Wie jedes Jahr gibt es einen Haufen von möglichen Siegern für das Grand National, das macht das Rennen ja so interessant! Es gibt Favoriten, es gibt angebliche Außenseiter, angeblich gut gehandicappte „Geheimfavoriten“ – und sicher mehr Fans als je zuvor, die das Rennen mit Sehnsucht erwartet haben, nachdem letztes Jahr das Rennen wegen der Corona Pandemie nicht stattfinden konnte.
Das Rennen gibt es schon seit 1839 und hat neben einigen Änderungen im Laufe der Zeit auch einige Geschichten und Legend entwickelt und hervorgebracht.
Die Hürde Becher’s Brook, wo der Jockey Captain Martin Becher sich nach einem Sturz in die Vertiefung hinter der Hürde rettete, oder das Rennen im Jahr 1928, wo 41 von 42 Teilnehmer stürzten, oder 1967, wo Foinavon nur gewann, weil Popham Down als Pferd ohne Jockey am 23 Hindernis sich dazu entschieden hatte, mal vor der Gruppe quer zu laufen und alle samt – bis auf den letzten, zu Fall zu bringen.
Oder 1993, wo ein Fehler des Starters in Endeffekt dazu geführt hat, dass das Rennen komplett anuliert wurde oder 2020, wurde das Rennen das erste Mal als rein digitale Version abgehalten wurde, weil die Corona-Pandemie die Welt fest im Griff hatte , oder, oder – Das Rennen bietet über die extreme Marathon Distanz nicht nur einen der härtesten Ausdauertests im National Hunt Racing, sondern auch den Stoff zu einer Menge Legenden.
Mit einem Feld von 40 Startern und vielen hochklassigen Namen ist es fast unmöglich, es nur auf eine kleine Handvoll Starter zu reduzieren, gerade wenn man den ersten Blick auf die Racecard wirft.
Eine beliebte Methode ist das reduzieren durch das Vergleichen mit den bisherigen Siegern des Rennens. Welches Alter ist statistisch bevorzugt, welche Distanzen wurden vorher gelaufen, Jockeys, Trainer usw. Und genau damit wollen wir unsere kleine Analyse beginnen – und wenn ich das mal so sagen darf – ich hatte 2017, 2018 und 2019 damit eine Menge Erfolg. Zwei Mal hintereinander hatte ich auf dem Blog hier den Trifecta richtig vorhergesagt, 320:1 er Quote inklusive.
2012, 2013 und 2014 gewannen Starter, die über 11 Jahre alt waren – das waren aber die einzigen in den letzten 20 Jahren, dagegen gibt es eine Häufung von achtjährigen, die das Grand National gewonnen haben, gerade in den letzten Jahren.
Effektiv teilen sich aber in den letzten 20-30 Jahren die 9, 10 und 11 Jährigen fast zu gleichen Teilen auf, mit einer Tendenz zu eher jüngeren Siegern in den letzten 5-6 Jahren.
Die Zahl der Achtjährigen oder gar jüngeren Pferde, die das Grand National gewonnen haben ist sehr überschaubar: Tiger Roll 2018, One For Arthur 2017, Many Clouds 2015, Bindaree 2002, Party Politics 1992, Corbiere 1983 und Red Rum 1973. Ca. alle 10 Jahre gewann also einer der jungen Starter in diesem Rennen mit einer Häufung in den letzten Jahren, was neuen Trainingsmethoden, Gepflogenheiten, Zucht und noch vielem mehr geschuldet ist.
Der Sport entwickelt sich wie jeder andere auch, ganz besonders offensichtlich wird es, wenn man sich den Sport etwa in den Achtzigern oder oder Siebzigern mit heute vergleicht – in welchem Alter die Rennpferde noch große Siege erringen konnten, welche Gewichtsunterschiede in den Rennen vorhanden waren und teilweise negiert wurden…. nun ich jedenfalls betrachte die Häufung der jungen Sieger in den letzten zehn Jahren nicht als Ausnahme, sondern eher die neue Regel.
Allerding ist es schon eine Ewigkeit her, seitdem der letzte Siebenjährige das Grand National hatte gewinnen können: Der letzte war Bogskar im Jahr 1940, und das hängt damit zusammen, dass die Siebenjährigen in der Regel noch nicht die Erfahrung haben, die es braucht, um ein Grand National zu gewinnen.
Dieses Jahr sind es zwei Siebenjährige, die beim Grand National mitlaufen – Farclas und The Long Mile
In den letzten 10 Jahren war kein Siebenjähriger unter den ersten Drei, und es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass sich das dieses Jahr ändert – obwohl Farclas durchaus interessant aussieht.
The Long Mile ist sieben Jahre alt und passt von der Form her ebenfalls nicht. Er hat noch kein 3m Rennen gewonnen, die Quote ist zu hoch, aber immerhin hat er sich im Februar hinter Acapella Burgeois im Bobbyjo Chase einen dritten Platz sichern können. Das reicht heute aber nicht.
Farclas hingegen merken wir uns, auch wenn er nach dem Skandal von Gordon Elliot zu Denise Foster gewechselt hat und damit nicht weiter von Elliot für das Grand National vorbereitet wird. Aber, er bleibt im Rennen für den Pick, weil er einige der wichtigen Kriterien erfüllt – wird er der Pick für den Sieger? Eher nicht, aber einer für den Trifecta
Fünf an der Zahl sind 12 oder darüber, unter anderem bekannte Namen wie Definitly Red, Sub Lieutenant und Takingrisks.
In den letzten zehn Jahren kamen zwei im Alter von 12+ Jahren unter die ersten drei, was eine Überraschung war – daher kommen alle über 12 raus aus unserer Rechnung
Von den Quoten her kommt statistisch nur Takingrisks als Sieger in Frage, der Rest bleibt noch im Hinterkopf für mögliche Exoten, aber mehr auch nicht
Wichtig zu wissen ist, dass der Chef der Handicapper hier die Möglichkeit hat, ein Handicap „anzupassen“ nur für dieses Rennen. Und so haben sich in den letzten Jahren Pferde im hohen 10er oder 11er „Stone“ Bereich immer besser platzieren konnten.
11+ ist kein Ausschlusskriterium mehr, aber von allem was 11-6 oder mehr oder 10-02 und darunter ist , würde ich trotzdem Abstand nehmen – die Anzahl der Sieger in den letzten Jahren mit einer 11 vor dem Stone ist lang: Tiger Roll bei seinem zweiten Sieg im Grand National 2019, Many Clouds 2015, Neptune Collognes 2012, Ballabriggs mit knapp 11-0 2011, 2010 Don’t Push It, Mon Mome 2009.
Unter den ersten 4 gab es im selben Zeitraum 3 mit mehr als 11-5, wobei einer davon Don’t Push It bei seinem zweiten Versuch nach seinem Sieg 2010 war. Also, alles über 11-5 ist eher zu vernachlässigen wenn man den Sieger sucht.
Dieses Jahr ist nur einer im Bereich von 11-10 dabei, Bristol De Mai, der aber mit einer Quote von 33/1 aufläuft -aber Bristol De Mai ist lange Zeit nun schon einer der Top Namen im Sport und auch bei der Quote kommt er nicht komplett raus für den Trifecta, im Gegensatz zu Chris’s Dream
Aber die extremen Leichtgewichte schneiden deutlich schlechter ab, auch in den vergangenen Jahren, was vor allem daran liegt, dass diese ihr niedriges Rating ja auch irgendwo „verdient“ haben, was nicht unbedingt für ihre Qualität spricht. Damit kommen Ami Debois, Blaklion und Double Shuffle raus aus der Liste, alle drei sind ohnehin Außenseiter, auch wenn man die Namen durchaus kennt.
Die Gewicht im Bereich von 10-6 bis 11-1 beinhaltet 18 der letzten 26 Sieger, wobei 4 darüber (2012/2010/2015/2019) und 4 darunter waren (2013, 2002, 1999, 1997) – das ist der Bereich auf den man sich konzentrieren sollte.
Wer hat einen Gewichtsvorteil im Grand National gegenüber seinem Aktuellen Rating?
Da gibt es einige Namen – allen voran Cloth Cap, Farclas mit 6lb, Lord Du Mesnil, Acapella Bourgeois, Minella Times und Any Second Now mit 5 oder weniger. Aber, die größten Nutznießer dieser Regel sind Cloth Cap und Farclas.
3 Meilen ist die magische Grenze für dieses Rennen – platziert man sich über diese Distanz mit seinem Pferd, ist man qualifiziert, viele der Sieger dieses Rennens haben sich aber über mindestens 3.5 Meilen bereits bewiesen gehabt und man sollte die Form seiner ausgewählten Starter genau überprüfen, ob so ein Erfolg schon im Formbuch ist.
Die Ausdauer ist eines der wichtigsten Kriterien für dieses Rennen, und eines welches sowohl das Alter als auch das Gewicht ausstechen kann. Ausdauer und solides Springen sind die beiden definierenden Punkte für dieses Rennen, und es gab nur wenige Sieger, die zuvor nicht schon ihre Ausdauer mehrfach bewiesen hatten.
Ein paar Namen, die herausragende Ausdauer gezeigt haben:
Cloth Cap: Gewann im November das Ladbrokes Trophy Chase über 5225m im November mit Leichtigkeit, hat aber keine Kursform. Gewann das Premier Chase im März
Burrows Saint: Gewann 2019 das Irish Grand National und wurde zweiter im Februar in Fairyhouse im Bobbyjo Chase hinter Acapella Burgois.
Minella Times
Das offensichtliche zuerst – Ein Class 2 Rennen sollte mindestens gewonnen worden sein und in den letzten Rennen sollte eine gute Form ersichtlich sein – mindestens auf einem der ausbezahlten Plätze sollte das Pferd gestanden haben. Das Vorbereitungsrennen sollte auch möglichst diese Saison gewesen sein, Starts und Siege in großen Feldern mit vielen Startern geben Extrapunkte. Zur Form der einzelnen Starter kommen wir später noch, aber soviel vorweg.
Die Iren haben in den letzten Jahren hier viel Erfolg gehabt, ebenso die Franzosen, allerdings gab es in den letzten Jahren einigen Diskurs über die neuen Handicapregeln, die dazu beigetragen haben das mehr Starter über 11-0 das Rennen gewinnen konnte – und die Iren sich eine Weile benachteiligt gefühlt haben. Die Anzahl an irischen Siegern hat auch einen schlag bekommen, aber es gibt ja Wege darum herum, Starts über Hürden etwa, bis das Rating für das Grand National steht.
Starts über Hürden in der Saison sind auch nicht gerade von Nachteil, schützen sie doch das Rating in Chase Rennen und halten die Starter trotzdem fit.
Sortiert man die ehemaligen Sieger dieses Rennens nach aktueller Quote, stellt man fest, das in den letzten 40 Jahren nur 4 Pferde mit Quoten jenseits der 40 gewonnen haben,
Eine weitere statistische Grenze also, wir nehmen für den Sieg alle Starter raus, die jenseits der 40 sind – und das sind eine Menge 21 Starter sind mit einer Quote jenseits der 40 unterwegs, nicht alle davon sind wirklich ohne Chancen, aber die Statistik spricht doch sehr gegen sie.
Dieses Jahr gibt es allerdings eine ganze Reihe von Startern jenseits der 40 und das Grand National 2018 ist eine ganz besonders offene Angelegenheit, mit 26 der 40 Teilnehmer derzeit mit 40+ gelisted
Es gibt wie immer einige Namen, die schon mal beim Grand National dabei gewesen waren – Lake View Lad unter anderem, aber auch Magic Of Light etwa, zweiter aus dem Jahr 2019, oder Anibale Fly, Fünfter aus dem selben Jahr. Ballyoptic, wie auch Vieux Lion Rouge, waren ebenfalls dabei.
Das Becher Chase ist ein gutes Vorbereitungsrennen für das Grand National, findet es doch auf dem Kurs und über 3m2f statt – und das ist was feines für die Außenseiterwetter dieses Jahr Vieux Lion Rouge zerstörte die Konkurrenz in diesem Rennen und ähnlichem Boden wie heute, und den Lauf danach auf schwerem Boden in Chepstow kann man ignorieren, auch wenn die heutigen Konkurrenten Secret Reprieve und Yala Enki dort brillieren konnten
Cloth Cap: Favorit, und das zu recht. Die Fachpresse ist begeistet und Cloth Cap hat in seinen letzten beiden Rennen nichts falsch gemacht, vielmehr hat er die versammelte Konkurrenz über 3m locker deklassieren können und startet heute von einem sehr vorteilhaften Gewicht von 148 – obwohl sein letzter Lauf mit 169 bewertet wurde. Vieles spricht für ihn und er bringt alle wichtigen statistischen Punkte mit, die es für das Grand National braucht – nur die Sorge ist, dass Favoriten es in diesem Rennen eher schwer haben. Und den ersten Drei befinden sich in den letzten 12 Jahren allerdings eine Menge Favoriten oder Joint Favorites und Cloth Cap kommt in die Liste derer, die wir für den Sieg auf jeden Fall auf dem Schirm haben.
Burrows Saint : Gewann das Irish Grand National 2019 und startet für Willie Mullins, und nun, die Iren dominieren dieses Rennen seit langem -aber Acapella Burgeois hat sich beim letzten Aufeinandertreffen gegen den Stallgefährten durchgesetzte und gewann das Bobbyjo Chase mit knapp 4 Längen. Heute gibts Konkurrenz um die Führung und Burrows Saint mag heute den Untergrund vermutlich mehr als den weich/schweren Boden beim letzten Duell – aber zu doppelter Quote? Acapella Burgeois EW. Allerdings – der gute ist elf Jahre alt und damit vielleicht für den Sieg… naja, ihr wisst was ich meine.
Der Network Sohn gewann fünf seiner 19 Chase Rennen und platzierte in fünf weiteren und dieses Jahr hat er eine Niederlage im Goffs Thyestes Handicap Chase unter extremen Gewicht, einen guten zweiten Platz gegen Al Boum Photo und den Sieg gegen Burrows Saint im Formbuch – den letzten nachdem die Ratings für das Festival draußen waren. Denke er wird heute gute Chancen auf einen Platz haben
Magic Of Light war 2019 Zweite hier beim Grand National und ist nun zwei Jahre später mit 5lb mehr noch mal dabei . und sie hat durchaus gute Chancen, nachdem das Mares Hurdle beim Cheltenham Festival von der Distanz her zu kurz war. Das heute ist viel mehr das, was sie bevorzugt und ein Platz sehe ich in Reichweite
Any Second Now – wäre letztes Jahr von Interesse gewesen, hatte ein gut geschütztes Handicap und sah wie gemacht für das Grand National 2020 aus – 2021 ist sozusagen die Ersatzdroge und es wird abzuwarten sein, wie und ob diese wirken wird – sein Rating wurde aber wieder gut geschützt und der Test in Navan über zu kurze Distanz ging ziemlich gut für ihn aus.
Minella Times: Hat den Rachael Blackmoore Faktor im Sattel udn ist in dieser Saison auf einem absoluten Formhoch. Dürfte noch besser dran sein als die 5lb im offiziellen Rating und das letzte Rennen bestärkt durch das Abschneiden der Konkurrenten in ihren folgenden Rennen die Form von Minella Times noch einmal deutlich. Kommt in die Liste der Favoriten. Hat im Dezember Farclas im Paddy Power Chase schlagen können, und hatte den Konkurrenten fest im Griff. Farclas ist noch jung, dafür aber auch sehr leicht und einer, der isch auf den Plätzen breit machen könnte- im direkten Duell, gerade mit Blackmoore im Sattel
Lord Du Mesnil, Bristol De Mai, Kimberlite Candy, Secret Reprieve, Takingrisks, Hogans’s Height, Lake Vew Lad
Kimberlite Candy wurde im Dezember zweiter hinter Vieux Lion Rouge im Becher Handicap Chase und 2019 im Dezember im selben Rennen ebenfalls Zweiter. Aintree liegt ihm, er ist in Form und wurde für das Rennen hier geschützt. Chancen auf ganz vorne, wenn der Untergrund nicht zu schnell ist.
Potterst Corner gewann letztes Jahr die virtuelle Simulation des Grand Nationak, nachdem er zuvor das Welsh Grand National gewonnen hatte. Dieses Jahr ist er nur in Hurdle Rennen gelaufen, um sein Rating zu schützen und er ist eine der Wundertüten in dem Rennen – nicht wundern wenn er plötzlich vorne mi dabei ist.
Also, der Favorit ist zu Recht Favorit und Cloth Cap wird schwer zu schlagen sein, wenn er mit Aintree zurecht kommt. Minella Times hat den großen Blackmoore Bonus, während Any Second Now letztes Jahr der große Favorit gewesen wäre und dieses Jahr zumindest unter die ersten drei Picks gehört. Kimberlight Candy rundet das Packet für mich ab, es gibt aber einige interessante Außenseiter – Vieux Lion Rouge, Bristol De Mai, Takingrisks, Magic Of Light… die sehe ich alle durchaus mit einer Chance zu hoher Quote.
Picks Sieg: Cloth Cap, Any Second Now, Minella Times, Kimberlight Candy
Picks Platz: Vieux Lion Rouge, Bristol De Mai, Takingrisks, Magic Of Light.
Für 3jährige Pferde | Distanz: 1.600 m | Untergrund: Gut
Nachdem wir in den letzten Wochen das Englische Guineas, das Singapur Guineas, das Französische Guineas und das australische Guineas bewundern dürfte, ist jetzt das Deutsche Guineas 2000 dran, und auch wenn das Deutsche Guineas 2000 nicht ganz so viel internationalen Glamour anhaftet und die Starter meistens nicht unbedingt zu den großen internationalen Stars heranreifen, ist Marco Botti zusammen mit Ryan Moore zu Besuch und die deutschen Star Trainer Andreas Wöhler, Andreas Löwe und Markus Klug müssen sich vor diesem Gespann durchaus in Acht nehmen.
Moore reitet dieses Jahr Knife Edge, der zuletzt im Gruppe 3 Greenham Stakes nicht ganz an Tasleet herankam, diesen aber bei ein paar Metern mehr Distanz sicher noch überholt hätte. Da Tasleet ein Gruppe 2 und 3 platzierter Starter war, ist die Form von Knife Edge solide und er scheint sich mit jedem Rennen weiter zu entwickeln, so dass er gute Chancen hat, den Titel aus Deutschland mitzunehmen. Die deutschen Trainer werden natürlich versuchen, den Titel im eigenen Land zu behalten und jeder der Trainer schickt gleich zwei Starter ins Feld.
Markus Klug schickt mit Millowitsch den deutschen Favoriten ins Rennen und dieser kann sich mit 4 Siegen aus 5 Rennen durchaus sehen lassen. Er gewann das Dr. Busch Memorial denkbar knapp vor El Loco,mit Noor Al Hawa und Molly King etwas weiter hinten im Feld. Das Saisondebüt war damit geglückt und die vorherige Niederlage im Gruppe 3 Zukunftsrennen in Baden Baden aus dem Vorjahr wiedergutgemacht. Für Noor Al Hawa war das Saisondebüt natürlich nicht ganz so glücklich und seiner dritter Start überhaupt relativierte seinen Hype Status doch immens, hatte er doch in seinem letzten Rennen 2015 die Konkurrenz im Junioren Preis, einem Listed Rennen, locker mit 6 Längen deklassiert. Er mag den Start gebraucht haben und er kehrt hier zur Meile zurück, was die Distanz seines beeindruckenden Sieges war, und da nach dem Saisondebüt aller Rost von ihm abgefallen sein sollte, denke ich, dass er hier eine deutlich gesteigerte Leistung zeigen wird, was Millowitsch wohl in Bedrängnis bringen wird.
Auch Degas gewann sein Saisondebüt im Pres der Kölner Bank und war im Preis der Winterfavoriten auf einen guten dritten Platz hinter Isfarhan gelaufen. Auch er hat genug Potential gezeigt, um hier eine Rolle spielen zu können und hat mit Adrie De Vies einen exzellenten Jockey von Markus Klug bekommen, von zweiter Geige kann bei ihm also keine Rede sein. Royal Shaheen hingegen ist für Andreas Wöhler ganz klar die zweite Wahl hinter Noor Al Hawa in diesem Rennen, nachdem er in einem Ausgleichsrennen in Mühlheim als haushoher Favorit eine am Ende doch deutliche Niederlage einstecken musste und wohl nicht auf dem Niveau der heutigen Gegner sein wird.
Die Hand von Andreas Wöhler hat sich mit dem Sieg von Baroncello über Royal Shaeen mit dem letzten Rennen erheblich verbessert und seine beiden möglichen Improver Baroncello und Veneto (siegte allerdings nur über 1400m) sind beide die Wundertüten des Rennens. Sie starten für einen deutschen Top Trainer, haben mit Andrasch Starke und Rafael Schistl sehr gute Jockeys bekommen und können sich hier gegen nur moderate Konkurrenz sicher weiter steigern und werden durchaus um den Sieg mitlaufen. Ihnen fehlt etwas die Erfahrung in Gruppenrennen, aber ohne übermäßig starken Konkurrenten im Feld, können sie sich durchaus Hoffnung auf den Sieg machen.
Parvaneh für Waldemar Hickst ist eine kleine Offenbarung in diesem Rennen, schließlich ist es eine Weile her, dass eine Stute in diesem Rennen gestartet ist und seit dem Sieg von Aubergine 1949 hat auch keine Stute dieses Rennen mehr gewonnen. Sie bekommt allerdings wie gewohnt ein paar Pfund an Gewicht erlassen und hat immerhin einen Gruppe 3 Sieg im Karin Baronin von Ullmann vorzuweisen. Das war allerdings gegen das gleiche Geschlecht und El Loco schlug sie zuvor deutlich im 1700m Gruppe 3 Herzog von Ratibor-Rennen. Die Meile schaffte sie im letzten Versuch aber gut genug, um ihr hier durchaus einen Anspruch auf das Preisgeld auszumalen und so scheint das deutsche Guineas 2000 wieder iene typisch deutsche Angelegenheit zu werden – nicht hochklassig, aber sehr kompetitiv. Ich denke es ist noch zu früh um Noor Al Hawa abzuschreiben und sein Trainer hält sehr große Stücke auf ihn, so dass ich ihn zu einer hohen Quote als EW Wette und Pick für das Rennen empfehle, vor allem da ich denke, dass die Distanz zwischen ihm und Millowitsch den Sieger im letzten Rennen zu sehr schneichelt.
Pick: Noor Al Hawa EW