ins Ziel und setzte dann im Stradbroke Handicap noch einen drauf – gegen den Favoriten und 3lb leichteren Vega One.
Tofane zog extrem stark auf den letzten 50m an und konnte sich locker vom Pulk des Rennens absetzten – einen Trick, den er auch gegen starke Gegener im Sky Racing Tattersall’s Tiara noch einmal wiederholen konnte. Hier war er als Favorit gestartet und der Sieg war damit keine wirkliche Überraschung, allerdings muss man bedenken dass dieses Doppel die beste Form seit langem für Tofane ist und er damit in der besten Form seines Lebens ist – das könnte heute durchaus ein Tripple werden, wenn auch vielleicht etwas Glück dazu gehört bei der heutigen Konkurrenz.
Beau Rossa: Der Unencumbered Sohn von Trainer W. Clarke begann seine Karrier erst 2020 in Morphetville und brauchte drei Anläufe für den Sieg im ersten Rennen und sammelte über die weitere Saison und die Anfänge der Saison 2021 Erfahrungen, landetet aber in Morpehtville bei seinem ersten Start in der neuen Saison bereits einen weiteren Sieg im Autumn Racing Carnival At Morphettville und zeigte danach in einem Trial weiter sehr gute Form und konnte diese auch auf das The Big Screen Company Handicap im April in Sandown übertragen, wo e über 1300 erneut gewinnen konnte
Beau Rossa hielt die Form im Mai mit einem sehr knappen zweiten Platz im The Vobis Sires Guineas und einem weiteren Sieg im Tab Tobin Bronze Stakes auf Gruppe 2 Eben exzellent. Der erste Sieg in einem Gruppenrennen gelang Beau Rossa mit über 3 Längen spielend leicht, konnte danach aber im Furphy Goodwood keinen Stich landen, als es über weichen Untergrund ging. Allerdings lag es nicht am Untergrund, sondern eher an etwas unglücklichem Rennverlauf und der starken Konkurrenz, denn er gewann danach auf schwerem Boden das 1050m Tab Lightning Stakes und wurde mit einem Nacken Zweiter im James Squire Spring Stakes – das waren beides hervorragende Rennen von Beau Rossa und der heutige Boden passt dazu. Behemoth schlug ihn dort mit einer Nase – ich fand allerdings, dass Beau Rossa da den besseren Lauf erwischt hatte, denn Behmoth wollte nach innen Ziehen und musste einmal das Momentum neu aufsetzen, als die Tür zu ging – und das heute könnte besser für ihn laufen, da muss Beau Rossa noch eine Schippe drauf legen
Colette: Die Hallowed Crown Stute von B. Cummings startet für das erfolgreiche Godolphin Syndikat, und sie tut derzeit in Australien alles dafür, dass ihr Trainer mit ihr mehr als zufrieden sein kann. Ihre Karriere begann im Dezember 2019, und seitdem ist Colette ziemlich aktiv gewesen in Austrlien. Bei ihrem ersten Maidenrennen in Hawksbury war sie noch etwas grün hinter den Ohren und musste sich weit hinten im Feld einordnen, aber schon beim zweiten Rennen zeigte sie, dass sie ordentlich dazu gelernt hatte und belegte hinter der Siegerin einen knappen zweiten Platz, der erst wenige Meter vor dem Ziel entschieden worden war. Beim dritten Rennen hob sie die Distanz ein wenig an und versuchte sich das erste Mal über 1600m, was erneut mit einem zweiten Platz belohnt wurde, wenn auch dieses Mal deutlich weiter hinter der Siegerin Fulmina, die sich einen bequemen 2 Längen Vorsprung hatte sichern können.
Trotzdem, es schein als habe Colette die nötige Ausdauer um auch über noch längere Distanz laufen zu können, so dass ihr Trainer sie im Februar in Newcastle in das Cuppa Joes Class 1 Plate schickte – und das mit überragendem Erfolg! Nach zwei mehr oder minder knappen zweiten Plätzen schoss Colette bei dem ersten Versuch über 1885m über sechs Längen vor den Konkurrenten durch das Ziel und sammelte das 35k$ Rennen mit Leichtigkeit ein. Die Konkurrenz war allerdings auch nicht der Rede wert und im Shellharbour Benchmark Plate wurde es dann schon ein wenig knapper – auch wenn hier der Vorsprung von „nur“ zwei Längen über die Leichtigkeit hinweg täuschte, mit der Colette das Rennen gewann – da wäre sicher auch noch ein wenig mehr drin gewesen, schließlich hat sie sich erst 100m vor dem Ziel an die Front begeben können und dem Feld davon rennen können. Wie gesagt, hier wäre deutlich mehr drin gewesen.
Im April hat sie sich dann das erste Mal in einem Gruppenrennen versucht, dem Gruppe 3 Adrian Knox Stakes – und wieder konnte Colette das Rennen locker gewinnen. Dieses Mal gab sie 500m vor dem Ziel Gas und setzte zur Verfolgung der beiden Front Runner an, die sich einige Längen vom Hauptfeld abgesetzt und ihren Schlusssprint begonnen – allerdings hatten sich trotz 3-4 Längen Vorsprung keine Chance, Colette und ihren Angriff noch abzuwehren.
Dann startet sie nach nur einer Woche erneut, auf deutlich höherem Niveau im Gruppe 1 The Star Australian Oaks, machte aber das meiste aus ihrem Erfolgsmomentum und gewann auch dieses Rennen – und dass überdeutlich mit mehr als 2,5 Längen Vorsprung, eine gigantische Leistung mit nur so wenig Zeit zwischen den Rennen und ein Fingerzeig in Richtung der neuen Saison, in die sie knapp fünf Monate später in Randwick starten sollte.
Das erste Rennen gegen ältere Pferde verlief im Drinkwise Tramway Stakes allerdings sehr enttäuschend mit einem zehnten Platz, der fünfte Platz (von 7 ) im Gruppe 1 Fujitsu George Main Stakes nur zwei Wochen später dagegen war mit unter vier Längen Rückstand schon fast wieder besser als erwartet, einen Eindruck, den die Stute im Gruppe 1 Epsom Plate mit einem sechsten Platz, nur zwei Längen hinter dem Sieger, noch einmal bestätigte. Klar, sie war nie in der Lage den Siegern der Rennen gefährlich zu werden, lief aber besser als ihre Außenseiterquote vermuten lies – so gesehen war es kein Wunder, dass sie zurück gegen gleich alte Konkurrenz im Gruppe 1 The Golden Eagle Stakes in Rosehill im Oktober einen knappen Sieg feiern konnte – und das in einem stark besetzten, großen Rennen gegen männliche Konkurrenz!
Das dieses Rennen im Oktober kein Einzelfall war, zeigte sie dann nach ihrer kleinen Pause über den australischen Sommer im Februar im Yulong Apollo Stakes auf Gruppe 2 Ebene. Das Rennen war mit Verry Elleegant als Favoritin und Kolding als Pacemaker wieder gut besetzt gewesen, aber Colette verhielt sich Clever und Rachel King setzte die Stute hinter die konkurrierenden Front Runner Kolding und Prince Fawaz und machte ihren Move erst beim Einbiegen in die Zielgerade, wo sie schnell am schwächer werdenden Prince Fawaz und dann 250m vor dem Ziel auch Kolding vorbeizog. Die Favoritin versuchte noch einen Angriff zu starten, war aber zu spät in die freie Bahn geschwenkt und konnte in der Mitte der Bahn nur moderat an Boden gut machen – Colette muss heute von weiter außen starten und wird wahrscheinlich nicht eine ganz so schöne Position wie beim letzten Rennen bekommen, hat aber ziemlich locker gewinnen können, so dass sie, guten Start vorausgesetzt, auf eine 100%tige Wiederholung des letzten Rennens beim nächsten Aufeinandertreffen im Chipping Norton Stakes hoffen konnte.
Das Rennen verlief zunächst voll nach Plan, Colette stürmte aus den Toren und setzet sich an die Front, allerdings setzte sich dann Kolding an der Front durch und Colette lies ihn ziehen, dann setzte sich aber auch noch Funstar neben Colette und zwang sie mehr nach außen, Colette driftete beim Einbiegen in die Zielgerade sogar noch weiter, fing sich aber und ging an die Front, wurde dann aber in einem spannenden vier Konkurrenten Finisher noch von Verry Elleegant ein und überholt!
Das war super spannend und super knapp und Colette verlor nichts von ihrer Form in diesem Rennen – ganz im Gegensatz zum Gruppe 3 Bisley Workwear Stakes, wo Colette zunächst am Start eingeboxt wurde und wenig Raum hatte sich zu entwickeln und dann zu viel zu tun hatte, um Toffee Tongue noch einzuholen – da fehlte am Ende eine einzige Länge für die Favoritin, obwohl das Rennen fast 400m länger war als das letzte. Das störte Colette allerdings nicht und sie scheint auch die längeren Distanzen gut bewältigen zu können, scheiterte aber beim nächsten Duell mit Verry Elleegant im Ranvet Stakes deutlich und wurde auch im Queen Of The Turf Stakes in Randwick im April mit einem vierten Platz und über 2 Längen Rückstand deutlich geschlagen worden – das kann sie besser und vielleicht hat ja die Pause geholfen?
Pick: Behemoth / Inspirational Girl
Es war ein spannendes Rennen – Stradivarius, Favorit des Gold Cup letzten Monat, geht ins erneute Duell mit Spanish Mission – der ihn im Gold Cup mit zwei Längen auf einen vierten Platz hatte schlagen können!
Das erneute Duell hier bei gleichen Gewichten im Lonsdale Cup war mit Spannung erwartet worden und wieder wurde Stradivarius mit viel Lob und Erwartungen als Favorit in das Fennen geschickt, aber wer das letzte Rennen gesehen hatte, wusste, dass das eine enge Kiste werden würde. Die Distanz war gut 800m kürzer, der Boden etwas schneller – das erste liegt Stradivarius, das zweite eher nicht – aber auch Spanish Mission hatte hier nicht die idealen Bedingungen für sich gefunden, wurde aber als klarer zweiter Favorit gehandelt – zu Recht, wie sich herausstellen sollte.
Stradivarius nahm im Rennen eine Position hinter den Führenden ein, während Spanish Mission wie gewohnt im hinteren Bereich des Feldes einsortierte. Das Feld blieb ungefähr in dieser Reihenfolge bis es in die Kurve zur Zielgeraden ging, in der Stradivarius begann den Führenden The Grand Visir unter Druck zu setzen und relativ schnell zu überholen – zu diesem Zeitpunkt kam aber auch Spanish Mission heran und ging in ein sehr langezogenes Duell mit Stradivarius. Die beiden gingen praktisch über die gesamten letzten 400m Kopf an Kopf. Zunächst hatte 200m vor dem Ziel Spanish Mission sogar die Führung übernommen und brachte diese Führung in die letzten 100m, konnte den letzten Angriff von Stradivarius unter Frankie Dettori aber nicht mehr ganz abwehren und musste sich am Ende mit einem Kopf geschlagen geben – was für ein Rennen!
Spanish Mission: Der Noble Mission Sohn von Trainer Andrew Balding begann seine Karriere im Jahr 2018 für Trainer David Simcock auf dem Kurs in Chesterfield mit einem dritten Platz und einem Sieg, ging nach 116 Tagen weiter nach Kempton und noch einmal 80 Tage später nach Goodwood das erste Mal auf Listed Ebene.
In dem British Stallion Studs EBF Cocked Hat Stakes in Goodwood über 1m3f ging es das erste Mal auf Black Type Niveau auf die Rennstrecke – und obwohl Spanish Mission als klarer Außenseiter starten musste zeigte er eine herausragende Form und wurde mit einem Nacken Rückstand Zweiter – und das auch nur, weil der Favorit Private Secretary unter Champion Jockey Frankie Dettori einen fulminanten Schlusssprint zeigte und sich auf den letzten Metern noch den enteilten Spanish Mission greifen konnte – da hat nicht viel gefehlt zum ersten Black Type Sieg, der aber sofort auf dem Fuße folgte als Spanish Mission im Bahrain Trophy Stakes startete.
In dem 1m5f Rennen auf schnellem Boden gewann Spanish Mission das Rennen vom hinteren Bereich des Feldes mit Leichtigkeit, nachdem seinem Schlusssprint keiner der Konkurrenten etwas entgegen zu setzten hatte. 200m vor dem Ziel war alles klar und Jamie Spencer hatte leichtes Spiel mit der Konkurrenz, nicht so allerdings gegen etwas bessere Pferde auf etwas langsameren Boden im Qatar Gordon Stakes in Goodwood im August 2019, auf dem selben Niveau – das war zwar auch als deutlich schwereres Duell eingeschätzt worden, aber wieder war Spanish Mission mit einem Nacken so nah am Sieger dran, dass es eine Schande war, dass er 200m vor dem Ziel keine klare Lücke für seinen Schlusssprint bekommen hatte und etwas Momentum verlor – das wurde ihm am Ende zum Verhängnis.
Spanish Mission wechselte dann das erste Mal den Kontinent und ging nach Amerika zum Jockey Club Derby Invitational Stake in Belmont, welches er als Favorit bestritt und mit nur einer Nase Vorsprung gewann – viel knapper hätte es nicht sein können und wie er mit Pedor Cara das Feld von hinten aufrollte und ein spannendes Duell bis zur Linie lieferte konnte sich absolut sehen lassen!
Die Saison 2019 war damit sehr zufriedenstellend verlaufen und David Simcock entschied sich, seinen Schützling nach Dubai zu schicken und lies ihn nach einer kleinen Pause im Februar im Nad Al Sheba Trophy Sponsored By Mohammed Bin Rashid Al Maktoum City-District One auflaufen – das Gruppe 2 Rennen lag Spanish Mission allerdings überhaupt nicht und er konnte von seiner Position im hinteren Bereich des Feldes niemals einen Angriff starten – was dann seinen Ausflug nach Dubai auch schon beendete.
Dafür verlief die nächste Saison in England wieder sehr erfolgreich – angefangen mit einem guten zweiten Platz im Gruppe 3 Coral Henry II Stakes in Sandown. Zwar hatte Spanish Mission in diesem Rennen nicht das Tempo um den Sieger Dashing Willoughby unter Druck zu setzen und wurde immer gut eine Länge auf Abstand gehalten – und beim Al Shaqab Goodwood Cup Stakes kam Spanish Mission nicht über seine Rolle als klarer Außenseiter hinaus und musste sich klipp und klar geschlagen geben, obwohl sich Hames Doyle alle Mühe gab, Spanish Mission 600m vor dem Ziel in Position zu bringen – aber Spanish Mission hatte einfach nicht genug Kraft, um wirklich für Gefahr zu sorgen und wurde immer mehr zurück gelassen.
Das war dann auch das letzte Rennen für seinen alten Trainer David Simcock, der einen anderen Weg über die Saison für Spanish Mission wählte als geplant war. So lies er ihn zunächst in einem einfacheren Rennen starten, um Spanish Mission wieder ein wenig auf Spur zu bringen und erst nachdem das Share Shop Chester Stakes auf Listed Ebene mit 4 Längen gewonnen wurde ging es zurück auf Gruppenebene.
Im Doncatser Cup Stakes lief Spanish Mission wieder auf Grupep 2 Ebene auf und dieses Mal wählte er eine gänzlich andere Taktik als sonst – er ging nicht das Feld von hinten an und versuchte auf den letzten 600m allen Rückstand gut zu machen, sondern blieb an den Führenden dran und schien fast schon ein bisschen zu energisch zu sein, verbrauchte dabei aber scheinbar nicht zu viel Kraft und konnte sich 200m vor dem Ziel an die Spitze setzen, um dann immer weiter nach vorne zu ziehen und sich den chancenlosen Gegnern zu erledigen.
Genauso chancenlos war allerdings Spanish Mission danach im Qipco British Champions Long Distance Cup auf Gruppe 1 Ebene in Ascot, wo er über die zwei Meilen auf weichem Boden am Ende zunehmend ermüdete und keine Kraft hatte, in dem Rennen um den Sieg irgend eine Rolle um den Sieg zu spielen. Das beendete die Saison für Spanish Mission, der 2020 unter seinem neuen Trainer dieses Mal nicht den Weg nach Amerika antrat, sondern wieder nach 126 Tagen in Richtung nahem Osten aufbrach – dort allerdings wieder keinen erfolgreichen Lauf etablieren konnte. Der erste Lauf in Ryiadh im Red Sea Turf Handicap verlief mit einem zweiten Platz noch ganz solide, allerdings folgte danach ein abgeschlagener fünfter Platz im Dubai Gold Cup und es war klar , dass er nicht viel übrig hatte für die heißen Pisten im Pferderennsport Mekka.
Ganz im Gegensatz dazu lief es in England im Mai bei seinen ersten Rennen wieder brillant an. Im Gruppe 2 Matchbook Yorkshire Cup Stakes, einem Teil der Britsih Champions Series, gewann Spanish Mission dann erneut mit fast 3 Längen wieder ziemlich dominant, musste dafür aber deutlich härter arbeiten. Wieder hielt er sich im hinteren Bereich des Feldes auf und fing erst 600m vor dem Ziel an, das Feld langsam aber sicher aufzurollen. 400 m vor dem Ziel hatte er den Führenden und Favoriten Sir Ron Priestley eingeholt und 200m vor dem Ziel auch überholt, allerdings zusammen mit dem talentierten Santiago, der sich mühte trotz einem schwierigen Lauf durch das Feld den Anschluss zu halten – aber am Ende chancenlos war.
Und wieder sollte Spanish Mission beim nächsten seiner Rennen chancenlos sein, als er auf schnellem Boden und 2m4f im Ascot Gold Cup auflief – und trotz seines dritten Platzes gut fünf Längen Rückstand auf den Sieger hatte. Er konnte Stradivarius, den eigentlich Favoriten des Rennens, mit zwei Längen hinter sich halten – aber Subjectivist lies dem Feld keine Chance und setzte sich derart spielerisch ab, dass es schwierig zu sagen blieb, wie sich Spanish Mission im erneuten Duell mit Stradivarius im Losndale Cup ausgehen würde.
Das Ergebnis sehen wir ja hier 😀
Stradivarius:
Der Sea The Stars Sohn startet für Trainer John Godsen und hat sich in den letzten Jahren als einer der besten Ausdauer Pferde des Landes erwiesen. Er kommt so langsam in die Jahre und ist ein echter Veteran des Sports, aber seine Ergebnisse zeigen klar, dass er noch lange nicht fertig ist mit seiner Karriere.
Er ist der Class-Act in diesem Rennen, der Star, den die anderen versuchen werden zu schlagen und der, der die meisten prestigeträchtigen Rennen gewonnen hat – Nicht zuletzt auch die Austragung dieses Rennens im letzten Jahr.
Wir erinnern uns alle gern an den 10 Längen Kantersieg den Stradivarius 2020 im Gold Cup eingefahren hat oder seinen Sieg danach im Goodwood Cup.
Ich denke alle Herausforderer werden sich ziemlich strecken müssen, um ihn hier in Bedrängnis zu bringen – auch wenn 2021 bisher etwas holprig verlief.
Besitzer Bjorn Nielsen hat den Hengst auch selber gezüchtet und ist vermutlich vom Verlauf der Karriere bis dato mehr als entzückt, schließlich kann sich Stradivarius mehrfacher Nennung unter den besten Pferden der Welt rühmen und landete 2020 auf einem Rang 3 der weltbesten Pferde. Zwar musste er sich den Platz mit einigen anderen Rennpferden teilen, aber ein dritter Platz weltweit? Das kann man feiern!
Stradivarius hat zu Beginn seiner Karriere ein wenig gebraucht, um so richtig in Gang zu kommen und es brauchte drei Versuche bis er sein Maidenrennen gewinnen konnte und noch einmal einige Monate im neuen Jahr 2017, bis er sein erstes Gruppenrennen bestritt und im Gruppe 2 Queen’s Vase in Royal Ascot auflief. Dort konnte er in einem offenen Rennen auf den letzten Metern gegen Count Octave bestehen, der in den nächsten Jahren immer wieder einer der Konkurrenten in den Rennen von Stradivarius gewesen war.
Gleich darauf sorgte Stradivarius mit einem Sieg gegen Big Orange im Goodwood Cup Stakes für einen Schock, denn der haushohe Favorit und Front Runner konnte sich auf der Zielgeraden nicht mehr vor Stradivarius halten und das Pärchen setzte sich weit vor den anderen Verfolgern wie Desert Skyline und Wicklow Brave ab. Es folgte der logische Schritt zum St Leger, wo er allerdings gegen Capri und Crystal Ocean verlor, wenn auch in einem extrem spannenden Finish welches unter den dreien nur mit einer halben Länge entschieden wurde. Nach dem sehr erfolgreichen Jahr 2017 ging es dann in die Winterpause, die mit einem Start in York im Yorkshire Cup auf Gruppe 2 Ebene beendet wurde. Das Rennen war ordentlich besetzt udn einige klassische Konkurrenten wie Desert Skyline, Count Octave oder Max Dynamite liefen gegen ihn auf, hatten aber gegen Stradivarius keine wirkliche Chance.
Beim Ascot Gold Cup einen Monat später war das Niveau mit Gegner wie Varizabad und Order Of St George natürlich noch einmal ganz anders besetzt und trotzdem gelang es Stradivarius auf dem ungewöhnlich schnellen Boden, die Konkurrenz in einem spannenden Finish mit knapp einer dreiviertel Länge zu schlagen. Torcredor, der auf dem dritten Platz gekommen war, versuchte es im Goodwood Cup noch einmal und war der einzige, der Stradivarius bis zuletzt die Stirn bieten konnte. Wieder reichte es knapp mit einer halben Länge, in York kam er einen Monat später dann im Lonsdale Cup Stakes auf Gruppe 2 Ebene gegen etwas leichtere Konkurrenz zu einem weiteren Sieg – musste sich aber richtig anstrengen, um sich hier gegen Count Octave durchzusetzen, der nur ungern hinter Stradivarius zurückfiel.
Mit diesem Rennen im Rücken ging Stradivaius im Long Distance Cup über 3209m auf dem Kurs in Ascot im Oktober als Favorit an den Start, und konnte sich auch wie zu erwarten gegen die bekannten Konkurrenten wie Flag Of Honour oder Thomas Hobson durchsetzen. Der Außenseiter hing Stradivarus zwar beim Zieleinlauf noch im Nacken, der hohe Favorit geriet aber nie im Bedrängnis das Rennen zu verlieren.
Danach ging es für Stradivarius in die Winterpause, die erst mit dem Start im Yorkshire Cup Stakes im Mai 2019 beendet wurde.
Auch dieses Rennen gewann Stradivarius gegen die Konkurrenten wie Ispolini oder Southern France, die er trotz des eher gingen Vorsprungs von unter einer Länge locker und souverän schlagen konnte.
Frankie Dettori gab das „Go“ auf dem Langstreckenspezialisten und Stradivarius zog an der Außenbahn dann mit gutem Tempowechsel an dem bisherigen Front Runner Southern France vorbei, und Frankie Dettori musste nicht mal wirklich viel Druck auf sein Pferd aufbauen, damit dieser sich von seinen Verfolgern absetzten kann.
Beim nachfolgenden Ascot Gold Cup traf er auf den Front Runner Dee Ex Bee, der zusammen mit einigen anderen fast dafür gesorgt hätte, dass der Favorit einen extrem schlechten Tag erlebt hätte. Stradivarius blieb ziemlich nah an den Front Runnern dran, verlor aber auf der Rückgeraden sowie der Zielgeraden etwas den Anschluss und fand sich in einer Tasche an der innen Bahn keinen Weg für seinen Schlusssprint. Erst sehr knapp vor dem Ziel tat sich innen eine kleine Lücke auf die Frankie nutzen konnte um Stradivarius ins Freie zu bekommen und ihm damit in den Schlusssprint zu schicken. Stradivarius gab Gas und gewann das Rennen unangefochten und hätte deutlich mehr Distanz zwischen sich und die Verfolger bringen können, wenn er freie Bahn bekommen hätte. Dee Ex Bee blieb an ihm dran, hatte aber keine Chance an Stradivarius heranzukommen
Im Gruppe 1 Qatar Goodwood Cup Stakes machte er nicht den selben Fehler und Frankie hielt den Star in der Mitte der Bahn beim Einbiegen in die Zielgerade und hatte damit freie Bahn für seinen Schlusssprint und gewann dieses Mal so beeindruckenden, wie er es zuvor im Gold Cup schon hätte tun können.
Er hatte dort kaum Probleme haben, die alt bekannten Konkurrenten wieder auf die hinteren Plätze zu verdammen und konnte einen weiteren Gruppe 1 Sieg, bevor er einen Monat später im Gruppe 2 Doncaster Cup Stakes auflief.
Auch dieses Rennen war auf dem Papier nur ein Trainingslauf, und genau so behandelte Stradivarius das Rennen auch und gewann nach Belieben, das eigentliche Ziel der Saison 2019 war aber natürlich der mit 450.000 Pfund dotierte Qipco Long Distance Cup beim Ascot Champions Day, den Stradivarius am Ende aber leider nur mit enem knappen zweiten Platz beenden konnte. Dabei sah es zunächst nach dem erhofften Sieg aus, aber was für ein Finish das war!
Kew Gardes hatte dir Führung inne und gab Gas als es in die Zielgerade ging, Stradivarius dahinter fand die Lücke und Fanrkie spornte ihn an um mitzugehen und Stradivarius fand und fand, um ein halbes Furlong vor dem Ziel auf Kew Gardens aufzuschließen und ihn zu überholen. Dann aber kämpfte dieser sich zurück unter Donnacha O’Brien und schaffte es doch tatsächlich, sich am Ende mit einer Nase Vorsprung über die Ziellinie zu schieben. Klasse Rennen, nur schade für Stradivarius, der den Sieg in den Hufen hatte.
Als Saisondebüt 2020 hatte er sich nach der Corona Krise ausgerechnet das Coronation Cup Stakes gegen Favorit Gayyath ausgesucht, und das auch noch auf schnellem Boden. Dass dies ein sehr schweres Rennen werden würde war klar gewesen, und der dritte Platz beim Debüt unter nicht idealen Bedingungen konnte verziehen werden.
Gerade natürlich auch, weil Stradivarius danahc beim Ascot Gold Cup über 4000m und etwas weicheren Boden zeigen konnte was er kann – klar, die Konkurrenz war für einen Gold Cup ziemlich dünn, aber Stradivarius tat sein Bestes um trotzdem zu beeindrucken und gewann das Rennen am Ende mit über 10 Längen Vorsprung – also viel einfacher kann man kein Gruppe 1 Rennen gewinnen denke ich. Kein Wunder also, dass er auch in den Goodwood Cup als Favorit ging.
In dem Gruppe 1 Rennen einen Monat später hatte Stradivarius dann allerdings ein bisschen zu kämpfen, denn Nayef Road saß ihm im Genick und der ein Längen sieg spiegelte in keiner Weise die Quote wieder, die Stradivarius vor dem Rennen angedacht worden war. Damit fiel der dritte Sieg in diesem Rennen für den Favoriten schwer genug, was aber auch daran lag, dass Frankie Dettori sein Rennpferd erst spät hatte in Gang setzten können, da sich zunächst keine Lücke für ihn auftuen wollte. Dann aber fand der sein Fenster und Frankie gab alles, um die Front Runner noch zu erreichen, und feierte am Ende einen sehr befriedigenden 1 Längen Sieg über Konkurrenten, die keine Gefahr hätten darstellen dürfen, aber so ist das Galopprennen eben manchmal.
So war es dann eben auch im Qatar Prix Foy auf Gruppe 2 Ebene in Frankreich im September, bei dem Anthony Van Dyck einfach immer das kleine bisschen besser war an diesem Tag, um erfolgreich den den späten Angriff von Stradivarius abzuwehren und als erster durch das Ziel zu gehen. Nur einen kurzen Nacken betrug am Ende der Rückstand auf Anthony Van Dyck, aber das sollte für Stradivarius leider der letzte Erfolg der ansonsten so brillanten Saison 2020 sein. Sein nächster Start im Qatar Prix de l’Arc de Triomphe wurde mit einem siebten Platz abgeschlossen, was unter anderem daran lag, dass Stradivarius keinen Platz hatte, um seinen Schlusssprint anzusetzen und 250m vor dem Ziel nach hinten durchgereicht wurde, von wo sein Angriff dann etwas verpuffte.
Im nachfolgenden Qipco British Champions Long Distance Cup strümte Trueshan der Konkurrenz davon, während der eigentliche Favorit Stradivarius an jenem Tag es verpasste, auch nur irgendeinen Eindruck bei dem Rennen zu hinterlassen. SeinTrainer John Godsen vermutete, dass Stradivarius den weichen Boden nicht mochte, der teilweise auch als schwer bezeichnet wurde. Das kann man glauben oder nicht, schließlich hatte Stradivarius in der Vergangenheit auf solchem Boden schon gewonnen… aber vielleicht hat auch einfach die lange Saison ihre Spuren hinterlassen
Nach der Winterpause gewann Stradivarius jedenfalls frisch erholt das Longines Sagaro Stakes auf Gruppe 3 Ebene, konnte aber leider beim Gold Cup in Ascot nicht an seinen Erfolg aus dem letzten Jahr anknüpfen, was hauptsächlich an dem schnellen Untergrund lag, der ihm so gar nicht zu schmecken schien. Zudem wurde Stradivarius beim Versuch, Boden auf die Sieger gut zu machen, in der letzten Kurve die Tür vor der Nase zu gemacht und er verlor wichtiges Momentum auf dem Weg zum Ziel
Tipps zum Pferd: A usdauerspezialist in dezenter Form in diesem Jahr. Hatte letztes Jahr diese Rennen locker gewonnen und wird für alle Improver ein sehr harter Test werden.
Behemoth: Der All To Hard Sohn von Trainer David Jolly hatte seine ersten Rennen im Jahr 2018 und war als Zweijähriger schon ziemlich aktiv und auch ziemlich erfolgreich – er gewann drei seiner sechs Rennen und platzierte in zwei weiteren. Im nächsten Jahr war er ebenfalls einige Male erfolgreich, hatte aber das Niveau angehoben und musste auf seinem neuen Lieblingskurs in Morpettville enige Male eine Kappe Niederlage hinnehmen, etwa im Redelva Stakes oder -auf Gruppe 1 Ebene – im hoch dotierten Goodwood Cup.
Vielleicht wäre der Sieg in diesem 750.000$ Rennen auch noch ein wenig viel des guten zu so fürher Zeit für Behemoth gewesen, aber er schlug am Ende den hohen Favoriten Spright deutlich und musste sich nur knapp dem weiteren Außenseiter Despatch geschlagen geben – das hätte im Mai 2019 schon die Sensation werden können, aber Behemoth war einfach noch nicht wirklich „da“ – wie er auch im Lightning Stakes auf dem selben Kurs nur zwei Monate später. Dort lieferte er sich mit den anderen Favoriten ein spannendes Rennen, war aber am Ende Assertive Approach deutlich unterlegen.
Im August 2019 holte sich Behemoth dann wenigstens den Sieg im TAB Penny Edition Stakes, einem Listed Rennen auf dem Rasen und über 1400m in Morphetville – wo auch sonst. Und wieder war es extrem knapp, fast hätte es wieder nicht für den Sieg gereicht, denn Amberdi wollte einfach nicht weichen und es ging Kopf an Kopf auf die Zielgerade und über die Ziellinie hinaus – aber Behemoth hatte dieses Mal zur richtigen Zeit den Kopf unten und gewann mit einer Nase Vorsprung sein verdientes erstes Black Type Rennen. 2019 ging dann langsam zu Ende für Behemoth, aber 2020 war das Jahr, wo er so wirklich begann einen Namen für sich zu machen – Es begann mit einem zweiten Platz im Gruppe 3 D C Mckay Stakes, wurde von einem vierten Platz im Furphy Goodwood gefolgt und dann kam endlich der gewünschte komplette Durchbruch – denn nach einer kleinen 91 Tage Pause kam Behemoth im australischen Winter im August wieder und gewann das Gruppe 3 Spring Stakes, folgte diesen Erfolg über 200m mehr in Caulfield im Memsie Stakes mit einem überzeugenden Sieg gegen Mr Quicky und Glenfiddich und wurde dann im Sir Rupert Clark Stakes auf dem selben Kurs drei Wochen später wieder Erster.
Zwei überzeugende Gruppe 1 Siege Rücken an Rücken waren eine erhebliche Leistung und wie er in der Mitte der Bahn auf den letzten 50m den Front Runner fast mühelos einsammelte – wow, das war schon beeindruckend zu sehen und ich hatte ihn auch für das Gruppe 1 The TAB Everest im Blick – allerdings ist das Rennen notorisch schwer besetzt und obwohl Behemoth nun zwei Gruppe 1 Rennen hintereinander gewonnen hatte, war sein Rating teilweise noch deutlich niedriger als etwa des Siegers und Favoriten Classique Legend, der das Rennen von fast der selben Position aufsammelte, auf der auch Behemoth lief. Behemoth konnte sich allerdings nicht verbessern und musste am Ende mit dem zehnten Platz Vorlieb nehmen, deutlich unter seinen Möglichkeiten! Aber gut, das passiert auch Pferden in aktueller Topform aber die Saison wurde trotzdem nach diesem Flop beendet und Behemoth kam erst im nächsten Jahr wieder auf die Rennstrecke zurück – und das erneut mit Erfolg!
Die Saison begann im Januar 2021 mit einem Sieg gegen nur zwei Konkurrenten im Durbridge Stakes und einem vierten Platz im Lamaro’s Sth Melbourne Futurity Stakes. Im Gruppe 1 All Star Mile belegte Behemoth im März dann überraschend einen sehr guten dritten Platz, obwohl die Meile so überhaupt nicht seine Distanz ist. Aber mit den Jahren scheint Behemoth auch über die längeren Distanzen durchzuhalten – und die Sprintdistanzen zu verlernen? Denn im Gruppe 1 The Furphy Goodwood kam er erneut nicht wie erhofft in Gang und kam nur auf einem siebten Platz in Ziel und war war zu keiner Zeit des Rennens so wirklich in der Lage, für Gefahr zu sorgen.
Das hier ist deutlich einfacher, aber Beau Rossa ist in bestechender Form
Beau Rossa: Der Unencumbered Sohn von Trainer W. Clarke begann seine Karrier erst 2020 in Morphetville und brauchte drei Anläufe für den Sieg im ersten Rennen und sammelte über die weitere Saison und die Anfänge der Saison 2021 Erfahrungen, landetet aber in Morpehtville bei seinem ersten Start in der neuen Saison bereits einen weiteren Sieg im Autumn Racing Carnival At Morphettville und zeigte danach in einem Trial weiter sehr gute Form und konnte diese auch auf das The Big Screen Company Handicap im April in Sandown übertragen, wo e über 1300 erneut gewinnen konnte
Beau Rossa hielt die Form im Mai mit einem sehr knappen zweiten Platz im The Vobis Sires Guineas und einem weiteren Sieg im Tab Tobin Bronze Stakes auf Gruppe 2 Eben exzellent. Der erste Sieg in einem Gruppenrennen gelang Beau Rossa mit über 3 Längen spielend leicht, konnte danach aber im Furphy Goodwood keinen Stich landen, als es über weichen Untergrund ging. Allerdings lag es nicht am Untergrund, sondern eher an etwas unglücklichem Rennverlauf und der starken Konkurrenz, denn er gewann danach auf schwerem Boden das 1050m Tab Lightning Stakes – das heute ist wieder auf dem passenden Boden und seine Form ist nur am besser werden – vielleicht steht eine Überraschung an?
Die beiden werden das Ziel und den Schlusssprint für sich haben – auf dem Papier ist der reifere und erfahrenere Behemoth ein würdiger Favorit, aber Beau Rossa darf trotz seinen jungen Jahren hier nicht unterschätzt werden!
Stradivarius: Der Sea The Stars Sohn startet für Trainer John Godsen und hat sich in den letzten Jahren als einer der besten Ausdauer Pferde des Landes erwiesen. Er ist der Class-Act in diesem Rennen, der Star, den die anderen versuchen werden zu schlagen und der, der die meisten prestigeträchtigen Rennen gewonnen hat – Nicht zuletzt auch die Austragung dieses Rennens im letzten Jahr. Wir erinnern uns alle gern an den 10 Längen Kantersieg den Stradivarius letztes Jahr hier eingefahren hat, und ich denke alle Herausforderer werden sich ziemlich strecken müssen, um ihn hier in Bedrängnis zu bringen.
Besitzer Bjorn Nielsen hat den Hengst auch selber gezüchtet und ist vermutlich vom Verlauf der Karriere bis dato mehr als entzückt, schließlich kann sich Stradivarius mehrfacher Nennung unter den besten Pferden der Welt rühmen und landete 2020 auf einem Rang 3 der weltbesten Pferde. Zwar musste er sich den Platz mit einigen anderen Rennpferden teilen, aber ein dritter Platz weltweit? Das kann man feiern!
Stradivarius hat zu Beginn seiner Karriere ein wenig gebraucht, um so richtig in Gang zu kommen und es brauchte drei Versuche bis er sein Maidenrennen gewinnen konnte und noch einmal einige Monate im neuen Jahr 2017, bis er sein erstes Gruppenrennen bestritt und im Gruppe 2 Queen’s Vase in Royal Ascot auflief. Dort konnte er in einem offenen Rennen auf den letzten Metern gegen Count Octave bestehen, der in den nächsten Jahren immer wieder einer der Konkurrenten in den Rennen von Stradivarius gewesen war.
Gleich darauf sorgte Stradivarius mit einem Sieg gegen Big Orange im Goodwood Cup Stakes für einen Schock, denn der haushohe Favorit und Front Runner konnte sich auf der Zielgeraden nicht mehr vor Stradivarius halten und das Pärchen setzte sich weit vor den anderen Verfolgern wie Desert Skyline und Wicklow Brave ab. Es folgte der logische Schritt zum St Leger, wo er allerdings gegen Capri und Crystal Ocean verlor, wenn auch in einem extrem spannenden Finish welches unter den dreien nur mit einer halben Länge entschieden wurde. Nach dem sehr erfolgreichen Jahr 2017 ging es dann in die Winterpause, die mit einem Start in York im Yorkshire Cup auf Gruppe 2 Ebene beendet wurde. Das Rennen war ordentlich besetzt udn einige klassische Konkurrenten wie Desert Skyline, Count Octave oder Max Dynamite liefen gegen ihn auf, hatten aber gegen Stradivarius keine wirkliche Chance.
Beim Ascot Gold Cup einen Monat später war das Niveau mit Gegner wie Varizabad und Order Of St George natürlich noch einmal ganz anders besetzt und trotzdem gelang es Stradivarius auf dem ungewöhnlich schnellen Boden, die Konkurrenz in einem spannenden Finish mit knapp einer dreiviertel Länge zu schlagen. Torcredor, der auf dem dritten Platz gekommen war, versuchte es im Goodwood Cup noch einmal und war der einzige, der Stradivarius bis zuletzt die Stirn bieten konnte. Wieder reichte es knapp mit einer halben Länge, in York kam er einen Monat später dann im Lonsdale Cup Stakes auf Gruppe 2 Ebene gegen etwas leichtere Konkurrenz zu einem weiteren Sieg – musste sich aber richtig anstrengen, um sich hier gegen Count Octave durchzusetzen, der nur ungern hinter Stradivarius zurückfiel.
Mit diesem Rennen im Rücken ging Stradivaius im Long Distance Cup über 3209m auf dem Kurs in Ascot im Oktober als Favorit an den Start, und konnte sich auch wie zu erwarten gegen die bekannten Konkurrenten wie Flag Of Honour oder Thomas Hobson durchsetzen. Der Außenseiter hing Stradivarus zwar beim Zieleinlauf noch im Nacken, der hohe Favorit geriet aber nie im Bedrängnis das Rennen zu verlieren.
Danach ging es für Stradivarius in die Winterpause, die erst mit dem Start im Yorkshire Cup Stakes im Mai 2019 beendet wurde.
Auch dieses Rennen gewann Stradivarius gegen die Konkurrenten wie Ispolini oder Southern France, die er trotz des eher gingen Vorsprungs von unter einer Länge locker und souverän schlagen konnte.
Frankie Dettori gab das „Go“ auf dem Langstreckenspezialisten und Stradivarius zog an der Außenbahn dann mit gutem Tempowechsel an dem bisherigen Front Runner Southern France vorbei, und Frankie Dettori musste nicht mal wirklich viel Druck auf sein Pferd aufbauen, damit dieser sich von seinen Verfolgern absetzten kann.
Beim nachfolgenden Ascot Gold Cup traf er auf den Front Runner Dee Ex Bee, der zusammen mit einigen anderen fast dafür gesorgt hätte, dass der Favorit einen extrem schlechten Tag erlebt hätte. Stradivarius blieb ziemlich nah an den Front Runnern dran, verlor aber auf der Rückgeraden sowie der Zielgeraden etwas den Anschluss und fand sich in einer Tasche an der innen Bahn keinen Weg für seinen Schlusssprint. Erst sehr knapp vor dem Ziel tat sich innen eine kleine Lücke auf die Frankie nutzen konnte um Stradivarius ins Freie zu bekommen und ihm damit in den Schlusssprint zu schicken. Stradivarius gab Gas und gewann das Rennen unangefochten und hätte deutlich mehr Distanz zwischen sich und die Verfolger bringen können, wenn er freie Bahn bekommen hätte. Dee Ex Bee blieb an ihm dran, hatte aber keine Chance an Stradivarius heranzukommen
Im Gruppe 1 Qatar Goodwood Cup Stakes machte er nicht den selben Fehler und Frankie hielt den Star in der Mitte der Bahn beim Einbiegen in die Zielgerade und hatte damit freie Bahn für seinen Schlusssprint und gewann dieses Mal so beeindruckenden, wie er es zuvor im Gold Cup schon hätte tun können.
Er hatte dort kaum Probleme haben, die alt bekannten Konkurrenten wieder auf die hinteren Plätze zu verdammen und konnte einen weiteren Gruppe 1 Sieg, bevor er einen Monat später im Gruppe 2 Doncaster Cup Stakes auflief.
Auch dieses Rennen war auf dem Papier nur ein Trainingslauf, und genau so behandelte Stradivarius das Rennen auch und gewann nach Belieben, das eigentliche Ziel der Saison 2019 war aber natürlich der mit 450.000 Pfund dotierte Qipco Long Distance Cup beim Ascot Champions Day, den Stradivarius am Ende aber leider nur mit enem knappen zweiten Platz beenden konnte. Dabei sah es zunächst nach dem erhofften Sieg aus, aber was für ein Finish das war!
Kew Gardes hatte dir Führung inne und gab Gas als es in die Zielgerade ging, Stradivarius dahinter fand die Lücke und Fanrkie spornte ihn an um mitzugehen und Stradivarius fand und fand, um ein halbes Furlong vor dem Ziel auf Kew Gardens aufzuschließen und ihn zu überholen. Dann aber kämpfte dieser sich zurück unter Donnacha O’Brien und schaffte es doch tatsächlich, sich am Ende mit einer Nase Vorsprung über die Ziellinie zu schieben. Klasse Rennen, nur schade für Stradivarius, der den Sieg in den Hufen hatte.
Als Saisondebüt 2020 hatte er sich nach der Corona Krise ausgerechnet das Coronation Cup Stakes gegen Favorit Gayyath ausgesucht, und das auch noch auf schnellem Boden. Dass dies ein sehr schweres Rennen werden würde war klar gewesen, und der dritte Platz beim Debüt unter nicht idealen Bedingungen konnte verziehen werden.
Gerade natürlich auch, weil Stradivarius danahc beim Ascot Gold Cup über 4000m und etwas weicheren Boden zeigen konnte was er kann – klar, die Konkurrenz war für einen Gold Cup ziemlich dünn, aber Stradivarius tat sein Bestes um trotzdem zu beeindrucken und gewann das Rennen am Ende mit über 10 Längen Vorsprung – also viel einfacher kann man kein Gruppe 1 Rennen gewinnen denke ich. Kein Wunder also, dass er auch in den Goodwood Cup als Favorit ging.
In dem Gruppe 1 Rennen einen Monat später hatte Stradivarius dann allerdings ein bisschen zu kämpfen, denn Nayef Road saß ihm im Genick und der ein Längen sieg spiegelte in keiner Weise die Quote wieder, die Stradivarius vor dem Rennen angedacht worden war. Damit fiel der dritte Sieg in diesem Rennen für den Favoriten schwer genug, was aber auch daran lag, dass Frankie Dettori sein Rennpferd erst spät hatte in Gang setzten können, da sich zunächst keine Lücke für ihn auftuen wollte. Dann aber fand der sein Fenster und Frankie gab alles, um die Front Runner noch zu erreichen, und feierte am Ende einen sehr befriedigenden 1 Längen Sieg über Konkurrenten, die keine Gefahr hätten darstellen dürfen, aber so ist das Galopprennen eben manchmal.
So war es dann eben auch im Qatar Prix Foy auf Gruppe 2 Ebene in Frankreich im September, bei dem Anthony Van Dyck einfach immer das kleine bisschen besser war an diesem Tag, um erfolgreich den den späten Angriff von Stradivarius abzuwehren und als erster durch das Ziel zu gehen. Nur einen kurzen Nacken betrug am Ende der Rückstand auf Anthony Van Dyck, aber das sollte für Stradivarius leider der letzte Erfolg der ansonsten so brillanten Saison 2020 sein. Sein nächster Start im Qatar Prix de l’Arc de Triomphe wurde mit einem siebten Platz abgeschlossen, was unter anderem daran lag, dass Stradivarius keinen Platz hatte, um seinen Schlusssprint anzusetzen und 250m vor dem Ziel nach hinten durchgereicht wurde, von wo sein Angriff dann etwas verpuffte.
Im nachfolgenden Qipco British Champions Long Distance Cup strümte Trueshan der Konkurrenz davon, während der eigentliche Favorit Stradivarius an jenem Tag es verpasste, auch nur irgendeinen Eindruck bei dem Rennen zu hinterlassen. SeinTrainer John Godsen vermutete, dass Stradivarius den weichen Boden nicht mochte, der teilweise auch als schwer bezeichnet wurde. Das kann man glauben oder nicht, schließlich hatte Stradivarius in der Vergangenheit auf solchem Boden schon gewonnen… aber vielleicht hat auch einfach die lange Saison ihre Spuren hinterlassen
Nach der Winterpause gewann Stradivarius jedenfalls frisch erholt das Longines Sagaro Stakes auf Gruppe 3 Ebene und er scheint bereit, den Erfolg aus dem letzten Jahr hier zu wiederholen. Ganz so leicht wird das allerdings nicht, dafür sind Trushan und Subjectivist zu gut, und auch Santiago und Spanish Mission sollte man nicht völlig unterschätzen.
Tipps zum Pferd: Ausdauerspezialist in dezenter Form in diesem Jahr. Hatte letztes Jahr diese Rennen locker gewonnen und wird für alle Improver ein sehr harter Test werden.
Für 3jährige Pferde | Distanz: 2.420 m | Preisgeld: 500.000 GBPFlachrennen | Geläuf: Gras | Platz-Regeln: 3 Plätze @ 1/5 Quote
Seit 1875 wird das Kentucky Derby, welches auch unter den Namen „Run For The Roses“ oder „The Most Exciting Two Minutes In Sports““ genannt wird, nun schon abgehalten. Dabei qualifizieren sich die Teilnehmer über 36 verschiedene Qualifikationsrennen, so dass am Ende das Starterfeld von 20 Konkurrenten übrig bliebt, welches wir heute hier vorfinden.
Die zwei Minuten, die dieses Rennen ca. dauern wird, haben in den USA eine immense Medienaufmerksamkeit und in den letzten Jahren haben Pferde wie American Pharoah, Califormia Chrome oder Orb dieses Rennen gewonnen, und wir erinnern uns alle gut daran wie American Pharoah 2016 sogar alle Rennen des Triple Crown gewonnen hat, und damit etwas geschafft hat, was vor ihm nur 11 andere Pferde in der Geschichte in den USA geschafft hatten.
Gänsehaut ist garantiert und wir erwarten das bestbesuchte Rennen der USA mit Spannung. Natürlich ist im zweiten Jahr der Pandemie auch das Derby betroffen und die Zuschauer müssen leider zum größten Teil draußen bleiben. Spanend bleibt es trotzdem und ich habe einige der Rennpferde heute schon länger auf dem Schirm.
Auch im Kentucky Derby gibt es Trends:
Alle Sieger aus den letzten 10 Derbys haben in ihrem letzten Rennen einen Sieg feiern können.
97 oder höhere Speed Figures sind gut, 3yo Speed Figures über 100 sind ebenfalls gut.
Ein LP Rating von 95 nach dem letzten Vorbereitungsrennen sind ebenfalls gut.
Seit 2013 gibt es ein Punktesystem für dieses Rennen, und knapp 3 stellige Nummern sind einer der Schlüssel zum entwirren dieses Rennens. Also: wer sieht gut aus?
Known Agenda und Essential Quality.
Essential Quality
Rock Your World
Like the King
King Fury
Highly Motivated
Known Agenda
Andere die noch in Frage kommen.:
Hot Rod Charlie
Medina Spirit
Mac Swiney
Also, befassen wir uns nun vor allem mit Known Agenda und Essential Quality.
Essential Quality hat sich im Blue Grass Stakes in Keenland im April ein sehr spannendes DUell mit dem heutigen Konkurrenten Highly Motivated geliefert. Nachdem sich das Feld in dem Rennen ein wenig sortiert hatte, übernahmen die beiden die Führung des Feldes, mit Highly Motivated innen an der Bahn und Essential Quality außen. Der Rest des Feldes spielte in dem Rennen kaum eine Rolle und kam auch nie in das Vergnügen, einen der beiden Favoriten unter Druck zu setzen.
Beim Einbiegen in die Zielgerade waren die beide schon einige Längen vor dem Rest des Feldes und gingen zusammen in den Schlusssprint, und Highly Motivated hielt sehr gut gegen den hohen Favoriten Essential Quality gegen, der in der Mitte der Bahn ein wenig zu wandern begann und Highly Motivated, mit der Hilfe des Innengleänders, einen kleinen Vorsprung gab. Es dauerte länger als erwartet, bis Essential Quality so richtig in Gang kam und beschleunigen konnte, als er dann aber Highly Motivated überholt hatte, konnte man sehen dass er den Konkurrenten auch fest im Griff hatte. Der Nacken Vorsprung täuscht darüber ein wenig hinweg und man muss Highly Motivated für dieses Rennen hier ebenfalls im Blick haben, aber dass Essential Quality von den Buchmachern den Vorzug bekommen hat, ist wenig verwunderlich.
Zuvor gewann er das Gruppe 3 Southwest Stakes auf weichem Boden über die erweiterte Meile mit gut 4,5 Längen, wurde da aber auch ausgeritten – trotzdem, eine weitere super Leistung von dem noch ungeschlagenen Hengst.
Der Sieg in dem Gruppe 3 Rennen war aber natürlich ach so erwartet worden, so lange der Untergrund sich nicht als völlig untauglich für Essential Quality erwiesen hätte, denn im Oktober hatte Essential Quality schon das Gruppe 1 Claiborne Breeders‘ Futurity Stakes für sich entschieden, und das mit über drei Längen Vorsprung und ohne dass er sich überhaupt übermäßig hätte anstrengen müssen. Er blieb danach in Keenland um im Breeders Cup Festival zu starten. In dem Rennen war eigentlich Jackie’s Warrior der Favorit, der aber das Tempo auf den letzten 200m nicht mitgehen konnte und nur auf einem vierten Platz ins Ziel kam, während Essential Quality auf den letzten 200m noch einmal zulegen konnte und den überraschend stark auflaufenden Hot Rod Charlie noch überholte und mit knapp unter einer Länge gewinnen konnte.
Also wir fassen zusammen – gute Leistungen in mehreren Grupep 1 Rennen, ungeschlagen, vielseitig was den Untergrund anbelangt und von der Position her meistens prominent in seinen Rennen – Essential Quality gehört unter die Favoriten des Rennens
Known Agenda: Einer der Favoriten für das Rennen hier, und das nachdem er letztes Jahr eine ganze Weile gebraucht hat um in Gang zu kommen, aus seinen ersten drei Rennen hat er nur eines gewinnen können, im ersten Gruppenrennen wurde er noch sang und klanglos mit neun Längen geschlagen – dass er dabei einen zweiten Platz erringen konnte, war nur ein kleiner Trostpreis.
Auch der erste Start im jahr 2021 in Tampa Bay im Gruppe 3 Sam F Davis Stakes lief nicht gut mit einem fünten Platz, aber danach änderte sich die Form schlagartig – nur 20 Tage später fegte er die Konkurrenz in einem Claimer beiseite und gewann danach das Curlin Florida Derby mit über zwei Längen. Zwar kommt aus diesem Rennen keiner der anderen Konkurrenten für den Sieg hier und heute in Frage und die Qualität des Rennens war eher fragwürdig, aber die Speed Figures passen und Sieger des Florida Derbys machen sich in der Regel gut im Kentucky Derby. Ein bisschen besorgt kann man wegen seiner Form vor dem Derby sein.
Rock Your World: Der Candy Ride Sohn von Trainer John Sadler hat bisher alle seine Starts in Santa Anita absolviert und ist derzeit noch ungeschlagen. Er gewann sein letztes Rennen, das Runhappy Santa Anita Derby, gegen Medina Spirit mit über 4 Längen und deklassierte damit den eigentlichen Favoriten des Rennens locker. Gerade wie er, je weiter es zum Ziel ging und je länger die Distanz wurde, immer schneller wurde wusste zu gefallen. Das Tempo heute wird hoch sein und die Fähigkeit einen Schlusssprint so lange durchzuhalten, und dabei noch immer schneller zu werden, ist sicher hilfreich. Auf die Shortlist mit ihm
Hot Rod Charlie: Der Oxbow Sohn Von Doug O’Neil unterlag im Breeders Cup Juvenile Essential Quality noch ziemlich knapp und unterlag dann noch knapper mit einem dritten Platz Medina Spirit im Robert B Lewis Stakes und an dieser Niederlage gibt es nichts zu deuteln. Er hatte freie Fahrt und ist einfach nicht stark genug gewesen um dagegen zu halten, Medina Spirit war einfach stärker – und der wurde von Rock Your World im Runhappy Santa Anita Derby deklassiert. Also kein guter Querverweis in der Form für Hot Rod Charlie, der sich allerdings auf Gruppe 2 Ebene in Fair Grounds im Louisiana Derby mit einem Sieg für heute empfahl. Platz ja, Sieg eher nein.
Highly Motivated: Der Into Mischief Sohn von Chad Brown hatte ein bisschen Pech in seiner Karrier ebisher, nach einem sehr guten Start im letzten Jahr mit zwei Siegen in drei Rennen, musste sich dann aber im Gruppe 3 Gotham Stakes in Aqueduct geschlagen geben und lief danach ein großartiges Rennen in Keenland gegen Essential Quality im Blue Grass Stakes, wo er mit dem klaren Favoriten mitging und vor das Feld zog und nur sehr knapp geschlagen wurde. Das war eine serh ansprechende Leistung und die beste bisher- bei weierer Steigerung ist auch ein Kampf um den Sieg nicht ausgeschlossen.
Medina Spirit lief hinter einigen der heutigen Konkurrenten auf die Plätze und kann heute das selbe schaffen, hat aber mit Rock Your World viel Arbeit vor sich, während Super Stock mit seinem Sieg im Arkansas Derby viele überraschte. Auch er muss sich noch ziemlich strecken um das Rennen hier gewinnen zu können, aber es wäre zu einfach, ihn zu übergehen – auch wenn das sein einziger Sieg bisher war. Beim Rest des Feldes lässt sich durchaus das ein oder andere Argument für eine Platz finden – Madoloun, Midnight Bourbon, Dynamic One, Boubonic. Alle berücksichtige ich beim Vierer für das Rennen.
Sieg: Essential Quality / Rock Your World
Platz: Known Agenda / Hot Rod Charlie / Highly Motivated
Das ist dann auch mein Trifecta und Vierer (da noch Boubronic und Midnight Bourbon im Mix bei den Exoten für die Plätze 3 und 4)
Distanz: 2m4f (2m3f200y) | Alter: 5yo+ | Untergrund: Gut bis weich (voraussichtlich)
Fusil Raffles: Der Saint Des Saints Sohn von Nicky Henderson kommt ursprünglich aus Frankreich und wechselte im November 2018 zu Henderson, der ihn gleich im Februar 2019 in Kempton im Gruppe 2 888Sport Take ‚Em On Adonis Juvenile Hurdle über 2 Meilen starten lies, welches Fusil Raffles mit Leichtigkeit gewinnen konnte. Trotz des einfachen Erfolges auf Gruppenebene beim Einstand in England musste man sich bis zum nächsten Jahr gedulden, um Fusil Raffles beim Cheltenham Festival bewundern zu dürfen – stattdessen gewann Fusil Raffles im Mai 2019 das Gruppe 1 AES Champion Four Year Old Hurdle in Punchestown – wieder mit einem super Lauf von ihm, gerade nach der letzten Hürde – Fusil Raffles zeigte einen Hang zum starken Sprint nach der letzten Hürde und schien mit der Distanz von 2m noch nicht ausgelastet zu sein.
Im November 2019 gewann er dann das Gruppe 2 Unibet Elite Hurdle über 2 Meilen knapp gegen Grand Sancy und musste den Versuch in Kemptom im Gruppe 1 Christmas Hurdle vorzeitig abbrechen – das Rennen war dann doch zu viel für ihn und der weiche Boden schien ihm auch nicht zu liegen – auf diesem konnte er das Tempo der Pacesetter nicht mitgehen – und da das Cheltenham Festival 2020 ebenfalls mit weichem Boden gesegnet war, stand sein Versuch im Unibet Champion Hurdle Challenge Trophy nicht unter den besten Vorzeichen.
Fusil Raffles hielt sich zunächst im Mittelfeld des Rennens, konnte den Anschluss ab der viertletzten Hürde aber nicht mitgehen und verlor zunehmend den Anschluss. Das war eindeutig zu viel des guten und die schnellen Rennen auf gutem Untergrund am Anfang 2019 schienen Fusil Raffles deutlich mehr zu liegen als die ausdauerbetonten Rennen beim Cheltenham Festival.
Seine Sprünge zuvor waren in der Regel sauber und schnell, daher wunderte es nicht, dass er mit seinem Speed und seinen gezeigten Sprüngen in der nächsten Saison zu den Chase Rennen wechselte, wo er im September 2020 seinen ersten Sieg in einem Klasse 4 Rennen feiern konnte und im Oktober in Cheltenham in einem Klasse 2 Rennen noch einmal nachlegte. Im nachfolgenden Gruppe 2 From The Horse’s Mouth Podcast Novices‘ Chase war der Untergrund am Ende doch schlechter als das deklarierte „gut bis weich“ und Fusil Raffles beendete das Rennen vorzeitig, nachdem er einige haarsträubende Sprünge gezeigt hatte. Und trotz der Aussage des Trainers, dass Fusil Raffles eher schnellen Untergrund bevorzugen würde, startete dieser im Dezember 2020 in Cheltenham im Jockey Club Cheltenham And SW Syndicate Novices‘ Chase und gewann dieses gegen den Favoriten Chantry Hourse und Lieutenant Rocco. Wieder zeigte Fusil Raffles einige schlechte Sprünge, hatte aber dieses Mal die Ausdauer, um das Rennen nach der letzten Hürde doch noch klar zu machen. Etwas überraschend, aber die deutlich längere Distanz von 2m4f schien ihm einen Formbosst zu geben, den Fusil Raffles auch zum Cheltenham Festival 2021 übertragen konnte.
Dort startete er im Marsh Novices Chase als 14/1 Außenseiter, setzet sich aber an die Spitze des Feldes bis er von Shan Blue überholt wurde, der sich ein bisschen zu wohl an der Spitze fühlte und zu weit und zu schnell an der Front zu Werke ging und an der vorletzten Hürde zum Feld zurück kam und am Ende nur abgeschlagener Fünfter wurde. Fusil Raffles hingegen war an der vorletzten Hürde noch fit und ging mit Chantry House mit, der allerdings an diesem Tag einfach zu stark war und das Rennen mit drei Längen für sich entschied- aber Fusil Raffles war top fit und zeigte erneut eine sehr gute Leistung über 2m4f und weichen bzw. gut bis weichen Untergrund. Wenn er sein Formhoch halten kann, dass wird er hier sicher um den Sieg mitlaufen können
Rennpferd Tipps: Mag angeblich keinen weichen Boden, gewann aber über 2m4f ein Chase Rennen in Cheltenham auf eben diesem Boden und legte im Marsh Novices‘ Chase mit einem klaren zweiten Platz nach. Baut noch ab und zu schlechte Sprünge ein, aber scheint ein neues Formhoch gefunden zu haben und wird hier groß auflaufen können.
Hitman: Der Falco Sohn von Paul Nicholls kommt ursprünglich aus Frankreich und bestritt seine Rennen dort für G Macaire. Die ersten drei Rennen waren durchaus vielversprechend, so belegte er in der Zeit vom Dezember 2019 bis zum Januar 2020 einen ersten und einen zweiten Platz – und einmal lief er aus dem Kurs raus als er an der neunten Hürde viel zu weit nach Links sprang. Das war trotzdem alles eine sehr gute Leistung und er wechselte danach zu Paul Nicholls, der ihn noch zusätzlich einer Operation an der Luftrühre unterzog, damit sein neuer Schützling besser Luft bekommen solte.
Das hat sich offensichtlich gelohnt, denn als er im November 2020 sein erstes Rennen für den neuen Trainer bestritt, gewann er das Klasse 3 Rennen über 2 Meilen mit einem immensen Abstand von über 30 Längen zu seinen Verfolgern. Zwar war dieser Vorsprung auch durch einen Sturz seiner Verfolger begünstigt, an seinem Sieg hätte das aber ohnehin nichts geändert.
Für sein zweites Rennen über Hürden hatte sich Hitman un sein Trainer Paul Nicholls das Planteur At Chapel Stud Henry VIII Novices‘ Chase auf Gruppe 1 Ebene ausgesucht. Der Sprung im Niveau zusätzlich zum weichen Boden war noch etwas zu viel für Hitman, der zu lange brauchte um sich in das Rennen zu finden und nicht mehr an Allmankind heran kam, der sich auf der Rückgerade vor den letzten beiden Hürden über 5 Längen vor das Feld gesetzt hatte. Allmankind zeigte an diesem Tag einen hervorrragenden Front Runner Lauf und Hitman hatte nie eine Chance, die gesamte Distanz zum Sieger wieder gut zu machen, reduzierte aber die zwischenzeitlich 10 Längen Distanz zwischen ihm und Allmankind auf dem Weg zum Ziel immerhin auf unter 3 Längen und zeigte auch an der letzten Hürde einen hervorragenden, kraftvollen Sprung.
In Sandown im Virgin Bet Scilly Isles Novices‘ Chase im Februar ging es in das lang ersehnte Duell mit Shan Blue, welches für Hitman aber mit einem Sturz an der zwölften Hürde verfrüht zu Ende ging. Bis dahin hatte Hitman eigentlich extrem stark ausgesehen, umso bedauerlicher, dass er das Rennen nicht zu Ende laufen konnte. Statt dann zum Cheltenham Festvial zu gehen nahm Trainer Paul Nicholls doch lieber ein leichteres Rennen ins Visier und lies ihn in Newbury im BetVictor Novices‘ Chase auflaufen, wo er, wie es sich, wie es sich für einen echten Favoriten gehört, das kleine drei Konkurrenten Rennen dominierte und mit Leichtigkeit gewann. Seine Sprünge waren größtenteils OK, ein paar Schrecksekunden gab es aber trotzdem, wie etwa an der viertletzten Hürde. Ohen diese wäre er mir hier und heute natürlich lieber, aber da ich ihn beim Cheltenham Festival schmerzhaft vermisst habe, hoffe ich, dass er hier und heute ein wenig wiedergutmachung betreiben kann.
Distanz und Untergrund sollten passen.
Rennpferd Tipps: Eigentlich hoch gehandelt für das Cheltenham Festival vor seinem Sturz im Virgin Bet Scilly Isles Novices‘ Chase und hat sein Selbstvertrauen mit einem Kantersieg auf gutem Untergund in Newbury wieder herstellen könnne. Sollte mit jeder Art von Untergrund zurecht kommen und hat noch viel Luft nach oben.
The Shunter: Der Stowaway Sohn von Trainer Emmet Mullins ist für seinen Trainer derzeit in bestechender Form. Emmet Mullins hat den ehemaligen Schützling von John O. Clifford zur neuen Hochform gebracht, denn für seinen alten Trainer konnte The Shunter in 18 Rennen nicht einen Sieg davontragen, dabei war es egal ob er auf dem Flat in NHF Rennen oder über Hürden oder in Chase Rennen startete, mehr als ein dritter Platz war nicht drin.
Auch für Emmet mullins begann es mit The Shunter im Juli 2020 eher ruhig mit einem vierten Platz, aber schon im September gab es in einem Maidenrennen (im dritten Jahr über Hürden!) den ersten Sieg und nur zwei Wochen später legte The Shunter in Punchestwon über 2m5f einen Kantersieg mit 18 Längen Vorsprung hin. Sowohl die Distanz von 2m5f als auch der weiche Boden schienen ihm gut zu tun und der nachfolgende vierte Platz im Gruppe 3 Paddy Power From The Horses Mouth Podcast EBF Novice Chase kann auch der gewählten Taktik zugeschrieben werden, das Feld von hinten aufzurollen. Das gelang The Shunter beim ersten Versuch auf Black Type Ebene noch nicht und er musste sich am Ende mit 12 Längen Rückstand zufrieden geben.
Aus dem Fehler hatten Trainer, Pferd und Jockey aber gelernt und schon zwei Wochen später klappte es mit anderer Taktik und kürzere Distanz im Unibet Greatwood Handicap Hurdle mit dem Sieg auf Gruppenebene. The Shunter hielt sich an den Hufen der Pacesettern, wurde aber vom Tempowechsel 3 Hürden vor dem Ziel kalt erwischt und musst den Rückstand bis zur letzten Hürde wieder gutmachen, nach dem letzten Sprung hatte er den Anschluss aber endgültig wieder gefunden und kam mit einem kraftvollen Sprint über die letzten Meter über die verkürzte Distanz von 2 Meilen am Ende mit drei Längen Vorsprung ins Ziel.
Beim nachfolgenden Matheson Handicap Chase im Februar 2021 über erweiterte zwei Meilen und weichen Untergrund wiederholte sich das Spiel aus dem letzten Rennen zum Teil – wieder wurde The Shunter zwischen der drittletzten und vorletzten Hürde von dem anziehenden Tempo überrascht und verlor an Boden und musste versuchen, diesen danach wieder gut zu machen, was aber in diesem Handicap nicht gelang. Er holte einen sicheren dritten Platz, war aber nicht in Schlagreichweite zu den ersten beiden. Im bet365 Morebattle Hurdle über 2m in Kelso musste The Shunter hart ämpfen, um am Ende als Sieger darzustehen, hatte aber auch das Problem, dass er wesentlich weiter hinten im Feld einsortiert wurde, als ihm lieb war und er sich erst einmal in die Position bringen musste, um über die letzten Hürden angreifen zu können, hatte aber dann auch genug Kraft um den angriff zu Ende zu bringen und mit knapp 1,2 Längen zu gewinnen. Das war ein Arbeitssieg, aber über längere Distanz und gegen deutlich schwerere Konkurrenz im Gruppe 3 Paddy Power Plate Handicap Chase beim Cheltenham Festival gewann The Shunter dann mit drei Längen gegen Farclas.
Dieses Mal überlies er nichts dem Zufall und übernahm die Führung des Feldes und bestimmte so selbst das Tempo, wurde dann aber doch von einem Außenseiter als Pacesetter abgelöst und begnügte sich damit, diesem an den Hufen zu bleiben. Der Außenseiter Kitealy Briggs schwächelte dann auch wie erwartet und gab die Führung wieder an The Shunter ab, der ab der vorletzten Hürde das Rennen für sich klar machte und den Hügel in Cheltenham kraftvoll bewältigen konnte.
2m4f und schneller Boden schienen das Beste aus ihm heraus zu holen, und die selben Konditiaonen bekommt er heute.
Rennpferd Tipps: Kommt immer besser in Form und läuft für Emmet Mullins wie ausgewechselt auf. Starker Sieg beim Cheltenham Festival und mit fast identischen Vorraussetzungen hier vielleicht auf dem Weg zum ersten Gruppe 1 Sieg.
Eldorado Allen: Der Khalkevi Sohn von Trainer Colin Tizzard gewann im November 2020 das Gruppe 2 Podcast Novices‘ Chase mit 19 Längen, war aber durch den Sturz von Gumball klar im Vorteil. Zum Zeitpunkt des Sturzes war Gumbal der einzige Konkurrent, der Eldorardo Allen noch etwas entgegenzusetzen hatte und der vor Eldorado Allen über die vorletzte Hürde gegangen war. Eldoardo Allen hätte vermutlich auch so gewonnen, aber nicht so locker wie dieser 19 Längen Sieg am Ende ausfiel.
Trotzdem schien dieser Sieg etwas in Eldorado Allen zu bewirken und der Khalkevi Sohn besserte sich von Rennen zu Rennen – mit Ausnahme des folgenden vierten Platzes im Henry VII Chase. Denn im Gruppe 1 Henry VIII Novices Chase Anfang Dezember 2020 wurde er über die 3126m auf Gruppe 1 Ebene und weichen Boden ziemlich schnell unter Druck gesetzt und obwohl Eldorado Allen sich mühte, hatte er den Siegern wenig entgegen zu setzen.
Das nimmt dem vorherigen Gruppe 2 Sieg ein wenig den Glanz, allerdings ging er danach in zwei Duelle mit Shiskin und da schlug sich Eldorado Allen durchaus beachtlich. So wurde er Zweiter im Gruppe 2 Irish Thoroughbred Marketing Lightning Novices‘ Chase und war der einzige, der Shiskin zumindest annährend auf den Fersen blieb. Okay, das war nur ein vier Starter Rennen und Eldorado Allen hatte über 8 Längen Rückstand auf den Sieger, aber dass dies eine sehr gute Form zu sein schien, bewies Eldorado Allen dann im Gruppe 1 Sporting Life Arkle Challenge Trophy Novices‘ Chase, wo er erneut gegen Shishkin antrat, erneut klar verlor aber wieder den zweiten Platz sichern konnte. Ich denke auch heute ist wieder ein Platz drin
Rennpferd Tipps: Zwei zweite Plätze hinter Shishkin – zwar abgeschlagen, aber immerhin. Er ist der, der die Scherben aufsammelt, sollte etwas für die Favoriten schief gehen.